Angst - Stimme gehört

Hallo,

Ich möchte euch von einen Ereignis erzählen welches mir heute morgen passiert ist. Ich wache also auf und möchte mich nochmal umdrehen und weiter schlafen. Ich bin kurz vorm einschlafen und höre undeutliche Stimmen im Hintergrund. Da ich mich sehr mit dem Thema Klarträume beschäftige, weiß ich dass es nur Hypnagoge Halluzinationen sind die kurz vor dem Schlafen auftreten können und völlig ungefährlich sind. Ich versuche also weiter einzuschlafen und ignoriere die Stimmen. Auf einmal höre ich eine sehr deutliche Kinderstimme die folgenden Satz sagt: "Du stirbst bald.". Ich hab sofort meine Augen aufgeschlagen und bin jetzt übelst fertig mit meinen nerven.

Ich habe jetzt extrem Angst dass an der Aussage was dran sein könnte, also dass mir z.B. mein Unterbewusstsein sagen möchte dass ich bald sterbe oder eine höhere Macht (na gut, so fest glaub ich nicht dran). Ich muss dazu sagen dass ich Hypochonder bin und mich fast jeden Tag in Kranheiten reinsteigere. Vielleicht kann es daran liegen? Und weil ich wie gesagt ein Hypochonder bin fühle ich mich nach diesen Stimmen dementsprechend schlecht. Ich hab so eine Angst. Ich möchte mit meinen 22 Jahren noch nicht sterben.

Könnt ihr mich vielleicht ein wenig aufmuntern? Ist bei euch vielleicht etwas Ähnliches passiert und es ist im Nachhinein nichts passiert? Ich hab solche Angst.

MfG

DarkOrb schrieb:Ich muss dazu sagen dass ich Hypochonder bin und mich fast jeden Tag in Kranheiten reinsteigere. Vielleicht kann es daran liegen?

Ja, genau.

Außerdem hat das Traumsymbol "Sterben" nie etwas mit einem echten, bevorstehenden Tod zu tun.
Es ist Ausdruck davon, dass sich in deiner Seele, deinem Unterbewussten etwas wandelt, bzw. wandeln möchte.
Würde ja passen, denn, wie du sagst, geht es dir ja im Moment psychisch schlecht.

Gegen Hypochondrie lässt sich im Übrigen etwas unternehmen - warum sprichst du das Thema nicht mal bei deinem Arzt an?
Es ist nichts, was dir peinlich sein müsste, und mit Sicherheit hättest du mehr Lebensqualität, wenn dich dieses Problem nicht mehr belasten würde.
Daher, tu etwas dagegen. :)

Danke dir, aber ich hab ja noch nicht geschlafen. Ich war ja noch halb munter wo ich die Stimme gehört habe. Kann man das dann schon als Traumsymbol sehen?

DarkOrb schrieb:Kann man das dann schon als Traumsymbol sehen?

Klar kann man. Gibt ja auch die Phasen vor und nach dem Einschlafen.

@AliceT
@ahri

Ich fühl mich jetzt gerade körperlich irgendwie voll schwach und schwindelig. Ich denke dass das nur Reinsteigerei ist, aber andererseits habe ich Angst dass ich doch krank sein könnte und sterben muss. Oh man. Was kann ich tun um das ganze zu vergessen. Ich bin normalerweise ein rational denkender Mensch aber jetzt hab ich doch ordentlich Muffensausen.

@DarkOrb

Naja wenn du doch schon weißt, dass du dich nur rein steigerst, dann kannst du dir das doch immer wieder ins Bewusstsein rufen. Wenn du schon weißt, dass du unter Hypochondrie leidest, kannst du denn nicht aktiv was dagegen tun?

@DarkOrb
Du musst etwas gegen die Angst unternehmen.

Oder willst du ewig so weiterleben?

@ahri

Naja, es ist halt so dass ich jeden Tag etwas anderes habe. Den einen Tag ist mir übel, den nächsten Tag schwindelig, dann hab ich mal Durchfall (psychosomatisch bedingt weswegen ich in Therapie bin), dann fühlt sich meine Haut taub an (und denke dass ich einen Schlaganfall habe), dann fühlt sich meine Wade schwer an (und ich denke an Thrombose) usw.. In den Momenten denke ich dass ich irgendwas habe, nur meine Mum kann mich dran erinnern dass ich ein Hypochonder bin.

