Militante Atheisten

Hallo!

Ich beobachte dieses Forum jetzt schon eine Weile und mir ist etwas aufgefallen: Bei jedem -auch nur annähernd- religiösen Thema kommen sofort irgendwelche Atheisten und schimpfen auf Religionen im Allgemeinen und die Kirche im Besonderen.

Warum ist das so? Wieso diese Militanz? Ich muss dazu sagen dass ich selbst Agnostiker mit starken Tendenzen zum Atheismus bin - aber mich wühlt die bloße Erwähnung dieses Themas nie so radikal auf! Tatsächlich habe ich im Alltag so gut wie keinen Kontakt mit der Kirche und fühle mich erst recht nicht unterdrückt, verfolgt oder ausgegrenzt.

Haben die Atheisten hier alle schlechte Erfahrungen gemacht? In einem Staat wie den USA kann ich so einen krassen Reflex ja verstehen, aber in Deutschland ist die Kirche gesellschaftlich eigentlich völlig irrelevant geworden und bewegt sich aufs Aussterben zu. Seid ihr wirklich der Meinung ihr kämpft da für eine wichtige Sache? Ich denke die Banken sind für den Normalbürger eine größere Gefahr als die Kirchen.

Ich bin schon sehr gespannt auf eine hoffentlich faire und lehrreiche Diskussion!

Aus dem selben Grund weshalb militante Theisten einem in einem Atheisten Thema immer mit Bibelzitaten und angeblichen Evolutionsgegenbeweisen vollschwatzen.

ich glaube die kirche ist einfach eine sache die sich in europa langsam nicht mehr durchsetzen kann. heute glaubt man an die wissenschaft und nicht mehr an ein buch. teilweise sind sie auch selber schuld wenn man an die ganzen schlechten schlagzeilen denkt die die katholische kirche in den letzten jahrzehnten gemacht hat.

Ja mich stört das auch man sollte doch echt etwas tolleranter gegenüber Menschen sein. Und außerdem ist das doch deren Sache zu welcher Religion man angehört oder nicht. Und es gibt auch meiner Meinung kein richtig oder falsch wenn es um sowas geht.

Tatsächlich ist es so das die die am lautesten nach Toleranz schreihen am intolerantesten sind.
Kritisiert man etwas an der Bibel zum Beispiel heiß es sofort man ist zu blöd die Bibel zu lesen.
Selbst andere Gläubige die die Bibel nur etwas anders verstehen werden mundtot gemacht.

Ob es eine Gefahr gibt- ja sicher, von Fundamentalisten geht immer Gefahr aus. Siehe Breivik.
Während tatsächlich immer Menschen aus den großen Kirchen austreten bekommen die Freikirchen immer mehr Zulauf.
Aber selbst der normale Religionsunterricht ist natürlich gefährlich, hier können religiöse Spinner ganz offiziell unsere Kinder indoktrinieren.
Jeder kann ja mal Sonntag Vormittag den Fernseher einschalten, Sendungen und Sender zuhauf von irgendwelchen Freikirchen gesponsort.
Das Ganze ist also nicht rückläufig, nicht zu vergessen die 15 Milliarden an Subventionen die die Kirchen jährlich erhalten, also Steuergelder, von uns allen, ob Atheist oder Moslem.
Die Kirchen haben Sitze in Ethik- und Fernsehräten, Humanisten findet man dort nicht.
Es muss noch viel getan werden bis Staat und Kirche richtig getrennt sind.
Niemand hat etwas dagegen wenn jemand gläubig ist, wollen diese Gläubigen aber eine Kirche oder anderes bauen sollen die sich auch selbst um die Finanzierung kümmern.

Weil man mit mittelalterlichen Einschüchterungen Menschen Paranoia einzureden und das alles durch märchenhafte Überlieferungen, die als Beleg dienen soll zu untermauern versucht.

Dabei bemerkt man nicht einmal mit welchen menschen verachtenden Argumente man hantiert, was ich gerne als scheinheilig nenne.

Und es fällt diesen Menschen auch nicht auf, dass sie eigentlich das alles nur für ne Belohnung die angeblich versprochen sein soll, tun.

Wenn diese angebliche Liebe zu Gott, zu solchen Menschen verachtenden Handlungen und Aussagen führt dann ist es Zeit sich zu Wort zu melden!!

@wulfen
@Keysibuna

Ok, ok. In der Theorie habt ihr natürlich recht (wenn... dann..), aber: wie konkret ist die "Gefahr" mundtot gemacht zu werden? Irgendein predigender Pfarrer wird doch eher ausgelacht, als daß man ihn ernst nimmt. "Religiöse Indoktrination" in der Schule ist ein großes Wort, schließlich ist die Zahl der "Gläubigen" -trotz "Indoktrination" im reli-Unterricht- seit Jahren rückläufig. Ich denke man spricht den Kirchen zuviel Einfluss zu, den sie nicht haben.

kadosch schrieb:Irgendein predigender Pfarrer wird doch eher ausgelacht, als daß man ihn ernst nimmt.

Genau das ist ja das Problem. Es ist eben genau das Gegenteil.


Zum Reli Unterricht.

Dort werden einem lediglich die schönen Geschichten der Bibel aufgetischt und einem wird klar, wie schön diese Religion doch ist. Mit der Wahrheit hat das jedoch nichts zu tun, da man ganz andere Ansichten hat, nachdem man das alte Testament mal gelesen hat.

@kadosch

Seit die Kirche keine äußerliche Gewalt ausüben kann ist diese Rücklauf eigentlich ganz normal ^.^

Die Menschen haben sich weiter entwickelt und die veralteten Vorstellungen werden genau hinterfragt.

