Helmut Kohl, der Kanzler der Einheit, ist tot!

emz schrieb:Wovon wir uns freimachen müssen, ist, von jemandem, der öffentlich in irgendeinem Bereich Großartiges vollbracht hat,

Genau. Ein Vermächtnis haben wir, das wir nach seinen Aussagen schon 25 Jahre nicht mehr haben dürften - den Solidaritätszuschlag. Großartig dauerhaft.

Er sollte auslaufen. Herr Schäuble interpretiert das auslaufen halt anders...

@Frau.N.Zimmer
:D

Frau.N.Zimmer schrieb:Genau. Ein Vermächtnis haben wir, das wir nach seinen Aussagen schon 25 Jahre nicht mehr haben dürften - den Solidaritätszuschlag. Großartig dauerhaft.

@emz
Sehe es so wie @Frau.N.Zimmer. Es war sein Elternhaus und es ist sein toter Vater. Er wollte seinen Kindern einen persönlichen Abschied ermöglichen von einem großen Mann der deutschen Geschichte, der so eng mit ihnen verwandt ist und von dem sie quasi nichts hatten. Sieh es mal so: Die Witwe sitzt Tag und Nacht in seinem Elternhaus und hat den Leichnam im Wohnzimmer aufgebahrt. Und seine Kinder dürfen nicht einmal ein paar Minuten Abschied nehmen? Selbst wenn Kohl und seine Söhne zerstritten waren, so etwas macht man nicht. Die Enkel können nichts dafür und es war ein "gefundenes Fressen" für die Presse.

@PurePu
Einfach mal telefonisch Kontakt aufnehmen, dann nach Terminabsprache das Haus betreten. Einfach vor der Tür stehen mit Presse wenn man weiß das man Hausverbot hat ist nicht besonders feinfühlig.

Es ist doch Schwachsinn sich hier über sein Privatleben auszulassen. Die Zeit sollten lieber alle nutzen sich um ihres zu kümmern. Es sind so viele Heuchler unterwegs die darauf rumreiten. Es ging bei Kohls scheinbar so zu wie in tausenden anderen Familien. Man ist zerstritten und der Klügere gibt nicht immer soviel nach bis er der Dumme ist.

@neugierchen
Ja, exakt das hat der Sohn ja seiner Aussage nach gemacht und wer nicht angerufen hat, war die Seite der Witwe. Da steht Aussage gegen Aussage.

Alleine schon, dass du es als selbstverständlich betrachtest, dass das Hausverbot - noch dazu in einer solchen Situation - im eigenen Elternhaus gerechtfertigt ist, lässt mich staunen. Es ist traurig und ja, auch das Privatleben ist eben nun öffentlich und geht durch die Presse, gerade weil die Dinge so gehandhabt wurden. :(

@PurePu
Ich habe auch eine Tochter und ein Haus. Sie ist hier jederzeit gern gesehen. Wenn sie sich gegen mich stellen würde, wir wissen alle nicht was da innerfamilär war, dann steht es mir jederzeit frei ihr Hausverbot zu erteilen denn es ist mein Haus. Hat meine Tochter das Recht zu bestimmen wer meine zweite Frau wird? Darf ich keine Frau lieben die ihr nicht gefällt?
Wir wissen alle nicht was dort passiert ist. Es war das Haus von Helmut Kohl, nicht das seiner Kinder. Seine zweite Frau hat mit ihm dort gelebt. Wie heuchlerisch wäre es jetzt nach seinem Tod  Krokodilstränen zu weinen und zu Lebzeiten ihn verachten weil er diese Frau geheiratet hat?

@neugierchen 
Naja, wir glauben es aber zu wissen. Eine unschöne Kindheit, eine Mutter, die sich das Leben nimmt, das Gerücht des Ehebruchs, eine neue Frau, die in der Öffentlichkeit Schmuck und Kleidung der ersten Frau trägt und Söhne, denen das nicht gefällt und die dies kritisieren. Daraufhin Kontaktabbruch und ein Großvater, der sich über Besuch der Enkel freut, sie aber aus Angst vor Ärger schnell wegschickt. Enkel, die sich von ihrem toten Großvater verabschieden wollen und denen das verwehrt wird. Wir wissen nicht, wann und von wem das Hausverbot erteilt wurde. Hatte es so verstanden, dass es der Polizist überbringt, das fand ich ganz schlimm. Kann aber auch sein, dass es vorher bestand. Aber warum sollten denn die Enkel Hausverbot haben?

