https://www.allmystery.de/themen/rss/126645Allmystery: Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, RatschlägeFeed zur Diskussion auf Allmystery. Es werden maximal die neusten 100 Beiträge angezeigt.2023-04-22T00:09:07+01:00Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Walkingbird)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-4#id334273742023-04-22T00:09:07+01:00Walkingbird"Beitrag von WalkingbirdTrauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (musikengel)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-4#id334236562023-04-21T09:05:10+01:00musikengel"Beitrag von musikengel
mein aufrichtiges Beileid für Dich. Wenn ein Teil der eigenen Familie geht, ist es immer sehr sehr schwer.
Ich wünsche Dir viel Kraft und denk an die vielen schönen Dinge , die ihr gemeinsam erlebt habt. So wird sie immer an Deiner Seite sein, Du kannst sie nur nicht mehr sehen.
Alles Liebe ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Walkingbird)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-4#id334228882023-04-20T23:22:27+01:00Walkingbird"Beitrag von Walkingbird
Scheisse
Heute Abend bekam ich den Anruf von meiner Nichte, das meine liebe Schwester Rosemarie verstorben ist 😭 ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Kältezeit)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-4#id324885202022-09-12T11:53:33+01:00Kältezeit"Beitrag von KältezeitJule schrieb:Ich bin eigentlich nie überfordert mit dem Muttersein, aber diese Phase und die Angst, mit Worten irgendwas kaputt zu machen, überfordert mich maßlos.Du kannst da nichts kaputt machen. Du gehst sehr sensibel mit dem Thema um und so wie du deine Kinder heranführst, ist es genau richtig. Leider gehört Trauer zum Leben dazu. Das muss jeder Mensch irgendwann lernen. Kann mich da @PrivateEye und @Eya nur anschließen. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Eya)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-4#id324881082022-09-12T09:58:44+01:00Eya"Beitrag von EyaJule schrieb:Ich bin eigentlich nie überfordert mit dem Muttersein, aber diese Phase und die Angst, mit Worten irgendwas kaputt zu machen, überfordert mich maßlos.Ich denke, solange man ihnen noch den Raum lässt sich ihre eigenen Gedanken zu machen und ihnen die Möglichkeit lässt den Glauben daran zu haben, dass die Person/das Tier noch "irgendwo" ist, kann nichts kaputt gehen. :) ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-4#id324876782022-09-12T09:21:59+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeJule schrieb:Ja, anlügen möchte ich sie auch nicht. Gerade in der Schule wird eh viel geredet. Da muss man dann mittlerweile wirklich aufpassen was man "schwindelt".Einfache Antworten sind die besten, wie das auch @Eya schon gesagt hat. Die Kids haben eine Antwort mit der sie sich zufrieden geben. Detailfragen in einigen Jahren kann es dann trotzdem nochmals geben, aber dann haben sie auch ein anderes Verständnis dafür entwickelt. :Y: ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Jule)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-4#id324876562022-09-12T09:19:39+01:00Jule"Beitrag von JuleInterested schrieb:Mal ganz unabhängig davon, dass uns geliebte Menschen verlassen und Kinder damit konfrontiert werden. Sie werden es auch, wenn Tiere, besonders Kleintiere sterben. Vielleicht kannst Du über die Schiene einfacher erklären. Alles Liebe :kiss:Als die Nachbarskatze gestorben ist, war es für sie ein Weltuntergang. Dabei hat sie sie nur immer mal auf dem Heimweg von der Schule gestreichelt. Bisher hat mein Kind halt echt noch keine direkte Konfrontation mit dem Tod gehabt. Wenn unsere beiden Katzen sterben, wirds auch nochmal eine Nummer. Ist mit der Großen echt nicht leicht ^^
PrivateEye schrieb:Mit einer Antwort, wenn die vielleicht auch nicht so toll ist, kommen sie besser zurecht als wenn du um den heißen Brei herum redest und evtl.ö noch "schwindelst". Das ist das Vertrauensding dann.
Ja, anlügen möchte ich sie auch nicht. Gerade in der Schule wird eh viel geredet. Da muss man dann mittlerweile wirklich aufpassen was man "schwindelt".
Eya schrieb:Ich habe ihm dann erklärt dass nur "der Geist" in den Himmel kommt und der Körper hier bleibt, zu Erde wird und somit zu Nährstoff für neues Leben.
So ähnlich habe ich es auch versucht. Hab ihr versucht zu erklären was die Seele ist, der Körper nur eine Hülle usw. Aber es ist wirklich schwer.
Ich bin eigentlich nie überfordert mit dem Muttersein, aber diese Phase und die Angst, mit Worten irgendwas kaputt zu machen, überfordert mich maßlos. Und da sie ein absolutes Mamakind ist, bin ich halt "leider" auch ihr Ansprechpartner in allen Lebenslagen.
Eya schrieb:Wünsche dir viel Kraft in dieser sichtlich schweren Zeit.
Ich danke dir :lv: ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Eya)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-4#id324875022022-09-12T08:42:16+01:00Eya"Beitrag von EyaJule schrieb:Was passiert mit dem Körper wenn jemand stirbt? Wo sind die Leute dann? Tut es weh usw.Vorerst mein Beileid liebe Jule.
Also mein Sohn (damals 6/7) war einmal entsetzt, dass der Körper einer toten Taube noch da ist und nicht im Himmel und wieso das so ist. Ich habe ihm dann erklärt dass nur "der Geist" in den Himmel kommt und der Körper hier bleibt, zu Erde wird und somit zu Nährstoff für neues Leben.
Das hat ihn dann sichtlich beruhigt. Details der Verwesung habe ich ihm damals keine genannt und er war dennoch zufrieden :)
Ich bin mir sicher, du wirst einen Weg finden.
Wünsche dir viel Kraft in dieser sichtlich schweren Zeit. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Interested)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324874302022-09-12T08:04:08+01:00Interested"Beitrag von Interested Mal ganz unabhängig davon, dass uns geliebte Menschen verlassen und Kinder damit konfrontiert werden. Sie werden es auch, wenn Tiere, besonders Kleintiere sterben. Vielleicht kannst Du über die Schiene einfacher erklären. Alles Liebe :kiss: ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324874102022-09-12T07:53:02+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEye Ja, so Detailfragen sind dann schon schwerer. Das ist wahr. Aber es ist besser diese zu beantworten als sie zu ignorieren. Mit einer Antwort, wenn die vielleicht auch nicht so toll ist, kommen sie besser zurecht als wenn du um den heißen Brei herum redest und evtl.ö noch "schwindelst". Das ist das Vertrauensding dann. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Jule)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324873922022-09-12T07:48:58+01:00Jule"Beitrag von Jule
Ja, ist bei ihr nicht so leicht. Sie ist ziemlich sensibel und auch sehr feinfühlig. Sie stellt schon von klein auf Fragen, die ich ihr nicht beantworten kann/will usw.
Was passiert mit dem Körper wenn jemand stirbt? Wo sind die Leute dann? Tut es weh usw.
Ist halt irgendwie echt nicht leicht, da Fragen zu beantworten, weil man Angst hat das Kind zu verstören. Sie schlussfolgert schnell, zieht ihre Schlüsse daraus und weint dann bzw kann nicht schlafen.
Bin gespannt wie das wird. Ich hoffe, ich mache mich einfach nur unnötig verrückt ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324873802022-09-12T07:45:24+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEye Dann ist die Große quasi zwischen den Stühlen. Erzähle es ihr in einfachen Worten, die sie verstehen kann. Und sei auf weitere Fragen gefasst.
Meine Jungs waren noch etwas jünger. Sie haben zwar mitbekommen, das es mir nicht gut geht, aber sahen das selber locker. Der Opa ist halt nicht mehr da und wohnt jetzt wo anders und da geht es ihm besser da er nicht mehr krank ist. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Jule)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324873722022-09-12T07:42:01+01:00Jule"Beitrag von JulePrivateEye schrieb:Wie alt sind sie denn?Die Große ist 7 und die Kleine 2 1/2. Gerade die große Maus, hat aber, wie ich auch, eine sehr starke Bindung zu ihr. Ja, die Kleine wird sich nicht mehr an sie erinnern, die Große aber schon. Bin ich fest von überzeugt. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324873382022-09-12T07:28:15+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeJule schrieb:Ich hab Angst vor dem Zeitpunkt, gerade meiner Großen zu sagen, dass die Uroma nun nicht mehr ist. Wie erklärt man Kindern so etwas?Wie alt sind sie denn?
Das Konzept von Zeit und Vergänglichkeit und damit auch von Tod beginnen sie erst ab 6 bis 8 Jahren wirklich zu verstehen.
Bis dahin ist man da oder nicht da. Eine kleine, überschaubare Welt. Sag ihnen das ruhig so, damit kommen sie klar. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Jule)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324854242022-09-11T18:21:00+01:00Jule"Beitrag von JuleKältezeit schrieb:Ich habe ihr die Wahl gelassen, ist mit 9 Jahren auch okay.. Sie will nicht auf die Beerdigung, habe sie dennoch den ganzen Tag von der Schule entschuldigt und sie ist dann beim anschließenden Essen im Familienkreis dabei. Außerdem gehen wir dann danach nochmal mit allen Kindern ans Grab, damit sie Blumen niederlegen und sich verabschieden können. Das haben wir damals beim Opa auch so gemacht.Ich werde sie auch nicht mitnehmen. Mit dem Kaffeetrinken muss ich mir noch überlegen. Denke aber, wir werden erst den Tag danach mit ihr dann auf den Friedhof gehen.
Kältezeit schrieb:Und bitte lege den Gedanken ab, tough sein zu müssen. Du darfst trauern, auch vor deinen Kindern!
Ich werde es mir hinter die Ohren schreiben :) ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Kältezeit)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324846862022-09-11T17:11:40+01:00Kältezeit"Beitrag von KältezeitJule schrieb:An dieser Stelle erstmal mein Beileid! Nimmst du deine Tochter mit auf die Beerdigung?Ist die Mutter des Vaters, daher ist es für mich nicht ganz so schlimm. Ich habe ihr die Wahl gelassen, ist mit 9 Jahren auch okay.. Sie will nicht auf die Beerdigung, habe sie dennoch den ganzen Tag von der Schule entschuldigt und sie ist dann beim anschließenden Essen im Familienkreis dabei. Außerdem gehen wir dann danach nochmal mit allen Kindern ans Grab, damit sie Blumen niederlegen und sich verabschieden können. Das haben wir damals beim Opa auch so gemacht.
Jule schrieb:Als meine Große mich ansprach warum ich weine, hab ich ihr erklärt, dass ich einfach traurig bin und das so besser verarbeiten kann. Hat sie verstanden und mich in den Arm genommen. Danach hab ich natürlich noch mehr geweint. ^^
Ist doch schön, wenn deine Tochter dich auffängt. So merkt sie auch, wie eng der Bezug zwischen dir und deiner Oma war und glaub mir, das schadet den Kindern nicht. Und genau so soll man es auch machen: sagen, was los ist und dass man traurig ist. Machst bereits alles richtig.. :)
Und bitte lege den Gedanken ab, tough sein zu müssen. Du darfst trauern, auch vor deinen Kindern! ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (FlamingO)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324843802022-09-11T16:51:30+01:00FlamingO"Beitrag von FlamingO
Zusammenbrechen, den Schmerz total zu erleben, zu weinen, zu schreien ... das wirkt wie eine Katharsis. Nach einem (individuell unterschiedlich variierenden) Zeitraum lässt das Wehtun nach. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Jule)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324843342022-09-11T16:41:43+01:00Jule"Beitrag von JuleKältezeit schrieb:Nein, das ist ein Trugschluss.. hier sind auch schon beide Großeltern verschieden- die Beerdigung der Oma findet nächsten Dienstag statt.An dieser Stelle erstmal mein Beileid! Nimmst du deine Tochter mit auf die Beerdigung?
Kältezeit schrieb:Als der Opa starb hab ich eines schönes Kinderbuch über Trauerbewältigung gefunden. Schick ich dir mal, wenn ich mal wieder im Kinderzimmer bin.
Ja, das wäre super. Danke dir :)
pluss schrieb:Das hat nichts mit stark oder schwach zu tun.
Kältezeit schrieb:Hier wurde viel geweint, interessanterweise nur die Erwachsenen und es ist völlig okay, das seinen Kindern zu zeigen.
Ja, ihr habt Recht. Man hat immer daa Bedürfnis besonders tough zu sein. Als meine Große mich ansprach warum ich weine, hab ich ihr erklärt, dass ich einfach traurig bin und das so besser verarbeiten kann. Hat sie verstanden und mich in den Arm genommen. Danach hab ich natürlich noch mehr geweint. ^^
Mal sehen was die Tage bringen. Es ist ein auf und ab, Mal denkt man, sie stirbt jeden Moment im Bett weg und plötzlich sitzt sie wieder bei den anderen am Esstisch. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Kältezeit)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324841842022-09-11T16:02:33+01:00Kältezeit"Beitrag von KältezeitJule schrieb:Eigentlich sollte ich dann für die Kinder stark sein, aber ich befürchte, dass ich das in dem Moment gar nicht kann. Ich konnte gestern schon nicht die Tränen zurück halten.Nein, das ist ein Trugschluss.. hier sind auch schon beide Großeltern verschieden- die Beerdigung der Oma findet nächsten Dienstag statt. Hier wurde viel geweint, interessanterweise nur die Erwachsenen und es ist völlig okay, das seinen Kindern zu zeigen. Ich behaupte sogar, dass es für die emotionale Entwicklung eines Kindes überhaupt nicht förderlich wäre, würde es bei dem Tod eines geliebten Menschen nur von emotionslosen Eisblöcken umgeben.
Als der Opa starb hab ich eines schönes Kinderbuch über Trauerbewältigung gefunden. Schick ich dir mal, wenn ich mal wieder im Kinderzimmer bin.
