Eckhart Tolle - eine neue Erde das innere ziel sobald es nicht mehr nur ums überleben geht, gewinnt die frage nach dem sinn und zweck des lebens überragende bedeutung. viele menschen empfinden ihren lebensalltag als etwas, das sie in der bedeutungslosigkeit versinken lässt. manche glauben, dass das leben an ihnen vorbeigeht oder schon an ihnen vorbeigegangen ist. andere empfinden die anforderungen ihres berufes, die sorge für ihre familie, ihre finanzielle situation oder ihre lebensumstände als bedrückende einschränkung. einige leiden unter akutem stress, andere unter akuter langeweile. die einen treibt arbeitswut an, die anderen lähmt die trägheit. viele wünschen sich die freiheit und die erweiterung ihrer möglichkeiten, die wohlstand verheißt. einige genießen bereits die relative freiheit, die wohlstand mit sich bringt, merken jedoch, dass auch das nicht reicht, um ihr leben mit sinn zu erfüllen. es gibt nichts, was den wahren sinn des lebens ersetzen kann. aber der eigentliche, ursprüngliche sinn und zweck des lebens ist nicht außen zu finden. er liegt nicht in dem, was wir tun, sondern in dem, was wir sind - in unserem bewusstsein. das wichtigste ist deshalb, sich folgendes klar zu machen: das leben hat ein inneres und ein äußeres ziel. das innere ziel betrifft das Sein und ist vorrangig. das äußere ziel betrifft das handeln und ist zweitrangig. im vorliegenden buch geht es zwar hauptsächlich um das innere ziel, aber in diesem wie im nächsten kapitel wird auch die frage erörtert, wie äußeres und inneres ziel zu vereinbaren sind. innen und außen sind allerdings so eng miteinander verwoben, dass man kaum über das eine ohne das andere sprechen kann. das innere ziel unseres lebens besteht darin, zu erwachen. so einfach ist das. dieses ziel haben wir mit allen anderen menschen auf dieser erde gemeinsam - es ist sinn und zweck der ganzen menschheit. das innere ziel unseres lebens ist essenzieller bestandteil des ziels, das das ganze hat - das universum und seine sich entfaltende intelligenz. die äußere zielsetzung kann sich im laufe der zeit verändern. sie ist von mensch zu mensch sehr verschieden. aber ein inneres ziel zu haben und sich nach ihm zu richten ist die grundlage wahren erfolgs. ohne diese ausrichtung können wir zwar ebenfalls manche ziele erreichen, sofern wir mit aller entschlossenheit zu werke gehen, keine mühe scheuen, angestrengt arbeiten und unseren kopf gebrauchen. ein solches vorgehen macht jedoch keine freude und führt unweigerlich zu leid in irgendeiner form. erwachen das erwachen ist ein bewusstseinswandel, bei dem sich denken und bewusstheit trennen. bei den meisten leuten ist dies kein ereignis, sondern ein allmählicher prozess, den sie durchlaufen. selbst die wenigen menschen, die ein plötzliches, dramatisches, offenbar unumkehrbares erwachen erfahren, machen eine entwicklung durch, in der das neue bewusstsein nach und nach in alles einfließt, was sie tun, es transformiert und so in ihr leben integriert wird. statt dich im denken zu verlieren, erkennst du dich, wenn du erwacht bist, als die bewusstheit dahinter. dann ist das denken nicht länger eine autonome, eigenen zwecken dienende aktivität, die von dir besitz ergreift und dein leben beherrscht. vielmehr steht die bewusstheit jetzt vor dem denken. statt dein leben zu regieren, dient das denken fortan der bewusstheit. bewusstheit ist die verbindung mit der universellen intelligenz. ein anderes wort dafür ist präsenz: das nicht denkende bewusstsein. dass der prozess des erwachens in gang kommt, ist eine gnade. du kannst ihn ebenso wenig auslösen, wie du dich auf ihn vorbereiten oder ihn dir verdienen kannst. es gibt keine klare folge logischer schritte, die darauf zuführen, obwohl der verstand das gern hätte. du musst dich nicht erst als würdig erweisen. unter umständen - aber nicht immer - fällt es dem sünder eher zu als dem heiligen. darum hat jesus es für menschen aller art versprochen, nicht nur für angesehene leute. es gibt nichts, was du im hinblick auf das erwachen tun könntest. was du auch tust, es wird immer ein versuch des ego bleiben, sich das erwachen oder die erleuchtung als seinen höchsten besitz anzueignen und sich dadurch größer und bedeutender zu machen. statt zu erwachen, machst du dir einen begriff, ein bild davon, wie ein erwachter oder erleuchteter mensch ist, und bemühst dich, dieser vorstellung gemäß zu leben. der versuch, einem bild zu entsprechen, das man von sich selbst hat oder das andere von einem haben, führt zu einem unechten leben - das ego spielt dabei nur eine weitere unbewusste rolle. wenn du also nichts zum erwachen dazutun kannst, wenn es entweder schon geschehen ist oder noch nicht, wie kann es dann das hauptziel des lebens sein? bedeutet ein ziel nicht, dass man etwas dafür tun kann? nur das erste erwachen, der erste einblick in die bewusstheit jenseits des denkens, ist ein akt der gnade, zu dem du nichts dazutust. wenn du dieses buch unverständlich oder bedeutungslos findest, ist er dir noch nicht widerfahren. wenn jedoch beim lesen etwas in dir anklingt und du die in ihm enthaltene wahrheit spürst, heißt das, dass der prozess des erwachens begonnen hat. sobald dies der fall ist, kann er nicht mehr umgekehrt, sondern höchstens vom ego verzögert werden. bei einigen lesern wird dieses buch den prozess des erwachens in gang setzen. anderen wird es helfen zu erkennen, dass der prozess bei ihnen schon begonnen hat, und es wird den prozess intensivieren und beschleunigen. für wieder andere hat es die funktion, ihnen zur erkenntnis des ego in sich selbst zu verhelfen, wann immer es die kontrolle an sich reißen will und das aufkeimende bewusstsein zu dämpfen versucht. bei manchen kommt es zum erwachen, wenn ihnen plötzlich bewusst wird, welche gedanken sie für gewöhnlich im kopf haben, vor allem die hartnäckigen negativen gedanken, mit denen sie sich womöglich schon ihr leben lang identifiziert haben. plötzlich kommt eine bewusstheit über sie, die sich zwar auch auf das denken bezieht, aber kein teil davon ist. was für eine beziehung besteht zwischen bewusstheit und denken? bewusstheit ist der raum, in dem die gedanken existieren, wenn dieser raum sich seiner selbst bewusst geworden ist. sobald du einen ersten einblick in die bewusstheit oder präsenz erhalten hast, kennst du sie aus erster hand. dann ist dieser zustand nicht länger nur ein mentales bild in deinem kopf. jetzt kannst du dich bewusst dafür entscheiden, lieber präsent zu sein, als dich in fruchtlosem denken zu ergehen. du kannst die präsenz in dein leben einladen, das heißt, raum für sie schaffen. mit der gnade des erwachens zugleich fällt dir verantwortung zu. entweder versuchst du, so weiterzumachen, als sei nichts geschehen, oder du merkst, dass etwas bedeutsames geschehen ist, und erkennst die aufkeimende bewusstheit als das wichtigste überhaupt, was dir je widerfahren konnte. dann siehst du dein vorrangiges ziel im leben darin, offen zu werden für dieses sich entfaltende bewusstsein