Essen deiner Kindheit

Funzl schrieb:Kuheuter

Das haben meine Großeltern regelmäßig für Hundefutter gekauft. Der Begriff Kutteln war bei uns allerdings nicht verwendet worden. Vielmehr hat man das Wort Euter auf bairisch ausgesprochen, was sich sehr ähnlich wie "Eiter" anhörte. Vielleicht auch ein Grund, warum ich keine besondere Sympathie dafür gehegt hatte.

Früher liebte ich ja Nierengulasch wenn meine Mutter es kochte.
Mit Bandnudeln.
Heute kann ich Innereien gar nicht mehr essen "würg"

martenot schrieb:Meine Mutter hat auch viel eingekocht.

War bei uns auch üblich....aber nur Obst - aus dem eigenen Garten von Oma. Also Birnen, Äpfel, Kirschen ( in utopischen Mengen ^^ )...und im Wald selbst gepflückte Blaubeeren.

Diese waren auch noch nach mehreren Jahrzehnten ultralecker.....hab erst 2020 das letzte Glas aus den Tiefen des Kellers verköstigt.

KAALAEL schrieb:Heute kann ich Innereien gar nicht mehr essen "würg"

Ich mag Innereien eigentlich inzwischen mehr als früher. Als Kind fand ich es weniger lecker.

martenot schrieb:was sich sehr ähnlich wie "Eiter" anhörte. Vielleicht auch ein Grund, warum ich keine besondere Sympathie dafür gehegt hatte.

Was nachvollziehbar ist...

KAALAEL schrieb:Früher liebte ich ja Nierengulasch wenn meine Mutter es kochte.
Mit Bandnudeln.

Mein Vater selig LIEBTE saure Lunge.....wird Kinder haben schon vom Geruch Reißaus genommen........und der Anblick von Mum, mit der WK II Gasmaske am Herd war auch nicht unbedingt einladend....*grusel*

martenot schrieb:Ich mag Innereien

ich erinnere mich; kurz nach dem WW2 - da gab's immer mal
Pansen und anderes, was eigentlich nicht gegessen werden sollte.

... mit kartoffeln - mehr war da nicht.
die kartoffeln habe ich 'runterbekommen.
das andere nicht.

oder "Grüner Hering" - gesalzen und in mehl gewälzt, dann in
irgendwelchen fett, was gerade verfügbar war, gebraten.

da stank das haus noch tage später...

:D

Worüber ich froh bin ist der Umstand das ich an einigen Nahrungsmitteln / Gerichten aus meiner Kindheit bis heute fest gehalten habe, sprich das es mir heute noch schmeckt.

Allen voran die Vorliebe für rohes Gemüse, für frische Kräuter - gefolgt von Milchreißbrei, Schmorbrot, Nudeln, Wildpilz-Gerichten ( Saison-abhängig, logisch ) und ein paar weiteren Gerichten.

In diesen Sinne wünsche ich allen hier Beteiligten guten Appetit bei der nächsten Mahlzeit, einen schönen und friedvollen Tag - ich mach ma los, Einkaufen fahren *wink*

Funzl schrieb:Wildpilz-Gerichten

Wildpilz-Gerichte mochte ich auch immer sehr gern, wobei ich mich damals noch recht unbekümmert auf die Pilzkenntnisse meiner Mitmenschen verlassen hatte. Heutzutage würde mir die Pilze lieber doch im Lebensmittelladen besorgen. Pilzgerichte schmecken mir aber immer noch sehr gut.

martenot schrieb:Wildpilz-Gerichte mochte ich auch immer sehr gern, wobei ich mich damals noch recht unbekümmert auf die Pilzkenntnisse meiner Mitmenschen verlassen hatte. Heutzutage würde mir die Pilze lieber doch im Lebensmittelladen besorgen. Pilzgerichte schmecken mir aber immer noch sehr gut.

Ich hab mein "Pilze-Wissen" von meinem Vater vermittelt bekommen, er wiederum von seinem Paps.
Ich kenne längst nicht alle, vielleicht gerade mal 20% von allen genießbaren, aber das reicht mir dicke.