Die nächste Zeit wird hart, aber zumindest habt ihr die Möglichkeit, euch zu verabschieden und das ist so viel wert! Ebenso glaube ich, nein, bin ich davon überzeugt, dass Kinder das besser wegstecken, als wir es ihnen zutrauen. Und dass darauf "vorbereitet" wurde, ist hier auch förderlich. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (pluss)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324796722022-09-10T13:45:42+01:00pluss"Beitrag von plussJule schrieb:Eigentlich sollte ich dann für die Kinder stark sein, aber ich befürchte, dass ich das in dem Moment gar nicht kann.Wichtig ist nur für die Kinder da zu sein, mit ihnen zu weinen hilft deinen Mäusen bei der Trauerbewältigung ebenso wie dir. Das hat nichts mit stark oder schwach zu tun. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Jule)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id324796482022-09-10T13:33:07+01:00Jule"Beitrag von Jule
Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll...
Als mein Großvater starb, bin ich in ein sehr tiefes Loch gefallen und ich befürchte, mir wird es dieses Mal nicht anders gehen. Ich fühle mich jetzt schon so leer, obwohl sie noch gar nicht weg ist.
Das Wissen, dass sie nicht mehr will und auch nicht mehr kann, macht das Ganze trotzdem nicht einfacher. Ich sollte ihr wünschen, dass es schnell vorbei geht, aber der egoistische Teil in mir, kann nicht los lassen.
Gestern haben meine Kinder sie zum letzten Mal gesehen, bewusst ist es ihnen nicht. Aber ich kann sie dort nicht mehr mit hin nehmen. Ich hab Angst vor dem Zeitpunkt, gerade meiner Großen zu sagen, dass die Uroma nun nicht mehr ist. Wie erklärt man Kindern so etwas? Ich bereite sie zwar schon irgendwie seit Monaten darauf vor, aber wie sie letztendlich reagiert, kann ich erst dann sagen. Eigentlich sollte ich dann für die Kinder stark sein, aber ich befürchte, dass ich das in dem Moment gar nicht kann. Ich konnte gestern schon nicht die Tränen zurück halten.
Ich spiele schon mit dem Gedanken der Großen ein Buch über den Tod/Trauerbewältigung oder so etwas zu holen.
Keine Ahnung warum ich das nun geschrieben hab, musste wohl einfach mal raus. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id315241272022-02-14T10:55:08+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeDoors schrieb:Ich gebe zu: Ich habe mit diesem Bild schon gesprochen.Da geht es nicht nur dir, @Musikengel und @Comtess1702 so Großer... ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (musikengel)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id315079712022-02-11T15:46:46+01:00musikengel"Beitrag von musikengel Für Euch alle, die Ihr liebe Menschen verloren habt.
Es ist nie der richtige Zeitpunkt, nie der richtige Tag, es ist nie alles gesagt, es ist immer zu früh. Doch da sind Erinnerungen, Gedanken, schöne Stunden, Momente die unvergessen bleiben. Diese Momente gilt es festzuhalten, einzufangen und im Herzen zu bewahren. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (musikengel)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id315068332022-02-11T10:55:22+01:00musikengel"Beitrag von musikengelDoors schrieb:Meine zweite Ehefrau sagt gern: Menschen sind erst dann wirklich tot, wenn wir uns nicht mehr an sie erinnern.richtig. Sehr einfühlsame Frau. - smile - ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Doors)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id314988372022-02-09T18:09:47+01:00Doors"Beitrag von Doors Meine zweite Ehefrau sagt gern: Menschen sind erst dann wirklich tot, wenn wir uns nicht mehr an sie erinnern. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (musikengel)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id314988072022-02-09T18:04:19+01:00musikengel"Beitrag von musikengel
@Doors oh ich kann Euch sehr gut verstehen. Ja sie sind noch bei uns - ganz bestimmt - als ich das vorletzte Mal am Bett meines Vaters stand, er war wach ..habe ich zu ihm gesagt "Du Blauauge, du"... - blaue Augen - er grinste..die waren keck und munter, obwohl es ihm körperlich sehr schlecht ging... sein Bild steht neben meinem PC, er ist immer bei mir und ich habe und rede auch mit ihm... und oft gehe ich ganz dicht an sein Gesicht, schaue ihm in die Augen und sage "Du Blauauge du"...und er grinst .
ich finde es sehr gut, wie ihr auch damit umgeht....und dieses "sie / er sieht mir noch zu" , das habe ich auch ganz oft....er schimpft auch mit mir..."Mann Mädel mach mal langsam".... unsere Lieben hätten nie gewollt dass wir unendlich trauern, aber solche Momente, das hätten sie sich gewünscht, dass sie immer bei uns sind. LG ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Doors)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id314984912022-02-09T17:27:34+01:00Doors"Beitrag von Doors
@Musikengel
Ich habe an der Wand meines Arbeitszimmers nach mehr als 30 Jahren immer noch ein Bild meiner ersten Frau hängen. Ich habe das Gefühl, dass sie mir immer noch skeptisch bei der Bewältigung meines Lebens zusieht.
Das Foto machte einer ihrer Kollegen irgendwann nach einem langen Bereitschaftsdienst in der Uniklinik Eppendorf. Sie sieht müde aus - und genervt. Die üppige schwarze Mähne zu einer Art Pferdeschwanz zusammengewurstelt, die Brille fast auf die Spitze ihrer grossen Nase geschoben, die unvermeidliche Zigarette im Mundwinkel und dieser unnachahmliche Gesichtsausdruck, so als hätte die ganze Welt sie zutiefst beleidigt. Salwa guckt von ein paar Papieren hoch und so intensiv in die Kamera, als würde sie aus dem Bild heraus mich anstarren. Schön ist sie auf diesem Bild nicht. Aber viel realer, als es ein Künstler-Foto je wiedergeben könnte.
Ich gebe zu: Ich habe mit diesem Bild schon gesprochen. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Comtess1702)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-3#id314958652022-02-09T01:14:41+01:00Comtess1702"Beitrag von Comtess1702musikengel schrieb:Manchmal reicht auch einfach eine Kerze anzuzünden und mit dem geliebten Menschen zu sprechen (auch wenn das seltsam klingt) ich mache das so. So wie wenn er immer noch da ist.Ich hab das von Anfang an gemacht nach dem Tod meines Vaters (dieses Jahr 10-jähriger Todestag). Es hat mir damals geholfen, die Trauer zu bewältigen. Es bleiben die guten, schönen Erinnerungen, an die man oft denkt nach ein paar Jahren. Manchmal hole ich dann die Fotoalben raus und schau mir Bilder von früher an oder ich lese in seinen Tagebüchern. Das mache ich auch heute noch ab und zu.
Auch auf dem Friedhof an seinem Grab rede ich mit ihm, wenn ich alleine da bin. Man kann ja erzählen, was man gemacht hat oder noch machen will ... das gibt einem das Gefühl, dass mein Paps am Leben von mir und meiner Mutter noch irgendwie beteiligt wird.
Ich sage mir immer, der Mensch ist nicht tot; er ist nur durch eine Tür gegangen, die uns Lebenden versperrt ist. Solange wir an ihn denken und mit ihm wie auch immer kommunizieren, ist er in unseren Herzen fest verwurzelt. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (musikengel)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id312281112021-12-21T09:59:59+01:00musikengel"Beitrag von musikengelNuka schrieb:Dir und alle anderen, welche hier lesen und aktuell selbst trauern - wünsche ich eine friedliche Zeit, sowie besinnliche Weihnachten und ein gesundes neues Jahr!Dir trotz aller Trauer auch. Manchmal reicht auch einfach eine Kerze anzuzünden und mit dem geliebten Menschen zu sprechen (auch wenn das seltsam klingt) ich mache das so. So wie wenn er immer noch da ist. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Nuka)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id312273232021-12-21T01:21:34+01:00Nuka"Beitrag von Nuka Danke für Deine Antwort und entschuldige bitte, dass ich erst heute antworte.
Ja ich habe Menschen zum reden. Der überwiegende Teil ist in die Trauer mit involviert und ich gestehe jedem seine eigene Trauer zu. Im Moment klammern wir alle Gespräche darüber aus, da wir alle festgestellt haben, dass man sich durchaus gegenseitig runterziehen kann. Jeder von uns hat seine eigene Art und Geschwindigkeit, die meist eine andere, als die des Gegenüber ist und das muß man respektieren.
Freunde und Bekannte könnte ich über dieses Thema ansprechen, tue ich aber nicht - da Trauer auch (für mich) eine höchst private Sache ist. Außerdem hat jeder seine eigenen individuellen Sorgen und die meisten konzentrieren sich nun auf Weihnachten, da poltere ich nicht mit meinem Kummer dazwischen.
Mittlerweile ist die Beerdigung vorrüber und die behördlichen Abmeldungen neigen sich dem Ende entgegen. Zum ersten Mal verspüre ich weniger Druck und Enge im Herzen. Ich glaube fast, dass dieser lästige Behördenkram ein wenig über die erste Zeit hilft. Man ist abgelenkt und setzt sich sachlich mit dem schmerzlichen Verlust auseinander und kann es auf eine andere Art annehmen und begreifen - als wenn man diese Laufereien und den Stress gar nicht hätte. Vermutlich wäre man dann so gelähmt, dass man gar nicht mehr funktionieren könnte. So aber spüre ich eine gewisse Erleichterung diese Hürden überstanden zu haben, auch wenn das seltsam klingt..
Weihnachten und Silvester wird gewiss sehr schwer werden, aber das geht auch vorrüber, irgendwie.
Dir und alle anderen, welche hier lesen und aktuell selbst trauern - wünsche ich eine friedliche Zeit, sowie besinnliche Weihnachten und ein gesundes neues Jahr! ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (SOX)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id310509332021-11-18T04:39:34+01:00SOX"Beitrag von SOXNuka schrieb:Im Moment durchlebe ich ein Worst Case der Gefühle und weiß überhaupt nicht damit umzugehen.. Vor knapp zwei Wochen ist mein geliebter Papa ganz plötzlich und ohne Vorwarnung an einem Impfdurchbruch verstorben und es reißt mir gerade emotional den Boden unter den Füssen weg. In erster Linie beherrscht eine absolute Wut und nie gekannte Aggression meine augenblickliche Verfassung und ich weiß auch nicht warum, es hat mir niemand etwas getan oder sich falsch verhalten und dennoch könnte ich gefühlt jedem eine gewaltige Backpfeife geben (gerade auch in Bezug auf Corona). Wenn ich nicht gerade mein Umfeld unnötig anranze, bin ich mich am entschuldigen für mein Verhalten, heule ohne Vorwarnung stundenlang und schlafe kaum noch.
Gewiss ist dies nicht mein erster Todesfall, aber ich komme damit dieses Mal überhaupt nicht klar. Es gab überhaupt keine Chance einer Verabschiedung, weder lebendig, noch aufgebahrt, die Beisetzung ist erst in vier Wochen und es fühlt sich alles so surreal an.. Im Haus meiner Eltern mutet sich alles vertraut und doch so fremd an - ich finde keinen Bezug mehr, das greifbare Fühlen ist wie weggerissen.., ich kann es nicht einmal beschreiben..
Rational weiß ich mich zu verhalten und zu funktionieren, innerlich gehe ich zugrunde, weil ich auch Rücksicht auf die Mittrauernden nehmen muss und vieles unterdrücke. Denn der Alltag muss weitergehen. Kurz kondoliert fordert die Umwelt ihr tägliches Recht und man hat keine Chance wirklich zu trauern. Vielleicht resultiert daher auch ein Teil der Wut. Es ist ebenso auch alles zu frisch, um zu begreifen, verstehen und zu verarbeiten und vermutlich versteht gar niemand meine Zeilen, es musste mal kurz in der Nacht raus..Das klingt sehr schlimm. Hast du jemanden, mit dem du über deine Situation sprechen kannst? Wenn nicht, empfehle ich die Telefonseelsorge anzurufen. Bitte lass dir helfen, wenn du diese Lage nicht allein bewältigen kannst. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Nuka)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id310507732021-11-18T03:13:20+01:00Nuka"Beitrag von Nuka
Vor knapp zwei Wochen ist mein geliebter Papa ganz plötzlich und ohne Vorwarnung an einem Impfdurchbruch verstorben und es reißt mir gerade emotional den Boden unter den Füssen weg. In erster Linie beherrscht eine absolute Wut und nie gekannte Aggression meine augenblickliche Verfassung und ich weiß auch nicht warum, es hat mir niemand etwas getan oder sich falsch verhalten und dennoch könnte ich gefühlt jedem eine gewaltige Backpfeife geben (gerade auch in Bezug auf Corona). Wenn ich nicht gerade mein Umfeld unnötig anranze, bin ich mich am entschuldigen für mein Verhalten, heule ohne Vorwarnung stundenlang und schlafe kaum noch.
Gewiss ist dies nicht mein erster Todesfall, aber ich komme damit dieses Mal überhaupt nicht klar. Es gab überhaupt keine Chance einer Verabschiedung, weder lebendig, noch aufgebahrt, die Beisetzung ist erst in vier Wochen und es fühlt sich alles so surreal an.. Im Haus meiner Eltern mutet sich alles vertraut und doch so fremd an - ich finde keinen Bezug mehr, das greifbare Fühlen ist wie weggerissen.., ich kann es nicht einmal beschreiben..
Rational weiß ich mich zu verhalten und zu funktionieren, innerlich gehe ich zugrunde, weil ich auch Rücksicht auf die Mittrauernden nehmen muss und vieles unterdrücke. Denn der Alltag muss weitergehen. Kurz kondoliert fordert die Umwelt ihr tägliches Recht und man hat keine Chance wirklich zu trauern. Vielleicht resultiert daher auch ein Teil der Wut. Es ist ebenso auch alles zu frisch, um zu begreifen, verstehen und zu verarbeiten und vermutlich versteht gar niemand meine Zeilen, es musste mal kurz in der Nacht raus.. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id244394532019-03-10T18:31:38+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeBumfuzzle schrieb:Jetzt, in der Situation in der ich jetzt bin, die mein Kind auch betreffen, muss ich sagen.. ich suche hier in dem Thread nach Tipps. Nach Möglichkeiten wie man sensibler damit ungeht.Es ist ein Unterschied, ob man nur für sich damit klarkommen muss oder eben auch für jemanden anders noch. Obwohl auch diese Verantwortung einem selbst helfen kann.
