Wann kommt die Zeit, dass Wölfe komplett Deutschland besiedeln?

http://www.meradog.com/info-mail/ausgabe-14-november-2010/duerfen-jaeger-hunde-erschiessen.html (Archiv-Version vom 30.04.2012)
ich habe mal was gefunden
@Türkis
@Bernddasbrot
@Pan_narrans

@Tussinelda
Naja, da steht ja auch für NRW, dass Hunde geschossen werden dürfen, wenn

sie wildern, d. h. wenn der Hund außerhalb des Einwirkungsbereichs des Halters Wild aufsucht, verfolgt, oder reißt

Da der Wolf keinen Halter hat und auch jagen muss, kann das auch der Fall gewesen sein. Nur sind Wölfe rechtlich gesehen keine Hunde und es ist blamabel, dass der Jäger, trotz, dass es weitläufig bekannt war, dass da ein Wolf rumläuft, den Wolf für einen wildernden Hund gehalten hat.

Selbst wenn er unsicher gewesen wäre hätte er, so wie ich das sehe, im Zweifel nicht schießen dürfen.

Ich bin da eben auf ein Video gestoßen - angeblich versucht ein Wolf von einer Insel? weg zu schwimmen um für sich ein neues Territorium zu finden. Find ich erstmal süß den hübschen im Wasser zu sehen :) Ich glaube zwar kaum dass er bis nach Deutschland schwimmt - aber wir bekommen ja welche von Polen ... https://www.youtube.com/watch?v=KqczIfBWy24

Dass irgendwann mal "Wölfe komplett Deutschland besiedeln",
halte ich für den größten Quatsch. Vielleicht solltet ihr euch mal
ein wenig mehr mit Politik beschäftigen! ;-)

ramisha schrieb: Vielleicht solltet ihr euch mal
ein wenig mehr mit Politik beschäftigen! ;-)

Tue ich!

@Bernddasbrot
Gut, dann weißt du auch, welche Wölfe gefährlich sind und welche nicht;
gegen die vierbeinigen habe ich nichts, nur werden die kaum Deutschland
"besiedeln".

ramisha schrieb: gegen die vierbeinigen habe ich nichts, nur werden die kaum Deutschland
"besiedeln".

Sie sind bereits dabei!

Pan_narrans schrieb: Selbst wenn er unsicher gewesen wäre hätte er, so wie ich das sehe, im Zweifel nicht schießen dürfen.

Auch wenn ich weiß, das die Jäger für den Wald eine wichtige Rolle spielen, halte ich manche eben doch für schießwütig.
Es ist auch ein Unterschied, ob ein Streuner erschossen wird, oder ob der Halter praktisch daneben steht.
Warum muß ein wildernder Hund erschossen werden? Irgendwas stimmt da nicht.

@Bernddasbrot
Ein wildernder Hund ist ein Hund, der Wild reißt. Da Hund als Haustiere nicht Teil des Ökosystems Wald sind, ist das natürlich ein Eingriff in dieses Ökosystem. Wenn das viele Hunde machen, kann so auch der Wildbestand gefährdet werden.

Wenn der Halter noch daneben seht, wenn sein Hund gerade z.B. ein Reh reißt, macht das die Sache sicherlich nicht besser.

Sie kommen langsam wieder zurück.
Aber es dauert

Wahrscheinlich wird das nur in wenigen Gegenden möglich sein, Naturparks in Brandenburg z.B., wo es eine entsprechende Wolfslobby gibt und Fachleute sich darum kümmern.

Schade um das Tier. Fragt sich wirklich, wo noch Platz ist für Rüden, ein neues Rudel zu bilden.
Und wie sie dort hinkommen sollen, ohne abgeknallt zu werden...

Anscheinend werden sie auch öfter von Autos überfahren, lese ich gerade. Na ja.

@ affenjunge

Pan_narrans schrieb: Ein wildernder Hund ist ein Hund, der Wild reißt. Da Hund als Haustiere nicht Teil des Ökosystems Wald sind, ist das natürlich ein Eingriff in dieses Ökosystem. Wenn das viele Hunde machen, kann so auch der Wildbestand gefährdet werden.

