Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

off-peak schrieb:Du musst auch als Kerngesunder Krankenkassenbeiträge zahlen, von denen andere, die öfters krank sind als Du oder als ihre Beiträge reichen würden, dann bezahlt werden. Nennt sich Solidaritätsprinzip und ist etwas, da eventuell auch Dir einmal helfen könnte, wenn es nötig wäre.

Das ist auch richtig so, nur sind diese Tests und alles was damit zusammen hängt, bei Veranstaltungen bald ja nur dewswegen nötig, weil sich Menschen nicht impfen lassen wollen. Obwohl mehr als genug Impfstoff vorhanden ist, der im schlimmsten Fall auch bald entsorgt werden muss. Dann haben wir schon doppelt und dreifach bezahlt, für Impfungen die nicht benutzt werden und zusätzlich für Tests, weil sich nicht geimpft werden will.

Außerdem, sollten die Tests allein bezahlt werden müssen, so würde dies auch ein wenig den Druck erhöhen, damit sich noch mehr impfen lassen.

Bone02943 schrieb:Wobei Geimpfte und Genesene die Tests der Ungeimpften mitbezahlen müssen. Ich denke dies könnte dann wenigstens mal aufhören und die Tests müssen selbst bezahlt werden.

Ja, dafür wird es langsam Zeit. Im Grunde, wenn jeder Impfwillige geimpft sein kann, endet mit guten Gründen ein allgemeiner sozialer Beitrag an der Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen.

Man kann natürlich den Standpunkt vertreten: "Ich entscheide mich aufgrund meiner irrationalen Ängste und meines Bauchgefühls gegen eine fundierte Handlungsempfehlung."
Solange es keine Impfflicht gibt, eine legitime (wenn auch für mich nicht verständliche) Handlungsweise.

Die Frage ist aber schon, inwieweit die Allgemeinheit solche Entscheidungen mittragen muss. Natürlich werden an vielen Stallen auch irrationale Handlungsweisen von allen getragen. Aber es gibt da eben Grenzen und in meinen Augen wäre so eine Grenze z.B. im September erreicht. Wer bis dahin ein Impfangebot nicht wahr genommen hat, muss das dann von ihm erhöhte Risiko eben (zumindest zum Teil) auf eigene Kosten tragen.
Er wird ja trotzdem noch für ihn kostenlos intensivmedizinisch im Fall schwerer Folgen einer Infektion betreut. Was auch richtig ist.
Aber gerade dieses Tests darf er dann schon auch selber zahlen.

Bone02943 schrieb:nur sind diese Tests und alles was damit zusammen hängt, bei Veranstaltungen bald ja nur dewswegen nötig, weil sich Menschen nicht impfen lassen wollen.

Nicht unbedingt. Impfungen könnten zB auch bei Geimpften nicht anschlagen. Oder doch nicht angeschlagen haben. Oder man kann trotzdem erkranken, wie wir ja mittlerweile wissen.

Abgesehen davon ist das doch ein weit verbreitetes Problem, dass die, die sich anständig benehmen, den Schaden, den die Unanständigen anrichten, immer wieder ausbügeln oder dafür zahlen müssen.
Nichtraucher zahlen ja auch an den Rehabs für Raucher mit.
Gesunde an den Kuren und Therapien für Süchtige anderer Art.
Man könnte in jedem Fall sagen, selbst schuld, zahle auch selbst.

Aber wie weit soll das gehen? Wenn ich stolpere, also, selbst schuld, zahle ich dann Ärzte und OPs selbst?

off-peak schrieb:Nicht unbedingt. Impfungen könnten zB auch bei Geimpften nicht anschlagen. Oder doch nicht angeschlagen haben. Oder man kann trotzdem erkranken, wie wir ja mittlerweile wissen.

Und deswegen brauchen diese Leute Tests, wenn sie auf eine Veranstaltung oder zum Friseur möchten?

off-peak schrieb:Aber wie weit soll das gehen? Wenn ich stolpere, also, selbst schuld, zahle ich dann Ärzte und OPs selbst?

Natürlich nicht. Ein Test, weil jemand ungeimpft gerne ins Restaurant möchte, ein Konzert besuchen, oder aber zum Fußball geht, hat doch mit der Gesundheitsversorgung nichts zu tun.
Wer, aus welchen Gründen auch immer, getestet werden muss, weil er zum Beispiel Sypmtome zeigt, der wird kostenlos getestet.
Wer ein Test nur deswegen braucht, um einer Freizeitaktivität nachzugehen, der soll ihn gefälligst selber zahlen.

