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Ein verträumter, ja ein philosophischer Film, voller Melancholie und Lethargie - das ist “Only Lovers Left Alive”. Die Hauptdarsteller Hiddelston und Tilda Swinton torkeln als Junkievampire durch die Nacht weiden sich am Anblick eines nächtlichen Detroits, lieben Gitarrensessions und freigeistigen Müßiggang. Die Handlung passt arg zusammengerafft auf den Aufkleber einer Blutkonserve: Hiddelston geht zweimal vermummt in die Klinik um frische Blutkonserven zu organisieren, ein netter Typ wird beim abendlichem Clubbing vom kleinen Femme Fatal-Schwesterchen totgebissen und zu allem Überfluss kratzt Opa die Kurve.

Einer stringenten Narration folgt Jim Jarmush nicht, aber – so macht es den Eindruck geht es ihm auch garnicht darum. Jarmush will einfach zeigen wie ein vampirisches Liebespaar so lebt, dass schon ein paar hundert Jahre auf der Kante hat. Er möchte zeigen wie es sich ausdrückt, Jahrhunderte Zeit zu haben um alles Wissen der Welt in sich zu speichern. er will verrückte Ideen entwickeln, wie die des unmöglichen Generators. Er will den Trott, das süße “laissez fair” darstellen, er will die Sängerin in der Bar einen ganzen Song singen lassen, und sie eben nicht unterbrechen. Das macht er sehr gut, aber auf Längen sollte man sich einstellen. Besser gesagt “darf” man sich drauf einstellen, denn wenn man diese Art von Filmperle zu schätzen weiss bekommt man tolle Athmosphäre, Bilder und Stimmungen vermittelt die einen sofort in ihren Bann ziehen.

8/10