Du gibst sehr vernünftige Kommentare ab, habe ich beobachtet, aber hier irrst Du, zumindest zum Teil.
Mir ist dieses Paradoxon auch erst beim schreiben aufgefallen, deshalb meine Frage.

Eine überhohe Population Schalenwild, gefährdet auf lange Sicht den Waldbestand.
Herden von Weidetieren, haben ganze Landschaften umgestaltet.
Deshalb, heißt es auch in einem polnischen Sprichwort: "Wo der Wolf jagt, wächst der Wald."
Dort wo es keine Prädatoren gibt, übernimmt nun der Jäger diese wichtige Aufgabe.
Merkst Du, auf was ich hinaus will?
Wolf-Jäger-Hund, wo is noch mal der Unterschied?
Es sei denn der Hund reißt aus Spaß größere Mengen, ohne zu fressen.

Wenn der Halter in der Nähe ist, reicht eine Ermahnung und der Halter kann den Hund an die Leine nehmen. Es ist ein Tier, muß ja nicht in einer Hinrichtung ausarten.

@Bernddasbrot

Bernddasbrot schrieb:Es sei denn der Hund reißt aus Spaß größere Mengen, ohne zu fressen.

In etwa da liegt Dein Fehler.

Sowohl Hunde, als auch ihre Wildform, der Wolf jagen aus einem Jagttrieb heraus. Die Population am Wölfen wird in einem gesunden Ökosystem durch die Population an Beute in der Waage gehalten. Gibt es viel Beute, so wächst auch die Population an Wölfen. Wird die Beute weniger, so nimmt auch die Wolfspopulation ab.

Diese Beziehung gilt aber nicht bei Hunden, da diese von ihren Haltern ernährt werden. Die Population an Hunden ist also nicht an die Population der Beute gekoppelt.

Bernddasbrot schrieb:Wenn der Halter in der Nähe ist, reicht eine Ermahnung und der Halter kann den Hund an die Leine nehmen. Es ist ein Tier, muß ja nicht in einer Hinrichtung ausarten.

Der Hund wildert, wenn er Wild jagt. Ist der Halter in der Nähe und kann den Hund vom jagen abhalten, egal in welcher Form, dann wildert der Hund auch nicht.

@Tussinelda

Genauso schlimm ist auch, dass Jäger Katzen abschießen, denn da ist der Grund noch unsinniger. Was soll eine Katze denn wildern? Mäuse?

Pan_narrans schrieb:Diese Beziehung gilt aber nicht bei Hunden, da diese von ihren Haltern ernährt werden. Die Population an Hunden ist also nicht an die Population der Beute gekoppelt.

Ganz schön clever für einen affenjungen!
Na ja, als Brot ist man eben nicht so helle ;-)
Dies würde dann wiederum nicht für Streuner gelten.

Aber mir sind in unseren Wäldern nicht massenhaft wildernde Hunde aufgefallen, die den Wildbestand gefährden könnten. Ich plädiere nach wie vor, nachsichtig mit dem Schießbefehl umzugehen.

@Bernddasbrot
Ja, das würde nicht für Streuner gelten. Allerdings gibt es nicht so viele Streuner in Deutschland.

Was Du auch ein wenig vernachlässigt ist, dass die "Wälder" in Deutschland meistens auch keine Wälder im eigentlichen Sinne sind, sondern Forste. Das bringt einige Probleme mit sich.

Zum ersten sind Forste nicht naturbelassen, sondern stark vom menschlichen Eingriff geprägt. Dadurch kann man das Ökosystem dort auch nicht wirklich als gesund bezeichnen, sondern muss es als recht fragil annehmen. Schon kleine Eingriffe können dort großen Schaden anrichten.

