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Der Mensch Jens Söring

40.127 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

25.06.2020 um 22:49
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Der Ausstieg aus den Social Media kam jedoch deutlich früher. Hätte wohl auch andere Gründe.
@Jamegumb
sind deine Gedanken aktuell bei der Dame, bei der JS möglicherweise wohnt/wohnte?

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Der Mensch Jens Söring

25.06.2020 um 22:54
Nein. Das interessiert mich eigentlich nicht. Es waren wohl die vielen Fragen, die er nicht oder nicht zufriedenstellend beantwortete. Auch bei Lanz. Die Gründe wissen wir. Ich wiederhole mich gern: jemand der unschuldig ist, muss nach der Entlassung aus dem Knast auf Bewährung nichts mehr verschweigen. Aber, dass es da eine dunkle Seite gibt, wurde immer klarer. Andrew Hammel hat in der Hinsicht hervorragende Aufklärungsarbeit geleistet.


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26.06.2020 um 01:50
Zitat von WattWatt schrieb:JS hat mit BF in der Fußgängerzone TR flaniert.
war sogar im TVF und RPR angekündigt
BF? (Vor-und Nachmame seiner Freundin?)

TR? (Trier?)

TVF?

RPR?

Warum kann eigentlich nichts mehr ausgeschrieben werden?
Was bedeutet das alles?

Warum stellt sich Jens Söring vor einen Laden der Elisabeth heißt?

Was macht er in Trier? Ich dachte er wohnt momentan irgendwo in Hamburg?


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 07:40
@breakup
Ja BF für den Namen seiner Begleiterin. TR für Trier passt auch. TVF ist vermutlich der Trierische Volksfreund, das ist eine lokale Zeitung und RPR für RPR1 ein lokaler Radiosender. Ich glaub jemand aus seinem Unterstützerkreis war doch aus dem Raum Trier bzw. der Eifel oder so, vermutlich deshalb Trier, er wollte doch auf Besuchstour gehen...


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 08:13
silentlistener schrieb (Beitrag gelöscht):Ich erinnere mich nur, dass lang und breit auf einem verschwundenen FBI-Täterprofil herumgeritten wurde, das alles in einem ganz anderen Licht dargestellt und quasi seine Unschuld bewiesen hätte.
Das "verschwundene" Täterprofil, das es nie gegeben hat, wohlgemerkt.
silentlistener schrieb (Beitrag gelöscht):'Es geschah aus Liebe', wie er immer wieder eindringlich betont. 'Es' steht augenscheinlich für 'falsches Geständnis'. Tauscht man 'es' gegen 'Doppelmord' aus, wird verständlich, warum er seine Geschichte in Interviews immer wieder mit diesem Brustton der Überzeugung rüberbringen kann.
Und weil er seine Märchen inzwischen längst selbst glaubt.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 08:29
@Morpheus1PB
Danke, so war es gemeint.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 11:36
Zitat von JackiJacki schrieb:Das "verschwundene" Täterprofil, das es nie gegeben hat, wohlgemerkt.
Ja, belegt mit dieser schlichten Logik:

Wenn in einem Dokument ein Hinweis darauf auftaucht, dann ist das ein Fehler, denn das Täterprofil existiert es ja nicht. Das wiederum soll irgendwie belegen, dass es gar kein Täterprofil gab.
Söring’s supporters point to the following documents, released from the FBI pursuant to a Freedom of Information Act request, to support their claim that a profiled was created:
[Abbildung eines Dokuments, darin: FBI, Quantico, performed psychological profile and believes unsub(s) very closely related to victims.]
We don’t know who wrote the May 8, 1995 teletype, but they were misinformed. No profile was ever created.
Nach dem Motto: Schließ ich meine Augen, werde ich unsichtbar.

Auch hübsch:

Ein Staatsanwalt möchte eine Mary, die ehemalige Verlobte eines der Söhne, vorladen, und begründet das in einem Brief an ihren Anwalt mit einem Täterprofil, das den Täter aus dem engeren Umfeld der Opfer vermutet (was auf Mary zutrifft), und mit einem Hinweis auf Schuhabdrücke am Tatort, die auf einen weiblichen Täter hindeuten (passt auch auf Mary).