Und wer stolpert, wird auch weiterhin ärztlich versorgt, natürlich auf Kosten aller.

kleinundgrün schrieb:Nein. Der aktuelle Stand ist, dass vor allem Jüngere eher keine dritte Dosis in näherer Zukunft benötigen.
Aber das ist der Stand jetzt. Das kann sich ändern, wenn es entsprechende Studienergebnisse gibt (die eben dauern, wenn man das über einen längeren Zeitraum wissen möchtet).
Vor allem aber hängt es davon ab, wie sehr das Virus mutiert. Wobei das Coronavirus glücklicherweise eher mutationsträge ist.

Ja aber nur vergleichsweise zum Influenza Virus.

Wichtig zu wissen ist: SARS-CoV-2 gilt im Vergleich zum Beispiel zum Influenza-Virus als relativ stabil, was bedeutet, dass es vergleichsweise selten mutiert. Dennoch kann es theoretisch auch künftig zu Mutationen kommen.

Quelle: https://www.gesundheit.de/krankheiten/infektionskrankheiten/atemwegsinfektionen/coronavirus/mutation

RogerHouston schrieb:Die Impfverweigerer, naja, wollen es halt riskieren.

Es geht hier aber nicht nur um Impfverweigerer. Was ist mit den ganzen Schulkindern oder den Menschen, die sich aus bestimmten Gründen nicht impfen lassen dürfen?

RogerHouston schrieb:Die werden dann ja auch pö a pö entweder immun nach überstandener Infektion (und infizieren wird sich Jeder auf kurz oder lang), oder sterben halt aus. Traurig, aber wahr.

Oder sterben halt aus. Das finde ich nicht so lustig. Ich meine, die, die sich nicht impfen lassen wollen, da ist es mir ja egal aber sollen die anderen lieber aussterben. Es geht hier aber auch um sehr viele Schulkinder. Ja auch die können sterben. Wollen wir das riskieren? Du hast kein Schulkind zu Hause? Ach ist egal, oder?

RogerHouston schrieb:Und die Vulnerablen müssen so oder so einen Bogen um Personen und / oder Situationen machen, bei denen sie nicht einschätzen können, ob eine Infektion droht.

Wie sollen zB die Schulkinder einen Bogen im Bus machen?

Leider hast du nur an dich gedacht. Ja so sind sie die Egoisten.

off-peak schrieb:Es ist ne Sauerei, für´s Helfen so bestraft zu werden.

Vielleicht solltest Du Deine Sichtweise mal überdenken. Maßnahmen sind keine Strafen, sondern lebensnotwendig.

Hast du mich absichtlich missverstanden oder was?

Die Maßnahmen sind lebensnotwendig.
Und je weniger sich daran halten, desto mehr sind (nicht nur die Kranken, sondern auch) die Pflegenden bestraft.
Weil sie sich noch mehr einschränken müssen, um nicht die umzubringen, die sie eigentlich pflegen wollen.

Wenn ich in der Pflege arbeite, bekomme ich meinen Lohn dafür, mich eine bestimmte Stundenzahl um Leute zu kümmern.
Und wegen Covid - und denen, die die Möglichkeit, sich zu impfen, (ohne medizinischen Grund) ablehnen -
haben sie im Moment 24/7 ein unverhältnismäßiges Risiko zu tragen.

Und das empfinde ich als Strafe - für´s Helfen.
Das ist absolut unfair in meinen Augen.

(Hast du jetzt echt gedacht, ich würde es als Strafe für die Pflegenden empfinden, wenn die Maske tragen sollen, oder sich impfen?)

Wenn nicht Geimpfte zu Konzerten gingen, würde das das Risiko für die Pflegenden,
die vielleicht auch mal wieder einer Freizeitaktivität nachgehen wollen, erhöhen.
Sie müssten sich also einschränken - oder ihre Patienten gefährden.
Das ist die Realität - seit vorletztem Februar.
Und langsam reicht´s.

Diesanny schrieb:Es geht hier aber nicht nur um Impfverweigerer. Was ist mit den ganzen Schulkindern oder den Menschen, die sich aus bestimmten Gründen nicht impfen lassen dürfen?

Wer darf sich denn alles nicht impfen lassen? Kinder mal außen vor, da fehlt eigentlich nur noch die Zusage der Stiko.
Schwangere, sind i.d.R. nur temporär schwanger. Wer gesundheitlich so angeschlagen ist, dass eine Impfung nicht möglich ist, wird wohl auch sonst Maßnahmen ergreifen müssen, um sich weiterhin zu schützen.