Ich musste mich damals auch um meine Kids kümmern (können). Das hatte mich ganz gut geerdet, wenn sie um mich waren. Schlimmer waren die Abende dann, wenn sie schliefen und ich eben "alleine" war.
LG Eye ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Bumfuzzle)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id244392682019-03-10T18:16:04+01:00Bumfuzzle"Beitrag von Bumfuzzle Mir haben die wirklich harten Worte meiner Grossmutter mehr geholfen. Ich konnte wütend sein, vorwurfsvoll und gemein. Weiö ich mich verlassen gefühlt habe. Meine Mutter hat sich umgebracht und über meinen Vater will ich nicht gross reden. DAMALS hat mir das harte Vorgehen meiner Grossmutter geholfen weiter zu machen. JETZT mit kleinem Kind sieht es anders aus.
Jetzt, in der Situation in der ich jetzt bin, die mein Kind auch betreffen, muss ich sagen.. ich suche hier in dem Thread nach Tipps. Nach Möglichkeiten wie man sensibler damit ungeht.
Der Tod gehört zum Leben, unumstritten. Richtige Worte, die auch trösten zu finden, könnte ich nicht ohne Hilfe. Zur Erklärung, ich reagiere sehr egoistisch, für viele auch sehr gefühllos. Für mich ist es passiert und fertig. Nicht jedermanns Sache, aber auch jemand wie ich lernt dazu. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id244390692019-03-10T17:53:19+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeDiePandorra schrieb:Letzten Samstag war die Beerdigung von meiner Mutti.Lass dich mal drücken Pandilein. :(
DiePandorra schrieb:Und wenn es keine Grabrede wird hilft es vielleicht auch, wenn man seine Gedanken und Gefühle einfach niederschreibt.
Ja, es hilft. Kann ich bestätigen.
Capitano schrieb:Wie gesagt, siehe oben - ich denke dass jeder Mensch in seinem Leben die Erfahrung machen muss, einen geliebten Menschen (oder ein geliebtes Tier) zu verlieren.
Es gehört nun einmal mit zum Leben dazu. Obwohl es schon ein Unterschied ist, ob ein Leben ordentlich und lange gelebt werden kann oder man unerwartet aus dem Leben gerissen wird.
LG Eye ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id243971282019-03-06T23:07:56+01:00Capitano"Beitrag von CapitanoBossMeng schrieb:Sicher sollte man dies aber man muss auch abschließen können. Meine Mama ist ganz früh gestorben und mein Papa letztes Jahr - aber ich habe mich davon nicht unterkriegen lassen. Ich denke gerne an sie aber ich habe die Trauerphase bewusst beendetIch weiß nicht ob man eine Trauerphase bewusst und proaktiv beenden kann ehrlich gesagt. Auch wenn ich da weniger Erfahrung damit habe als du, habe ich aber bei mir nahe stehenden Menschen miterlebt wie sie Verluste verarbeiten mussten - da war es im Prinzip immer so dass erst nach einer Zeit überhaupt damit begonnen wurde, sich bewusst mit der Trauer auseinander zu setzen, sich an alles Positive zu klammern und irgendwann, schleichend, waren es dann nur mehr die positiven Gedanken und Erinnerungen die zurück blieben. Als meine Großmutter verstarb konnte ich nicht an sie denken ohne alles negative vor mir zu sehen: All das was ich mir vorzuwerfen hatte, und v.a. die letzten Bilder, die letzten Tage - regungslos im Krankenbett, schon mehr weg als da. Auch wenn ich an positive Erlebnisse gedacht hatte waren diese Gedanken automatisch da. Ich war auch nicht wirklich in der Lage das zu verdrängen. Erst nach ein paar Monaten in denen mich der Alltag wieder hatte, war ich dazu in der Lage.
Doors schrieb:Natürlich versterben Haustiere. Meist vor einem selbst. Aber auch Partner können versterben, sogar Kinder. Also aus Angst vor dem Verlust besser von allen Abstand halten? Wäre das Leben dann lebenswerter?
Weil's gerade zum Thema tote Tiere und Menschen passt, mal kurz wiederholt:
Meine Älteste war vier, als ihre Mutter in Beirut von christlichen Milizen ermordet wurde. Was hätte ich ihr sagen sollen, wenn nicht die Wahrheit? Was bringen Lügen in so einer Situation?
Auch beim Tod von Haustieren, der glücklicherweise öfter vorkommt als der Tod von Müttern, sollte man Kindern die Wahrheit sagen. Was denn sonst?
Hamsti hält den Weltrekord im Winterschlaf? Hasi ist mal eben Zigaretten, pardon, Möhrchen holen gegangen?
Auf dem Lande ist der Umgang mit Tieren irgendwie ein anderer.
Als meinem Nachbarn eine unserer Katzen in die Mähmaschine gelaufen war, präsentierte der meiner damals fünfjährigen Tochter den zermatschten Katzenkopf mit den Worten: "Wör dat dien Katt, mien Deern? Wüllt jo den Rest ok noch hebben?"
Für Menschen südlich der Elbe: "War das deine Katze, mein Mädchen? Willst du den Rest auch noch haben?"
Sie hat den Kopf genommen und mit mir zusammen beigesetzt. Auf den Rest haben wir verzichtet.
(Hm, "mit mir zusammen beigesetzt" klingt bei nochmaligem Lesen irgendwie irreführend.)
Also, wir haben den Kopf eingebuddelt, auf unserem Friedhof der Kuscheltiere. Katzen haben auf dem Lande ein kurzes, hartes Leben. Ich glaube, Caitlin fand es daher weder besonders ekelig noch besonders traurig.
So lernen Kinder durch Tiere etwas über die Vergänglichkeit des Daseins.
Zum ersten Teil: Es kann dir immer passieren, auch unerwartet. Es geht irgendwo um Wahrscheinlichkeiten, wenn man die Dinge mehr rational als emotional sieht. Ich könnte es vermutlich nicht verkraften wenn mein Kind vor mir das Zeitliche segnen muss. Aber die Chance dass das passiert ist auch gering. Ich habe 20 Jahre Altersvorsprung und mich seit meinem 13. Lebensjahr mit Zigaretten, Energy Drinks und sehr lange Zeit auch mit Fast Food, Süßigkeiten und Alkohol vollgestopft, bin übergewichtig - meine Lebenserwartung liegt sicher nicht bei 100, und sollte nichts wirklich unvorhersehbares passieren (Unfall, Krankheit, Verbrechen oder all die anderen Dinge die ich mir keine Sekunde lang vorstellen möchte) müsste ich aber wohl tatsächlich fast so alt werden um das mitzuerleben. Auch meine Frau die deutlich gesünder lebt als ich wird mich zu 90% überleben. Immer vorausgesetzt es passiert unter natürlichen Umständen. Logisch, warum sollte man etwas anderes in Betracht ziehen.
Bei einem Haustier hingegen liegt die Wahrscheinlichkeit dass es vor dir stirbt im Normalfall bei 100%, oder sehr knapp darunter.
Zum unteren Teil deines Posts: Das ist brutal, sorry. Ich würde so etwas nicht erleben wollen. Bei uns wäre es sicher viel einfacher den Umgang mit der Endlichkeit zu erlernen, wenn irgendein Onkel oder eine Tante die man 2-3x im Jahr bei Familienfeiern oder dergleichen sieht, stirbt als wenn es ein Haustier ist dass einfach über Jahre jeden Tag da ist und zu 100% dazu gehört. Wobei ich bei Tieren, wie auch bei Babys oder ganz kleinen Kindern, höchstwahrscheinlich übersensibel bin, ich kann es überhaupt nicht ertragen wenn die leiden müssen - da sie sich doch kaum wehren können. Obwohl ich sicher kein sensibler Mensch bin, als bei uns in der Siedlung damals ein Dominikaner und ein Marokkaner sich gefetzt haben, ersterer einen Glas-Aschenbecher zur Hilfe nahm und daraufhin Zähne, Lippe, und nicht wenig Blut des zweiteren über den Asphalt verteilt war, und er unter gellenden Schmerzensschreien vom Notarzt abtransportiert wurde während vermutlich nicht einmal seine Mutter sein Gesicht noch erkannt hätte, kostete es mich nicht einmal ein Schulterzucken weil die Schlägerei schließlich beiderseits gewollt war und wenn man das Risiko wissentlich eingeht, SSKM. Ich könnte sicher auch einem Mörder, Vergewaltiger oder Pädophilen beim sterben zusehen und würde mir dazu eventuell eine Tüte Popcorn genehmigen, alles kein Problem. Aber wie gesagt, bei Kindern und Tieren bin ich leider echt empfindlich. Und genau deshalb will ich mich wirklich wo es geht davon fernhalten um solche für mich schwer verdaubaren Ereignisse so gut es geht zu vermeiden.
Bei uns zuhause fühlte es sich tatsächlich nach einem schweren Todesfall im engsten Familienkreis an. Die Tochter hat fast eine Woche lang durchgeweint, die Frau weint noch immer 2,3 mal am Tag und ich habs mir auch nur verkniffen um den beiden Trost spenden zu können, mit abgedroschenen und wertlosen Floskeln die vermutlich nicht sonderlich hilfreich sind. Weil es mit den Tieren, in dem Fall Katzen, irgendwo fast ein Zusammenleben auf Augenhöhe ist bei uns. Klingt merkwürdig, ist aber so.
Um wieder zurück zum Punkt zu kommen könnte man meine Aussage vom letzten Post vielleicht etwas abändern: WENN man weiß dass man auf solche Dinge ähnlich reagiert wie ich oder meine Familie bzw man wirklich Probleme hat damit umzugehen - DANN sollte man vielleicht darauf verzichten Haustiere zu halten. Klar gibt es Menschen die damit einfacher umgehen können, gar keine Frage.
PrivateEye schrieb:Wie @Doors schon erwähnte, ist das für Kinder durchaus nicht verkehrt, den Umgang mit der Endlichkeit zu begreifen und zu erlernen, auch wenn es nicht gleich die krasse Mähdrescherversion sein muss.
Wie gesagt, siehe oben - ich denke dass jeder Mensch in seinem Leben die Erfahrung machen muss, einen geliebten Menschen (oder ein geliebtes Tier) zu verlieren. Außer man stirbt früh genug oder hat keine geliebten Menschen - und beides ist nicht die Option die man wählen würde wenn man könnte.
Ich glaube es wäre der angenehmere Weg wenn es beim "ersten Mal" jemanden trifft zu dem man keinen so starken Bezug oder Kontakt hat. Wie eben der oben erwähnte Onkel den man 2,3 mal im Jahr sieht. Oder der Nachbar mit dem man hier und da mal etwas Smalltalk abhält. Wenn dir jemand sehr sehr wichtig ist (und das kann sowohl auf Menschen als auch auf Tiere zutreffen, gleichermaßen) und du dein ganzes bisheriges Leben mit jemandem verbracht hast dann ist das denke ich eine relativ harte und unschöne Art mit diesem Thema konfrontiert zu werden.
knopper schrieb:bei mir ist es so das mein verstorbener Kater immer noch irgendwo da ist. Ist ganz seltsam aber son tiefes inneres Gefühl. Beerdigung war schlimm, und im Grunde meine erste Beerdigung wo ich heulen überhaupt musste...klar man hatte ja jeden Tag mit ihm zu tun. .(
Ist auch jetzt beim Schreiben, sowie die Gedanken aufkommen....dicker Kloß im Hals, Augen werden wässrig usw... kann man absolut nicht beeinflussen bzw. unterdrücken. Persönlich ist mir das auch meist recht peinlich, in nem Gespräch mit anderen bspw... aber sind halt Gefühle. :(
Das kann ich wirklich extrem gut nachempfinden. Peinlich auch deswegen, weil es viele halt auch nur schwer nachvollziehen können in einer solchen Art und Weise um ein Tier zu trauern. Das ist auch gar kein Vorwurf, manche haben einfach eine dickere Haut, oder hatten vielleicht auch zu Tieren gar nie einen so intensiven Kontakt um verstehen zu können dass es für andere ganz gleich ist wie wenn ein geliebter Mensch stirbt.
@DiePandorra
Mein Beileid! Und ja, ich denke auch dass es auf jeden Fall weiter hilft wenn man den Gefühlen die einen bei so einem Verlust umgeben, irgendwo Ausdruck verleiht. Da kaum jemand gern vor anderen losheulen möchte, ist das niederschreiben wirklich eine sehr gute Alternative. Man kann dadurch einiges aufarbeiten, sich damit auseinandersetzen und es einfach rauslassen. Der Fokus auf die positiven Dinge bzw der Blick auf das gesamte (gemeinsame) Leben (mit) der verstorbenen Person ist wichtig, in der allerersten Trauerphase denkt man schließlich fast nur an den Tod, oder die Phase unmittelbar davor (die ist mitunter unwürdig und wird den Verstorbenen nur selten gerecht). Je mehr Zeit vergeht desto mehr gelingt es, beim erinnern an eine verstorbene Person, das positive, das Leben, in den Vordergrund zu rücken und dafür den Tod der Person in den Hintergrund.
@Eleonore
Das schlechte Gewissen macht es am Anfang wohl noch etwas härter, so war's bei mir zumindest. Da ich mich nicht nur mit dem Verlust auseinandersetzen musste sondern auch mit all den Dingen die ich falsch gemacht habe, an die vielen Gelegenheiten die ich ausgelassen habe, es besser zu machen. Und den Ärger darüber, nicht früher aktiv geworden zu sein. Aber man weiß ja leider nie wieviel Zeit einem bleibt. Das ist vielleicht etwas, wo ich sagen würde man kann aus einem Verlust etwas lernen und mitnehmen, man kann bewusster leben damit man die selben Fehler nicht wiederholt. Ich denke dass das allein sein in dieser Phase auch sehr wichtig ist. Man braucht natürlich Menschen die einem Halt geben, die hatte ich. Aber noch wichtiger war die Zeit die ich allein mit mir selbst verbracht habe um das Erlebte zu verarbeiten. Da ist aber wohl jeder anders.