und sein licht in die welt zu tragen. "ich möchte wissen, wie gott denkt", hat einstein gesagt, "alles übrige ist nur detail." wie denkt gott? oder anders gefragt: was ist der geist gottes? bewusstsein. was bedeutet es, den geist gottes zu erkennen? bewusst zu sein. und was sind die details? der äußere zweck, alles, was außen geschieht. während du also darauf wartest, dass in deinem leben etwas bedeutsames geschieht, entgeht dir möglicherweise völlig, dass das bedeutendste, was einem menschen je widerfahren kann, in deinem innern bereits eingesetzt hat: der trennungsvorgang zwischen denken und bewusstheit. viele menschen, die gerade die ersten stufen des erwachens erleben, sind nicht mehr sicher, welche äußeren ziele sie eigentlich noch verfolgen sollen. was die welt antreibt, hat für sie keinen reiz mehr. mit dem klaren blick für den irrsinn unserer zivilisation, den sie dann haben, fühlen sie sich ihrer kultur entfremdet. manche haben das empfinden, im niemandsland zwischen zwei welten zu weilen. einerseits werden sie nicht mehr vom ego beherrscht, andererseits ist ihr leben noch nicht vollständig von der aufkeimenden bewusstheit durchdrungen. inneres und äußeres ziel sind noch nicht miteinander verschmolzen. eine neue erde die astronomen haben grund zu der vermutung, dass das universum vor etwa 15 milliarden jahren durch eine gigantische explosion entstanden ist und sich seitdem fortwährend ausdehnt. es dehnt sich nicht nur aus, sondern wird auch immer komplexer und differenzierter. manche wissenschaftler gehen davon aus, dass sich diese bewegung von der einheit zur vielfalt irgendwann umkehrt. dann hört das universum auf, sich auszudehnen, und zieht sich stattdessen allmählich wieder zusammen, bis es am ende zum nichtmanifesten, unbegreiflichen nichts zurückkehrt, aus dem es gekommen ist - und danach beginnt der kreislauf von geburt, ausdehnung, kontraktion und tod vielleicht wieder von neuem, immer wieder. zu welchem zweck? "warum nimmt das universum all diese mühen der existenz auf sich?", fragt der physiker stephen hawking und weiß doch genau, dass kein mathematisches modell diese frage je beantworten wird. wenn du statt nur nach außen auch nach innen schaust, entdeckst du, dass du neben dem äußeren auch ein inneres ziel hast, und da du ein mikrokosmisches spiegelbild des makrokosmos bist, muss auch das universum ein äußeres und ein inneres ziel haben, die von den deinen untrennbar sind. das universum verfolgt das äußere ziel, formen zu erschaffen und die interaktionen seiner formen zu erfahren - das spiel, den traum, das drama oder wie immer man es nennen will. nach innen verfolgt es das ziel, zu seiner formlosen essenz zu erwachen. im nächsten schritt werden das innere und das äußere ziel miteinander versöhnt, um die essenz - die bewusstheit - in die welt der form zu tragen und die welt so zu transformieren. der höchste zweck dieser transformation ist unvorstellbar für den geist des menschen und übersteigt sein denkvermögen bei weitem. und doch ist diese transformation auf dieser erde und zu diesem zeitpunkt die uns zugewiesene aufgabe. es geht um die versöhnung des inneren ziels mit dem äußeren ziel, um die versöhnung der welt mit gott. ehe wir uns anschauen, welche relevanz die expansion und kontraktion des universums für unser eigenes leben haben, müssen wir uns darüber im klaren sein, dass nichts von dem, was wir über das wesen des universums sagen, als absolute wahrheit aufgefasst werden sollte. weder worte und begriffe noch mathematische formeln können das unendliche erklären. kein gedanke kann die unermesslichkeit der totalität erfassen. die wirklichkeit ist ein einziges ganzes, das vom denken in fragmente zerlegt wird. dies führt zu einer fundamentalen fehlsicht wie zum beispiel der, dass es voneinander getrennte dinge und ereignisse gibt oder dass dieses die ursache von jenem ist. jeder gedanke impliziert eine bestimmte perspektive, und jede perspektive ist per se eine einschränkung, was letztlich bedeutet, dass sie nicht die wahrheit wiedergibt, zumindest nicht die absolute. nur das ganze ist wahr, aber das ganze kann nicht gesagt oder gedacht werden. von einer warte jenseits des denkens aus betrachtet und daher für den geist des menschen unfassbar, geschieht alles jetzt. alles, was je gewesen ist und je sein wird, geschieht jetzt, außerhalb der zeit, die nichts weiter als ein mentales konstrukt ist. sonnenaufgang und sonnenuntergang liefern uns ein anschauliches bild von der relativen und absoluten wahrheit. wenn wir sagen, dass die sonne am morgen auf und am abend untergeht, stimmt das zwar, aber nur bedingt; im absoluten sinne ist es unrichtig. nur aus dem beschränkten blickwinkel eines betrachters auf oder in der nähe der erdoberfläche geht die sonne auf und unter. vom weltall aus hingegen sieht man, dass die sonne weder auf noch untergeht, sondern immer scheint. und doch sprechen wir selbst nach dieser erkenntnis weiterhin von sonnenauf- und sonnenuntergang, besingen deren schönheit, malen bilder davon und schreiben gedichte darüber, obwohl wir wissen, dass es sich um eine relative und nicht um eine absolute wahrheit handelt. nehmen wir uns einmal eine weitere relative wahrheit vor: die formwerdung des universums und seine rückkehr zum formlosen, betrachtet aus der eingeschränkten perspektive der zeit, und schauen wir, welche relevanz dieser vorgang für dein eigenes leben hat. der begriff "eigenes leben" zeugt natürlich auch von einer durch das denken eingeschränkten perspektive, einer weiteren relativen wahrheit. letztendlich gibt es so etwas wie ein "eigenes leben" gar nicht, denn das leben und du sind nicht zweierlei, sondern eins. eine kurze geschichte deines lebens die manifestation der welt und ihre rückkehr zum nichtmanifesten, expansion und kontraktion, sind zwei universelle bewegungen, die wir als ausgang und rückgang bezeichnen könnten. beide bewegungen spiegeln sich auf mannigfaltige art im ganzen universum wider, im ausdehnen und zusammenziehen des herzens ebenso wie im einatmen und ausatmen. auch in den zyklen des schlafens und wachens finden sie sich. jede nacht kehren wir, sobald wir in die phase tiefen, traumlosen schlafes eintreten, unwissentlich zum nichtmanifesten ursprung allen lebens zurück, aus dem wir am morgen erfrischt wieder hervorgehen. diese beiden bewegungen, der ausgang und die rückkehr spiegeln sich auch in den lebenszyklen eines menschen. sozusagen aus dem nichts erscheinst "du" plötzlich auf der welt. gleich nach der geburt setzt das wachstum ein, die ausdehnung. es wächst nicht nur der körper, sondern auch das wissen, aktivitäten, besitztümer und erfahrungen nehmen zu. deine einflussphäre wird größer, zugleich wird das leben immer komplizierter. in dieser zeit bist du vorwiegend damit beschäftigt, dir ein äußeres ziel zu setzen und es zu verfolgen. normalerweise ist damit auch eine stärkung des ego verbunden, das sich ja mit all den oben genannten dingen identifiziert, und dadurch wird deine