Das darin erwähnte Täterprofil (das es ja eigentlich gar nicht gibt, s.o.) kann aber nicht auf eine Elizabeth passen (obwohl aus engerem Umfeld und weiblich), denn in dieser Vorladung ging es ja um eine Mary.
What this means is that prosecutor Updike was preparing to create a sworn statement to present to a judge so that the judge would issue an warrant — an official judicial order — of some sort. The warrant might have been for the arrest of “Mary”, or perhaps for a search of her home looking for evidence of her involvement in the killings. To get such warrants, the police or prosecutor must show “probable cause” — i.e. an initial showing of proof that a person was involved in a crime, or that a location may contain evidence relating to a crime. In this draft affidavit, Updike (or whomever drafted it) is clearly trying to show probable cause for some sort of further action to investigate “Mary”. “Mary” is not Elizabeth Haysom.
Und da Mary als Täterin ausgeschlossen wurde, wurde dann auch das Täterprofil hinfällig. Denn bei Täterprofilen geht es ja bekanntlich nicht um ein Profil, um etwas, was grob umrissen wird, sondern um konkrete Personen. Oder so.
The initial notes for a possible later profile didn’t point to Elizabeth Haysom, but rather to another person who was subsequently eliminated as a suspect
Dennoch geriet - wie wir alle wissen - mit Elizabeth die nächste Frau aus dem engeren Umfeld der Opfer in den Fokus der Ermittlungen. Das hatte ganz ganz bestimmt nichts mit den bisherigen Ermittlungen inklusive Täterprofil und weiblichen Schuhabdrücken am Tatort zu tun.


Das Täterprofil existiert also nicht, weil es nur irrtümlich in einem Dokument erwähnt wird. Und falls es doch existiert, wie der Brief an den Anwalt von Mary nahelegt, dann ging es dabei nur um Mary und nicht um Personen aus dem engen Umfeld der Opfer allgemein, und falls doch, dann hätte es Söring eh nichts gebracht:
Even if a report had been created, it would not have been admissible evidence, and therefore is irrelevant to Söring’s trial and guilt.
Viel Rumgestrampel dafür, dass es ja eh unwichtig gewesen wäre, dieses Täterprofil. Das es ja gar nicht gibt. Naja, wer's glaubt.

Alle Zitate: https://hammeltranslations.com/2020/01/17/10-soring-myths-part-4-the-fbi-profile/ (Archiv-Version vom 25.09.2020)


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 11:45
Zitat von breakupbreakup schrieb:Warum stellt sich Jens Söring vor einen Laden der Elisabeth heißt?
Warum sich Herr Söring vor einen Laden stellt, der Elisabeth heißt, weiß ich nicht.

Die unwahrscheinlichste Variante:
Eine geheime Drohung an Elizabeth Haysom, endlich die Kampagne gegen ihn via https://soeringguiltyascharged.com und https://hammeltranslations.com/blog/ (Archiv-Version vom 24.06.2020) einzustellen.

Die wahrscheinlichste Variante:
Dieses Foto war nie für die Öffentlichkeit bestimmt. Ein kleiner Spaß. Wer nicht über seine Vergangenheit lachen kann, der trägt schwer an der Zukunft.
Zitat von breakupbreakup schrieb:Warum kann eigentlich nichts mehr ausgeschrieben werden?
Was bedeutet das alles? (...)
Was macht er in Trier? Ich dachte er wohnt momentan irgendwo in Hamburg?
Söring soll in Hamburg mit Lanz Joggen gewesen sein.

Ende 2019 gibt es Berichterstattung, er habe nach Bitburg bzw. in die Eifel ziehen wollen.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/freilassung-100.html

Eine dort lebende Unterstützerin hat sich lange Jahre für ihn eingesetzt:

https://detektor.fm/politik/jens-soering-ich-kann-mich-nicht-mehr-daran-erinnern-was-freiheit-ist

Darüber hinaus finde ich jede Form von Stalking widerlich.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 13:28
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Viel Rumgestrampel dafür, dass es ja eh unwichtig gewesen wäre, dieses Täterprofil. Das es ja gar nicht gibt. Naja, wer's glaubt.
Ich habe mich mit keinem Wort darüber ausgelassen, ob der Wisch wichtig oder unwichtig war, wenn es ihn gegeben hätte. Ich sagte lediglich, dass er nie existiert hat und das ist nunmal Fakt. Es macht genau gar keinen Sinn, diese Nebelkerze ständig wieder ins Gespräch zu bringen.

