Schlachttiere - nur Ware?

Hey Leute,

habe schon viele Beiträge zu Schlachtvorgängen auf Schlachthöfen gesehen/gelesen..
Ich finde es grausam, was dort teilhaft mit den Tieren geschieht..
Klar, es sind Nutztiere, und wir brauchen auch das Fleisch, aber dennoch kann man die Tiere doch "ordnungsgemäß" betäuben, ohne Schmerzen etc schlachten, oder nicht??
Obwohl ich von dem Betäuben sowieso nicht sehr viel halte, denn die Tiere wachen oft wieder auf, wenn sie grade am Ausbluten sind und landen ggf. lebendig im Brühkessel...
Man müßte die Tiere direkt vor der Schlachtung mit einem kurzen Schuss töten, so dass es eben "kurz und schmerzlos" ist, so könnten sie während der Schlachtung nicht wieder aufwachen und müßten nicht mehrere Betäubungsversuche über sich ergehen lassen, weil der erste und zweite z.B. fehlerhaft waren...

Wie steht ihr zu dem ganzen?

Weisst Du was ! Eigentlich sollten wir null Fleisch mehr essen , das ist alles nur grausam , das Töten an sich ist grausam und eigentlich brauchen wir zum Überleben in heutiger Zeit null Fleisch.
Aber ...ich bin auch noch so ein Fleischesser-leider !
Das ist beinahe wie eine Sucht !?

also sprichst du von deutschen Schlachthöfen? Die die ich kenne werden streng überprüft im hinblick auf die Betäubung. Die Tiere werden einen Tag vor der Schlachtung angeliefert, übernachten in einem Stall und werden am nächsten Morgen geschlachtet.

Streß vor der Schlachtung wirkt sich durch Hormone sehr schlecht auf die Fleischqualität aus. Viele haben das begriffen und bemühen sich um ordentliche "Zustände"

Wie gesagt kann ich nur von den 2 Betrieben sprechen die ich kenne. Was nicht heißt das ich solche missstände gutheiße.

Ich hab auch schon Schlachthöfe besucht, die kleineren und ländlichen, die sind meist ok. Da kommen weniger Tiere auf einmal, dann werden sie auch ordentlich betäubt.
In Großschlachthöfen geht es teilweise schon krasser zu, einfach weil da Akkordlöhne gezahlt werden. Die sollten als erstes abgeschafft werden. Dann sollte der Schritt auch wieder zu kleinen Schlachthöfen gehen, anstatt zu Riesenbetrieben. Aber Kapitalismus eben. Nur auf Profit aus.

Ansonsten gelten alle Tiere in Deutschland als Sache, was ich absolut nicht gutheißen kann. Sowas ist Rassismus pur.

Dem Titel des Themas hier kann ich nur zustimmen, jedes "Nutztier" wird doch quasi direkt ohne Umschweife als Ware markiert. Und die Behandlung der Tiere ist auch alles andere als löblich. Gibt zwar Ausnahmen die die Tierhaltung etwas ernster nehmen, jedoch sind auch die nur Ware.

Allein schon die Bezeichnung "Nutztier" ist zum Erbrechen.

Rüganer schrieb:Klar, es sind Nutztiere

Und dann dieses schulterzuckende "klar, es sind Nutztiere..." macht das Hinterfragen der grausamen Zustände zu etwas geradezu Groteskem.

Der Begriff des "Nutztiers" ist so tief im Menschen verankert, keiner macht sich wirklich einen Gedanken darüber, was das bedeutet. "Nutztier" - "Haustier". Diese widerwärtige künstliche Abgrenzung, die sich kein Tier ausgesucht hat, sondern nur der Mensch den Tieren aufdrückt, macht aus den einen Tieren schützenswerte Kuschelpuppen, über deren kleinste Wehwehchen man sich schrecklich empört, und aus den anderen Objekte, die man "artgerecht halten" und "human schlachten" und schließlich aufessen darf. Womit wir schon beim nächsten Punkt wären:

Rüganer schrieb:und wir brauchen auch das Fleisch

Nein, schon gar nicht in solchen Mengen.

Ich wollte hierzu eigentlich nichts schreiben, aber jetzt hat es Katori gemacht, da musste ich auch. :D

@17 alles gut auf den Punkt gebracht. Diese Mentalität ein Tier als Nutzvieh zu bezeichnen kommt schon dem Gehirnwaschprogramm MkUltra gleich.

@Katori

Genau so, wie ein Mensch nicht aufgrund seiner Rasse irgendeinen Zweck für irgendwen, der einen Vorteil daraus zu ziehen meint, zu erfüllen hat, hat auch ein Tier keinen solchen zu erfüllen.

Jedes Leben, jede Spezies und jede Rasse lebt für sich und dabei sollte es auch belassen werden.

Lebewesen sollten auch nicht nur respektiert werden, weil sie irgendwelche bestimmten Eigenschaften haben, sondern WEIL SIE LEBEN.

Etwas als "Nutztier" zu bezeichnen zeugt weder von Respekt, noch von Verständnis für die Abläufe des Universums.

@17 ganz recht.