Diesanny schrieb:Es geht hier aber auch um sehr viele Schulkinder. Ja auch die können sterben. Wollen wir das riskieren? Du hast kein Schulkind zu Hause? Ach ist egal, oder?

Wie oft sterben denn Schulkinder an den Folgen einer Covid-Erkrankung?

Von ~358.000 Fällen, gab es 11 Todesfälle im Alter zwischen 0 und 17 Jahren, in acht Fälen gab es Vorerkrankungen.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123123/Elf-Todesfaelle-durch-COVID-19-bei-Kindern-und-Jugendlichen

Es ist sicher tragisch, für jede einzelne Familie, nur kannst du damit wohl kaum langanhaltende Maßnahmen rechtfertigen, die die gesammte Gesellschaft betreffen.
Wir riskieren auch in anderen Bereichen Todesfälle, ein Leben ohne Sterberisiko ist nicht möglich. Auch ohne Corona nicht.

Diesanny schrieb:Wie sollen zB die Schulkinder einen Bogen im Bus machen?

Sie sollen keinen Bogen um den Bus machen, sie sollen Masken tragen. Leider tragen gefühlt weit über die Hälfte die Maske nur, bis sie am Fahrpersonal vorbeigelaufen sind. Auf den Plätzen hängt sie dann genüsslich am Ohr oder wärmt das Kinn.

kleinundgrün schrieb:Ja, dafür wird es langsam Zeit. Im Grunde, wenn jeder Impfwillige geimpft sein kann, endet mit guten Gründen ein allgemeiner sozialer Beitrag an der Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen.

Sehe ich genauso.

Gerade vor dem Hintergrund, dass die Test <1 Eur das Stück kosten, aber Testzentren bis zu 21 Eur pro Test erstattet bekommen.

Das ist also ein Geschäft, nicht umsonst entstehen so viele Zentren. Aktuell nicht wild..sogar gewollt.

Demnächst können aber entsprechend die Kosten auf Veranstalter oder eben Bürger direkt umgelegt werden.

1. Wird sofort der Preis sinken
2. Werden dann doch einige sich impfen lassen

Phhu schrieb:Ja aber nur vergleichsweise zum Influenza Virus.

Das Influenzavirus wird halt als Beispiel genannt. Weil es da eben einer regelmäßigen Impfung bedarf.

abbacbbc schrieb:Gerade vor dem Hintergrund, dass die Test <1 Eur das Stück kosten, aber Testzentren bis zu 21 Eur pro Test erstattet bekommen.

Es wird trotzdem nicht ganz so billig werden. Es muss ja dann auch ein Zertifikat ausgestellt werden. Es muss eine Infrastruktur dafür geben. Dieser Aufwand ist durchaus nicht ganz billig.
Wenn ich mal eine Rechnung wagen darf (aus dem Bauch heraus):
1 EUR Material
8 EUR Lohn (10 Minuten für den Test mit Labeln, Entsorgung und Ausstellen des Zertifikats bei 50 EUR Stundenlohn (durchschnittliche Stunde Handwerkerleistung))
und vielleicht noch mal 2 EUR für die Infrastruktur.
Ich denke mal, unter 8-10 EUR wird ein unsubventionierter Test nicht kosten.

Nochmal zum Test:

Es kann schon sein, dass ein Anbieter das (teilweise) subventioniert. Also ein Restaurant z.B. nichts oder einen eher symbolischen Betrag verlangt. Weil das in den "Sowiesokosten" größtenteils untergeht.
Aber es kann auch sein, dass der Anbieter den so subventionierten Test eben nur für sein Angebot anbietet. Einer, der allgemein gültig ist, wird eher nicht subventioniert sein.

Was ich von jemand hörte erhielten Apotheken bis zu 40€ pro Test.
Es wird alles teuer.
Auch die Impfungen sollte man jährlich eine Auffrischung brauchen.

Der Vertrag hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Volumen von bis zu 35 Milliarden Euro und bedeutet weitere

Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/news/bis-2023-eu-kauft-bis-zu-18-milliarden-weitere-biontech-impfdosen-li.157976

Die Kosten für das Impfen noch nicht dazu gerechnet. Zusätzlich Apps und das Überprüfen der Geimpften.
In anderen Ländern kann man sich das nicht leisten.

Laut Berechnung der Allianz kostet die Impf - Verzögerung in der EU ca. 90 Milliarden Euro unter Anderem wegen der Lock downs.