...und selbst wenn es ein Täterprofil gegeben hätte, hätte es genau gar nix zum Prozessausgang beigetragen.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 13:42
Zitat von JackiJacki schrieb:.und selbst wenn es ein Täterprofil gegeben hätte, hätte es genau gar nix zum Prozessausgang beigetragen.
es stellt sich die Frage, warum sich jemand die Arbeit hätte manchen sollen, dieses Profil verschwinden zu lassen.

Es gab einen geständigen Täter, der geflohen ist und sich eben wie der potentielle Täter verhielt.

Es ist einfach nur noch lächerlich wie man solche Nebensächlichkeiten aufplustert, weil es eben nichts anderes gibt, was tatsächlich irgend eine Relevanz hat, um die Schuldfrage des JS zu erschüttern.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 14:07
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:es stellt sich die Frage, warum sich jemand die Arbeit hätte manchen sollen, dieses Profil verschwinden zu lassen.
Hast Du schon vergessen, was Gardner im Telefonat (das Versprechen, Mitschnitt Gespräch Chuck R. und Ricky G.) zu Raid sagte:
Wenn es das gegeben hätte, dann wäre das für JS eine große Entlastung gewesen. (lege mich nicht fest, wie der genaue Wortlaut war).

Also zumindest Gardner hat das - im Gegensatz zur breiten Mehrheit hier - anscheinend sehr ernst genommen.

Kannst Du ja nachschauen. Damit will ich niemanden verdächtigen.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 14:31
http://www.eugrz.info/PDF/EGMR4/EGMR04-27.pdf (diesmal mit Quellenangabe)

In dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes, das von @Watt hier eingestellt wurde, lese ich Folgendes:
(Bf. = Beschwerdeführer = Söring!?)
"Die Anwälte des Bf. legten ein Gutachten vom 15. Dezember 1986 vor, das von einer psychiatrischen Gerichtsmedizinerin, Dr. Henrietta Bullard, erstattet worden war. Die Gutachterin gelangte zu dem Ergebnis, dass der Bf. unreif und unerfahren war und in einer symbiotischen Beziehung mit seiner Freundin – „einer jungen energischen, überredungsfähigen und verwirrten Frau“ – seine persönliche Identität verloren habe. Zwischen den beiden habe eine „folie à deux“ bestanden. In dem Gutachten heißt es:
„Zur Tatzeit litt Jens Soering nach meiner Überzeugung an einer endogen verursachten geistigen Anomalie, die seine Verantwortlichkeit für seine Handlungen wesentlich vermindert hat. (…) Der Grad der Gestörtheit von Frl. Haysom grenzt an Psychose, und sie war im Laufe vieler Monate fähig, Soering zu überzeugen, dass er ihre Eltern töten müsse, damit sie und er als Paar überleben könnten (…). Fräulein Haysom hatte eine verwirrende und hypnotisierende Wirkung auf Soering, die zu einem abnormen psychischen Zustand führte, in dem er unfähig war, klar zu denken oder die Absurdität der Sicht auf ihr Leben und auf den Einfluss ihrer Eltern in Frage zu stellen.“ Die Gutachterin war der Ansicht, dass der Bf. zur Tatzeit unter einer geistigen Anomalie litt und dass er sich in einem entsprechenden Verfahren im Vereinigten Königreich deshalb würde verteidigen können, „des Mordes nicht schuldig, sondern des Todschlags schuldig zu sein“. Die Schlussfolgerungen von Dr. Bullard glichen in Wesentlichen den Schlussfolgerungen, zu denen der Chefarzt des Broadmoor-Krankenhauses,1 Dr. John R. Hamilton, in einem Gutachten vom 11. Dezember 1986 gekommen war."


Heißt das, er konnte mit seinem "falschen Geständnis" zwei medizinische Gutachter (nicht für Reifenprofile) täuschen? Sie erkannten bei ihm eine Störung, die nur gespielt war?
Heißt das, er ist ein so guter Schauspieler, dass er sehr glaubhaft einen Doppelmörder "spielen" kann, dessen Beweg- und Hintergründe von zwei Gutachtern in gleicher Weise eingeschätzt wurden?
("Ich habe damals so viel gelogen, man konnte mir gar nicht glauben.")

Was kann er noch so glaubhaft spielen? Kann man ihm heute glauben?

Wurde der Aspekt der englischen Gutachten auch in "Das Versprechen" thematisiert?
Ich erinnere mich nur, dass lang und breit auf einem verschwundenen FBI-Täterprofil herumgeritten wurde, das alles in einem ganz anderen Licht dargestellt und quasi seine Unschuld bewiesen hätte. (Als wäre jemand zwangsläufig unschuldig, weil er einem Täterprofil nicht entspricht.)

