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Der Mensch Jens Söring

40.107 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

21.08.2020 um 19:28
Zitat von sf008sf008 schrieb:Aus heutiger Sicht (und meines Erachtens auch aus damaliger Sicht) eben eine Kuriosität, die kaum zu überbieten ist.
Warum ist das heute eine Kuriosität? Hat das Gericht nicht gerade entschieden dass die Todesstrafe eben d o c h das Hindernis war?

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Der Mensch Jens Söring

21.08.2020 um 19:31
@Rick_Blaine
Herzlichen Dank für ausführliche Beantwortung.
@monstra
Vielen Dank für Erklärung (besser nachfragen, als missverstehen)
Zitat von sf008sf008 schrieb:Beim Geständnis vom Juli 1986 geht Herr Söring definitiv nicht von der Todesstrafe aus: Vielmehr diskutiert er mit Mr. Gardner lange über die seiner Meinung nach strafverschärfende Wirkung der Verstümmlungen der Leichen ("doing vodoo").
Welche Verschärfung der Todesstrafe
Um Todesstrafe überhaupt zu verhängen, braucht es mindestens 1 von mehreren möglichen Umständen, die bei Mord zusätzlich vorliegen müssen: "vile" oder besondere Grausamkeit ist eine davon. (Hab ich hier glaube ich schon mal geschrieben). Im Whright Bericht/ S. guilty as charged wurde darauf eingegangen. Man kann davon ausgehen, dass Soering dies bewusst war.
Er versuchte sich von Verstümmelungen zu distanzieren und diese der Freundin des Opfers anzuhängen, also Straftat zu "splitten" - als Versuch, den straferschwerenden Vorwurf abzuwehren.
Die Verstümmelungen selbst, könnten zur Hälfte Ablenkungsmanöver + Kampfunerfahrenheit des Täters geschuldet sein. In 80er Jahren hatten Jugend Sekten Hochkonjunktur + waren in Presse oft präsent. Auch Manson Morde im kollektiven Gedächtnis präsent. 1984 war Exorzist Blockbuster.

Inszenierung des Mordes als einen derartigen Mord, lässt zumindest auf 1.Blick vermeintliches Motiv plausibel erscheinen, wenn man vorgeben will, dass Habgier, Sexualmord, Beziehungstat, etc =üblichen Motive wegfallen. Womöglich sollte Inszenierung auch Tatverdacht gezielt auf Ex- Freundin eines der Söhne lenken. Diese stand zuerst unter Verdacht +angeblich entspr. Historie.


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Der Mensch Jens Söring

21.08.2020 um 19:33
Zitat von peterleepeterlee schrieb:Warum ist das heute eine Kuriosität? Hat das Gericht nicht gerade entschieden dass die Todesstrafe eben d o c h das Hindernis war?
So wie ich dieses Urteil verstanden habe, war das Auslieferungshindernis nur das "death row phenomen", also das lange Warten auf die Exekution. Die Todesstrafe an sich hat scheinbar nicht als menschenrechtswidrig gegolten.

Wenn Virginia gesagt hätte: Wir hängen den Typ 10 Minuten nach einem Schuldspruch am nächsten Baum vor dem Gericht auf, wäre das nach EGMR eigentlich ok gewesen.


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21.08.2020 um 19:43
Zitat von SilentobserverSilentobserver schrieb:Er versuchte sich von Verstümmelungen zu distanzieren und diese der Freundin des Opfers anzuhängen, also Straftat zu "splitten" - als Versuch, den straferschwerenden Vorwurf abzuwehren.
Richtig, so wie sein ganzes Geständnis eben nur den Zweck hatte, (seiner Meinung nach) strafmildernde Umstände einzuführen, welchen sonst ?


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Der Mensch Jens Söring

21.08.2020 um 19:47
Zitat von sf008sf008 schrieb:Aus heutiger Sicht (und meines Erachtens auch aus damaliger Sicht) eben eine Kuriosität, die kaum zu überbieten ist.
Nein. Weder damals noch heute. Auf Art. 2 EMRK verweise ich noch.