@all freut mich dass der Thread noch immer lebt und hier und da neuen Content erhält. Wenngleich die Anlässe meist keine all zu schönen sind. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Eleonore)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id243851772019-03-06T08:46:34+01:00Eleonore"Beitrag von Eleonore
Auf der Beerdigung habe ich weder geweint noch mit irgendjemandem geredet. Getrauert habe ich dann später, ganz für mich alleine. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (DiePandorra)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id243815052019-03-05T21:57:26+01:00DiePandorra"Beitrag von DiePandorra
Ich bin traurig darüber, dass sie nicht mehr da ist. Ich bin traurig darüber, dass ich nicht mehr mit ihr reden kann. Ich bin traurig, dass ich sie nicht mehr um Rat fragen kann.
Sie war schon alt, aber trotzdem starb sie für mich plötzlich und unerwartet Mitte Januar. Man hat bis zur Beerdigung so viel zu erledigen, dass man gar nicht zum nachdenken geschweige denn zum trauern kommt. Ich habe einige Tage vor dem Beerdigungstermin die Grabrede für sie selber geschrieben. Es sprudelte förmlich aus mir raus, als ob es da gewartet hätte und in kürzester Zeit waren 3 große Seiten voll beschrieben. Ich wollte das keinen professionellen Grabredner machen lassen, keiner kannte sie besser als ich. Mir selbst hat es wohl ein Stück weit geholfen, alles zu verarbeiten. Man muss Trauer auch zulassen (können), das ist nicht immer einfach. Ich würde es jedem, der es für sich schafft, empfehlen. Und wenn es keine Grabrede wird hilft es vielleicht auch, wenn man seine Gedanken und Gefühle einfach niederschreibt. Um es abzulegen und einen Abschluß zu finden.
Meine Rede hat Freunden und der Familie gefallen, es flossen viele Tränen. Also hab ich alles richtig gemacht. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id243512852019-03-03T18:31:52+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeDoors schrieb:So lernen Kinder durch Tiere etwas über die Vergänglichkeit des Daseins.Das ist wohl wahr. Und sicherlich eine bessere Art, wenn man das so sagen kann, die Kids dort heranzuführen. Zeitgefühl, also das etwas beginnt und irgendwann auch enden muss, beginnt wohl eh erst ab ca 6 bis 8 Jahren. Und damit auch das Verstehen des begriffs Tod an sich.
Das mit den Tieren kann ich so bestätigen. ;) Wir hatten auch allerhand "Viehzeug". Von Katzen über Hunde, Enten, Gänse, Hühner, Hasen. Auf den Schweinen sind wir sogar geritten, als wir noch klein genug waren. :D
Und wir kannten unser Sonntagsschnitzel beim Namen, auch wenn das manchen jetzt morbide vorkommen mag.
Alle Tiere hatten Namen bei uns, keiner kam zweimal vor. Und auch wenn die meisten letztendlich verspeist wurden, so hatten sie doch ein, wie ich hoffe, gutes Leben bis dahin und auch den entsprechenden Respekt. Halt anders als in einem Zucht oder Mastbetrieb.
Und ja, wenn in 500 Jahren oder so jemand mal unseren Garten umpflügt, werden gewitzte Archäologen gewiss auch vermuten, einen antiken Ritualplatz gefunden zu haben! :D
@Cptn.Wankalot Wie @Doors schon erwähnte, ist das für Kinder durchaus nicht verkehrt, den Umgang mit der Endlichkeit zu begreifen und zu erlernen, auch wenn es nicht gleich die krasse Mähdrescherversion sein muss.
Bei uns gehörten die Tiere quasi auch immer mit zur Familie. Kannten es auch nicht anders. Es ist halt auch der Lauf der Dinge, gehört mit dazu, wenn auch im kleinen. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Doors)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id243003492019-02-26T13:54:02+01:00Doors"Beitrag von Doors Natürlich versterben Haustiere. Meist vor einem selbst. Aber auch Partner können versterben, sogar Kinder. Also aus Angst vor dem Verlust besser von allen Abstand halten? Wäre das Leben dann lebenswerter?
Weil's gerade zum Thema tote Tiere und Menschen passt, mal kurz wiederholt:
Meine Älteste war vier, als ihre Mutter in Beirut von christlichen Milizen ermordet wurde. Was hätte ich ihr sagen sollen, wenn nicht die Wahrheit? Was bringen Lügen in so einer Situation?
Auch beim Tod von Haustieren, der glücklicherweise öfter vorkommt als der Tod von Müttern, sollte man Kindern die Wahrheit sagen. Was denn sonst?
Hamsti hält den Weltrekord im Winterschlaf? Hasi ist mal eben Zigaretten, pardon, Möhrchen holen gegangen?
Auf dem Lande ist der Umgang mit Tieren irgendwie ein anderer.
Als meinem Nachbarn eine unserer Katzen in die Mähmaschine gelaufen war, präsentierte der meiner damals fünfjährigen Tochter den zermatschten Katzenkopf mit den Worten: "Wör dat dien Katt, mien Deern? Wüllt jo den Rest ok noch hebben?"
Für Menschen südlich der Elbe: "War das deine Katze, mein Mädchen? Willst du den Rest auch noch haben?"
Sie hat den Kopf genommen und mit mir zusammen beigesetzt. Auf den Rest haben wir verzichtet.
(Hm, "mit mir zusammen beigesetzt" klingt bei nochmaligem Lesen irgendwie irreführend.)
Also, wir haben den Kopf eingebuddelt, auf unserem Friedhof der Kuscheltiere. Katzen haben auf dem Lande ein kurzes, hartes Leben. Ich glaube, Caitlin fand es daher weder besonders ekelig noch besonders traurig.
So lernen Kinder durch Tiere etwas über die Vergänglichkeit des Daseins. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (BossMeng)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id243002832019-02-26T13:47:43+01:00BossMeng"Beitrag von BossMeng
tut mir leid, das mit Deinem Kater !
knopper schrieb:kann man absolut nicht beeinflussen bzw. unterdrücken.
Nein das sind eben Gefühle und diese weiß man selten beeinflussen/unterdrücken zu können. Dennoch sollte man irgendwann darüber hinweg sein ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (knopper)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id242991472019-02-26T10:43:14+01:00knopper"Beitrag von knopperMiss_Hippie schrieb:Verdrängen bringt nichts, sprech aus Erfahrung. Aber es stimmt natürlich, sein ganzes Leben lang sollte man sich nicht in seine Trauer flüchten, sonst stirbt man selber obwohl man noch lebtbei mir ist es so das mein verstorbener Kater immer noch irgendwo da ist. Ist ganz seltsam aber son tiefes inneres Gefühl. Beerdigung war schlimm, und im Grunde meine erste Beerdigung wo ich heulen überhaupt musste...klar man hatte ja jeden Tag mit ihm zu tun. .(
Ist auch jetzt beim Schreiben, sowie die Gedanken aufkommen....dicker Kloß im Hals, Augen werden wässrig usw... kann man absolut nicht beeinflussen bzw. unterdrücken. Persönlich ist mir das auch meist recht peinlich, in nem Gespräch mit anderen bspw... aber sind halt Gefühle. :( ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (BossMeng)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id242989072019-02-26T10:17:48+01:00BossMeng"Beitrag von BossMengMiss_Hippie schrieb:Man muß sich doch mit seinen Gefühlen auseinander setzen.Sicher sollte man dies aber man muss auch abschließen können. Meine Mama ist ganz früh gestorben und mein Papa letztes Jahr - aber ich habe mich davon nicht unterkriegen lassen. Ich denke gerne an sie aber ich habe die Trauerphase bewusst beendet ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Miss_Hippie)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id242988832019-02-26T10:16:03+01:00Miss_Hippie"Beitrag von Miss_Hippie
Ist denn bei der Trauerbewältigung nicht auch das bewusste Trauern wichtig? Man muß sich doch mit seinen Gefühlen auseinander setzen.
Verdrängen bringt nichts, sprech aus Erfahrung. Aber es stimmt natürlich, sein ganzes Leben lang sollte man sich nicht in seine Trauer flüchten, sonst stirbt man selber obwohl man noch lebt ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (BossMeng)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id242988292019-02-26T10:11:30+01:00BossMeng"Beitrag von BossMeng Man sollte denjenigen nicht vergessen aber auch nicht klammhaft sein. Sowas macht einem nur unnötig fertig. Ich meine: Dein Leben geht weiter ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id242969992019-02-26T01:14:02+01:00Capitano"Beitrag von Capitano Hab heute leider wieder mal von einem Haustier Abschied nehmen müssen. Kätzchen hatte einen 15cm langen Tumor im Darm, der Tierarzt hat alles versucht aber konnte nichts mehr machen. Sie hatte nur 7 Jahre, die waren aber sicher mehr als akzeptabel.
Ich selbst wäre nie in meinem Leben auf die Idee gekommen, mir Haustiere anzuschaffen. Der Hauptgrund dafür ist schlicht die Lebenserwartung von Tieren im Vergleich zu jener von uns Menschen. Egal wie toll es sein mag, ein Tier zuhause zu haben - enden wird es immer gleich. Und darauf möchte ich gerne verzichten. Leider sahen das sowohl meine Eltern anders (ich bin von kleinauf mit Tieren aufgewachsen, wir hatten zuhause alles, von Hamstern, Mäusen, Ratten, Mehrschweinchen bishin zu Vögeln und Katzen und eine Zeit lang sogar ein Aquarium) - als auch meine Frau und meine Tochter.
Habe viele schöne Momente mit Tieren erlebt und vor allem die bei uns zuhause wurden sogar überdurchschnittlich alt (eine Katze über 20, ein Vogel gar über 30 Jahre, Meerschweinchen fast 10 Jahre etc.) aber bis auf einen Igel den wir kurzzeitig zuhause hatten und später in einer Farm deponierten (dort war es für ihn sicher lebenswerter), habe ich auch erlebt, wie jedes der Tiere sich irgendwann die Radieschen von unten anschauen musste. Ich weiß es gibt Menschen die das kalt lässt, auch bei eigenen Haustieren - v.a. wenn man sie mehr als Gegenstand, denn als Lebewesen betrachtet. Ich bin da leider (?) anders.
Meine Frau hat sich vor etwa 10 Jahren zwei Babykätzchen (Zwillinge) angeschaffen. Eine lebt heute noch bei uns (sie ist extrem fettleibig aber ansonsten geht es ihr blendend), die andere wurde nach etwa einem Jahr von einem Auto überfahren und verstarb. Als wir dann, schon mit Kind, den gemeinsamen Haushalt gründeten, kam zu der einen verbliebenen Katze erst noch eine zweite (jene, die uns heute verlassen hat) und vor etwa 3-4 Jahren noch eine dritte dazu. Meine Frau baut zu den Tieren stets eine starke emotionale Bindung auf (eine noch viel stärkere als ich), und ein Kind sowieso. Unsere Tochter (sie war 1 Jahr alt als diese Katze zu uns kam, hat demnach mehr oder weniger ihr ganzes Leben mit ihr verbracht) meinte heute sie hätte nie gedacht dass ihr einmal so etwas schlimmes passiert. Ich habe mir die Antwort "das wirst du noch 2x erleben" glücklicherweise verkniffen.
Ich finde, man sollte wenn man überlegt ein Haustier aufzunehmen, diesen Punkt in die Überlegungen miteinbeziehen. Vor allem wenn man Kinder hat für die die Welt zusammenbricht wenn es einmal mit dem Tier zu Ende geht.
Ich liebe Tiere und finde es schön, mit welchen zusammen zu leben. Aber schon von klein auf habe ich meine Eltern jedes Mal wenn eines sterben musste, gebeten nicht noch eines zu holen. Ich habe auch meiner Frau damals als das letzte mal eine ihrer Katzen gestorben ist gesagt sie sollte sich gut überlegen bevor sie sich wieder eine holt. Die hört halt genau so wenig auf mich, wie es meine Eltern getan haben. Ich nahm mir dann jedes mal wenn ein neues Tierchen nach Hause gebracht wurde vor, etwas professionelle Distanz zu wahren aber vor allem bei den Kätzchen ist das nur schwer möglich - die haben dich sofort eingetütet.
Daher frage ich mich auch heute wieder - wie schon jedes mal davor - welche kranken, masochistischen Neigungen man haben muss, sich immer und immer wieder Haustiere anzuschaffen obwohl man schon vorher weiß dass man nicht damit fertig wird, wenn deren Zeit irgendwann abgelaufen ist.
Leute denkt drüber nach. Vor allem wenn ihr Kinder habt. Kann mir schon vorstellen dass jedes kleine Mädchen gern ein Kätzchen oder einen Hamster daheim hat aber es wird immer gleich enden, nämlich unschön. Ich will mit diesem Post jetzt sicher nicht sagen dass man sich generell und überhaupt nie Haustiere anschaffen sollte (schließlich sind sie in der Zeit die man gemeinsam hat, doch auch eine Bereicherung fürs eigene Leben), aber ich möchte versuchen dieses Bewusstsein zu schaffen, denn daran denken nur die wenigsten wenn sie ein süßes Babykätzchen vor sich sehen, dass einen mit großen Kulleraugen ansieht bis man es dann mit nach Hause nimmt.
Sorry für den elendslangen Text, vielleicht ist das meine Art von Trauerbewältigung (?) und daher vielleicht dann doch nicht mehr ganz so am Thema vorbei. Schönen Abend noch, Captain over and out ;) ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id240931312019-01-29T15:49:27+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeCapitano schrieb: denke natürlich immer noch daran - aber mittlerweile mit einem weniger beklemmenden Gefühl, etwas distanzierterDas ist doch ok so. Vergessen sollte man nicht, auf keinen Fall. Aber man sollte sich auch nicht daran kaputt machen. :Y:
LG Eye ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-2#id240554112019-01-25T02:15:12+01:00Capitano"Beitrag von CapitanoPrivateEye schrieb:Ich und mein Feldspaten aber auch wieder... Ich buddele wohl öfters wieder was aus, wurde mir schon einige Male nachgetragen... ;)
@Cptn.Wankalot Nun, seit deiner Eröffnung sind mittlerweile 2 Jahre vergangen. Und ich hoffe doch sehr, dass du in dieser Zeit etwas Ruhe gefunden hast.