'Es geschah aus Liebe', wie er immer wieder eindringlich betont. 'Es' steht augenscheinlich für 'falsches Geständnis'. Tauscht man 'es' gegen 'Doppelmord' aus, wird verständlich, warum er seine Geschichte in Interviews immer wieder mit diesem Brustton der Überzeugung rüberbringen kann.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 14:37
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Hast Du schon vergessen, was Gardner im Telefonat (das Versprechen, Mitschnitt Gespräch Chuck R. und Ricky G.) zu Raid sagte:
Wenn es das gegeben hätte, dann wäre das für JS eine große Entlastung gewesen
keine Ahnung warum er das gesagt hat. Inwiefern wäre es denn das gewesen? Es gäbe immer noch einen geständigen Täter. Die beiden Frauen hatten nicht mal die passende BG gehabt. Hier wurde mal geschrieben dass diese Mary BG A hatte.

Ich sehe die Wichtigkeit dieses Profil´s einfach nicht. Es erschließt sich mir nicht, und das hat überhaupt nichts mit JS zu tun.
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Ich erinnere mich nur, dass lang und breit auf einem verschwundenen FBI-Täterprofil herumgeritten wurde, das alles in einem ganz anderen Licht dargestellt und quasi seine Unschuld bewiesen hätte. (Als wäre jemand zwangsläufig unschuldig, weil er einem Täterprofil nicht entspricht.)
genau so ist es. Ich kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 14:44
@Venice2009

Bei Dir läuft immer gleich ein Riesenfilm ab, wenn man hier irgendetwas schreibt.

Ich habe nur auf Deine Eingabe - wieso sollte jemand sich die Arbeit machen um das Profil zu löschen - Gardner zitiert, der das anders als die Mehrheit hier sieht.

Kein Ton darüber was ich denke oder in einem Zusammenhang was Du denkst.
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:keine Ahnung warum er das gesagt hat. Inwiefern wäre es denn das gewesen?
Und gleich kommt sofort Dein Rückschluss für mich sei Mr. Gardners Aussage Beweis, dass es doch wichtig war.
Dann auch gleich eine Frage, puh.

Nichts steht davon, reine Interpretation. Ich weiß dass Profilings nicht unbedingt den Täter überführen können.


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26.06.2020 um 14:51
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Heißt das, er konnte mit seinem "falschen Geständnis" zwei medizinische Gutachter (nicht für Reifenprofile) täuschen? Sie erkannten bei ihm eine Störung, die nur gespielt war?
das ist ein guter Punkt. Man kann schließlich nicht jedem der in diesen Fall involviert war Inkompetenz unterstellen.
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Was kann er noch so glaubhaft spielen? Kann man ihm heute glauben?
und auch das ist richtig. Wenn er es versteht, so viele Menschen glaubhaft zu belügen und zu manipulieren, können das ausgerechnet die Allmy-User hier richtig deuten?

@Bluelle
ich habe ja nur meine Meinung dazu geschrieben und begründet, weshalb ich mir die Wichtigkeit dieses Profil´s nicht erklären kann. Herr Gardner hat es ja letztlich auch gar nichts dazu erläutert. Vielleicht wäre ihm, ohne die ganzen Kamera´s und den Druck dahinter auch aufgefallen, dass das Täterprofil letztlich nicht wirklich viel aussagt. Sofern es dieses jemals gab. Denn wie ich schon schrieb, weshalb sollte man etwas verschwinden lassen, wenn man einen geständigen Täter hat? Er zog sein Geständnis erst in den USA zurück. Also recht überraschend.
Somit hat sich irgendjemand blitzschnell auf den Weg gemacht und hat dieses Profil unterschlagen, versteckt oder was auch immer? Obwohl am Tatort eine männliche BG 0 gefunden wurde?