Weitere Diskussion auf diesem Niveau zwecklos. Guten Abend.


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Der Mensch Jens Söring

21.08.2020 um 19:53
Zitat von monstramonstra schrieb:Söring hat lange genug in den USA gelebt, um eine Vorstellung vom Rechtssystem dort zu haben. Ein Rechtssystem, das sich nicht scheute, 16jährige oder geistig Behinderte hinzurichten.
Vielen Dank @monstra für deine fundierte, sachliche Einschätzung aus juristischer und funktionaler Sicht. Daran lässt sich emotionalisiert wenig rütteln, da einfach schlüssig.

Söring war sich in London sicher, dass sie ihn für einen Doppelmord hinrichten würden. Der Rest war Stochern im Nebel. Von einem amerikanischen DA/Beistand war im Geständnis die Rede, als Alternative zur Deutschen Botschaft.

Habt ihr @monstra, @sf008 Beweise für Sörings Bemessungsmaßstab in London, "die Beweise gegen ihn seien übermächtig".

Der Tagebucheintrag "der Fall sei bald gelöst" kann es ja nicht sein. Weil Söring noch gar keine erkennungsdienstlichen Merkmale abgegeben hatte!?


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Der Mensch Jens Söring

21.08.2020 um 19:53
Zitat von monstramonstra schrieb:Auf Art. 2 EMRK verweise ich noch
Dann lassen Sie es mich so ausdrücken: Auch Art. 2 EMRK halte ich für eine Kuriosität.

Allein die Tatsache, das Juristen irgend etwas in einer Konvention festgehalten haben, bedeutet eben noch nicht, daß es richtig ist.
Absatz 2c gibt übrigens jedem Autokraten einen wunderbaren Vorwand, seine Bevölkerung zu meucheln !


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Der Mensch Jens Söring

21.08.2020 um 20:04
Zitat von monstramonstra schrieb:Söring hat lange genug in den USA gelebt, um eine Vorstellung vom Rechtssystem dort zu haben. Ein Rechtssystem, das sich nicht scheute, 16jährige oder geistig Behinderte hinzurichten.
das setzt voraus, dass er sich damit beschäftigt hat. Ich weiß nicht, ob man üblicherweise mit 18 Jahren ganz firm in diesen Sachen ist, wenn kein grundsätzliches Interesse an diesem Thema besteht. Er hatte sein ganzes Wissen laut eigenen Angaben aus den damaligen gängigen Krimiserien wie z. B. Cagney & Lacey gehabt.

Außerdem war sein Ziel Deutschland und nicht die USA gewesen, von daher machte es schon Sinn, auf vermindert schuldfähig zu machen. Daher auch der hohe Alkoholkonsum an dem Abend, laut seinen Aussagen.


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Der Mensch Jens Söring

21.08.2020 um 20:15
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Ich weiß nicht, ob man üblicherweise mit 18 Jahren ganz firm in diesen Sachen ist
Es ist wirklich schwer, sich in Herrn Sörings Gedankenwelt hineinzuversetzen.

Nur mal als Beispiel: Im Sommer '85 machen beide Urlaub in Europa und fliegen dann zurück nach Virginia. Sie konnten nicht wissen, wieweit die Ermittlungen schon waren. Es hätte gut sein können, daß bereits am Flughafen die Handschellen geklickt hätten und die Tür zur Todeszelle ganz weit aufstand.... Ich hätte mich unter diesen Umständen nicht getraut, die Rückflugmaschine zu besteigen.

Es ist deshalb fraglich, ob man mit Logik versuchen sollte, die Handlungen der beiden zu ergründen.

Letztlich ist das auch egal: Fakt ist: Seine Geständnisse in London hatten nie den Sinn, Elizabeth zu retten.

Wenn 2 Personen unabhängig voneinander in etwa dasselbe gestehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß es die Wahrheit ist, schon sehr hoch, insbesondere, wenn diese Geständnisse zu langjährigen Haftstrafen führen müssen.