formidentität immer genauer definiert. in dieser zeit passiert es oft, dass sich das ego des äußeren ziels - des wachstums - bemächtigt, nur dass es im gegensatz zur natur nicht weiß, wann es mit seinem expansionsdrang aufhören muss, und einen unstillbaren hunger nach mehr hat. und dann, genau in dem moment, in dem du glaubst, es geschafft zu haben und hierher zu gehören, setzt die rückkehrbewegung ein. vielleicht sterben menschen, die dir nahestehen, menschen, die teil deiner welt waren. deine physische form wird allmählich schwächer, dein einflussbereich schrumpft. statt mehr zu werden, wirst du jetzt weniger, und darauf reagiert das ego mit zunehmender angst und depressivität. deine welt beginnt sich zusammenzuziehen, und du merkst, dass du nach und nach die kontrolle verlierst. das bewusstsein, das sich mit der form identifiziert hat, erlebt jetzt seinen sonnenuntergang, die auflösung der form. und eines tages verschwindest du. dein sessel steht noch da. aber du sitzt nicht mehr darin, es ist nur noch ein leerer platz da. du bist dahin zurückgekehrt, woher du vor nicht allzu vielen jahren gekommen bist. das leben eines jeden menschen - eigentlich jede lebensform - verkörpert eine welt, eine einzigartige möglichkeit für das universum, sich selbst zu erfahren. und wenn sich form auflöst, ist das ende einer welt da - einer von unzähligen welten. erwachen und rückkehr in der rückwärtsbewegung im leben eines menschen, wenn die form schwächer wird und sich schließlich auflöst, sei es durch alter, krankheit, eine behinderung, einen verlust oder eine persönliche tragödie, liegt ein großes potenzial für das spirituelle erwachen - die aufhebung der identifikation des bewusstseins mit der form. da in unserer heutigen kultur kaum noch spirituelle wahrheit zu finden ist, sehen auch nur wenige leute die sich bietenden möglichkeiten in dem, was ihnen selbst oder jemandem geschieht, der ihnen nahe steht, sondern denken meist, dass etwas schreckliches vor sich geht, etwas, das gar nicht geschehen dürfte. es herrscht in unserer zivilisation eine große unkenntnis über das menschsein, und je unwissender du spirituell bist, umso mehr leidest du. für viele leute, besonders im westen, ist der tod nichts weiter als ein abstrakter begriff; sie haben keine ahnung, was mit der menschlichen form kurz vor der völligen auflösung geschieht. altersschwache und senile menschen werden in pflegeheime abgeschoben. leichen, die in älteren kulturen meist öffentlich aufgebahrt wurden, werden heute versteckt. versuch einmal, einen blick auf einen toten zu werfen, und du wirst merken, dass es fast unmöglich ist, es sei denn, der verstorbene ist ein naher angehöriger von dir. in den beerdigungsinstituten wird den toten sogar das gesicht geschminkt. dir wird nur gestattet, eine geschönte version des todes zu sehen. da die meisten leute mit dem tod nur eine abstrakte vorstellung verbinden, trifft sie die auflösung der form, die sie erwartet, völlig unvorbereitet. sie sind schockiert, wenn sie sich nähert, können es nicht begreifen und versinken in angst und verzweiflung. nichts ergibt mehr einen sinn, denn der sinn und zweck ihres lebens war für sie mit ansammlung, aufbauen, bewahren, erfolgreichsein und sinnesbefriedigung verknüpft. er war mit ihrer expansion verbunden und ihrer identifikation mit der form, das heißt mit dem ego. die meisten menschen sehen keinerlei sinn im verfall ihres lebens und ihrer welt. trotzdem liegt hierin möglicherweise ein tieferer sinn verborgen als in der nach außen gerichteten bewegung. gerade durch das älterwerden, durch einen verlust oder eine persönliche tragödie erschloss sich früher einem menschen oft die spirituelle dimension seines lebens. das heißt, das innere ziel trat erst hervor, wenn das äußere zerfiel und die schale des ego aufzubrechen begann. solche ereignisse markieren den beginn der rückwärtsbewegung in richtung auflösung der form. in den meisten alten kulturen muss es ein intuitives verständnis für diesen prozess gegeben haben, weswegen alte menschen dort geachtet und verehrt wurden. sie waren quellen der weisheit und machten die dimension der tiefe zugänglich, ohne die keine zivilisation lange überleben kann. in unserer zivilisation, die sich total mit dem äußeren identifiziert und die innere dimension des geistes völlig übersieht, hat das wort "alt" meist einen negativen klang. es wird mit nutzlosigkeit gleichgesetzt, und daher gilt es fast als beleidigung, jemanden als alt zu bezeichnen. um das wort zu vermeiden, sprechen wir beschönigend von den senioren und betagten. bei den indianern war "großmutter" ein sehr würdevoller titel. heute ist "oma" bestenfalls nett gemeint. warum ist alt gleichbedeutend mit nutzlos? weil im alter nicht mehr das tun im vordergrund steht, sondern das sein, und weil unsere zivilisation, die völlig im tun aufgeht, nichts vom sein weiß. sie fragt: sein? was macht man damit? bei manchen menschen wird die äußere bewegung des wachsens und expandierens ernsthaft durch ein scheinbar verfrühtes einsetzen der rückwärtsbewegung unterbrochen, der auflösung der form. häufig handelt es sich nur um eine vorübergehende störung, manchmal jedoch um eine endgültige zäsur. wir sind der meinung, dass ein kleines kind nicht mit dem tod konfrontiert werden dürfte, aber gelegentlich müssen sich kinder mit dem tod eines elternteil oder beider eltern durch eine krankheit oder einen unfall auseinandersetzen - oder sogar mit der möglichkeit des eigenen todes. manche kinder werden schon mit einer behinderung geboren, die ihre natürliche wachstumsmöglichkeiten stark einschränkt. oder jemand wird früh in seinem leben von einer schweren behinderung betroffen. ein bruch in der äußeren bewegung zu einem zeitpunkt, an dem er "nicht auftreten dürfte", kann auch zu einem frühen spirituellen erwachen der betroffenen person führen. letzten endes geschieht nichts, was nicht geschehen soll, das heißt, es geschieht nichts, das nicht teil des größeren ganzen und seines ziels wäre. darum kann die zerstörung oder unerreichbarkeit des äußeren ziels eine anregung sein, das innere ziel zu finden, und in der folge zu einem höheren äußeren ziel führen, das dem inneren entspricht. kinder, die schwer leiden mussten, entwickeln sich oft zu frühreifen jugendlichen. was auf der ebene der form verloren geht, wird auf der essenziellen ebene wiedergewonnen. bei der traditionellen figur des "blinden sehers" oder "verletzten heilers" alter kulturen und legenden hat ein großer verlust oder eine behinderung auf der ebene der form eine öffnung des geistes bewirkt. wenn man die unbeständigkeit aller formen am eigenen leibe erfahren hat, wird man die form kaum jemals wieder überbewerten, ihr blindlings nachjagen oder ihr anhängen. welche möglichkeiten die auflösung der form und besonders das alter bieten, beginnt man in unserer heutigen kultur gerade erst zu erkennen. die mehrheit der menschen verkennt diese möglichkeiten leider immer noch, weil sich das ego mit der rückwärtsbewegung