Aber bei einer solchen Einstellung dürfte es wohl neben den "Nutztieren" keine anderen Tiere mehr geben. Weil sie dem Menschen nichts nutzen^^

17 schrieb:Etwas als "Nutztier" zu bezeichnen zeugt weder von Respekt, noch von Verständnis für die Abläufe des Universums.

Das zeugt meiner Ansicht nach nur von totaltärer Besessenheit, das irgend etwas von Nutzen sein muß, damit es existieren darf.

@Katori

Katori schrieb:Das zeugt meiner Ansicht nach nur von totaltärer Besessenheit, das irgend etwas von Nutzen sein muß, damit es existieren darf.

Den Wald betrachten und nicht etwa das Leben darin sehen, sondern sich nur vorstellen, wieviel Geld eine solche Menge Holz einbringt, wenn man ihn roden würde.

Das Schwein betrachten und sich nicht etwa daran freuen, dass es lebt, sondern nur vorstellen, wieviel Wurst und Fleisch man daraus machen können wird, wenn es erst geschlachtet ist.

Wenn die Menschheit weiter so denkt, gibt es irgendwann nur noch öde Fichtenforste und riesige Ställe voller Nutzvieh, die sich von genmanipuliertem Futter ernähren, welches auf Flächen angebaut wird, wo vormals prachtvolle Wälder standen.

Ach ja, und natürlich auch Hunde und Katzen, die von ihren Besitzern über alle Maßen verhätschelt und mit Mäntelchen und kleinen Schühchen bekleidet werden und die man tröstet wie kleine Babies, wenn sich wehtun, nur um ihnen dann einen Fraß aus zu Tode gefolterten Mit-Tieren vorzusetzen, die sowieso zu groß sind, als dass der Gefütterte sie von Natur aus jemals erbeuten könnte.

@17
ich geb dir so was von recht....

@cellospieler

Wie nett, dass das mal jemand tut, den ich überhaupt nicht kenne. :D

@17

hab deine einträge hier gelesen ;)

das einzige was ich schlimm finde, sind die mastbetriebe.
weil dort werden tiere wirklich wie ware behandelt.
jedes tier hat ein recht auf ein glückkliches lebn vor dem tod.

Amy2478 schrieb:jedes tier hat ein recht auf ein glückkliches lebn vor dem tod.

Nein die Natur ist grausam und die Tiere in der Wildnis leben ALLES andere als in eitler Wonne.
Da ist Stress und gegenseitiges Töten täglich Gegenwärtig.
Meinst du ein Fischotter betäubt einen Fisch bevor er ihn frisst?
Der wird schön genüsslich Stück für Stück bei lebendigem Leib gefressen.

Aber ich stimme natürlich schon zu dass wir Menschen (die wir selber wissen wie Schmerzen sind) die Schmerzen für die Tiere minimieren sollten.

Aber ein all zu verklärtes idealistisches Bild vom Leben der Tiere in freier Wildbahn ist wirklich nicht angebracht.

Ich meine ein glückliches Leben der Kühe/schweine/hühner/etc
auf nem Biohof

@Amy2478 so sieht das im Idealfall auch aus. Die "Realität" bisher ist leider eine andere, jeder will eigentlich das kein Tier unnötig leidet, aber wenn es im Supermarkt plötzlich keine tierischen Produkte gäbe, was nötig wäre, damit die sogenannten Nutztiere ein friedliches Leben leben könnten, würde das dem Supermarktjäger auch wieder nicht passen.
Ich wär echt dafür das man wenn man schon Fleisch essen will auch echt gutes bekäme und nicht welches aus nem Massenzuchtbetrieb.
Und für ein drastische Senkung des Verzehrs dessen sowieso, kann nicht sein das man jeden Tag Fleisch isst.

kastanislaus schrieb:Nein die Natur ist grausam und die Tiere in der Wildnis leben ALLES andere als in eitler Wonne.
Da ist Stress und gegenseitiges Töten täglich Gegenwärtig.

Mit dem Unterschied das sie nicht nur wesentlich mehr Platz zum Leben haben sondern auch weitaus weniger Streß haben als Tiere in einem Massenzuchtbetrieb. Und Wachstumshormone nehmen Wildtiere wohl auch kaum zu sich. Achja Antibiotika auch nicht.

kastanislaus schrieb:Aber ein all zu verklärtes idealistisches Bild vom Leben der Tiere in freier Wildbahn ist wirklich nicht angebracht.

Ich schätze mal das hier kaum einer denkt, daß das Leben der Wildtiere allzu leicht ist, und die sogenannten Grausamkeiten sind in einem naturgegebenen Rahmen. Wird wohl jeden hier klar sein, daß Zebras oder Antilopen sich nicht freiwillig einem Löwen oder Geparden ergeben.

Zum Streß nochmal, Wildtiere leiden nicht unter Dauerstreß, es gibt auch genug Phasen wo sie unter keinerlei Streß stehen.

@Katori
bin deiner meinung

@Paka
"Ansonsten gelten alle Tiere in Deutschland als Sache ...
Sowas ist Rassismus pur!"

Tiere gelten nicht nur in Deutschland als "Sache".
Aber "Rassismus" macht sich in diesem Zusammenhang immer gut, wie?