Generelle Ratschläge gibts da kaum, vieles ist individuell und hängt von jedem selbst ab. Zudem man sich diesem auch erst öffnen muss.
Mir persönlich hat jedenfalls Schreiben geholfen. Auch wenn es doof klingen mag. Aber so konnte ich die Sizuation als auch mich relativ gut reflektieren.
LG EyeHallo, sorry war lang nicht mehr online daher hab ichs erst jetzt gesehen: Mittlerweile ist es 2 Jahre her, habe zum Glück nach einem anfänglichen Tief relativ schnell wieder in den Alltag zurückgefunden, denke natürlich immer noch daran - aber mittlerweile mit einem weniger beklemmenden Gefühl, etwas distanzierter. Danke der Nachfrage und es freut mich sehr wenn dieser Thread auch anderen geholfen hat und hilft, dafür war er gedacht ;) ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id236072972018-12-04T19:31:08+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEye
Das ist auch gut so. Etwas zu tun haben und natürlich auch ein Ziel, lenkt ab. Wobei ablenken ja nicht gleich vergessen sein soll. Aber es kann es eben einfacher machen damit zu leben. Den Punkt muss man allerdings auch erst einmal erreichen.
Und man muss es auch erstmal akzeptieren. Besonders wenn man denjenigen erstmal oder gar nicht mehr sehen kann. Dann ist es einfach unwirklich, nicht real. Man könnte sich das beinahe einreden. Und sich vom Wunschdenken verführen lassen. Es braucht eben manchmal eine Weile, bis es "ankommt". ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Doors)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id236026912018-12-04T10:06:43+01:00Doors"Beitrag von Doors Wer Kinder hat, wird immer den Blick nach vorne richten (müssen). ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id235929672018-12-02T20:07:16+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeHirschkuh schrieb:Dem man sich aber stellen sollte :/Man kann eine Weile weglaufen, aber es holt einen immer wieder ein.
Doors schrieb:Nach dem Tod meiner ersten Frau im Libanon 1982 hatte ich eigentlich gar keine Zeit zum Trauern. Wenn die Familienernährerin von heute auf morgen weg ist, man ein kleines Kind hat, keinen gut bezahlten Job - und jede Menge Ärger mit Behörden, Justiz, Versicherungen - dann ist der Kopf so voll, dass nicht mal mehr Platz für Tränen darin ist.
Ganz so krass war es bei mir nicht. Zum Glück. Aber ähnlich. Ich denke mal, die Verantwortung für meine Jungs hatte mich zu dem Zeitpunkt ganz gut geerdet. Was durchaus auch ganz gut war. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Doors)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id235030332018-11-22T13:20:33+01:00Doors"Beitrag von DoorsTrauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Hirschkuh)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id234972552018-11-21T19:09:46+01:00Hirschkuh"Beitrag von Hirschkuh
Ich hab nach dem Tod meiner großTante den Schmerz einfach verdrängt und es war so falsch im Nachhinein, ich konnte nicht trauern aus Angst vor dem Schmerz. Dem man sich aber stellen sollte :/ ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id234966252018-11-21T17:53:07+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEyeDoors schrieb:Drüber reden bzw. schreiben hilft im Regelfalle meistens, den Schmerz zu lindern.Stimmt. Kann ich bestätigen. Aber es fällt auch etwas unter "aufgeschoben ist nicht aufgehoben". Man muss die Realität im Auge behalten.
Doors schrieb:Ich habe allerdings meist sehr schnell wieder den Blick nach vorne gerichtet, ohne dabei die verlorene Person aus meinen Erinnerungen zu löschen.
Jep, eben die Realität im Auge behalten. Und weitermachen. Das ist eben der Spagat bzw. der Mittelweg. Jeder muss das passende Gleichgewicht für sich selbst finden. Universalrezepte gibts eher selten. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Doors)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id234833892018-11-20T10:28:46+01:00Doors"Beitrag von Doors
Ich habe allerdings meist sehr schnell wieder den Blick nach vorne gerichtet, ohne dabei die verlorene Person aus meinen Erinnerungen zu löschen. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (PrivateEye)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id234780572018-11-19T19:27:44+01:00PrivateEye"Beitrag von PrivateEye
;)
@Cptn.Wankalot Nun, seit deiner Eröffnung sind mittlerweile 2 Jahre vergangen. Und ich hoffe doch sehr, dass du in dieser Zeit etwas Ruhe gefunden hast.
Generelle Ratschläge gibts da kaum, vieles ist individuell und hängt von jedem selbst ab. Zudem man sich diesem auch erst öffnen muss.
Mir persönlich hat jedenfalls Schreiben geholfen. Auch wenn es doof klingen mag. Aber so konnte ich die Sizuation als auch mich relativ gut reflektieren.
LG Eye ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (mifaganie)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id203119392017-10-13T11:55:04+01:00mifaganie"Beitrag von mifaganie Danke für deinen Text. Es freut mich zu hören, dass du mittlerweile auch wieder die Kraft zu lachen hast. Was ich ganz interessant fand, waren deine Ausführungen zum Thema "sich ärgern". Bei mir war es tatsächlich so, dass ich mich anfangs über nichts mehr geärgert habe. Kein Grund, über den ich mich sonst erbost hätte, stand in irgendeiner Relation zu dem Verlust, den ich erfahren musste. Mittlerweile ist es tatsächlich wieder so, dass ich mich auch z.B. auf der Autobahn über andere Autofahrer aufregen kann, oder auch über Kollegen. Ich denke, dass das in der Tat ein recht guter Indikator dafür ist, dass es für einen selbst wieder bergauf geht.
Ich kann mich mittlerweile ab und an auch damit trösten, indem ich mir vorstelle, wie meine Mutter zu diversen Situationen gedacht bzw. gestanden hätte. Dieses Gespräch läuft dann in einem inneren Dialog mit mir selbst ab und ich kann sie dann hören, wie sie ihre Meinung sagt. Wenn es aber um Themen geht, in denen ich mit ihr uneinig war, kommt wieder ein bisschen die Traurigkeit mit Selbstvorwürfen, dass ich doch ggf. in mancher Hinsicht nicht so stur oder uneinsichtig hätte sein sollen.
Na ja, heute ist wieder ein recht guter Tag. Wie du schon sagst, es kommt immer auf die Person selber an, wie man mit der eigenen Trauer "Fortschritte" macht. Mein Mann sagte letztens zu mir, dass ich es ganz gut mache. Ich versuche mittlerweile, meine Zusammenbrüche so zu steuern, dass es mein Umfeld nicht zwangsläufig mitbekommt. Es ist eben mein eigener Kampf, den ich kämpfen muss. Und mittlerweile denke ich, dass es meinem Mann und meinen Freunden besser geht, wenn sie nicht immer dabei sind, wenn es mir nicht so gut geht. Klar, das klappt nicht immer so, aber ich habe ein "besseres" Gefühl dabei.
Capitano schrieb:Seit ich diese schwere Zeit erlebt habe, vergesse ich nicht mehr, habe ich das Gefühl. Ich habe sämtliche Erinnerungen an meine Kindheit vor mir und rufe sie immer wieder ab, ich denke viel mehr nach, spule Filme in meinem Kopf ab von Dingen die ich einst erlebt habe, und habe irgendwo "Fernweh", das nicht geografisch sondern zeitlich definiert ist. Wie wir alle wissen ist es nicht möglich in eine Zeitmaschine zu steigen oder die Zeit zurück zu drehen, aber das sind die Dinge die bei mir wirklich noch allgegenwärtig sind. Diese Gedanken.... Gerne zu bestimmten Zeitpunkten zurückzukehren. Bei manchen, weil man unglaubliches Glück verspürt hat und das nochmal durchleben möchte, bei anderen weil man Dinge ungeschehen machen will.
Ist es dir nicht möglich, sich mit Leuten aus deiner Kindheit (Freunden, Verwandte etc.) zu treffen und über alte Zeiten zu reden? Es ist doch normal, dass man irgendwann seinen eigenen Weg geht und sich dann auch manche Menschen verabschieden. Das war bei mir genauso. Ich habe recht jung geheiratet. An unserer Hochzeit waren noch einmal alle Freunde und Verwandte aus meiner Jugend und danach hat sich das meiste zerschlagen. Nach ein paar Jahren habe ich (dank Facebook und Co.) wieder Kontakt zu einigen aufgenommen und bei ein paar ist die alte Freundschaft wieder aufgeblüht. Als wir uns das erste Mal nach langer Zeit wieder getroffen haben, war es, als sei gerade mal ein Tag vergangen. Die Gespräche waren wie früher, wir haben viel gelacht, aber auch ernste Themen besprechen können. Bis heute bestehen diese Kontakte und ich bin froh, dass wir uns - wenn auch nur einige wenige Male im Jahr - regelmäßig treffen. Vielleicht wäre das auch etwas für dich? Es ist ja dann eine Art Zeitreise, die du zusammen mit den Begleitern aus deiner Kindheit und Jugend antrittst.
Capitano schrieb:(von sehr sehr positiv, bis sehr sehr negativ, ich habe leider in meiner Jugend und im jungen Erwachsenenalter sehr viele Fehler gemacht. Unverzeihliche wie ich finde. Das war einerseits der Grund, warum ich einen Cut gemacht habe, andererseits der Grund für meine Schuldgefühle)
Beschränken sich diese Fehler ausschließlich auf deine dir nahestehende Person, die letztes Jahr verstorben ist? Fehler macht jeder Mensch. Auch wenn du für dich denkst, dass diese Fehler unverzeihlich sind, so lohnt es sich doch, auch hier ggf. wieder Kontakt zu diesen Menschen aufzunehmen - vorausgesetzt sie sind irgendwie greifbar. Mir ging es ähnlich. Und zu einigen Leuten, bei denen ich früher echt Mist gebaut habe, habe ich mittlerweile einen guten Kontakt. Wenn man dazu in der Lage ist, zu diesen Fehlern zu stehen und sich aufrichtig zu entschuldigen, kann man gewiss sein, dass einem ein ums andre Mal auch herzlich verziehen wird. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id203039132017-10-11T22:36:56+01:00Capitano"Beitrag von Capitano Freut mich, dass mein Thread wiederbelebt wurde. Auch wenn natürlich in diesem Thread, der Anlass -wie soll es anders sein- kein schöner ist.
Dein Verlust tut mir sehr sehr leid, nachdem ich ja wie bekannt ist selbst diese Erfahrung gemacht habe, kann ich mir vielleicht im groben vorstellen wie es dir geht damit.
Ich denke, wir werden uns immer zurück erinnern. Wenn etwas Zeit vergangen ist vielleicht primär an die guten Zeiten, etwas Sentimentalität wird aber wohl immer dabei sein.
Die von dir angesprochenen, letzten Bilder die man hat versuche ich immer noch zu vermeiden. Das war und ist noch immer, sehr schwer zu verkraften. Man kennt einen Menschen, sein ganzes Leben lang, eine Person die einem so wichtig ist, so zu sehen, quasi in den letzten Atemzügen, das vergisst man nicht mehr, und solche Bilder werden immer negativ behaftet sein.
Es ist gut und wichtig dass du Personen um dich herum hast, die dir beistehen, denn so schwer es ist, so wichtig ist es auch, wieder einen Alltag reinzubekommen, und der Moment in dem du dich dann wieder über Kleinigkeiten ärgern kannst, ob es der Chef ist, die Kinder, der/die Partner/in, das verlorene Fußballspiel des Lieblingsklubs, etc. - in dem Moment weißt du, dass du und dein seelisches Wohlbefinden Fortschritte macht ;)
Mir persönlich geht es mittlerweile besser, die Trauer und all die anderen damit verbundenen Gefühle sind nicht mehr allgegenwärtig. Ich denke aber dass mich dieser Verlust verändert hat.
Hierzu ist zu sagen, ich habe vor ein paar Jahren in meinem Leben eine Art "Cut" gemacht. Eigentlich, habe ich alles hinter mir gelassen, und eben neu angefangen mit allem was dazu gehört, Familiengründung, Wohnortwechsel, Berufswechsel, etc.
Ich hatte und habe, auch so gut wie keine Kontakte mehr von früher. Mein gesamtes Umfeld, ist eigentlich nach diesem Zeitpunkt entstanden und ich habe selten bis nie an mein Leben davor gedacht. Kindheit, Jugend - egal was, alles fühlte sich an, als wäre es in einem anderen Leben passiert. Jede Erinnerung fühlte sich unglaublich "weit weg" an, als wäre es nie passiert, oder nur in irgendeinem Traum oder Film.
Zu der Zeit als ich meinen schweren Verlust hatte, kam ich dann auch, zum ersten Mal seit denke ich etwa 6 Jahren, wieder in mein altes, ehemaliges Zuhause. In dem ich groß wurde, fast mein ganzes Leben verbracht habe. Als ich dort rein ging, war plötzlich alles wieder da. Meine Kindheit, hunderdtausende Erinnerungen (von sehr sehr positiv, bis sehr sehr negativ, ich habe leider in meiner Jugend und im jungen Erwachsenenalter sehr viele Fehler gemacht. Unverzeihliche wie ich finde. Das war einerseits der Grund, warum ich einen Cut gemacht habe, andererseits der Grund für meine Schuldgefühle), Weihnachten mit 4, Pyjama-Parties mit Freunden in meinem alten Zimmer, etc.