@AliceT

Ich bin schon bei einem Psychiater in Behandlung und bekomme Opipramol (gegen Angst und Panikstörungen).

@DarkOrb
Hypochonder werden meistens von der Gesellschaft verlacht und als "Mimosen" hin gestellt.
Das ist aber ein ernsthaftes Krankheitsbild, in Deinem Denken kann jedes Kribbeln irgendwo im Körper den sofortigen Tod oder mindestens Krebs bedeuten.
Das ist natürlich nicht so, aber Du solltest mit Deinem Arzt darüber sprechen.
Es gibt mittlerweile auch Therapien dagegen.

Ich lese gerade, dass Du in Behandlung bist. Psychiater verschreiben aber doch keine Medikamente, oder verwechsel ich das mit Psychologen?

@DarkOrb

Wie sieht deine Behandlung dagegen denn aus?

@DiePandorra

Psychologen dürfen nichts verschreiben.

@ahri

Naja, richtig therapiert werde ich leider nicht. Mir wurden nur Tabletten verschrieben und gesagt dass ich stationär müsste wenn es sich nichts bessert da schon die Ängste zu tief sitzen. Aber es wurde noch nie probiert mich zu therapieren. Ich muss alle 3 Monate hin. Da wird gefragt wie es mir geht und mir neue Tabletten verschrieben. Mehr auch nicht. Stationär möchte ich aber nicht. Sehe ich auch keinen Grund warum ich stationär behandelt werden sollte. Ich bin weder Selbstmordgefährdet, noch stelle ich eine Gefahr für andere dar - wie auch bei Hypochondrie?

@DarkOrb

Aber Tabletten sind so gesehen gar keine Therapie, sondern nur etwas das die Symptome unterdrückt. Ich denke um eine Therapie wirst du wohl nicht rum kommen, wenn du möchtest, dass sich etwas bessert.

Alle 3 Monate zu etwas gehen hilft wohl nicht viel, wenn es so akut und heftig ist.

Man wird ja nicht nur therapiert, weil man eine Gefahr für andere darstellt oder wenn man schon kurz vorm Selbstmord ist. Eine Therapie ist dazu da die eigene Lebensqualität zu verbessern. Und die ist in deinem Fall ja sicherlich sehr eingeschränkt und es belastet dich sehr. Also warum willst du lieber damit leben als es therapieren zu lassen?

Oder meinst du nur du möchtest nicht stationär therapiert werden?
Was ist denn mit einem Therapeuten, zu dem du jede Woche einmal gehst oder so?

@ahri

Ich möchte nur nicht stationär therapiert werden. Ambulant wäre super. Aber das haben mir schon 2 Psychiater gesagt dass ich ambulant gar nicht therapierbar wäre weil die Ängste zu tief sind.

Ich muss aber auch sagen dass ich seit meiner Geburt einen Gendefekt habe. Seit ich klein war waren meine Thrombozyten immer im Keller, ich konnte schon bei einer kleinen Verletzung sehr stark bluten. Ich lag als Kind sehr oft im Krankenhaus weil keiner wusste warum meine Thrombozyten so niedrig sind. Dann so mit 14 Jahren oder so kam per Gentest heraus dass ich die Krankheit "Wiscott-Aldrich-Syndrom" habe. Als meine Hausärztin dies wusste hat sie meine Mutter gesagt dass ich nicht mehr lange zu leben habe (Was ich mitbekommen habe). Mein Professor in der Hämatologie Jena (bei dem ich seit kleinauf in Behandlung bin) gab zum Glück Entwarnung und sagte dass alles was zu dieser Krankheit gehört nicht zu mir passt da ich nur einen kleinen Hauch davon erwischt habe. Zum Beispiel wären bei dieser Krankheit die Immunwerte im Keller, bei mir sind sie normal. Auch hätte man bei dieser Krankheit etliche Autoimmunerkrankungen die ich nicht habe.

Mein Fehler war aber dass ich vor einigen Monaten im Internet meine Krankheit gegoogled habe und gelesen habe dass man bei dieser Krankheit ein erhöhtes Krebsrisiko hat.