*wink*

Zwinkertroi schrieb:Na Fleisch auf dem Meer zu kaufen wäre ja auch ziemlich unpraktisch, zumal in Österreich .

AM Land, nicht aN Land :lolcry:
Am Meer zu leben hätte ich aber auch ich dagegen, ich mag Fisch und Meeresfeüchte echt gerne.

Ich kann mich auch an einige Gerichte erinnern wo ein Teller wohl den Kalorien-Tagesbedarf eines Erwachsenen abgedeckt hat:
Wurstebrei. Fettiges Fleisch durch den Wolf gedreht und gut gewürzt, vor allem leicht gepfeffert mit Dampfkartoffeln. Schmeckte gar nicht mal so schlecht. Dazu wurden auch saure (eingelegte) Gurken gegessen.
Möpkenbrot. Eine Mischung aus Kartoffeln, Mehl, Blut(?), Speck (reichlich fetten, wohlgemerkt).
Pickert: Eine Mischung aus Eierteig und Kartoffeln. Ging mit Hefe auf, sah im Rohzustand aus wie klitschiges Brot und wurde mit viel Fett in der Pfanne gebraten. Das nannte sich Lappenpickert. Es gab aber noch eine andere Variante: Püfferchen: Wie kleine Pfannkuchen mit Rosinen. Als Kind mein Leibgericht.

Lupo54 schrieb:Möpkenbrot.

Lupo54 schrieb:Pickert.

Kommst Du aus Ostwestfalen? Ich hatte einen Freund aus Ostwestfalen, der hat auch oft von Möpkebrot und Pickert geredet (mir selbst sind diese Gerichte nicht näher bekannt).

Gulasch mit Klößen und Rotkohl, Lasagne, Pizza und Kartoffelgratin

@martenot
Ich oute mich mal als Bielefelder (von Geburt, jetzt nicht mehr). Dass es sich um lokale Gerichte handelt hatte ich mir schon gedacht. Eine Arbeitskollegin aus dem Rheinland war Pickert unbekannt. Sie hielt es für Toastbrot. Was man mit der Mischung auch machen kann, ich habe es ausprobiert, aber es schmeckt nicht. Das Fett in der Pfanne macht den Geschmack.

@Schlumpfine25
Wenn Pizza zu deinen Kindheitsgerichten zählt kannst du nicht sehr alt sein. Pizza gab es bei uns in Bielefeld (immerhin Großstadt) erst ab etwa 1972 im Straßenhandel "auf die Hand" (die haben die Bude fast gestürmt, der Hit) und war vorher völlig unbekannt.

Lupo54 schrieb:zählt kannst du nicht sehr alt sein

Ist das ein Problem?
Wann jemand Kind war sollte doch egal sein

@Lupo54
Ich bin ein Kind der 90er 🙂

KFB schrieb:Wann jemand Kind war sollte doch egal sein

Ich habe das nicht wertend gemeint. Es spielt aber schon eine Rolle ob jemand vor 10 Jahren Kind war oder vor 60 weil sich das Essen sehr stark gewandelt hat. Kein (Erwachsenen-) Geburtstag in meiner Kindheit vor 60 Jahren ohne Schwarzwälder Kirschtorte oder Frankfurter Kranz. Und Schnaps (für die Männer) bzw. Likör (für die Frauen) gehörte auch dazu.
So rustikal sind wir heute nicht mehr.

@Lupo54
Kam bei mir falsch an, ich entschuldige mich

Lupo54 schrieb:Pizza gab es bei uns in Bielefeld (immerhin Großstadt) erst ab etwa 1972 im Straßenhandel "auf die Hand" (die haben die Bude fast gestürmt, der Hit) und war vorher völlig unbekannt.

Bei uns wurde Pizza erst deutlich später populär, ich würde sagen, ab etwa 1980. Vorher haben die meisten Leute Pizza entweder gar nicht gekannt, oder sie misstrauisch abgelehnt. Wie erwähnt, allein die Zutaten schreckten damals ab, vor allem Oliven oder Pepperoni wollte fast niemand essen.

Meine ersten Pizzas waren übrigens Tiefkühlpizzas. Wann ich zum ersten Mal in einer Pizzeria gegessen habe, weiß ich nicht mehr.