Dinge die ich längst vergessen hatte, und irgendwo bin ich wieder in mein altes Leben eingetaucht, als ich in dieser Wohnung war, war es ein merkwürdiges Gefühl. Das kann man nicht beschreiben. Einerseits dachte ich mir, ich muss hier raus, ich halte es hier keine zwei Minuten aus. Und auf der anderen Seite dachte ich mir, eigentlich will ich hier nie wieder weg. Hier bleiben, Erinnerungen abrufen, in Nostalgie schwelgen. Hätte ich das Geld gehabt, ich hätte mir die Wohnung sofort gemietet oder gekauft, damals. Da ich gegenüber meiner Frau und meinem Kind aber Verantwortung habe, und mich daher finanziell nicht übernehmen darf, wäre es unvernünftig gewesen, es nur der Nostalgie wegen zu tun, aber es hätte mir geholfen, das steht fest.
Seit ich diese schwere Zeit erlebt habe, vergesse ich nicht mehr, habe ich das Gefühl. Ich habe sämtliche Erinnerungen an meine Kindheit vor mir und rufe sie immer wieder ab, ich denke viel mehr nach, spule Filme in meinem Kopf ab von Dingen die ich einst erlebt habe, und habe irgendwo "Fernweh", das nicht geografisch sondern zeitlich definiert ist. Wie wir alle wissen ist es nicht möglich in eine Zeitmaschine zu steigen oder die Zeit zurück zu drehen, aber das sind die Dinge die bei mir wirklich noch allgegenwärtig sind. Diese Gedanken.... Gerne zu bestimmten Zeitpunkten zurückzukehren. Bei manchen, weil man unglaubliches Glück verspürt hat und das nochmal durchleben möchte, bei anderen weil man Dinge ungeschehen machen will.
Ich weiß nicht, ob ich diesen Todesfall richtig verarbeiten konnte. Ich kann wieder unter Leute, wieder lachen, wieder voll fokussiert meinem Alltag im beruflichen und privaten Bereich nachgehen, es ist irgendwo alles wie vorher, aber auf der anderen Seite fühle ich die angesprochenen Veränderungen in meiner Gedankenwelt.
Das behindert meinen Alltag nicht aber wenn ich mal eine ruhige Phase habe, allein zuhause bin oder vorm einschlafen im Bett liege, dann denke ich eigentlich immer an alte Zeiten und wünsche mir, zeitreisen zu können ;)
Aber da denke ich, ist jeder Mensch verschieden, und jeder Mensch verarbeitet Dinge auf seine Art und Weise. Klar ist nur, egal was einem widerfährt, in irgendeiner Form muss und wird es danach weiter gehen. Du wirst immer an deine Mutter denken. Es wird immer diese Anlässe geben. Ihr Geburtstag, dein Geburtstag. Zufällig in alten Foto-Alben stöbern, Weihnachten, oder einfach gewisse Punkte die Erinnerungen hervorrufen, gewisse Situationen, Orte, Gegenstände.... Und wenn dann vielleicht auch zwangsläufig die Erinnerungen an den Tod hervorgerufen werden, wird das denke ich, auch immer mit ein wenig Wehmut und vielleicht Sehnsucht, verbunden sein.
Was man nie vergessen darf: Nur die allerunglücklichsten und einsamsten Menschen, die niemanden haben der ihnen nahe steht, bleiben von solchen Ereignissen verschont. Und mit denen will man tendenziell nicht tauschen. Fast jeder Mensch hat andere Menschen die ihm wichtig sind, in den meisten Fällen gehören da die Eltern dazu und ich denke jeder, der nicht vorher schon stirbt, wird in die Situation kommen Verluste zu erleiden. Sie holen uns auch eine Spur weit in die Realität zurück denn wann immer man sich vielleicht früher oft über Kleinigkeiten tierisch aufgeregt hat, zeigen einem gewisse Erfahrungen, wie banal und irrelevant eigentlich die meisten Dinge sind über die man sich ärgert.
Jeder geht aus so einer Situation mit dieser Erfahrung heraus, und ich denke jeden Menschen, verändert so etwas irgendwo. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (mifaganie)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id202974832017-10-10T20:37:42+01:00mifaganie"Beitrag von mifaganie Ist zwar schon fast ein Jahr her, dass hier das letzte Mal geschrieben wurde, aber das Thema ist ja leider immer aktuell. Zunächst wollte ich mal Fragen, wie es dir heute nach fast einem Jahr geht. Haben sich deine Gefühle verändert? Kannst du mittlerweile an die schönen Zeiten zurückdenken, dir Bilder mit Freude anschauen?
Es hat mir gut getan, eure Berichte zu lesen. Die eine oder andere Träne ist auch geflossen. Ich habe vor einem halben Jahr meine Mutter verloren, auch sehr plötzlich und schnell. Da zu meinem Vater kein Kontakt besteht, war meine Mutter mein ein und alles. Seitdem sie gestorben ist, ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an sie gedacht habe. Anfangs habe ich versucht, mir die schlimmen Bilder (von den 10 Tagen Krankenhaus, von ihr, als sie tot aufgebahrt war, von der Beerdigung) mir so oft wie möglich in den Kopf zu rufen, in der Hoffnung, dass es irgendwann nicht mehr so weh tut. Mittlerweile ist es so, dass diese Bilder auch ohne mein Zutun plötzlich vor meinem geistigen Auge auftauchen - zum Glück nicht allzu oft - aber wenn, dann haut es mich wieder richtig aus der Bahn. Ich habe zum Glück einen lieben Mann und die besten Freunde, die man sich vorstellen kann, alle sind für mich da. Trotzdem ist es so, dass ich versuchen muss, damit alleine zurecht zu kommen. Mir graut es vor den bevorstehenden Feiertagen. Das erste Weihnachten ohne Mama. Das erste Mal, dass sie an Silvester/Neujahr nicht um kurz nach Mitternacht anruft. Es ist so schon schlimm genug.
Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich andere Leute um mich herum beneide, wenn ich höre, dass sie ihre Mutter besucht, mit ihr telefoniert haben oder sonst irgendwelche Unternehmungen gestartet haben. Im Nachhinein tut es mir leid, dass ich anderen diese Erlebnisse beneide und versuche dann, mich mit ihnen zu freuen. Es fällt mir aber nicht leicht. Ist das euch auch so ergangen?
Ich habe auch die "was-wäre-wenn"-Phasen. Ich versuche, diese aber nicht zu nah an mich ranzulassen, da ich mir vorstellen kann, dass man daran zerbrechen kann. Auch Konzentrationsstörungen habe ich, wenn ich in Erinnerungen oder Gedanken schwelge und das kommt mehrmals täglich vor.
Meine liebste Freundin hat zu mir gesagt, dass alle "ersten Male" nach dem Tod eines lieben Menschen, die schlimmsten sind. Die Feiertage stehen bevor, dann kommt mein Geburtstag, dann der Geburtstag meiner Schwester. Und dann würde Mamas Geburtstag kommen, der nun ohnehin immer negativ behaftet sein wird, da sie an selbigem in diesem Jahr den schweren Herzinfarkt hatte, dessen Folgen 10 Tage später zu ihrem Tod führten. Ich hoffe nun darauf, dass die Last zumindest nach ihrem ersten Todestag etwas leichter wird. Mir ist bewusst, dass sich Trauer nicht an einem Tag ein- bzw. ausschalten lässt. Aber das ist so ein Stichtag, von dem ich froh sein werde, wenn er vorbei ist. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (nodoc)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179513372016-11-28T10:50:30+01:00nodoc"Beitrag von nodocCapitano schrieb:Wäre ich überhaupt nicht vorbereitet gewesen hätte es mich sicher weitaus schlimmer getroffen. Ich bin nicht sicher ob es anders gewesen wäre, wenn ich Zeit gehabt hätte mich darauf vorzubereiten. Letztendlich muss ich dankbar sein, dass es so gekommen ist und mein Mann nicht noch monatelang krank war und leiden musste. Die Gewissheit das er sehr schnell, wahrscheinlich ohne noch einmal zu Bewusstsein zu kommen, im Schlaf starb...
Capitano schrieb:Oh nein. Du hast es damit ja noch weitaus schlimmer erwischt als ich.
...mir hat das irgendwie auch etwas die Angst vor dem Sterben genommen. Klingt verrückt, aber ich war immer diejenige die keine Angst vor dem Tod, aber vor dem sterben an sich hatte.
Finde es schön, dass du den Thread auf gemacht hast. Ich hoffe einfach das ich mit meiner Geschichte dir und anderen, etwas helfen kann.
hallo-ho schrieb:Wenn derjenige, der damals gestorben ist, wiederbelebt worden wäre, wäre er höchstwahrscheinlich im Koma gelegen und das war genau das, was er nie gewollt hat.
Kann den Gedanken gut verstehen. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (hallo-ho)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179506472016-11-28T09:15:32+01:00hallo-ho"Beitrag von hallo-hoCapitano schrieb:Wäre ich überhaupt nicht vorbereitet gewesen hätte es mich sicher weitaus schlimmer getroffen.Bei dem Trauerfall, den ich oben beschrieben habe, ging es auch um einen sehr plötzlichen und schnellen Tod eines sehr nahen Angehörigen.
Ich habe in der Zeit danach u.a. darüber nachgedacht, ob ich (und die anderen davon betroffenen Trauernden) besser klarkommen würden, wenn wir alle "mehr Zeit" gehabt hätten.
Wenn ich aber dann an Fälle denke wie Koma (auch das habe ich bei einer recht nahen Verwandten erlebt) oder wenn Angehörige mitansehen müssen, wie jemand über Monate z.B. von Krebs zerfressen wird - ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Trauer einfacher macht. Da ist man ja schon vor Eintritt des Todesfalls emotional und mit sonstigen Kräften total ausgelaugt. Man hat höchstens den "Trost", dass derjenige nicht mehr leiden muss und evt. hatte man Gelegenheit, noch das eine oder andere anzusprechen.
Ich bin in dem einen speziellen Fall für mich zum Schluss gekommen, dass es bei allem Unglück so das Beste war. Wenn derjenige, der damals gestorben ist, wiederbelebt worden wäre, wäre er höchstwahrscheinlich im Koma gelegen und das war genau das, was er nie gewollt hat.
Davon abgesehen, dass wir alle (Sterbende und Angehörige) sowieso nicht in der Hand haben, wann und wie jemand stirbt. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179491612016-11-27T22:53:52+01:00Capitano"Beitrag von Capitanodarkstar69 schrieb:Mein Beileid! Ich glaube, Du machst schon alles richtig. Du lässt Deine Gefühle zu, das sind wichtige und richtige Gefühle. Du lebst sie aus und redest drüber. Du befasst Dich mit dieser Situation und bewältigst sie also schon längst. Der Schmerz ist groß und heftig und gut so. Das zeigt, dass der Mensch Dir wichtig war. Egal was sonst passierte. Ich denke, Du verarbeitest die Situation super. Es ist eine schwere Zeit. Bewahre Dir die Erinnerungen an die Person und Dein Leben. Akzeptiere, wie es ist und erfreue Dich der Andenken. Dann hast Du in einiger Zeit den Schmerz überwunden und darüber freuen, was positiv war gemeinsam mit dieser Person. Auch wenn es gerade weh tut, es ist alles gut so, wie Du es machst.Ja, habe mir ja auch bewusst beim entrümpeln einige Andenken mitgenommen (unter anderem auch das Namensschild an der Tür da nur mehr ich den Nachnamen teile, dazu eben wie schon erwähnt Fotoalben und ähnliches) mit dem Hintergedanken dass ich irgendwann positive Gefühle verspüren werde beim ansehen bzw beim erinnern, in weiser Voraussicht. Zum jetzigen Stand ist das natürlich nicht möglich, wenn ich versuche mir Fotos anzusehen dann muss ich die nach relativ kurzer Zeit wieder wegpacken.
capspauldin schrieb:Ehrliche Worte, Respekt und Anerkennung dafür, denn dies ist nie leicht. Aus diesem Grund werde ich da auch meine persönliche Erfahrung berichten.
Vielen schrieben es ja schon, im Endeffekt bist du auf dem richtigen Weg, Sichtweisen tauchen nun auf, Erfahrungen und Zustände die neu sind, die jedoch nur richtig geordnet werden müssen.
Du hast echt viel angegeben und ich will dich nur in einem Punkt bestärken, da ich finde dies der wichtigste ist.
Du hast nun das Gefühl der Reue gehabt, nicht ausreichend da gewesen zu sein. Du hättest mehr für den Angehörigen da sein können, ja das ist sicherlich korrekt. Lerne daraus, so dass du dieses Gefühl nie mehr entwickeln musst. Menschen kommen oft verändert aus den Situationen raus, manche werden kühler, manche werden herzlicher. Werde für deine Nächsten herzlicher!
Mehr kann ich dir nicht sagen, dies ist aber für mich der elementarste Baustein, um raus zu kommen.
Ich habe daraus gelernt und denke dass dieser Vorfall mich nachhaltig verändern wird. Gar nicht so auf eine negative Art sondern denke ich eher dass sich mein Umgang mit mir wichtigen Menschen auf eine positive Art ändern wird.
Blues666 schrieb:Beim ersten Mal hatte ich noch den Rückhalt durch meinen Vater und - teilweise - durch meinen Bruder. Beim zweiten Mal war ich dann alleine. Dazu sollte ich vielleicht anführen, dass ich immer schon so eine Art "Lone Wolf" war. Böse Zungen würden behaupten, ich sei beziehungsunfähig. Na ja, böse Zungen halt... ;)
Damals dachte ich, ich steh das problemlos durch, nur hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch beruflich ziemlich die Kacke am dampfen, was ich leider unterschätzte (die berufliche Problematik hat dann auch zu einem Burn Out geführt, allerdings später). Aus heutiger Sicht wäre es besser gewesen, ich hätte nicht versucht, den Helden zu spielen, ich habe damals einige Entscheidungen getroffen, die nicht so gut waren. Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass ich mit diesem Wust aus Problemen ein wenig überfordert war. Aber nachher ist man ja meistens klüger...