@PurePu
Wir alle wissen doch nicht was sich hinter Kohls Türen abspielte. Die zweite Frau zieht aber in der Öffentlichkeit den kürzeren. Ich kenne zig Beispiele wo die Kinder nur scharf auf das Erbe sind, aber ausblenden das der Vater noch glückliche Jahre mit der zweiten Frau hatte und auch explizit wollte das sie auch erbt.
Es ist aber einfach ein Armutszeugnis von allen Beteiligten dies öffentlich zu machen. RTL 2 Niveau. Schon in diesen Kreisen, das ist was mir wirklich Angst macht.

neugierchen schrieb:Wir wissen alle nicht was dort passiert ist. Es war das Haus von Helmut Kohl, nicht das seiner Kinder.

Es war ihr Elternhaus.

Als mein Vater starb, hatte ich auch so ne Art Quasi-Hausverbot durch meine 2. Mutter, d.h. ich durfte zwar rein, aber nicht dort schlafen, sondern musste im Hotel vorlieb nehmen (erstmals in meinem Leben in meiner Heimatstadt). Naja, ich bin gegenüber meiner Schwester - die dort selbstverständlich "wohnte" - dann ja auch enterbt worden.

Ich finde es einfach erschreckend, was da passiert ist, daher drängten sich ja auch die furchtbaren Parallelen zu meinem eigenen Fall auf.

PurePu schrieb:Es war sein Elternhaus und es ist sein toter Vater. Er wollte seinen Enkeln einen persönlichen Abschied ermöglichen

PurePu schrieb:Alleine schon, dass du es als selbstverständlich betrachtest, dass das Hausverbot - noch dazu in einer solchen Situation - im eigenen Elternhaus gerechtfertigt ist, lässt mich staunen.

Wenn es um einen persönlichen Abschied geht, dann marschiere ich aber nicht mit der Presse im Schlepptau an. Allein schon die minderjährigen Kinder auf diese Weise in die Öffentlichkeit zu stellen. Die Presse brauchte er wohl, um eine mögliche Verhaftung zu umgehen.

Wenn schon von seinem Elternhaus gesprochen wird, bei gesetzlicher Erbfolge vorausgesetzt, war das gerade mal ein Achtel, das ihm da zustand.

http://www.n-tv.de/panorama/Kohls-Soehne-rechnen-ab-article10221011.html
Der Artikel stammt bereits aus 2013.
Für mich als Betroffener, egal ob als Vater oder auch als Stiefmutter, gäbe es danach nichts mehr, was mich eine Annäherung auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen lassen würde.

@Realo
Das tut mir natürlich leid. Es ist immer besser wenn man es gar nicht soweit kommen lässt. Reden sobald ein Problem auftritt. Ich kann mir auch nicht vorstellen meiner Tochter jemals Hausverbot zu erteilen. Da müsste schon was erhebliches passieren, trotzdem würde ich es nochmals mit reden probieren, aber es gibt halt Zerwürfnisse die sich nicht mehr überbrücken lassen.

Sowas kann ein Leben schon zerstören. Ich meine der Kohl-Sohn ist wohl schon über 60, da trägt man das mit Fassung, weil man schon "alles" erlebt hat - und dennoch zerbricht ein Leben dabei. Ich war damals gerade mal 33 und nie wieder "ganz" geworden. Schon traurig, selbst wenn das Bild gestellt war, wie er da vor seinem Elernhaus stand - Tür zu.