ebenso identifiziert, wie es sich mit der nach außen identifiziert hat. das führt zu einer verhärtung der egoschale, zur kontraktion statt zur öffnung. das geschwächte ego gibt sich dann in seiner angst oder wut, aus selbstmitleid, reue, schuldgefühlen oder anderen negativen mental-emotionalen gemütsregungen bis zum ende seiner tage dem jammern und klagen hin oder greift zu vermeidungsstrategien, indem es erinnerungen festhält und sich in gedanken und gesprächen über die vergangenheit ergeht. wenn sich das ego im leben eines menschen nicht länger mit der rückwärtsbewegung identifiziert, werden alter und nahender tod zu dem, was sie sein sollen: einem tor zum reich des geistes. ich kenne alte menschen, die lebendige verkörperungen dieses prozesses sind. sie haben zu strahlen begonnen. ihre schwächer werdende form wurde durchlässig für das licht des bewusstseins. auf der neuen erde wird das alter allgemein anerkannt und hoch geschätzt werden als eine zeit, in der das bewusstsein aufblühen kann. für diejenigen, die noch immer an den äußeren gegebenheiten ihres lebens festhängen, wird es eine zeit der späten heimkehr sein, wenn sie zu ihrem inneren ziel erwachen. für viele andere wird es eine intensivierung und krönung ihres fortschreitenden erwachens bedeuten. das erwachen und der weg nach außen schon immer hat das ego die natürliche erweiterung des lebens, die der weg nach außen mit sich bringt, für das eigene wachstum zu nutzen gewusst. "sieh mal, was ich kann. ich wette, du kannst das nicht", sagt ein kleines kind zum anderen, während es sich seiner zunehmenden körperlichen kräfte und fähigkeiten bewusst wird. das ist einer der ersten versuche des ego, sich durch identifikation mit der bewegung nach außen und der vorstellung des "mehr-als-du" zu stärken, indem es andere klein macht. das ist natürlich erst der anfang der vielen falschen sehweisen des ego. doch in dem maße, in dem deine bewusstheit zunimmt und dein leben nicht länger vom ego beherrscht wird, brauchst du nicht mehr abzuwarten, bis deine welt durch alter oder einer persönlichen tragödie geschrumpft oder zusammengebrochen ist, um zu deinem inneren ziel zu erwachen. wenn das neue bewusstsein sich auf der erde zu entfalten beginnt, brauchen immer weniger menschen ein schockerlebnis, um zu erwachen. sie verbünden sich freiwillig mit dem prozess des erwachens, während sie sich noch in der phase des äußeren wachstums und expandierens befinden. wenn diese phase nicht länger vom ego vereinnahmt wird, kommt die spirituelle dimension ebenso kraftvoll in diese welt durch die bewegung nach außen - durch das denken, sprechen, handeln und erschaffen - wie durch die bewegung nach innen - durch die stille, das sein und die auflösung der form. bisher ist die intelligenz des menschen, die nichts anderes ist als ein einziger aspekt der universellen intelligenz, vom ego verzerrt und missbraucht worden. ich nenne das "intelligenz im dienst des wahnsinns". die atomspaltung erfordert eine hohe intelligenz. diese intelligenz dafür zu nutzen, atomwaffen zu bauen und anzuhäufen, ist irrwitzig und bestensfalls extrem dumm. dummheit ist relativ harmlos, aber intelligente dummheit ist höchst gefährlich. diese intelligente dummheit, für die sich zahllose beispiele anführen lassen, bedroht unser überleben als spezies. ohne beeinträchtigung durch die egogestörtheit kommt unsere intelligenz in volle übereinstimmung mit der zyklischen auswärtsbewegung der universellen intelligenz und ihres schöpferischen impulses. dann nehmen wir bewusst teil an der erschaffung der form. nicht wir erschaffen, sondern die universelle intelligenz erschafft durch uns. wir identifizieren uns nicht mit dem, was wir erschaffen, und verlieren uns daher auch nicht in dem, was wir tun. wir lernen, dass der schöpferische akt energie von höchster intensität einbeziehen kann, aber trotzdem weder "schwerarbeit" noch stress ist. wir müssen den unterschied zwischen stress und intensität erkennen, wie wir noch sehen werden. kampf und stress sind anzeichen dafür, dass das ego wiedergekehrt ist, ebenso wie negative reaktionen auf hindernisse, die uns begegnen. die kraft hinter dem verlangen des ego schafft "feinde", das heißt eine reaktion in form einer gegenkraft von gleicher intensität. je stärker das ego ist, umso stärker ist das gefühl der getrenntheit zwischen den menschen. die einzigen handlungen, die keine gegenreaktion herausfordern, sind solche, die dem wohl aller dienen. sie beziehen ein, statt auszugrenzen. sie verbinden, statt zu trennen. sie dienen nicht "meinem" land, sondern der ganzen menschheit, nicht "meiner" religion, sondern der entfalltung des bewusstseins aller menschen, nicht "meiner" spezies, sondern allen fühlenden wesen und der ganzen natur. wir lernen auch, dass handeln zwar notwendig, aber nur von zweitrangiger bedeutung für die manifestation unserer äußeren wirklichkeit ist. der entscheidende faktor für die schöpfung ist das bewusstsein. mögen wir auch noch so aktiv sein und uns noch so sehr anstrengen, unser bewusstseinszustand erschafft unsere welt, und solange sich keine veränderung auf dieser inneren ebene vollzieht, wird alles handeln nichts neues bewirken. wir würden dabei die welt nur in einer etwas abgewandelten form immer wieder gleich erschaffen, eine welt, die ein äußeres spiegelbild des ego ist. bewusstsein das bewusstsein ist bereits bewusst. es ist das unmanifestierte, das ewige. das universum hingegen wird nur allmählich bewusst. das bewusstsein selbst ist zeitlos und kann sich daher nicht entwickeln. es wurde nie geboren und stirbt nicht. wenn das bewusstsein zum manifestierten universum wird, scheint es der zeit unterworfen zu sein und einen entwicklungsprozess zu durchlaufen. kein menschengeist ist fähig, den grund für diesen prozess ganz zu verstehen. aber wir können in uns selbst einen kleinen einblick in diesen prozess gewinnen und dann bewusst an ihm teilnehmen. bewusstsein ist die intelligenz, das organisationsprinzip hinter der entstehung der form. es hat seit millionen von jahren formen geschaffen, um sich durch sie in der manifesten welt auszudrücken. zwar könnte das reich des unmanifestierten reinen bewusstseins als eine andere dimension betrachtet werden, aber es ist nicht von der dimension der form getrennt. die form und das formlose durchdringen einander. das unmanifestierte fließt als bewusstheit, als innerer raum und präsenz, in diese dimension ein. und wie? in form des menschen, der bewusst wird und so sein schicksal erfüllt. zu diesem höheren zweck wurde die menschenform erschaffen, und millionen anderer formen haben den boden dafür bereitet. das bewusstsein inkarniert sich in der manifesten dimension, anders ausgedrückt: es wird zu form. dabei tritt es in einen traumähnlichen zustand ein. die intelligenz bleibt erhalten, aber das bewusstsein verliert die bewusstheit seiner selbst. es geht ganz in der form auf und identifiziert sich mit ihr. dies könnte als herabkunft des göttlichen in die materie