Tja, vor allem in einer Phase der Trauer ist natürlich nicht alles was man macht, rational erklärbar. Leider. ;)
Blues666 schrieb:Dieser Thread entwickelt sich überaus interessant, wie ich finde. Er bildet mittlerweile eine schöne Quelle an Erfahrungen, auf die Betroffene künftig zugreifen können. Und aus meiner Sicht zeigt er auch sehr schön, dass wir alle sehr ähnliche Erfahrungen bzw. Empfindungen haben. Das, was wir erleben (oder erlebten) scheint also die Regel zu sein.
Insgeheim habe ich genau darauf gehofft. Ich will ja auch nicht dass es in dem Thread nur um mich und meine Geschichte geht. Vielleicht zieht er sich irgendwann wie ein roter Faden durchs Allmy und wird zu einer Art Anlaufstelle für Trauernde. Denke dass die Entscheidung richtig war das hier zu posten, vor allem durch das was ich unter anderem im Gedenk-Thread immer so lese, war mir klar dass hier sehr viele User bereits diese Erfahrung gemacht haben.
nodoc schrieb:Mein Mann. Er starb sehr plötzlich am so genannten, Sekundentod. Jede Menge Schuldgefühle in Richtung:" Hätte ich das vorher erkennen müssen, gab es Anzeichen?" Konnte ich mich tagelang dran abarbeiten, ohne das es im Endeffekt irgendetwas geändert hätte.
Betrachte deine "Schuldgefühle", aber bleib dabei auf dem Teppich. Wir sind nur Menschen, die auch Fehler machen müssen. Du hast ja geschrieben...
Oh nein. Du hast es damit ja noch weitaus schlimmer erwischt als ich. Ich persönlich bin ja "froh" dass ich zumindest vorab schon mich darauf einstellen konnte/musste, dass es zu Ende gehen wird. Als ich die Nachricht dann erhalten habe, hat es gar keine so große Gefühlsänderung in mir ausgelöst da ich schon vorher mit dem Trauern begonnen habe, und mit allen anderen Gefühlen. Und vor allem deshalb weil ich ja schon wusste, dass dieser Anruf kommen wird. Nur wann genau er kommt, war nicht sicher. Wäre ich überhaupt nicht vorbereitet gewesen hätte es mich sicher weitaus schlimmer getroffen. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (nodoc)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179428312016-11-27T11:46:27+01:00nodoc"Beitrag von nodocCapitano schrieb:Bei dir war es DER wichtigste Mensch im Leben? Darf ich nachfragen wer?Mein Mann. Er starb sehr plötzlich am so genannten, Sekundentod. Jede Menge Schuldgefühle in Richtung:" Hätte ich das vorher erkennen müssen, gab es Anzeichen?" Konnte ich mich tagelang dran abarbeiten, ohne das es im Endeffekt irgendetwas geändert hätte.
Betrachte deine "Schuldgefühle", aber bleib dabei auf dem Teppich. Wir sind nur Menschen, die auch Fehler machen müssen. Du hast ja geschrieben...
Capitano schrieb:Mich plagt zudem ein schlechtes Gewissen da ich mich der Person gegenüber oft wirklich schlecht verhalten habe. Und mich nie wirklich dafür entschuldigt habe. Jetzt ist es eben zu spät, habe diesen Menschen außerdem seit Ewigkeiten nicht mehr besucht seit ich weg war, hatte es immer wieder versprochen, dann aber doch aufgeschoben, nie daran gedacht dass es irgendwann zu spät sein könnte. Nun war genau das der Fall. Erst am "Sterbebett" habe ich mich dann wieder blicken lassen als mir bewusst wurde dass es sonst wirklich zu spät ist. Da war aber dieser Mensch der mich mein ganzes Leben begleitet hat, schon nicht mehr ansprechbar, konnte auch kaum noch die Augen aufmachen. Hat ziemlich sicher auch gar nichts mehr von meinem Besuch mitbekommen.
...manchmal merkt man erst wie wichtig uns Menschen wirklich waren, wenn sie nicht mehr da sind. Der Tod anderer, konfrontiert mit der eigenen Endlichkeit und zwingt zur Selbstreflektion. Genau das machst du gerade und ich finde es sehr mutig, dass du das hier im Forum so offen schreibst. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Blues666)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179420692016-11-27T10:42:13+01:00Blues666"Beitrag von Blues666Capitano schrieb:wenn ich das richtig verstehe standest du ja mehr oder weniger alleine da. Hat dich das Alleinsein zusätzlich belastet? Hättest du dir gewünscht jemanden an deiner Seite zu haben der dir beisteht?Beim ersten Mal hatte ich noch den Rückhalt durch meinen Vater und - teilweise - durch meinen Bruder. Beim zweiten Mal war ich dann alleine. Dazu sollte ich vielleicht anführen, dass ich immer schon so eine Art "Lone Wolf" war. Böse Zungen würden behaupten, ich sei beziehungsunfähig. Na ja, böse Zungen halt... ;)
Damals dachte ich, ich steh das problemlos durch, nur hatte ich zu diesem Zeitpunkt auch beruflich ziemlich die Kacke am dampfen, was ich leider unterschätzte (die berufliche Problematik hat dann auch zu einem Burn Out geführt, allerdings später). Aus heutiger Sicht wäre es besser gewesen, ich hätte nicht versucht, den Helden zu spielen, ich habe damals einige Entscheidungen getroffen, die nicht so gut waren. Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass ich mit diesem Wust aus Problemen ein wenig überfordert war. Aber nachher ist man ja meistens klüger...
Dieser Thread entwickelt sich überaus interessant, wie ich finde. Er bildet mittlerweile eine schöne Quelle an Erfahrungen, auf die Betroffene künftig zugreifen können. Und aus meiner Sicht zeigt er auch sehr schön, dass wir alle sehr ähnliche Erfahrungen bzw. Empfindungen haben. Das, was wir erleben (oder erlebten) scheint also die Regel zu sein. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (hallo-ho)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179419572016-11-27T10:30:00+01:00hallo-ho"Beitrag von hallo-hoCapitano schrieb:Tut mir leid das zu hören.... auch wenn ich -nicht falsch verstehen- auf eine andere Art doch etwas erleichtert bin wenn ich lese dass es allen gleich geht die in dieser Situation sind.Ich versteh das richtig, keine Angst :)
Ich habe auch im letzten Post relativ persönliiche Dinge geschrieben, um zu zeigen: Es ist durchaus keine einfache Zeit, aber man kann sie überstehen. Der eine auf die Art, der andere auf eine andere. Der eine in kürzerer Zeit, der andere länger. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (capspauldin)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179419052016-11-27T10:16:31+01:00capspauldin"Beitrag von capspauldin Ehrliche Worte, Respekt und Anerkennung dafür, denn dies ist nie leicht. Aus diesem Grund werde ich da auch meine persönliche Erfahrung berichten.
Vielen schrieben es ja schon, im Endeffekt bist du auf dem richtigen Weg, Sichtweisen tauchen nun auf, Erfahrungen und Zustände die neu sind, die jedoch nur richtig geordnet werden müssen.
Du hast echt viel angegeben und ich will dich nur in einem Punkt bestärken, da ich finde dies der wichtigste ist.
Du hast nun das Gefühl der Reue gehabt, nicht ausreichend da gewesen zu sein. Du hättest mehr für den Angehörigen da sein können, ja das ist sicherlich korrekt. Lerne daraus, so dass du dieses Gefühl nie mehr entwickeln musst. Menschen kommen oft verändert aus den Situationen raus, manche werden kühler, manche werden herzlicher. Werde für deine Nächsten herzlicher!
Mehr kann ich dir nicht sagen, dies ist aber für mich der elementarste Baustein, um raus zu kommen. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (darkstar69)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179414812016-11-27T09:29:32+01:00darkstar69"Beitrag von darkstar69Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645-1#id179407152016-11-27T01:20:56+01:00Capitano"Beitrag von Capitano
u wirst es schaffen. Wie lange diese Phase, in der Du jetzt bist, auch dauert, vergiss nicht, es wird auch wieder besser. Du bist jetzt extrem emotionalisiert, das gibt sich aber wieder, dauert meiner Erinnerung nach ein paar Wochen. Dann holt Dich das Leben sowieso wieder ein, der Alltag halt.
Mach Dir nicht zu viele Vorwürfe. Nachher ist man immer schlauer, vorher aber hätte man es eben doch nicht wissen können oder man konnte es halt nicht wahrhaben, das ist genauso menschlich. Das Leben geht weiter, muss es ja. Ist eine Binsenweisheit, aber trotzdem wahr. Du wirst einen Weg finden, diesen Lebensabschnitt abzuschließen.
Was dann folgt, ist nichts geringeres als ein neuer Lebensabschnitt. Das ist jetzt Dein Lebensabschnitt. Als Vater, als Gatte (oder halt Lebensgefährte) und als Mensch. Jetzt bist Du dran, endgültig. Mach was draus!
Das war jedenfalls - so ungefähr und ohne die Begriffe "Vater" und Gatte" - mein Gedankengang, mit dem ich das Kapitel abgeschlossen habe. Wahrscheinlich muss aber sowieso jeder seinen eigenen Geistesblitz haben.In meinem Fall hat "mein" Lebensabschnitt mit meiner Familie ja schon vor Jahren begonnen, als ich eben auch weggezogen bin. Ich hatte erst mit der Verantwortung die ich zu tragen hatte, mein Leben auf die Reihe bekommen. Vorher war das überhaupt nicht der Fall. Aber ich habe den größtmögichen Fehler gemacht, nämlich mich in jeder nur erdenklichen Hinsicht von meinem "früheren" Leben distanziert und das beinhaltete auch dass der Kontakt zu (unter anderem) dieser Person wirklich sehr minimal stattfand. Natürlich habe ich oft angerufen und gefragt wie es geht, habe aber wie gesagt immer versprochen, mal vorbeizukommen und habe es immer aufgeschoben da immer irgendwas anderes war von dem ich der Meinung war es ist momentan eher dringlich. Ich denke ich führe jetzt ein souveränes Leben, mit allem was eben dazugehört. Arbeit, Wohnung, Frau/Lebensgefährtin, Kind - wie das eben so ist. Das was davor war ist erst jetzt für mich wieder allgegenwärtig und die Sentimentalität nimmt mit jeder Sekunde der Trauer zu. Der Wunsch, erlebtes noch einmal erleben zu können. Allgemein Wünsche, von denen mir selbst bewusst ist dass sie nicht möglich sind. Hätte, wäre - alles Dinge die sinnlos sind weil man es nicht mehr ändern kann aber man kann auch nicht aufhören daran zu denken.
Ich will auch noch nicht ans "abschließen" denken, mir ist bewusst dass ich eine Zeit brauchen werde um das aufzuarbeiten. Und mein "Licht am Ende des Tunnels" ist eben der Gedanke, dass ich eines Tages nicht mehr mit reiner Trauer, sondern auch glücklich an die vielen Erinnerungen zurückdenken kann. Das ist der einzige Wunsch den ich momentan habe, der wirklich in Erfüllung gehen kann und wird.
Ich würde gerne wenn das in deinem Interesse ist, aber mehr von deiner Geschichte hören.... wenn ich das richtig verstehe standest du ja mehr oder weniger alleine da. Hat dich das Alleinsein zusätzlich belastet? Hättest du dir gewünscht jemanden an deiner Seite zu haben der dir beisteht?
slobber schrieb:Ich glaube, egal wie "häufig" man mit dem Tod fremder oder nahestehender Personen konfrontiert wird - es wird nicht besser oder leichter erträglich. Im Endeffekt trifft es einen immer, die selben Gedanken kommen auf, all dieses "hätte man mal...". Doch für "Wenn" und "Hätte" ist es dann zu spät. Es wird also nicht leichter, nur etwas anders. Man weiß dann irgendwann welche Stadien der Trauer (wahrscheinlich) auf einen zukommen, was erwartet wird, was zu tun ist.
Theoretisch kann man aus dem "Wenn... dann hätte ich noch..." lernen. Mancher macht dies, mancher hält nur kurz an diesem Vorsatz fest... und mancher übertüncht es mit Alltagskram (bis zum nächsten Mal).
Mir graut es vor dem Tag an dem es in meiner Familie mal wieder soweit ist. Vorletztes Jahr und letztes Jahr stand es bei einem Familienmitglied immer mal wieder auf der Kippe... aber Unkraut vergeht ja nicht so leicht :)
Also dass ich daraus lerne ist so sicher wie das Amen im Gebet. Ich werde den Menschen die mir wichtig definitiv deutlicher und häufiger zeigen dass es so ist. Ein zweites Mal passiert mir das unter Garantie nicht.
hallo-ho schrieb:Ich hatte bislang ein paar Trauerfälle, einer davon war richtig massiv.
Meine Erfahrung ist, dass ich da nicht viel machen konnte. Womit ich gar nicht gerechnet habe - ich bekam über ein Jahr lang massive Konzentrationsprobleme. Die Trauer war also ganz anders, als ich es mir immer vorgestellt hatte. Natürlich war ich auch traurig/hab getrauert, aber am längsten hatte ich mit den Konzentrationsproblemen zu kämpfen. Anfangs habe ich gedacht, das vergeht bald wieder. Aber merklich besser wurde es erst nach ca. einem Jahr. Bis ich "geistig" aber wieder den alten Stand erreicht habe, das hat aus meiner Sicht sogar mehrere Jahre gedauert.
Was will ich dir damit sagen? :)
- Trauer kann sich ganz verschiedenartig äußern. - Die Art und Länge der Trauer ist von Mensch zu Mensch und von Trauerfall zu Trauerfall verschieden und legitim. - Es war für mich eine schwierige Zeit, in der auch vieles nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht hätte - aber am Ende habe ich alles geschafft, was ich schaffen wollte.
Ich wünsche dir und allen Trauernden viel Kraft und alles Gute.