Wenn man sowas hinter sich hat und dann so eine Stimme hört die sagt: "Du stirbst bald." dann hat man ja noch viel mehr Angst. Ich weiß echt nicht wie ich reagieren soll.

@DarkOrb

Tja dann musst du dir eben überlegen ob es eine stationäre Therapie nicht doch wert wäre. Klar ist das nicht einfach und auch nicht angenehm, aber manchmal muss man sich eben in den Arsch treten damit eine Besserung auftritt.

Ich würde auf jeden Fall nicht gar nichts tun, so wird es doch nur immer schlimmer.
Du kannst ja auch nochmal versuchen eine ambulante Therapie zu machen oder dir nochmal Rat von Ärzten oder so einholen.

Nichts tun ist auf jeden Fall nicht der Weg mit dem sich was bessern wird.

Weiß auch nicht was die Leute sich immer erwarten :ask:
Dass eine psychische Krankheit nicht von alleine weg geht ist doch klar.

Aber warum versuchen es die Ärzte nicht einmal mich ambulant zu behandeln? Die erste Psychaterin fragt mich so im Vorstellungsgespräch: "Warum steigern Sie sich immer in Sachen herein?". Woher soll ich das wissen? Ich geh doch zum Psychologen damit wir das zusammen erörtern können. Oder die Frage: "Na und, was wäre so schlimm daran wenn Sie doch eine Thrombose hätten? Dagegen gibt es doch Medikamente.". Da kommt man sich ganz schön schäbig vor.

Wie gesagt ich suche schon nach einer ambulanten Therapie. Aber eine stationäre Therapie schaffe ich psychisch nicht. Das letzte Mal als ich im Krankenhaus lag (wegen einem Fahrradunfall) war ich so mit dem nerven am Ende, ich hasse Krankenhäuser einfach.

@DarkOrb

Bei wie vielen Ärzten warst du denn mit dem Wunsch dich ambulant zu behandeln?

@ahri

Ich war insgesamt bei 3. Bei einem war ich wegen meiner Schulphobie als ich etwa 14 Jahre alt war. Der war sehr gut und hat das mit der Schulphobie einigermaßen gut hinbekommen (auf jeden Fall so dass ich meine 10. Klasse gut überlebt habe). Dann mit 18 war ich dann das erste Mal bei einem Fachkrankenhaus für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und wollte ambulant behandelt werden (Da war ich schon wegen der genannten Schulphobie) aber da war das ja mit der o.g. Psychiaterin die ziemlich barsch war und mir fast Vorwürfe gemacht hat. Als ich vom Erstgespräch raus gekommen bin hab ich erstmal den ganzen Tag geheult weil ich mich so niedergemacht gefühlt habe. Die hab ich dann abgesagt weil sie eben so barsch war, und weil sie mich auch nur einweisen wollte. Die dritte Psychiaterin ist zwar sehr nett, macht aber auch nichts ausser Tabletten verschreiben und mir raten eine stationäre Therapie zu machen. Ich wäre sehr dankbar wenn man es wenigstens mit mir versuchen würde. Aber alle fühlen sich anscheinend mit mir überfordert.

Jetzt bin ich schon wieder auf der Suche nach einem Psychologen.

@DarkOrb
Hallöchen.. ich hab da mal ein paar Fragen: Wie lange nimmst du das Medikament schon und hast du es evtl. vergessen einzunehmen? Hast du das Gefühl, dass das Medikament dir hilft oder eher nicht?
Ich würde dir anraten einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Hast du schon öfters Stimmen gehört? Ansonsten, wenn du dich so arg unwohl und verängstigt fühlst, würde ich dir die psychologische Notfallambulanz ans Herz legen...

@DarkOrb

Naja dann war ganz offensichtlich noch nicht das Richtige für dich dabei.
Ist meiner Meinung nach aber kein Grund zu resignieren. Kein Mensch sagt, dass psychische Probleme zu überwinden einfach ist. Aber wer resigniert, der darf sich eben auch nicht wundern.

Ob am Ende dann eine Therapie oder etwas anderes das Richtige ist um dir zu helfen musst du dann letztendlich aber selbst wissen.