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Das Leben des Herrn A. (eine Parabel)

2 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sehnsucht, Parabel, Herr A ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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axelb.haarung Diskussionsleiter
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Das Leben des Herrn A. (eine Parabel)

25.06.2007 um 18:04
Herr A sieht scheußlich aus. Er ist total entstellt und keiner will ihn niemand ansehen. Aus diesem Grund sperrten ihn seine Eltern kurz nach seiner Geburt in eine kleine Kammer, in absoluter Dunkelheit.
In den Folgenden sechzehn Jahren hatte er keinen Kontakt zu irgendeiner Person.
So lernte er weder nie Scheiben, Lesen und noch nicht einmal Sprechen. Von seinen Eltern bekam er nur einmal am Tag etwas zu essen.
Eines Tages stand die Tür zu seiner Kammer offen, so dass A. hätte fliehen können, doch irgendein Gefühl in seinem tiefsten Inneren hielt in davon ab.
So vergingen weitere zwei Jahre in dieser kleinen, dunklen Kammer, bis er wieder eine Chance hatte zu fliehen, denn wieder stand die Tür sperrangelweit offen.
Er war schon auf dem Weg zur Tür, als ihm das Gefühl wieder überkam, das ihn vor zwei Jahren zurückgehalten hatte. Er blieb stehen und setzte sich auf den Boden in seiner Kammer. Plötzlich sah er an der Wand im Hausflur eine Ansichtskarte. Sie war außergewöhnlich bunt und zeigte lächelnde Menschen. Sie stammte aus Indien, was A. nicht wissen konnte.
Doch diese Karte übte eine so große Anziehungskraft auf ihn aus, dass A. aufstand und seinen Weg hinaus aus der dunklen Kammer fortführte. Dort wo es so schön ist wollte er hin, ohne zu wissen, wo das ist.
So machte er sich auf den Weg. Als er vor die Haustür trat, wurde er geblendet, denn seine Augen waren nicht an das helle Licht gewöhnt. Nach einer Weile taten ihm die Augen weh, sie waren rot unterlaufen.
Er bemerkte auch, dass sich alle Leute, die er traf, nach ihm umdrehten und ihn angafften. Er hatte das Gefühl ihre Blicken durchbohrten ihn und überhaupt machten die Menschen ihm Angst.
Schließlich beschloss A. nur noch im Dunkeln zu wandern und am Tag zu ruhen. Auch versuchte er fortan die Menschen zu meiden um nicht ihren Blicken ausgesetzt zu sein.
In den nächsten achtzehn Jahren wanderte A weiter und immer weiter, einzig und allein genährt davon eines Tages den wunderschönen Ort auf der Ansichtskarte zu finden.
Letzte Nacht starb A. in einem einsamen Waldstück irgendwo in Deutschland, einsam und allein im Alter von sechsunddreißig Jahren an Erschöpfung.
Keiner kannte ihn und er kannte auch niemande


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Das Leben des Herrn A. (eine Parabel)

13.07.2007 um 08:40
Nichts ist wie es war —
und doch ist wieder ein neuer Tag —
und ich wundere mich.

Die Erde müsste trauer tragen.


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