Ein lautes Donnern am Firmament
Hielt die Zeit an für einen Moment
Indem sich die Himmelspforte auftat
Und die Erde erreichte die perfide Saat
Der Himmel verlor den hellsten Stern
Auf Befehl des zornigen, allmächtige Herrn
Gefolgt von Pein und Engelshohn
Blickte er letzteres in den Sternendom
Der, dessen Glanz, Stolz und Herrlichkeit
Sich verwandelten in tiefster Feindseligkeit
Die Sonne war eben untergegangen
Zum ersten Mal einsam und befangen
Wandelte er durch die nächtliche Welt
Die am Tage nur durch die Sonne erhellt
Ein reines, warmes und vertrautes Licht
Das dem seines geliebten Herrn sehr glich
Sein weißes Gewand, dreckig und zerrissen
Hat er sich vom mürben Leibe gerissen
Nachdem er sich damals entschieden hat
Dass Schwarz sein neues Wesen vertrat
Sein Herr hat ihn aus dem Himmel verbannt
Da sein junges Herz vor Eifersucht entbrannt
Dem Befehl vor einem Wesen zu knien
Das ihm nicht genügend würdig erschien
Seine Strafe war die Verbannung aus Edens Garten
Vor dessen Pforten er begann auf Adam zu warten
Um seine unzähmbare Rache bei ihm auszuüben
Nämlich dessen zu Verbotenem zu verführen
Die Frucht vom verbotenen Baume zu pflücken
Er gehorchte ihm und zu seinem Entzücken
Verbannte Gott auch diesen aus Eden
Um zur Buße auf der Erde zu leben
Er, dessen Plan der Verführung aufging
Glaubte nicht, dass er härtere Strafe empfing
Dem Tode verurteilt am jüngsten Gericht
Wurde er aus dem siebten Himmel verstoßen
Und nun, nach seinem Fall, blieb ihm nichts
Er wusste, dass sein Schicksal von Gott gelosen
Der Gegenspieler des Reinen, Guten und Lieben
Ohne jeglichen Protest nahm er seine Aufgabe an
Denn nur die bittere Liebe zu Gott führte ihn an
Und um diesen nicht ein Weiteres zu enttäuschen
Würde er mitspielen und dem Hass gehorchen
Der ihn gegen Adams und Evas Kinder anführt
Und diese vor Gottes Licht und Liebe entführt
Denn solange er sie nie wieder zu spüren bekam
Würden sie es auch nicht, und in seinem Liebeswahn
War ihm jedes Mittel der Verführung gebilligt
Und waren die Sünder seinem geflüster gewilligt
Führte er sie sicher an den Ort der ewigen Verdammnis
Wo sie zu tiefst bedauern ihr unverzeihliches Wagnis
nicht Gott, ihrem Schöpfer, gefolgt zu sein
Sondern dem, der verhindert ihr Gedeihen
Oh, Ihr Menschen, fürchtet nicht den Verführer
Bemittleidet ihn viel mehr, den einsamen Anführer
Des Grolls, Neids und der gefährlichen Eifersucht
All diese Eigenschaften mögen zwar sein verrucht
Dennoch sind sie die Kehrseite derselben Medaille
Auf der Vergebung, Mitleid und Liebe verweile
Seht, der gefallene Engel, der durch die Nacht wandelt
Sowohl aus Liebe als auch aus Hass zu seinem Herrn handelt
Oh Wunderschöner, dem Himmel einst der hellste Stern
Dich bringen Stolz und Eifersucht von Gott ganz fern
Oh, Ihr Menschen, beweist, dass Ihr es besser könnt
Und Ihm, dem Gefallenen, seine Liebe nicht missgönnt
Möger der barmherzige Gott, liebenswürdiger und herrlicher
Auch Erbarmen haben mit dem elenden, gefallenen Luzifer.


© Scent of Eden