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21.08.2020 um 20:19
Zitat von sf008sf008 schrieb:Richtig, so wie sein ganzes Geständnis eben nur den Zweck hatte, (seiner Meinung nach) strafmildernde Umstände einzuführen, welchen sonst ?
Das war aber nicht die Ausgangsfrage. Bitte nicht mit verkürzten Antworten alles verdrehen, nur um Recht zu behalten. Bitte keine Twitter Unsitten einführen.


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21.08.2020 um 20:20
Zitat von SilentobserverSilentobserver schrieb:Das war aber nicht die Ausgangsfrage
Sorry, was war die Ausgangsfrage ?


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 12:52
Interessant, wenn (vermutliche) Zeitzeugen, die Söring für schuldig halten, von Dingen erzählen, die Sörings Geschichte zu stützen scheinen.

Eine Party am Abend des Mordes, auf der Elizabeth behauptet, gewesen zu sein. Und eine Studenten-Clique um Jim F., die glaubt, Elizabeth (zusammen mit Söring) habe etwas mit den Morden zu tun gehabt:
There was a party on the Saturday night that E&J were in Washington. It was the last big party of the year, really. Papers were due in. Exams were coming. There were at least eight to ten kegs of beer. Jim F[...] was very much there and he may have been one of the hosts. [...] Everybody in this group knew where everybody else was that Saturday night, and two of the people who were missing were Elizabeth and Jens. Later on, in September, Elizabeth and Jens had a sense that there was a growing suspicion about them. It was true, for a number of reasons. One was that Jim F[...] had called a meeting of his closest friends, many of them gay, to discuss his growing fear that they had two murderers among them. They were cautious about this. They did not know what to do. And people had liked Elizabeth. But then one girl went up to her and asked her directly: “Were you at the party on Saturday night? Where were you?” The girl was distressed–she liked Elizabeth– and I think that Elizabeth saw this. She panicked, lied, and said, yes, yes, she had been at the party.
https://hammeltranslations.com/2020/08/22/4056/#comment-273 (Archiv-Version vom 22.08.2020)
Letztendlich sind dort alle Zutaten vorhanden, aus denen Söring dann seine Geschichte formt: Elizabeth mit Kommilitonen auf einer Party mit viel Alkohol in der Nähe des Tatortes. Und ein späteres, vertrauliche Treffen dieser Studenten, das die Mordes zum Thema hat. Manche Personen scheinen auch ohne Sörings Mithilfe immer wieder Teil dieser Geschichte zu werden.

Der Kommentarschreiber ist schon seit Jahren in Kommentarspalten unterwegs mit unterschiedlichen Pseudonymen, behauptet bei den Prozessen damals in Virginia anwesend gewesen zu sein und zeigt sich von Sörings Schuld überzeugt.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 13:22
Zitat von SilentobserverSilentobserver schrieb:Das war aber nicht die Ausgangsfrage.
Richtig. Die Ausgangsfrage hatte ich so verstanden:
Zitat von SilentobserverSilentobserver schrieb:Selbst Widerruf seines Geständnis in England, hätte dieses nicht komplett annulliert. Wenn man von Soerings Schuld ausgeht, welchen Vorteil hätte er womöglich davon gehabt, erst nach Rückkehr USA zu widerrufen?
Die gleiche Frage stellt sich sich auch für die Fiktion seiner Unschuld. Denn egal ob schuldig oder unschuldig, ein Widerruf in England annullierte nicht das Geständnis genauso wenig, wie das in den USA der Fall gewesen wäre. Und spätestens ab Ende 1987 drohten objektiv die Auslieferung in die USA mit anschließender Todesstrafe.