@Realo
Das ist sicherlich traumatisch. Man muss manche Sachen einfach als gegeben hinnehmen. Ich selbst habe drei Jahre nach dem Tode meines Vaters von dessen Ableben Kenntnis erhalten. Auch da war seine zweite Frau mitschuldig. Aber ich habe meinem Vater und seiner zweiten Frau nie ein Vorwurf gemacht, habe es akzeptiert das er diese liebt und sein Leben mit ihr verbringen möchte. Mich so verbiegen das ich mit ihr an einem Tisch sitzen könnte kam für mich auch nicht in Frage. Thats life, ich habe auch die Erbschaft ausgeschlagen, alles andere wäre Heuchelei gewesen. Trotzdem denke ich gern an die Zeit mit meinen Vater.

Ich muss ehrlich sagen: Wenn ich als zweite Frau immer wieder von den Söhnen meines Mannes in den Medien und aller Öffentlichkeit als die Böse dargestellt würden, und wenn man sogar meine Wohnung beschreiben würde, um aller Welt zu zeigen, wie skurril ich angeblich bin - dann wäre ich auch nicht besonders zuvorkommend.

Und wenn ich als Elternteil erleben müsste, wie sehr meine erwachsenen Kinder in der Öffentlichkeit auf meinen zweiten Partner einhacken, und wenn sie mir auch noch die Schuld am Tod des anderen Elternteils geben würden, dann würde ich mich auch von ihnen abkapseln.
Ich wiederhole: Wenn Helmut Kohl ein solcher Pantoffelheld gewesen wäre, dass er sich nicht getraut hätte, seine Enkel zu sehen, weil seine zweite Frau das nicht wollte - dann wäre er nie Bundeskanzler geworden.

Und was die Grabstätte betrifft: Vielleicht wollte Herr Kohl das ja so. Warum sollte er neben seiner ersten Frau begraben werden, wenn er seit so langer Zeit erneut verheiratet ist? Ist das denn bei anderen Leuten üblich? Habe ich jedenfalls noch nie gehört.


Sicher ist das Schicksal der ersten Frau Kohl tragisch. Aber die Diskussion darüber gehört nicht an die Öffentlichkeit. Nicht durch ihre Kinder, nicht durch ihre Nachfolgerin, und schon gar nicht durch die Medien.

AlteTante schrieb:Ich wiederhole: Wenn Helmut Kohl ein solcher Pantoffelheld gewesen wäre, dass er sich nicht getraut hätte, seine Enkel zu sehen, weil seine zweite Frau das nicht wollte - dann wäre er nie Bundeskanzler geworden.

Das kann man doch gar nicht mit diesen Zeiten vergleichen , als er alleine alles bestimmen konnte.

Ich jedenfalls sehe es als richtig an , dass sie sich gewehrt und versucht haben, sich mit dem Vater zu versöhnen . Dadurch haben sie ja dass alles aufgedeckt , wie er zuletzt leben musste, isoliert wurde ,wie sich das anhört .

Es mag aufdringlich aussehen,  aber in manchen Fällen ist es tatsächlich gut, auch für die alten Menschen eine Freude, wenn sich Angehörige durchsetzten, weil sie es selbst nicht können oder sich nicht trauen.
Erst nachdem sie dann verstorben sind , tun sich die wahren Gründe auf, weshalb alles so war , wie es war, wenn man nichts mehr machen kann dagegen .

Für mich hat sich ein Bild der zweiten Frau ergeben , dass ganz klar noch lange von den Lorbeeren ihres Mannes Anerkennungen ernten will .  

Bei Willi Brandt war es doch ähnlich  ? Wir werden sehen ...

emz schrieb:Wenn es um einen persönlichen Abschied geht, dann marschiere ich aber nicht mit der Presse im Schlepptau an. Allein schon die minderjährigen Kinder auf diese Weise in die Öffentlichkeit zu stellen. Die Presse brauchte er wohl, um eine mögliche Verhaftung zu umgehen.

Wo steht das eigentlich, dass ER die Presse anschleppte? Standen die nicht sowieso schon da?

Realo schrieb:Sowas kann ein Leben schon zerstören. Ich meine der Kohl-Sohn ist wohl schon über 60, da trägt man das mit Fassung, weil man schon "alles" erlebt hat - und dennoch zerbricht ein Leben dabei.