Wenn man dann nur schwammige Antworten kommt, dann muss man sich nicht wundern das man mit nem lächeln angeschaut wird ^.^

Es kommt darauf an was man als Gefahr ansieht.
Christen werden sagen was soll am Reli-Unterricht gefährlich sein!?
Was würden aber genau die sagen wenn an der Schule NUR noch der Islam gelehrt wird?
Plötzlich wird dann von der Gefahr der Islamisierung gesprochen.
Dabei ist eine Religion so gut/schlecht wie die andere.

Und zur Behauptung die Kirche spielt doch keine Rolle mehr- kaum eine Taufe,Hochzeit ohne Kirche, einen Friedhof der nicht unter kirchlicher Kontrolle steht muss man lange suchen, es gibt fast ausschließlich kirchliche Feiertage, kurz gesagt, die Kirche ist überpräsent und auch übermächtig.

@wulfen

wulfen schrieb:es gibt fast ausschließlich kirchliche Feiertage

Das einzig Gute daran ;)

@JackMarco
Kann deine erfahrung nicht teilen. In meinem Umfeld wird sich niemand von einem Prediger fanatisieren lassen. Ist für mich auch sehr schwer vorstellbar.

und
Altes Testament: Ok, da steht einiges drin. Aber ich denke im Christentum wird das mehr als eine Art Baukasten-System benutzt. Niemand wird dich schief ansehen wenn du dich weigerst einen Ehebrecher zu steinigen. Wenn du das AT als Maßstab nimmst, ist das schon ein Bisschen ein Strohmann.

@kadosch

Ein weiteres humorvolles Denken der Theisten. Einfach das aus dem Buch picken, was für einen angenehm ist (Nichts für Ungut)

Nur weil Christen ihre Reigion nichtmehr so praktizieren, wie es das Buch sagt, wird dadurch die Religion nicht besser.

Ich nehme das AT als Maßstab, weil Jesus sich selbst ständig auf das AT beruft. Würde man das AT streichen, so würde man auch fast 20% des NT streichen müssen.

@wulfen
Der Islam ist noch einmal eine ganz andere Baustelle. Ich denke: wenn Leute "Angst vor dem Islam" haben heisst das übersetzt eigentlich "Angst vor Ausländern". Wobei ich den Islam jetzt auch nicht für eine besonders große Bedrohung halte, ehrlichgesagt.

Taufe, Hochzeit, Beerdigung: Das sind jetzt nicht wirklich brutale Machtinstrumente die die Kirche damit unter Kontrolle hat.

@kadosch

Siehst du, dass die Leute sich über Franzosen, Italiener, Engländer, Chinesen oder Schweizer in Deutschland beschweren? Nein sondern hauptsächlich um die, die den Islam praktizieren.

kadosch schrieb:In meinem Umfeld wird sich niemand von einem Prediger fanatisieren lassen

wie die vorgehen sieht man hier

https://www.youtube.com/watch?v=PU2hxrgsRL4

kadosch schrieb:Taufe, Hochzeit, Beerdigung: Das sind jetzt nicht wirklich brutale Machtinstrumente die die Kirche damit unter Kontrolle hat.

Nein, aber man sieht das sich das Leben vieler Menschen eben noch nach den Regeln der Kirche richtet, und das ist sehr wohl ein Machtinstrument.
Was ist mächtiger als Menschen von der Kindstaufe bis zum Tod an sich zu binden?

@JackMarco

Ok. Du nimmst das AT als Maßstab. Aber sehen wir uns mal die Mehrheit der "Gläubigen Christen" an: wieviele von denen befolgen alle Regeln im AT? Was ich damit sagen will: du argumentierts damit gegen ein Zerrbild der christlichen Religion, die von der Mehrheit der Leute so nicht wahrgenommen wird. Damit macht man sich unglaubwürdig, weil die Leute ihre Situation nicht wiedererkennen.

Islam: Naja, wenn wir in Deutschland so viele Chinesen hätten wie "Moslems" (Araber+Türken), würden die Leute sich über die auch beschweren.. vielleicht gäbe es dann buddhistische "Hassprediger".

@wulfen
Würde sich das Leben der Leute wirklich nach den Regeln der Kirche richten sähe das aber anders aus, Stichwort: Verhütung, Ehescheidung. Ich würde eher sagen: die Kirche steht unter der Macht der Leute, denn ohne solche Zeremonien wie Taufe, Hochzeit, Beerdigung, würde gar keiner mehr in die Kirche gehen.

@kadosch

Na dann sieh dir doch mal Amerika an. 40% erkennen die Evolution nicht an, protestieren gegen Homosexuelle, wollen Kreationismus in den Schulen einführen und das Christentum als Vorraussetzung für ihre Verfassung nehmen.

Nur weil die Dinge hier in Deutschland nicht so schlimm sind wie in den militanten Ländern, macht das die Religion nicht besser.

kadosch schrieb:du argumentierts damit gegen ein Zerrbild der christlichen Religion, die von der Mehrheit der Leute so nicht wahrgenommen wird. Damit macht man sich unglaubwürdig, weil die Leute ihre Situation nicht wiedererkennen.

Ich wiederhole. Das die meisten Menschen meinen, sich die Sachen rauspicken zu können die ihnen gefallen, macht die Religion nicht besser. Außerdem sind es nicht die Leute, die ihren Glauben nichtmal verstehen, gegen die Atheisten versuchen anzukämpfen, sondern es sind die Christlichen Fundamentalisten, die meinen, dass Leute schlechte Menschen sind und einem erzählen, dass man für die Ewigkeit in einem See aus Feuer brennen wird, wenn man Jesus nicht anerkennt.