Eer Vorteil, nicht in England zu widerrufen, bestand nicht darin, in den USA einen Vorteil zu erlangen, indem er erst dort widerrief. Sondern er bestand nun nach damaliger völkerrechtlicher Lehre darin, dann bessere Karten gegen eine Auslieferung und für eine Anwendung des Art. 3 EMRK beim EGMR zu haben.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 13:34
JFYI: bei Amdrew Hammel gibt es seit fünf Tagen einen neuen Blogbeitrag, inspiriert von der dunkelsten Seite des Internets, über die Taten und Untaten der Anwälte Sörings zur Zeit der Auslieferungshaft in England und zur Frage, warum Söring nicht schon früher mit seiner Wahrheit vom blütenweißen Ritter um die Ecke gekommen ist:
Things Söring’s Lawyers Definitely Did Not Do (Archiv-Version vom 22.08.2020)


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 14:07
@Mr.Sti
Danke für den link.

Ich denke auch, dass die Augen der Anwälte sich eher aus Unglaubwürdigkeit weiteten. Wie konnte er auf den Trichter kommen sich unschuldig zu bekennen.
Im interview mit Kerner war doch auch sein ehemaliger Anwalt zu sehen gewesen, der sich dahingehend äußerte, dass er ihn zu Anfang für schuldig hielt. Auf Nachfrage kam danach zwar, daß er es nun anders sähe allerdings kam das für mich weniger überzeugend rüber.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 14:21
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Interessant, wenn (vermutliche) Zeitzeugen, die Söring für schuldig halten, von Dingen erzählen, die Sörings Geschichte zu stützen scheinen.
@ligala
Ich habe mich nur ganz kurz vergewissert, dass Dein Link ein anderer war als derjenige, den ich gerade im Begriff war zu posten. Schade, dass Dir ein anonymer, unbelegter Kommentar mehr Aufmerksamkeit wert ist als ein Artikel mit Substanzgehalt. Aber selbst wenn JF an seinem Geburtstag eine Party veranstaltet hätte, werden daduch die Indizien gegen Söring nicht weniger und seine längst widerlegten Lügen nicht wahrer.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 15:11
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Interessant, wenn (vermutliche) Zeitzeugen, die Söring für schuldig halten, von Dingen erzählen, die Sörings Geschichte zu stützen scheinen.
Ich habe das so verstanden:
Söring sagt: Sie fuhr weg, um für Jim Farmer Drogen zu transportieren.
Parallel findet eine Party statt, auf der Jim Farmer anwesend war. Um nicht in Verdacht zu geraten, behauptet EH, auf der Party gewesen zu sein. Inwiefern stützt dies Sörings Geschichte?
Die Anwesenheit auf der Party soll doch die Abwesenheit am Tatort belegen. Und Jim Farmer scheint tatsächlich auf dieser Perty gewesen zu sein. Ist das nicht ein zusätzlicher Hinweis darauf, dass er als Alternativtäter ausscheidet?

Dagegen scheint EH nicht auf der Party gewsen zu sein, wenn sie von einer jungen Frau nach ihrem Verbleiben gefragt wird. Alle anderen scheinen ja anwesend gewesen zu sein (vielleicht auch Christine Kim und Ned Brinkley). Vermutlich ein Grund, weshalb für die Polizei nie irgendwelche Mitstudenten als Täter in Frage kamen. Vielmehr schien es in der Studentenschaft zu rumoren, dass insbesondere mit dem Deutsch-Kanadischen Pärchen irgendetwas nicht stimmt.

Was schließen wir also daraus? Es müssen doch die beiden Landstreicher gewesen sein, die Elizabeth nach der Party auf der Straße aufgegabelt hat, nachdem sich dort niemand bereit erklärt hatte, die Eltern eben mal um's Eck zu bringen.
Denn Jens Söring sagt ja, dass er die Schuld nur deshalb auf sich genommen hat, um EH (und damit auch den/die Mittäter) vor der Todesstrafe zu bewahren. (Warum hat er eigentlich nicht erzählt, dass er die Morde zusammen mit den Landstreichern begangen hat? Das wäre doch noch viel realistischer und glaubhafter gewesen!)


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 16:35
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Söring sagt: Sie fuhr weg, um für Jim Farmer Drogen zu transportieren.
Parallel findet eine Party statt, auf der Jim Farmer anwesend war. Um nicht in Verdacht zu geraten, behauptet EH, auf der Party gewesen zu sein. Inwiefern stützt dies Sörings Geschichte?
Söring behauptet Eizabeth hätte ihm gestanden immer noch Drogen, benötige das Auto, Schulden, Deal, Alibi gegen Drogen usw.

