Auf die vielen Fragen zum Tod von Michael Jackson († 50) gibt es endlich Antworten. Nach Unterlagen der Gerichtsmedizin wird der Fall offiziell als Tötungsdelikt behandelt. Es war also Totschlag! Hauptverdächtiger: Jackos Leibarzt Dr. Conrad Murray. Er injizierte dem King of Pop vor dem Herzstillstand eine gefährliche Dosis Propofol. Im Blut des Popstars wurden neben dem starken Narkotikum auch zwei Beruhigungsmittel sowie weitere Medikamente nachgewiesen, sagte ein Behördenvertreter am Montag. An dieser Kombination sei Jackson gestorben. Damit sei eine Anklage gegen Murray wegen fahrlässiger Tötung fast unausweichlich. Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass Leibarzt Murray seinem prominenten Patienten nach eigener Aussage schon etwa sechs Wochen lang ein Betäubungsmittel gegen Schlaflosigkeit gegeben hatte. Die Dosis von zunächst 50 Milligramm Propofol pro Nacht reduzierte Murray um die Hälfte, so sagte er, weil Jackson abhängig zu werden drohte. Dafür habe er das Anästhetikum mit den beiden Beruhigungsmitteln Lorazepam und Midazolam ergänzt. DAS PROTOKOLL DES TODESTAGES. Am Tag vor Jacksons Tod habe er das Propofol weggelassen, sagte Murray den Ermittlern. • 1.30 Uhr: Murray gibt Michael Jackson zunächst Valium, um Jackson beim Einschlafen zu helfen. • ca. 2 Uhr: Der Popstar kann nicht einschlafen. Sein Leibarzt injiziert ihm das Beruhigungsmittel Lorazepam. Es hilft nichts, Jackson bleibt wach. • Gegen 3 Uhr: Das nächste Beruhigungsmittel. Dieses Mal spritzt Murray seinem Patienten Midazolam. Jackson kann trotzdem nicht einschlafen. • ca. 5 Uhr: Der Kardiologe probiert es mit einer weiteren Lorazepam-Injektion. • 7.30 Uhr: Eine weitere Spritze mit Midazolam. Ohne Erfolg. Laut eigenen Aussagen kontrolliert Murray dabei permanent den Puls des Sängers. • Gegen 10:40 Uhr: Murray gibt dem Drängen des Popstars nach und verabreicht ihm 25 Milligramm Propofol. Daraufhin sei Jackson schließlich eingeschlafen. • nach 10 Minuten: Murray verlässt nach eigenen Aussagen das Zimmer, um auf die Toilette gehen. Er bleibt, so behauptet Murray, höchstens zwei Minuten weg. • Gegen 11 Uhr: Als er zwei Minuten später zurückgekehrt sei, habe Jackson nicht mehr geatmet. Murray habe sofort mit Wiederbelebungsversuchen angefangen und Jackson das Mittel Flumazenil gegeben, das bei bestimmten Medikamentenüberdosierungen hilft. Der Arzt lässt Jacksons ältesten Sohn Prince Michael rufen. • Zwischen 11:18 und 12:05 Uhr: Murray führt drei Telefongespräche, die insgesamt 47 Minuten dauern. • 12:21 Uhr: Der Anruf in der Notrufzentrale geht ein. Mit wem Murray die Telefonate führte und warum es so lange dauerte, bis die Rettungskräfte gerufen wurde, ist bislang nicht bekannt. Interessant: Als die Sanitäter ankamen, gab Murray lediglich zu, Michael Jackson das Beruhigungsmittel Lorazepam gegeben zu haben. Die Propofol-Gabe verschwieg er. War er sich seiner Schuld bewusst? Im Krankenhaus weigerte sich Murray, die Todesurkunde zu unterzeichnen. Warum, ist unklar. Gegen Conrad Murray wird wegen Totschlags ermittelt, es wurde aber noch keine Anklage erhoben. Ein Sprecher von Jacksons Familie teilte am Montag laut „USmagazine.com“ mit, dass die Angehörigen „volles Vertrauen“ in den Rechtsweg haben und sich auf den Tag freuen, „wenn der Gerechtigkeit genüge getan wird“. Gleich nach dem Tod des Sängers war Murray ins Visier der Polizei geraten. Ihm zufolge sprach Jacko im Zusammenhang mit Propofol, einer weißlichen Flüssigkeit, von seiner „Milch“. Er habe zahlreiche Einstiche in Jacksons Händen und Füßen entdeckt, doch der wollte ihm darüber keine konkrete Auskunft geben, gab der Arzt zu Protokoll. Seiner Aussage zufolge war er nicht der erste Mediziner, von dem Jackson Propofol erhielt. Zwei Ärzte in Deutschland, die nicht namentlich genannt wurden, hätten ihm ebenfalls das Narkosemittel gespritzt. Murray war seit Mai für monatlich 150 000 Dollar bei Jackson angestellt und sollte ihn auch auf seine geplante Konzerttour nach London begleiten. Der Privatarzt hat sich kürzlich erstmals seit dem Tod seines berühmten Patienten zu Wort gemeldet. In einer einminütigen Videobotschaft, die bei YouTube veröffentlicht wurde, beteuert Murray, er habe alles getan, was er konnte.