bezeichnet werden. auf dieser entwicklungsstufe des universums findet die nach außen gerichtete bewegung vollständig in dem traumähnlichen zustand statt. nur jeweils in dem augenblick, in dem sich eine individuelle form auflöst, also stirbt, kommt es zu einem flüchtigen erwachen. danach beginnt schon die nächste inkarnation, die nächste identifikation mit der form, der nächste individuelle traum als teil des kollektiven traums. wenn der löwe ein zebra reißt, trennt sich das bewusstsein, das sich in der zebraform verkörpert hatte, von der sich auflösenden form und erkennt für einen kurzen augenblick sein essenzielles unsterbliches wesen als bewusstsein. und dann schläft es sofort wieder ein und reinkarniert sich in einer neuen form. wenn der löwe alt wird, nicht mehr jagen kann und schließlich seinen letzten atemzug tut, kommt es ebenfalls zu einem flüchtigen erwachen, auf das wieder ein traum in der form folgt. auf unserer erde verkörpert das menschliche ego die letzte phase des universellen schlafes, die identifikation des bewusstseins mit der form. das war eine notwendige stufe in der evolution des bewusstseins. das gehirn des menschen ist eine höchst differenzierte form, durch die das bewusstsein in diese dimension eintritt. es enthält ungefähr 100 milliarden nervenzellen, so genannte neuronen, etwa ebenso viele, wie unsere galaxie sterne hat - die galaxie könnte folglich als makrokosmisches gehirn betrachtet werden. das gehirn erzeugt nicht das bewusstsein, sondern das bewusstsein hat das gehirn, die komplexeste physische form auf erden, erschaffen, um sich ausdrücken zu können. wenn das gehirn geschädigt wird, bedeutet das nicht, dass wir das bewusstsein "verlieren". es bedeutet nur, dass das bewusstsein diese form nicht länger nutzen kann, um in unsere dimension einzutreten. wir können das bewusstsein nicht "verlieren", denn wir sind unserem wesen nach bewusstsein. wir können nur etwas verlieren, was wir haben, nicht aber etwas, das wir sind. erwachtes handeln erwachtes handeln ist der äußere aspekt der nächsten stufen in der evolution des bewusstseins auf unserer erde. je näher das ende unseres gegenwärtigen entwicklungsstadiums rückt, umso funktionsunfähiger wird das ego, ebenso wie eine raupe kurz vor ihrer verwandlung in einen schmetterling. aber das neue bewusstsein regt sich schon, während sich das alte auflöst. wir befinden uns inmitten eines bedeutenden geschehens in der evolution des menschlichen bewusstseins, aber davon wird in den heutigen abendnachrichten keine rede sein. sowohl auf unserer erde als vielleicht gleichzeitig auch in vielen anderen teilen unserer galaxie und darüber hinaus erwacht das bewusstsein aus seinem formentraum. das heißt nicht etwa, dass sich jetzt alle formen (die welt) auflösen, obwohl einige es gewiss tun werden. vielmehr bedeutet es, dass das bewusstsein jetzt beginnen kann, eine form anzunehmen, ohne sich in der form zu verlieren. es kann sich seiner selbst auch dann bewusst bleiben, wenn es formen annimmt und erfährt. warum sollte es denn weiterhin formen erschaffen und erfahren? aus reiner lust daran. und wie gelingt ihm das? durch erwachte menschen, die die bedeutung erwachten handelns erkannt haben. beim erwachten handeln wird dein äußeres ziel - das, was du tust - mit dem inneren ziel - dem erwachen und wachbleiben - in einklang gebracht. durch erwachtes handeln wirst du eins mit dem nach außen gerichteten ziel des universums. das bewusstsein strömt durch dich in diese welt. es fließt in dein denken ein und inspiriert dich. es fließt in alles ein, was du tust, lenkt es in die richtige bahn und gibt ihm kraft. nicht das, was du tust, sondern wie du es tust, bestimmt, ob du dein schicksal erfüllst. und darüber, wie du es tust, entscheidet dein bewusstseinszustand. es kommt zu einer umkehrung deiner prioritäten, wenn der hauptzweck dessen, was du tust, das tun selbst bzw. der bewusstseinsstrom ist, der in das einfließt, was du tust. der bewusstseinsstrom bestimmt die qualität. anders ausgedrückt: in jeder situation und bei allem, was du tust, ist dein bewusstseinszustand der entscheidende faktor; die situation und das, was du tust, sind zweitrangig. der "zukünftige" erfolg ist abhängig von dem bewusstsein, in dem du handelst, und nicht davon zu trennen. das kann entweder die reaktive kraft des ego sein oder die geschärfte aufmerksamkeit des erwachten bewusstseins. alles wahrhaft erfolgreiche handeln ist auf dieses feld wacher aufmerksamkeit zurückzuführen und nicht auf das ego und das konditionierte, unbewusste denken. die drei modalitäten des erwachten handelns es gibt drei arten, wie das bewusstsein in das einfließen kann, was du tust, und dadurch in die welt, drei modalitäten, durch die du dein leben auf die kreative kraft des universums ausrichten kannst. unter modalität ist die zugrunde liegende energiefrequenz zu verstehen, die in das eingeht, was du tust, und dein handel mit dem erleuchteten bewusstsein verbindet, das sich in dieser welt entfaltet. was du tust, wird so lange funktionsgestört und egohaft sein, wie es nicht diesen drei modalitäten entspricht. sie können sich im laufe eines tages verändern, aber es kann auch sein, dass eine von ihnen während eines bestimmten lebensabschnitts dominiert. jede modalität ist gewissen situationen angemessen. die modalitäten erwachten handelns sind bereitwilligkeit, freude und enthusiasmus. jede von ihnen verkörpert eine bestimmte schwingungsfrequenz des bewusstseins. du musst achtsam sein, um sicherzugehen, dass eine von ihnen in alles einfließt, was du tust, ob es sich um höchst einfache oder höchst komplexe aufgaben handelt. wenn du weder mit bereitwilligkeit noch mit freude, noch mit enthusiasmus bei dem bist, was du tust, solltest du einmal genau hinschauen, dann wirst du sehen, dass du dir und anderen leid bescherst. bereitwilligkeit wenn du keine freude bei dem empfinden kannst, was du tust, kannst du es zumindestens als das annehmen, was du tun musst. bereitwillig annehmen heißt einzusehen, dass die situation dies im augenblick von mir verlangt, sodass ich es bereitwillig tue. wir haben schon ausführlich darüber gesprochen, wie wichtig es ist, das, was geschieht, innerlich anzunehmen und das zu akzeptieren, was man tut, ist nur ein anderer aspekt davon. zum beispiel erfüllt es dich wahrscheinlich nicht gerade mit freude, geschweige denn mit begeisterung, nachts in der mitte von nirgendwo bei strömendem regen einen reifen an deinem auto wechseln zu müssen, aber du kannst es immerhin bereitwillig annehmen, dass du im frieden bist, während du es tust. dieser friede ist eine feine energieschwingung, die dann in das einfließt, was du tust. bei oberflächlicher betrachtung wirkt das bereitwillige annehmen wie passivität, dabei zeugt es in wirklichkeit von aktivität und kreativität, weil es etwas vollkommen neues in diese welt hineinbringt. dieser friede, diese feine energieschwingung, ist bewusstsein, und eine der arten, auf die es in die welt eintritt, ist das