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26.06.2020 um 16:11
wäre er z.B. in der forensischen Psychiatrie gelandet, hätte man ihn mit ca 70 Jahren in ein Altenheim entlassen


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26.06.2020 um 17:29
Zitat von WattWatt schrieb:wäre er z.B. in der forensischen Psychiatrie gelandet, hätte man ihn mit ca 70 Jahren in ein Altenheim entlassen
Hätte er es geschafft bis nach Deutschland zu kommen, dann wäre ihm hier der Prozess gemacht worden. In den 90ern wäre er wieder freigelassen worden. Kein Mensch würde heute wissen, wer er ist.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 17:43
Ich habe schon ein paar "Profile" von Profilern gelesen. In Deutschland OFA genannt (Operative Fallanalyse). Diese Analysen können 10 bis 100 Seiten im Umfang haben, je nach Fall, Anzahl der OFA-Mitarbeitern und Ermittlungsstand divergieren. Alle diese OFAs lagen daneben, was die Täterschaft betraf. Sie boten mögliche Szenarien, analysierten mögliche Motive und den konkreten Tatablauf. Nur, es half nichts. Nicht weil die Methode daneben war oder die Profiler unfähig waren. Sondern weil es zum Zeitpunkt der Erstellung keinen einzigen Anhaltspunkt auf die später identifizierten Täter gab.

Wenn nach dem März 1985 ein ähnliches Gutachten vom FBI erstellt worden ist (es gibt dafür Indizien, Aussagen und Aktenhinweise), dann kann es ähnlich ausgesehen haben. Vermutlich sind diese FBI-Gutachten relativ kurz und vom "Grünen Tisch" aus erstellt, also ohne persönliche Kenntnis von Tatort und Zeugen. Aus welchen Gründen der FBI-Mann (ich gehe von einem Autor aus) meinte, eine Frau sei Täterin gewesen, ist natürlich schon interessant. Worauf stützte sich das? Auf die Tatumstände? Die Art wie ein Messer geführt wurde? Oder folgte man einfach unverhohlen der zu diesem Zeitpunkt herrschenden Verdachtslage (eine Frau)? Interessant wäre das schon.

Aber nie und nimmer lässt sich daraus ein Unschuldsbeweis ableiten. Selbst eine alternative Interpretation von Fakten durch den Profiler ist nicht mehr als eine alternative Interpretation. Interessanter würde so eine OFA, wenn dort entlastende Beweismittel erwähnt sind, die später verschwunden sind. Aber auch das weiß man nicht. Ich glaube, es war hauptsächlich ein dramaturgisches Element, das Profil so prominent im Film zu platzieren.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Hätte er es geschafft bis nach Deutschland zu kommen, dann wäre ihm hier der Prozess gemacht worden. In den 90ern wäre er wieder freigelassen worden. Kein Mensch würde heute wissen, wer er ist.
Wie wahr. Übrigens ein gutes Argument für deutsche Strafen.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 18:29
Zitat von monstramonstra schrieb:Wie wahr. Übrigens ein gutes Argument für deutsche Strafen.
Ja, denn (meine Meinung): er hätte nach seiner Verurteilung als 21 Jähriger die Aussicht gehabt, nach 10-15 Jahren (bei guter Führung / Sozialisierung noch eher) wieder frei zu kommen. Daher denke ich, im Deutschen Jugendstrafvollzug hätte er eine Chance zur Resozialisierung gehabt und möglicherweise seine Taten ehrlich bereut.
Seine Unschuldsgeschichte war mMn. nur dem Ziel geschuldet, nicht bis zu seinem Tod im Amerikanischen Gefängnis zu bleiben. Die 32 Jahre Haft dürften auch seinen Phänotypen bestimmt haben und aus ihm letztendlich das gemacht haben, was er ist.
Zur Erinnerung: als er festgenommen wurde, war er erst 20 Jahre alt.
Daher denke ich, dass er in Deutschland heute irgendwo leben würde, ohne irgendwie aufzufallen.


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Der Mensch Jens Söring

26.06.2020 um 18:51
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ja, denn (meine Meinung): er hätte nach seiner Verurteilung als 21 Jähriger die Aussicht gehabt, nach 10-15 Jahren (bei guter Führung / Sozialisierung noch eher) wieder frei zu kommen.
Er hätte zudem mit seinen Begabungen noch einen ordentlich Beruf erlernen und als ehrbares Mitglied dieser Gesellschaft Geld verdienen und Steuern und Abgaben zum Nutze aller zahlen können. Die Amerikaner verbrennen mit ihrer Gefängnispolitik einfach sehr viel Menschenmaterial...
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Seine Unschuldsgeschichte war mMn. nur dem Ziel geschuldet, nicht bis zu seinem Tod im Amerikanischen Gefängnis zu bleiben.
Und das wäre sogar legitim. So wie der Angeklagte ein Lügerecht hat. Es stellt sich nur die Frage nach dem Nutzen. Denn Miss Haysom war - trotz Reue und niedrigerem Strafmaß punktgenau genauso lange in Haft.


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