Des weiteren sind sie auch meistens recht klein. Die Wildtierpopulationen sind dort deshalb auch entsprechend klein, gerade, wenn es um größere Tiere geht. Ein einzelner großer Beutegreifer, kann dort dann natürlich auch mal schnell den Rehbestand eines kleinen Stück Forsts gefährden. Hier könnte man sicherlich durch geeignete Maßnahmen kleinere Forststücke verbinden. Das würde für Wölfe sicherlich eine gute Idee sein. Damit Hunde aber ungestört jagen können jedoch weniger.

Als letztes werden Forste stark wirtschaftlich genutzt. Ein Jäger muss ein Heidengeld für seine Pacht bezahlen. Jedes gerissene Reh oder Wildschwein ist dann ein finanzieller Verlust für den Jäger.

Bernddasbrot schrieb:Aber mir sind in unseren Wäldern nicht massenhaft wildernde Hunde aufgefallen, die den Wildbestand gefährden könnten. Ich plädiere nach wie vor, nachsichtig mit dem Schießbefehl umzugehen.

Mir sind auch noch nicht massenhaft Hunde aufgefallen, die wegen Wilderei erschossen wurden.
Dein Argument ist deshalb nicht wirklich aussagekräftig.

Na ich hoffe, dass viele Wölfe kommen. Ich mag die total.
Habe Bekanntschaft mit einem Wolfshund gemacht, der Halbwolf war und muss sagen, dass diese Tiere total anders als Hunde sind. Ruhiger, intelligenter. Haben längere Beine, dichteres Fell, laufen leise und sind dem Halter treu ergeben. Durfte ihn sogar, nachdem ich gefragt hatte, streicheln.
In einem Tierpark habe ich, als ich klein war, mal einen Wolf durch den Zaun gestreichelt. Er hat mich angesehen und ich ihn. Hab ihn aber bewusst nicht fixiert und er kam zögernd näher. Schnupperte an meiner Hand und lies sich kurz anfassen. Meine Mutter war natürlich überhaupt nicht glücklich, als ich ihr das erzählte. Bin nämlich vorgerannt und sie hatte nicht gesehen, was ich trieb. Ja ich weiß, dass das gefährlich und unverantwortlich war, aber als Kind denkt man nicht so weit. Ich streichel nun mal Tiere gerne. :)
Ich würds nie mehr wieder tun und auch keinen dazu ermutigen, da es gefährlich sein kann.

Der Wolf ist von Natur aus sehr scheu; nur wenn er regelrecht am verhungern ist, greift er aus reiner Not Menschen an.
Wenn wir den Wolf wieder heimisch machen wollen, müssen sich die Jäger immer mehr zurückziehen und den Wölfen die Regulation der Wild-Population wieder übergeben, so wie es damals auch war.
Wo der Mensch nicht eingreift, reguliert sich diese von selbst.

Grüße!

@ affenjunge
Du hast recht mit dem was Du sagst, aber Deine letzten beiden Sätze verstehe ich nicht.

Pan_narrans schrieb am 01.05.2012: Mir sind auch noch nicht massenhaft Hunde aufgefallen, die wegen Wilderei erschossen wurden.
Dein Argument ist deshalb nicht wirklich aussagekräftig.

Soll das heißen, jeder Hund, der einem Kaninchen nachjagt, muss abgeknallt werden?
Ich war als Kind mal Zeuge, wie ein selbstherrlicher Jäger, einem Kumpel gedroht hat, seinen Hund zu erschießen.
Haustiere, sind für mich wie Menschen und die erschießt man nicht mal so eben.

@Bernddasbrot
Nein, das heißt, dass Du in Deinem vorherigen Argument übertrieben hast.
Du schriebst:

Bernddasbrot schrieb am 30.04.2012:Aber mir sind in unseren Wäldern nicht massenhaft wildernde Hunde aufgefallen, die den Wildbestand gefährden könnten. Ich plädiere nach wie vor, nachsichtig mit dem Schießbefehl umzugehen.

Mir sind zwar auch nicht massenhaft wildernde Hunde aufgefallen, aber auch nicht massenhaft abgeschossene Hunde. Du stellst das Problem übertrieben schlimm dar.