selbstlose tun, zu dem auch die bereitwilligkeit gehört. wenn du etwas weder freudig tun noch bereitwillig annehmen kannst - lass es. sonst übernimmst du keine verantwortung für das einzigste, für das du dich wirklich verantwortlich zeigen kannst, und das zugleich das einzigste ist, das wirklich eine rolle spielt: dein bewusstseinszustand. und wenn du keine verantwortung für deinen bewusstseinszustand auf dich nimmst, übernimmst du auch keine verantwortung für das leben. freude der friede, den solbstloses tun mit sich bringt, verwandelt sich in ein gefühl der lebendigkeit, sobald dir das, was du tust, auch wirklich freude macht. freude ist die zweite modalität erwachten handelns. auf der neuen erde wird freude als triebkraft hinder dem handeln der menschen das verlangen ablösen. verlangen entsteht durch die wahnvorstellung des ego, dass du nur ein bruchstück des ganzen und getrennt von der kraft bist, die aller schöpfung zugrunde liegt. durch freude verbindest du dich mit der universellen schöpferkraft selbst. wenn du statt vergangenheit und zukunft den gegenwärtigen augenblick in den mittelpunkt deines lebens stellst, nimmt deine fähigkeit, freude zu haben an dem, was du tust - und damit deine lebensqualität - drastisch zu. freude ist der dynamische aspekt des seins. sobald sich die schöpferische kraft des universums ihrer selbst bewusst wird, manifestiert sie sich als freude. du brauchst nicht abzuwarten, dass etwas "sinnvolles" in deinem leben geschieht, um endlich freude an dem haben zu können, was du tust. in der freude ist mehr sinn, als du je brauchst. das warten darauf, dass "das leben endlich anfängt", ist ein allgemeines syndrom und eine der häufigsten, durch unbewusstheit hervorgerufenen wahnvorstellungen. erweiterung und positive veränderung auf der äußeren ebene erlebst du viel eher, wenn du schon jetzt freude empfindest bei dem, was du tust, statt auf irgendeine veränderung zu warten, durch die du dich an deinem tun erfreuen kannst. bitte nicht deinen verstand um erlaubnis, dich freuen zu dürfen an dem, was du tust. in diesem fall wirst du bloß jede menge gründe hören, warum es dir keine freude machen wird. "nicht jetzt", wird der verstand sagen. "siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin? die zeit reicht nicht. vielleicht kannst du morgen anfangen, dich zu freuen..." dieses morgen kommt aber nie, es sei denn, du fängst jetzt an, dich an dem zu erfreuen, was du tust. es zeigt im grunde eine falsche sicht der dinge, wenn du sagst "das und das macht mir freude." dann sieht es nämlich so aus, als entspringe die freude dem, was du tust, und das stimmt nicht5. die freude entspringt nicht dem, was du tust, sondern sie fließt ein in das, was du tust, und dadurch fließt sie aus deinem tiefsten innern in die welt. der trugschluss, dass freude davon abhängt, was du tust, ist weit verbreitet, aber gefährlich, denn er lässt dich glauben, dass deine freude aus etwas anderem, einer aktivität oder einem gegenstand entspringen kann. in diesem fall suchst du in der außenwelt nach freude und glück. aber dort findest du sie nicht. das ist es, weswegen viele menschen in ständiger frustration leben. die welt gibt ihnen nicht, was sie zu brauchen glauben. welche beziehung besteht dann zwischen dem, was du tust, und dem zustand der freude? du wirst an jeder aktivität freude haben, bei der du voll und ganz präsent bist, an jeder aktivität, die nicht nur mittel zum zweck ist. nicht die tätigkeit bereitet dir freude, sondern das tief greifende gefühl der lebendigkeit, das in diese tätigkeit einfließt. die lebendigkeit ist eins mit dem, der du bist. das heißt: wenn du etwas mit freude tust, erfährst du in wirklichkeit die freude des seins in seinem dynamischen aspekt. darum verbindet dich alles, was du mit freude tust, mit der kraft, die aller schöpfung zugrunde liegt. im folgenden eine spirituelle übung, die dein leben durch kraft und kreativität bereichern wird. stelle eine liste von alltäglichen routineaktivitäten zusammen, denen du dich häufig widmest. schreibe auch solche auf, die du uninteressant, langweilig, ermüdend, ärgerlich oder stressig findest. ausgenommen sind nur dinge, die du verabscheust oder hasst - die kannst du nur bereitwillig annehmen oder unterlassen. auflisten kannst du zum beispiel die fahrt zur arbeitsstelle und zurück, lebensmitteleinkäufe, wächewaschen und anderes mehr, was du in deinem alltag öde oder anstrengend findest. mach nun aus diesen tätigkeiten jedes mal, wenn du dich ihnen widmest, ein werkzeug für die lebendigkeit. sei absolut präsent in allem, was du tust, und spüre die wache, lebendige ruhe in dir, die den hintergrund für dein tun bildet. du wirst bald merken, dass alles, was du im zustand einer solchen gesteigerten bewusstheit tust, tatsächlich zur freude für dich wird, statt dich zu stressen, zu ermüden oder zu ärgern. genau genommen macht dir nicht die tätigkeit selbst freude, sondern die innere dimension der bewusstheit, die in dein tun einfließt. so findest du die freude des seins in dem, was du tust. wenn du das gefühl hast, dass dein leben bedeutungslos verläuft, dass es zu anstrengend oder langweilig ist, liegt es daran, dass du diese dimension noch nicht in dein leben gebracht hast. dann ist bewusstheit bei allem, was du tust, noch nicht dein hauptziel geworden. die neue erde entsteht, je mehr menschen es als den hauptsinn und -zweck ihres lebens betrachten, das licht des bewusstseins in diese welt zu bringen und alles, was sie tun, als ein werkzeug für dieses bewusstsein zu verwenden. die freude am sein ist die freude daran, bewusst zu sein. statt des ego übernimmt dann das erwachte bewusstsein die führung im leben, und du stellst womöglich fest, dass sich eine aktivität, der du dich über einen langen zeitraum hinweg gewidmet hast, durch die kraft des bewusstseins ganz natürlich zu etwas weit bedeutenderem entwickelt. manche menschen, die durch ihr kreatives schaffen das leben vieler anderer bereichern, tun einfach das, was ihnen am meisten freude macht, ohne dadurch etwas erreichen oder werden zu wollen. das können musiker, künstler, schriftsteller, wissenschaftler, lehrer oder baumeister sein oder leute, die neue soziale oder wirtschaftliche strukturen (erleuchtetes unternehmertum) ins leben rufen. manchmal bleibt ihr einflussbereich über jahre hinweg klein, bis allmählich oder plötzlich eine woge kreativer kraft in das einfließt, was sie tun, sodass ihre tätigkeit weit über alles hinauswächst, was sie sich je hätten träumen lassen, und unzählige mitmenschen erreicht. zur freude am tätigsein kommt nun intensität hinzu und damit eine kreativität, die über alles hinausgeht, was ein gewöhnlicher sterblicher je leisten könnte. lass dir so etwas aber nicht zu kopf steigen, denn da oben verstecken sich möglicherweise noch überreste des ego. du bist noch immer ein gewöhnlicher mensch. außergewöhnlich ist nur das, was durch dich in diese welt einfließt. doch diese essenz hast du mit allen wesen gemeinsam. der