Und trotzdem steigen die Zahlen.
https://www.welt.de/wirtschaft/article225684369/Allianz-Studie-Verzoegerung-beim-Impfen-kostet-EU-90-Milliarden-Euro.html
Angeblich sind andere Länder schneller.
Trotzdem steigen die Zahlen der Infizierten.
https://www.all-in.de/c-boulevard/england-hebt-fast-alle-corona-massnahmen-auf_a5123235
Wir bräuchten aber Lockdowns wegen dem Klimawandel. Die Folgen durch diesen kosten noch mehr. Und bringen auch möglicherweise mehr Krankheiten mit sich.
Wäre es nicht eine Option vulnerable Gruppen zu impfen, damit das Restgeld noch für andere Erkrankungen übrig bleibt?

Ich habe mich heute impfen lassen.
Der Arzt sagte, in einem halben Jahr würde sich jeder mit Corona anstecken.
Das kann doch keine seriöse Aussage sein?

kleinundgrün schrieb:und vielleicht noch mal 2 EUR für die Infrastruktur.

Und das ist noch sehr, sehr optimistisch geschätzt. Bei der Verwunderung darüber, wie viel Geld pro Test an die Testzentren fließt wird auch deutlich, wie wenig die Leute darüber nachdenken, dass da eben Leute sitzen, die Geld verdienen müssen und wollen, und das die alle nicht unter einem gebrauchten Pavillon im Wald hausen.

borabora schrieb:Das kann doch keine seriöse Aussage sein?

Dein Arzt ist halt "nur" Hausarzt, kein Virologe.

borabora schrieb:Das kann doch keine seriöse Aussage sein?

Warum nicht? Bisher hatten wir die Ausbreitung doch nur im griff, weil man Abstand hielt, mit Maske rumläuft, sich dauernd die Hände wusch oder desinfizierte und natürlich den Lockdown einigermaßen durchzog. Das ganze scheint mir aktuell wohl weitgehend aufgehoben zu sein, bzw. es wird nicht mehr so sehr darauf geachtet.
Auch als Geimpfter kann man sich mit dem Virus infizieren und es weiter verbreiten, wenn auch schwieriger als ungeimpft. Also was Dein Arzt sagt, ist die mögliche oder fast schon logische Konsequenz dessen, was hinlänglich bekannt ist.

Man sollte sich impfen lassen. Nun auch um den Körper auf diese Infektion vorzubereiten und nicht nur aus vielen anderen guten Gründen

chriseba schrieb:Dein Arzt ist halt "nur" Hausarzt, kein Virologe.

Schon u. selbst die können sich irren.

Palfrader schrieb:Also was Dein Arzt sagt, ist die mögliche oder fast schon logische Konsequenz dessen, was hinlänglich bekannt ist.

Er klang jedenfalls überzeugt.
Es ist richtig, wenn man geimpft ist, hat man wohl nicht so einen schweren Krankheitsverlauf, falls man sich ansteckt u. natürlich gelten die Regeln wie Abstand halten usw. weiterhin.

Phhu schrieb:Wäre es nicht eine Option vulnerable Gruppen zu impfen, damit das Restgeld noch für andere Erkrankungen übrig bleibt?

Die "vulnerablen Gruppen" sind halt sehr viele. Wenn es vierstellige Inzidenzen gibt, spielt es eben auch eine Rolle, wenn junge und gesunde Menschen nur selten ins Krankenhaus müssen. Bei vielen Infektionsfällen sind das dann eben trotz geringer Quote auch viele Fälle.
Und die Behandlungen der Folgen einer Infektion - auch wenn es nicht gleich in der Beatmung landet - kosten ja auch Geld.

borabora schrieb:Er klang jedenfalls überzeugt.

Du hast nicht nachgefragt, warum er das so sieht?

borabora schrieb:natürlich gelten die Regeln wie Abstand halten usw. weiterhin.

Stimmt mehr oder weniger. Allerdings lässt sich doch auch beobachten, dass grade bei den Abstandsregeln die Leute nicht mehr so streng sind. Irgendwie nutzt sich alles ab. Jeder der will ist geimpft, die Zahlen sind noch niedrig, Veranstaltungen sind wieder erlaubt, etc.

borabora schrieb:Der Arzt sagte, in einem halben Jahr würde sich jeder mit Corona anstecken.

Vermutlich meinte er "jeder Ungeimpfte".

Das ist aktuell eigentlich Stand der Dinge. Impfung oder sichere Infektion.
Und wenn die Inzidenzen hoch sein sollten - weil es z.B. in den Schulen durchseucht wird und Veranstaltungen statt finden, geht die Durchseuchung eben schneller. Sie ist ja aktuell deswegen so langsam, weil die Maßnahmen genau das bewirken.