S-Bahn. Ein Mann mit seiner kleinen Tochter um die 4. Er am Telefonieren mit der "süßesten der süßen Frauen", sie gegenüber von ihm. Er stellt einen Papp-Becher neben ihr ab, dessen Inhalt nach vergorenem Apfelsaft riecht. Als sie einschläft, macht er Fotos mit dem Smartphone von ihr, so, wie Leute ihr Essen auf dem Teller vor sich fotografieren. Es steigt ein Irrer zu, der sich neben ihn setzt, auf das Kind zeigt und in den luftleeren Raum fragt, ob dieses Mädchen nirgendwohin gehöre. Der Irre schnallt sofort, was hier verrückt ist. Sie schläft und Daddy nimmt aus seiner Jackentasche einen Rotkäppchensekt, schenkt sich den letzten Schluck in den Pappbecher und schaut lächelnd seine Tochter an. Der liebende Daddy. Schreiende Kinder aufm Bahnsteig, brüllende Leute, ne graue Masse, die in der Kälte nach Hause schlurft wie ein Strom aufgezogener Marionetten und die morgen um die gleiche Uhrzeit genauso nach Hause schlurfen werden wie gestern und vorgestern und an dem Tag vor Vorgestern. Ein Mann, der wochenlang neben seinem toten Bruder frühstückt, Schlittschuhlaufen auf gefrorenen Fischen, sterben für ein Widerwort.
Zombieworld.