persische dichter und sufimeister des 14.jahrhunderts, hafis, hat diese wahrheit wunderbar in worte gefasst: "ich bin ein loch in einer flöte, durch die der atem christi strömt." enthusiasmus schließlich gibt es noch eine andere möglichkeit des schöpferischen ausdrucks, die denen offensteht, die ihrem inneren ziel, dem erwachen, treu bleiben. sie wissen eines tages plötzlich, welchen äußeren sinn und zweck ihr leben hat. sie haben eine große vision, ein hohes ziel vor augen, das sie von da an tatkräftig zu verwirklichen suchen. ihre vision, ihr hohes ziel, steht meist mit etwas in zusammenhang, das sie in kleinem maßstab bereits tun und mit freude tun. hier kommt die dritte modalität des erwachten handelns ins spiel: der enthusiasmus. mit enthusiasmus bei der sache zu sein bedeutet, tiefe freude für das zu empfinden, was man tut, und zugleich eine vision oder ein hohes ziel zu verfolgen. wenn du ein hohes ziel mit der freude am tun verbindest, verändert sich das energiefeld oder die schwingungsfrequenz. jetzt fließt so etwas wie strukturelle spannung in die freude ein und verwandelt sie in begeisterung. auf seinem höhepunkt hat kreatives schaffen, das von enthusiasmus beflügelt wird, eine enorme intensität und energie. du fühlst dich wie ein pfeil, der seinem ziel entgegenfliegt - und genießt den flug. einem außenstehenden mag es so scheinen, als ständest du unter stress, dabei hat die intensität des enthusiasmus nichts mit stress gemein. wenn dein verlangen, ans ziel zu kommen, stärker ist als dein verlangen, das zu tun, was du tust, kommst du unter druck. dann geht das gleichgewicht zwischen freude und struktureller spannung verloren, sodass die spannung die oberhand gewinnt. stress ist im allgemeinen ein anzeichen dafür, dass das ego zurückgekehrt ist und du dich von der schöpferischen kraft des universums abgetrennt hast. was bleibt, sind die kraft und der druck des egoverlangens, und du musst dich sehr abmühen und "hart arbeiten", um das ziel zu erreichen. stress vermindert stets sowohl die qualität als auch die effektivität dessen, was du unter seinem einfluss tust. es besteht außerdem eine starke verbindung zwischen stress und negativen emotionen wie angst und wut. stress schadet dem körper und wird zunehmend als eine der hauptursachen für so genannte zivilisationskrankheiten wie herzinfarkt und krebs erkannt. im gegensatz zum stress hat enthusiasmus eine hohe energiefrequenz und schwingt daher mit der schöpferischen kraft des universums mit. darum schreibt ralph waldo emerson: "ohne enthusiasmus ist nie etwas großes erreicht worden." das wort "enthusiasmus" stammt aus dem altgriechischen - en und theos bedeuten zusammen "in gott", und das davon abgeleitete wort enthousiasmos bedeutet "gottesbegeisterung". mit enthusiasmus merkst du, dass du nichts allein tun musst. es gibt im grunde nichts bedeutendes, das du überhaupt allein tun könntest. anhaltender enthusiasmus sorgt für eine woge kreativer energie, und dir bleibt nichts anderes zu tun, als auf dieser welle zu reiten. enthusiasmus verleiht allem, was du tust, eine gewaltige kraft, sodass diejenigen, die noch keinen zugang zu dieser kraft gefunden haben, ehrfurchtsvoll über deine leistungen staunen und sie mit dem gleichsetzen, der du bist. du kennst jedoch sicher die wahrheit, auf die jesus hinwies, als er sagte: "ich kann nichts von mir aus tun." anders als das egoverlangen, das im direkten verhältnis zu seiner intensität auch widerstand hervorruft, erzeugt enthusiasmus keine gegensätze und führt nie zur konfrontation. bei enthusiastischem tun gibt es keine gewinner und verlierer, denn andere werden nicht ausgeschlossen, sondern einbezogen. andere menschen müssen nicht ausgenutzt oder manipuliert werden, weil dem tun die kraft der schöpfung selbst zugrunde liegt, die keine energie aus einer zweiten quelle benötigt. das ego verlangt stets danach, von menschen oder dingen etwas zu bekommen; der enthusiasmus gibt von seiner eigenen fülle ab. wenn der enthusiasmus auf hindernisse in form von unangenehmen situationen oder unkooperativen menschen trifft, geht er nie zum angriff über, sondern umgeht die unannehmlichkeiten oder macht aus dem feind einen freund, indem er die gegen ihn gerichtete energie achtet oder in sich aufnimmt und so in etwas umwandelt, das ihm hilft. enthusiasmus und ego können nicht nebeneinander bestehen. das eine setzt die abwesenheit des anderen voraus. der enthusiasmus kennt sein ziel, ist jedoch zugleich vollkommen eins mit dem gegenwärtigen augenblick, der quelle seiner lebendigkeit, freude und macht. enthusiasmus "verlangt" nichts, weil ihm nichts fehlt. er ist eins mit dem leben, und deshalb verlierst du dich nicht im handeln, mag das durch ihn beflügelte tun auch noch so viel schwung haben. immer bleibt ein stilles, aber höchst lebendiger raum in der mitte des rades, ein raum des friedens inmitten aller aktivitäten, aus dem alles entspringt und der zugleich unberührt von allem bleibt. mit enthusiasmus bringst du dich vollkommen in einklang mit dem nach außen gerichteten schöpferischen prinzip des universums, allerdings ohne dich mit seinem werken zu identifizieren, das heißt, ohne ego. wo keine identifikation stattfindet, gibt es auch kein anhaften - eine der hauptursachen für das leiden. sobald die woge schöpferischer energie verebbt ist, nimmt die strukturelle spannung wieder ab, aber die freude am tun bleibt. niemand kann immerfort enthusiastisch sein. vielleicht durchströmt dich später erneut eine welle kreativer energie, und dann lebt dein enthusiasmus wieder auf. wenn die rückkehrbewegung in richtung auflösung der form einsetzt, ist dir enthusiasmus nicht mehr von nutzen. er gehört zur nach außen gerichteten phase des zyklus. nur durch hingabe kannst du dich auf die rückkehrbewegung einstimmen - die heimreise. fassen wir einmal zusammen: aus der freude an dem, was du tust, wird in verbindung mit einer vision oder einem höheren ziel enthusiasmus. doch obwohl du ein höheres ziel hast, muss das, was im gegenwärtigen augenblick geschieht, weiterhin im mittelpunkt deiner aufmerksamkeit stehen; sonst bist du nicht mehr im einklang mit dem universellen ziel. pass auf, dass deine vision oder dein hohes ziel kein übersteigertes bild von dir selbst enthält und somit eine versteckte form des ego ist - etwa, dass du unbedingt ein filmstar, ein berühmter schriftsteller oder ein reicher unternehmer werden willst. hüte dich auch davor, das habenwollen zu deinem ziel zu erheben und eine villa am meer, eine eigene firma oder zehn millionen dollar auf dem bankkonto zu erstreben. ein gesteigertes selbstbild oder die vision, einmal dieses und jenes zu haben, sind statische ziele, die dir keine kraft verleihen. achte lieber darauf, dass deine ziele dynamisch sind, das heißt eine aktivität umfassen, in der du dich engagierst und durch die du sowohl mit anderen menschen als auch mit dem ganzen verbunden bist. statt dich selbst als berühmten schauspieler oder schriftsteller usw. zu