Und jetzt stell Dir vor, Deine Kinder wären gleich mit wie Verbrecher behandelt worden, so wie das dort ablief? Dann preist man so einen Typen noch als großartigen Menschen an? Das dürfen die Kids dann auch noch lesen. -.-

Und sein langjähriger Fahrer? Der war ihm die die ganze Zeit ergeben. Trotzdem hat ihm die Herrin über den Leichnam den Abschied verwehrt. Getan hat der Mann Kohl bestimmt nichts. Er passte wohl nur nicht so recht zu "guten" Gesellschaft.

AlteTante schrieb:Ich wiederhole: Wenn Helmut Kohl ein solcher Pantoffelheld gewesen wäre, dass er sich nicht getraut hätte, seine Enkel zu sehen, weil seine zweite Frau das nicht wollte - dann wäre er nie Bundeskanzler geworden.

Entschuldige, aber bedenke WANN er Bundeskanzler wurde :) Alter, Krankheit, Hilflosigkeit? Das verändert einen Menschen schon.

@bellady
Solche Familienangelegenheiten klärt man privat und nicht in aller Öffentlichkeit, mit Büchern oder gar im Fernsehen. Das gilt auch für Streitereien NACH dem Tod eines der Beteiligten.
Gilt natürlich für beide Seiten. Aber die Witwe hat sowieso den schwarzen Peter.

@Frau.N.Zimmer


noch schlimmer....ich gehe jede Wette ein, das seine Witwe auch Angela Merkel...oder irgendeinem anderen Menschen, mit dem er "abgerechnet" hatte (Wolfgang Schäuble usw...) den Zugang zum letzten Abschied nehmen verwehren würde.

Ebenso wie evt. jedem anderen Bundesbürger....da ihm oder auch ihr das einen Dreck schert...so kommt es zumindest rüber.

und dann trotzdem noch diese ganzen Ehrungen, als großen europäischen Staatsmann.... ich finde man hätte drauf verzichten können...aber ok es war nun mal sein Wunsch.

AlteTante schrieb:@bellady
Solche Familienangelegenheiten klärt man privat und nicht in aller Öffentlichkeit, mit Büchern oder gar im Fernsehen. Das gilt auch für Streitereien NACH dem Tod eines der Beteiligten.
Gilt natürlich für beide Seiten. Aber die Witwe hat sowieso den schwarzen Peter.

Private Familienangelegenheit ? Ihre Mutter war so gesehen , auch eine öffentliche Person , die die Söhne wenigstens in Ehren halten wollten .

Das es soweit kommen wird, das konnten sie damals noch nicht wissen .

Ich selbst war in diese Situation geraten , hab die Welt nicht mehr verstanden, warum ich
urplötzlich nicht mehr erwünscht war , allerdings nur 2 Wochen vor dem Ableben , musste mir anhören , ich komme ja nur zum Erben, was es bei anderen ja durchaus geben mag .

Es gibt da durchaus auch die andere Seite, die relativ früh die dauerhafte Nähe sucht , viel Zeit und Gelegenheiten dafür hat, dem nach zu gehen ,andere fernhalten .

Besser geht es doch gar nicht , als über eine "Liebesehe" und wie viel Jahre.....

Wer diesbezüglich noch was lernen will, sollte sich mal dieses Buch " Altes Drama ,neues Unrecht "  durchlesen , wie gerade in diesen Angelegenheiten die Charaktere des nahen Umfeld abgeklopften werden sollten, damit man nicht erst in so eine Situation kommt . Sogar die einzige Kundenrezension ist vielsagend..... Dazu bräuchte man einen eigenen Thread.... 

AlteTante schrieb:Solche Familienangelegenheiten klärt man privat und nicht in aller Öffentlichkeit

Und das nicht nur, weil es moralisch verwerflich ist, sondern weil das auch die Rechtlage hergibt.
Da hilft es auch nicht, wenn man meint,

bellady schrieb:Private Familienangelegenheit ? Ihre Mutter war so gesehen , auch eine öffentliche Person ,

Ein Blick in das Caroline-von-Monaco-Urteil sollte klar machen, wo hier die Grenzen zu ziehen sind.