Was dazu passt sind ihre eigenen Aussagen:
Haysom will Drogen in DC gekauft haben.
Haysom wollte Spass haben ohne Sörings Gegenwart
Haysom hat aus Schmuckverkauf Bargeld generiert
Haysom ist mit Jim Farmer enger befreundet und
kennt ihn länger als Söring

Egal, ob Farmer eine eigene Party geben würde oder woanders feiert.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie dabei sein möchte. Ein Mordalibi, dass nur sie in DC für ihren schwächlichen Täter, von dem sie glaubte er kurve 1 Std. ums Hotel und kommt dann wieder, zusammenstricken müsste, könnte sie allerdings von einer Partylaune abhalten.

Ganz schön vertrackt.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 17:56
Zitat von Xerxes07Xerxes07 schrieb:eine eigene Party geben würde oder woanders feiert.
Bisher war das mit der Party nur eine Vermutung, weil Jim F. an diesem Tag angeblich seinen Geburtstag hatte. Nun kommt eine Bestätigung von einer unverdächtigen Seite, dass es tatsächlich eine Party gegeben haben soll, zu groß um zu wissen, wer alles anwesend war. Angeblich hat Elizabeth auf eine dementsprechende Frage ihre Anwesenheit bestätigt.

Das ließe sich überprüfen.

Und wenn das stimmt, dann wäre es insofern bemerkenswert, weil Elizabeth allen anderen gegenüber sagte, sie sei in Washington gewesen. Log sie, weil sie eben gerne log? Oder sagte sie die Wahrheit, weil sie sich nicht sicher sein konnte, ob sie vielleicht doch gesehen worden war?

Der Kommentarschreiber geht davon aus, dass sie log, weil er - so verstehe ich seine anderen Kommentare - glaubt, Elizabeth sei mit am Tatort gewesen.

Ich finde so was interessant. Ist ja nicht so, dass alle, die Söring für einen Mörder halten, sich die Tat ähnlich vorstellen. Die einen glauben, Söring hätte vor der Tat zuviel getrunken und konnte sich deswegen kaum an Details erinnern (Wright), andere finden seine Geständnisse hingegen äußerst detailreich und deshalb überzeugend.

Jeder hat halt seinen ganz eigenen kreativen Umgang mit den Indizien, die angeblich so zwingend sind. Schon die Endlosdiskussion, wann und über was Herr Söring gelogen haben könnte, zeigt, dass zwingende Indizien Mangelware sind.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 18:09
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Ich finde so was interessant. Ist ja nicht so, dass alle, die Söring für einen Mörder halten, sich die Tat ähnlich vorstellen. Die einen glauben, Söring hätte vor der Tat zuviel getrunken und konnte sich deswegen kaum an Details erinnern (Wright), andere finden seine Geständnisse hingegen äußerst detailreich und deshalb überzeugend.
Ja, das finde ich auch. Andere interpretieren in den gestandenen Alkoholkonsum Sörings milderne Umstände für die Auslieferung nach Deutschland oder die USA gleich mit. Bemerkenswert das nichts am Tatort auf ein Longdrinkgelage dann auch hinweist.
Hammels Beiträge entbehren mittlerweile für mich jegliche juristische Souveränität. Er pickt Sätze aus Sörings Büchern und rollt darauf seine eigenen fiktiven (da unbelegte Tatsachen) Tapeten aus.
Auf die sehr gute Darlegung von @monstra konnte er selbst als amerikanischer Ex-Strafverteidiger nicht kommen. Er argumentiert mit "dem Mandanten Hoffnung machen". Das ist schon etwas bizarr, wenn man doch hier im Wiki in den Zeitungsartikeln lesen kann, dass Neaton 86 schon mit dem Fall beauftragt wurde und dieser die Bedeutung eines Geständnisses vor einem amerikanischen Ermittler genau einschätzen konnte.


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