sehen, solltest du dich als jemanden sehen, der durch seine arbeit eine vielzahl von menschen inspiriert und deren leben bereichert. spüre, wie dein tun nicht nur dein eigenes leben bereichert und vertieft, sondern auch das unzähliger anderer. empfinde dich selbst als öffnung, durch die energie aus der unmanifestierten quelle allen lebens zum wohl aller durch dich hindurchfließt. das alles setzt voraus, dass dein ziel oder deine vision in deinem innern, auf der mentalen und emotionalen ebene, bereits realität ist. enthusiasmus ist die kraf, die den mentalen entwurf in die physische dimension überträgt. das ist kreativer gebrauch des denkens, und darum ist kein verlangen dabei. du kannst nicht manifestieren, was du willst; du kannst nur manifestieren, was bereits in dir ist. durch harte arbeit und große anstrengung wirst du vielleicht erreichen, was du willst, aber das ist nicht der weg der neuen erde. jesus hat uns den schlüssel zum kreativen gebrauch unseres denkens und zur bewussten manifestation der form gegeben, als er sagte: "und alles, was ihr bittet im gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen." die frequenzerhalter der auswärts gerichtete drang zur form ist nicht bei allen menschen gleich stark ausgeprägt. manche haben ein starkes bedürfnis, etwas aufzubauen, zu erschaffen, sich zu engagieren, etwas zu leisten und der welt ihren stempel aufzudrücken. wenn sie unbewusst sind, wird natürlich ihr ego die zügel in die hand nehmen und die nach außen drängende energie für eigene zwecke missbrauchen. das reduziert allerdings den strom der schöpferischen energie, die ihnen zur verfügung steht, gewaltig, sodass sie sich immer häufiger sehr anstrengen müssen, um zu erreichen was sie sich wünschen. bewusste menschen hingegen, bei denen der nach außen gerichtete gestaltungswille stark ist, werden außerordentlich kreativ sein. andere führen, nachdem die natürliche phase der auswärtsbewegung während des heranwachsens abgeschlossen ist, ein äußerlich unauffälliges leben und scheinen sich mit einem passiven und ziemlich ereignislosen dasein abgefunden zu haben. sie sind von natur aus introvertiert und haben nur einen sehr geringen nach außen gerichteten drang. sie neigen eher zur rückkehr als zum aufbruch. sie haben keinerlei verlangen danach, sich stark zu engagieren oder die welt zu verändern. wenn sie überhaupt ehrgeiz haben, dann nur so viel, um sich eine gewisse unabhängigkeit zu erhalten. einige können sich nur schwer in diese welt einfügen. andere haben das glück, eine schützende nische zu finden, in der sie ein relativ behütetes leben führen können, einen beruf, der ihnen ein regelmäßiges einkommen sichert, oder sie bauen ein kleines eigenes unternehmen auf. wieder andere fühlen sich zu einem leben in einem kloster oder einer spirituellen gemeindschaft hingezogen. noch andere werden aussteiger und leben am rande der gesellschaft, mit der sie wenig verbindet. manche flüchten sich in den drogenkonsum, weil sie das leben in dieser welt als zu schmerzhaft empfinden. und aus einigen werden vielleicht heiler oder spirituelle lehrer, die das sein lehren. in vergangenen zeiten wären sie wahrscheinlich mystiker genannt worden. in unserer heutigen zivilisation ist anscheinend kein platz mehr für sie. auf der sich entfaltenden neuen erde jedoch spielen sie eine ebenso entscheidende rolle wie die schöpfer, die macher, die reformer. sie haben die funktion, die frequenz des neuen bewusstseins fest auf dieser erde zu verankern. deshalb nenne ich sie die frequenzerhalter. sie sind dazu da, durch ihre alltagsaktivitäten, in interaktion mit anderen ebenso wie durch ihr bloßes sosein bewusstsein zu schaffen. auf diese weise geben sie dem scheinbar unbedeutenden einen tief greifenden sinn. ihre aufgabe besteht darin, weite und stille in diese welt zu bringen, indem sie bei allem, was sie tun, voll gegenwärtig sind. das, was sie tun, ist von bewusstsein durchdrungen und daher von hoher qualität, selbst die einfachste verrichtung. ihr sinn und zweck ist es, alles in heiliger art zu tun. da jeder mensch ein integraler bestandteil des kollektiven bewusstseins ist, nehmen sie viel stärker einfluss auf die welt, als an ihrem leben äußerlich abzulesen ist. die neue erde ist keine utopie ist die vorstellung von einer neuen erde nicht bloß wieder eine utopie? keineswegs. alle utopien haben eins gemeinsam: die vision einer zukunft, in der alles gut ist, in der wir alle erlöst sind, in der frieden und harmonie herrschen und alle unsere probleme ein ende haben. es hat schon viele utopien dieser art gegeben. einige haben mit einer enttäuschung geendet, andere mit einer katastrophe. allen utopien liegt eine der strukturellen hauptstörungen des alten bewusstseins zugrunde: die suche nach erlösung in der zukunft. dabei existiert die zukunft einzig und allein im kopf, in form von gedanken, sodass du, wenn du dein heil in der zukunft suchst, es unbewusst in deinen eigenen gedanken suchst. so gehst du in die falle der form, und das heißt des ego. "und ich sah einen neuen himmel und eine neue erde", heißt es in der offenbarung des johannes (21, 1). das fundament einer neuen erde ist ein neuer himmel - das erwachte bewusstsein. die erde - die äußere wirklichkeit - ist nur dessen äußeres spiegelbild. die entstehung eines neuen himmels und damit auch einer neuen erde ist kein zukunftsereignis, das uns befreien wird. nichts wird uns frei machen, weil uns nur der gegenwärtige augenblick frei machen kann. diese erkenntnis ist das erwachen. erwachen als zukunftsereignis ergibt keinen sinn, denn das erwachen ist die verwirklichung von präsenz. der neue himmel, das erwachte bewusstsein, ist also kein zukünftiger zustand, der sich erreichen ließe. ein neuer himmel und eine neue erde entstehen in ebendiesem augenblick in dir, und wenn sie nicht in diesem augenblick entstehen, dann sind sie nur ein gedanke in deinem kopf und entstehen deshalb gar nicht. was sagte jesus zu seinen jüngern? "denn siehe, das reich gottes ist mitten unter euch." (Lk 17, 21) in der bergpredigt macht jesus eine voraussage, die bis heute nur wenige verstanden haben. er sagt: "selig sind die sanftmütigen, denn sie werden das erdreich besitzen." (Mt 5, 5) wer sind die sanftmütigen, und was bedeutet es, dass sie das erdreich besitzen werden? die sanftmütigen sind frei von ego. es sind die, die zu ihrem essenziellen wahren wesen als bewusstsein erwacht sind und die diese essenz in allen "anderen", in allen lebensformen erkennen. sie leben total selbstlos und fühlen so ihr einssein mit dem ganzen und mit dem ursprung. sie verkörpern das erwachte bewusstsein, das alle aspekte des lebens auf unserer erde einschließlich der natur verändert, denn das leben auf der erde ist untrennbar vom bewusstsein der menschen, das die erde wahrnimmt und mit ihr interagiert. das ist der sinn der prophezeihung, dass die sanftmütigen das erdreich besitzen werden. eine neue spezies entsteht auf der erde. sie erscheinen gerade jetzt - du bist es!