Tut mir leid das zu hören.... auch wenn ich -nicht falsch verstehen- auf eine andere Art doch etwas erleichtert bin wenn ich lese dass es allen gleich geht die in dieser Situation sind.
nodoc schrieb:Es tut mir sehr leid für dich, dass du das jetzt erleben musst. Ich denke ich kann das gut nachvollziehen wie du dich fühlst, da ich meinen " Supergau " vor einigen Jahren erlebt habe. Auch wenn ich mich vorher schon von mir nahe stehenden Menschen verabschieden musste ( meist kann man sich ja nicht vorher „verabschieden“ ) und dachte ich kann mit Trauer umgehen, hat mich dieser Verlust völlig überraschend und mit voller Wucht getroffen. Ich habe Jahre gebraucht um damit klar zu kommen.
Leider gibt es kein "Patentrezept" wie man mit Trauer umgeht.
Aber alles was du jetzt fühlst, ist in Ordnung. Es ist ein Teil von dir und was dich mit der Person verbunden hat. Das Trauer auch die positiven Erinnerungen überdeckt kenne ich und habe es gehasst, wenn Menschen mir sagten:" Denk doch an die guten Dinge, die ihr zusammen hattet."
In der akuten Trauerphase war ich überhaupt nicht in der Lage diese an mich heran zu lassen, weil gerade das unglaublich schmerzhaft sein kann und den Verlust noch bewusster macht. Ich konnte das erst mit der Zeit wieder Stück für Stück, in meinem Tempo. Hat Jahre gedauert bis ich mit meiner Trauer um den wichtigsten Menschen im Leben, einigermaßen klar kam.
Dazu gehören eben auch Schuldgefühle.
Ich denke jeder der so etwas erlebt, hat sie. Oft sind sie völlig irrational und manchmal eben auch real. Wir gehen nicht permanent durchs Leben mit dem Gedanken, das uns nur eine bestimmte Zeit mit dem Anderen zur Verfügung steht. Das geht auch gar nicht und wäre völlig unrealistisch. Wenn der andere dann stirbt, stellt man sich die Frage ob man in der Vergangenheit alles richtig gemacht hat. Das kann aber kein Mensch leisten. Wir machen Fehler und verhalten uns im Alltag nicht immer so, als ob es der letzte Tag ist den man zusammen hat. Im Idealfall kann man sich verabschieden, alles noch sagen was gesagt werden will. Aber, wer hat schon das Glück?
Lass einfach auch deine Schuldgefühle zu, sie sind auch ein Teil der Trauer. Aber, versuch sie nicht größer zu machen als sie sind. Man neigt in der ersten Zeit dazu den anderen besser zu machen als er war und sich selber extrem kritisch zu betrachten.
Möglicherweise tröstet es dich ein bisschen, wenn ich dir sage das es besser wird und man lernt mit dem Verlust zu leben. Weg schieben, lässt sich die Trauer nicht. Man muss sie zu lassen, weil sie ein Teil von uns ist. Im Laufe der Zeit wird sie aber sanfter und besucht uns seltener. Irgendwann kennen wir sie so gut wie eine alte Bekannte, die uns zwar selten besucht aber willkommen ist, weil sie nichts erschreckendes mehr hat.
Bei dir war es DER wichtigste Mensch im Leben? Darf ich nachfragen wer? Freundin/Frau? Mutter? Vater? Kind? Hattest du trotzdem noch andere Menschen die dich bei der Verarbeitung der Trauer unterstützt haben?
Jetzt wo ich in der Situation bin denke ich mir, es muss wirklich schlimm sein wenn man mit so etwas auch noch alleine dastehen würde. Auch das gibt es wohl leider oft genug.
Spookywoman schrieb:Vor fast 4 Jahren ist meine Mutter gestorben. Die letzten Monate waren nicht einfach und die letzten Tage sowie Stunden waren schlimm. Ich war kurz vor ihrem Tod noch bei ihr, aber sie war bereits im Wachkoma und hat auf nichts reagiert. Ich habe dann 2 Stunden lang mit ihr gesprochen und konnte dadurch "abschliessen" (sofern man das überhaupt kann). Ich glaube, dass Menschen die nicht mehr ansprechbar sind durchaus mitbekommen können was um sie herum geschieht.
Jeder Mensch trauert anders. Auch wenn du kein emotionaler Mensch bist, hoffe ich, dass du deine Gefühle nicht versuchst zu unterdrücken und dass du einen Weg findest um sie zu verarbeiten. Gefühle zu verarbeiten ist wichtig und deine Tochter lernt von ihren Vorbildern wie sie mit ihren eigenen Gefühlen umgehen soll. Lass dir bei der Trauer soviel Zeit wie du brauchst und setz dich nicht unter Druck. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und ich habe sehr viel geweint und manchmal (aber nur noch selten) weine ich auch heute noch deswegen. Der Schmerz hat mit der Zeit zwar stark abgenommen aber in manchen Situationen kommt er wieder zurück. Gerade Weihnachten und Jan/Feb ist so eine Zeit, weil meine Mutter an Weihnachten ins Krankenhaus musste und 2 Monate später dort gestorben ist.
Schuldgefühle gehören oft zum Trauern dazu und dass einen viele Dinge beschäftigen die man gerne noch gesagt, getan oder rückgängig gemacht hätte ebenfalls. Wie dir oben bereits empfohlen würde, kannst du versuchen die Dinge aufzuschreiben. Mir hilft schreiben dabei meine Gefühle zu verarbeiten und mir über gewisse Dinge klar zu werden.
Ich wünsche dir viel Kraft um alles durchzustehen. Es wird besser.
Nein unterdrücken tu ich nichts. Ich habe mit meiner Freundin schon ein paar Mal jetzt drüber gesprochen, aber festgestellt dass es mir noch sehr schwer fällt. Ich kann mich aber auch wenn jemand neben mir ist, doch relativ gut zusammenreissen. Es ist jetzt also nicht so dass ich vor anderen plötzlich unkontrolliert in Tränen ausbreche etc., und wenn ich dann alleine bin dann lasse ich die Emotionen dann ein wenig raus, Ich habe festgestellt dass es auf diese Art für mich aktuell am einfachsten ist. Ich denke da muss aber jeder für sich selbst erkennen wie man am einfachsten damit umgeht. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Spookywoman)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179354692016-11-26T14:10:47+01:00Spookywoman"Beitrag von Spookywoman Vor fast 4 Jahren ist meine Mutter gestorben. Die letzten Monate waren nicht einfach und die letzten Tage sowie Stunden waren schlimm. Ich war kurz vor ihrem Tod noch bei ihr, aber sie war bereits im Wachkoma und hat auf nichts reagiert. Ich habe dann 2 Stunden lang mit ihr gesprochen und konnte dadurch "abschliessen" (sofern man das überhaupt kann). Ich glaube, dass Menschen die nicht mehr ansprechbar sind durchaus mitbekommen können was um sie herum geschieht.
Jeder Mensch trauert anders. Auch wenn du kein emotionaler Mensch bist, hoffe ich, dass du deine Gefühle nicht versuchst zu unterdrücken und dass du einen Weg findest um sie zu verarbeiten. Gefühle zu verarbeiten ist wichtig und deine Tochter lernt von ihren Vorbildern wie sie mit ihren eigenen Gefühlen umgehen soll. Lass dir bei der Trauer soviel Zeit wie du brauchst und setz dich nicht unter Druck. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und ich habe sehr viel geweint und manchmal (aber nur noch selten) weine ich auch heute noch deswegen. Der Schmerz hat mit der Zeit zwar stark abgenommen aber in manchen Situationen kommt er wieder zurück. Gerade Weihnachten und Jan/Feb ist so eine Zeit, weil meine Mutter an Weihnachten ins Krankenhaus musste und 2 Monate später dort gestorben ist.
Schuldgefühle gehören oft zum Trauern dazu und dass einen viele Dinge beschäftigen die man gerne noch gesagt, getan oder rückgängig gemacht hätte ebenfalls. Wie dir oben bereits empfohlen würde, kannst du versuchen die Dinge aufzuschreiben. Mir hilft schreiben dabei meine Gefühle zu verarbeiten und mir über gewisse Dinge klar zu werden.
Ich wünsche dir viel Kraft um alles durchzustehen. Es wird besser. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (nodoc)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179335212016-11-26T11:29:41+01:00nodoc"Beitrag von nodoc
Es tut mir sehr leid für dich, dass du das jetzt erleben musst. Ich denke ich kann das gut nachvollziehen wie du dich fühlst, da ich meinen " Supergau " vor einigen Jahren erlebt habe. Auch wenn ich mich vorher schon von mir nahe stehenden Menschen verabschieden musste ( meist kann man sich ja nicht vorher „verabschieden“ ) und dachte ich kann mit Trauer umgehen, hat mich dieser Verlust völlig überraschend und mit voller Wucht getroffen. Ich habe Jahre gebraucht um damit klar zu kommen.
Leider gibt es kein "Patentrezept" wie man mit Trauer umgeht.
Aber alles was du jetzt fühlst, ist in Ordnung. Es ist ein Teil von dir und was dich mit der Person verbunden hat. Das Trauer auch die positiven Erinnerungen überdeckt kenne ich und habe es gehasst, wenn Menschen mir sagten:" Denk doch an die guten Dinge, die ihr zusammen hattet."
In der akuten Trauerphase war ich überhaupt nicht in der Lage diese an mich heran zu lassen, weil gerade das unglaublich schmerzhaft sein kann und den Verlust noch bewusster macht. Ich konnte das erst mit der Zeit wieder Stück für Stück, in meinem Tempo. Hat Jahre gedauert bis ich mit meiner Trauer um den wichtigsten Menschen im Leben, einigermaßen klar kam.
Dazu gehören eben auch Schuldgefühle.
Ich denke jeder der so etwas erlebt, hat sie. Oft sind sie völlig irrational und manchmal eben auch real. Wir gehen nicht permanent durchs Leben mit dem Gedanken, das uns nur eine bestimmte Zeit mit dem Anderen zur Verfügung steht. Das geht auch gar nicht und wäre völlig unrealistisch. Wenn der andere dann stirbt, stellt man sich die Frage ob man in der Vergangenheit alles richtig gemacht hat. Das kann aber kein Mensch leisten. Wir machen Fehler und verhalten uns im Alltag nicht immer so, als ob es der letzte Tag ist den man zusammen hat. Im Idealfall kann man sich verabschieden, alles noch sagen was gesagt werden will. Aber, wer hat schon das Glück?
Lass einfach auch deine Schuldgefühle zu, sie sind auch ein Teil der Trauer. Aber, versuch sie nicht größer zu machen als sie sind. Man neigt in der ersten Zeit dazu den anderen besser zu machen als er war und sich selber extrem kritisch zu betrachten.
Möglicherweise tröstet es dich ein bisschen, wenn ich dir sage das es besser wird und man lernt mit dem Verlust zu leben. Weg schieben, lässt sich die Trauer nicht. Man muss sie zu lassen, weil sie ein Teil von uns ist. Im Laufe der Zeit wird sie aber sanfter und besucht uns seltener. Irgendwann kennen wir sie so gut wie eine alte Bekannte, die uns zwar selten besucht aber willkommen ist, weil sie nichts erschreckendes mehr hat. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (hallo-ho)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179332292016-11-26T10:16:15+01:00hallo-ho"Beitrag von hallo-ho Ich hatte bislang ein paar Trauerfälle, einer davon war richtig massiv.
Meine Erfahrung ist, dass ich da nicht viel machen konnte. Womit ich gar nicht gerechnet habe - ich bekam über ein Jahr lang massive Konzentrationsprobleme. Die Trauer war also ganz anders, als ich es mir immer vorgestellt hatte. Natürlich war ich auch traurig/hab getrauert, aber am längsten hatte ich mit den Konzentrationsproblemen zu kämpfen. Anfangs habe ich gedacht, das vergeht bald wieder. Aber merklich besser wurde es erst nach ca. einem Jahr. Bis ich "geistig" aber wieder den alten Stand erreicht habe, das hat aus meiner Sicht sogar mehrere Jahre gedauert.
Was will ich dir damit sagen? :)
- Trauer kann sich ganz verschiedenartig äußern. - Die Art und Länge der Trauer ist von Mensch zu Mensch und von Trauerfall zu Trauerfall verschieden und legitim. - Es war für mich eine schwierige Zeit, in der auch vieles nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht hätte - aber am Ende habe ich alles geschafft, was ich schaffen wollte.
Ich wünsche dir und allen Trauernden viel Kraft und alles Gute. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (slobber)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179330652016-11-26T09:46:19+01:00slobber"Beitrag von slobber
Ich glaube, egal wie "häufig" man mit dem Tod fremder oder nahestehender Personen konfrontiert wird - es wird nicht besser oder leichter erträglich. Im Endeffekt trifft es einen immer, die selben Gedanken kommen auf, all dieses "hätte man mal...". Doch für "Wenn" und "Hätte" ist es dann zu spät. Es wird also nicht leichter, nur etwas anders. Man weiß dann irgendwann welche Stadien der Trauer (wahrscheinlich) auf einen zukommen, was erwartet wird, was zu tun ist.
Theoretisch kann man aus dem "Wenn... dann hätte ich noch..." lernen. Mancher macht dies, mancher hält nur kurz an diesem Vorsatz fest... und mancher übertüncht es mit Alltagskram (bis zum nächsten Mal).
Mir graut es vor dem Tag an dem es in meiner Familie mal wieder soweit ist. Vorletztes Jahr und letztes Jahr stand es bei einem Familienmitglied immer mal wieder auf der Kippe... aber Unkraut vergeht ja nicht so leicht :) ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Blues666)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179328292016-11-26T08:51:33+01:00Blues666"Beitrag von Blues666 Du wirst es schaffen. Wie lange diese Phase, in der Du jetzt bist, auch dauert, vergiss nicht, es wird auch wieder besser. Du bist jetzt extrem emotionalisiert, das gibt sich aber wieder, dauert meiner Erinnerung nach ein paar Wochen. Dann holt Dich das Leben sowieso wieder ein, der Alltag halt.
Mach Dir nicht zu viele Vorwürfe. Nachher ist man immer schlauer, vorher aber hätte man es eben doch nicht wissen können oder man konnte es halt nicht wahrhaben, das ist genauso menschlich. Das Leben geht weiter, muss es ja. Ist eine Binsenweisheit, aber trotzdem wahr. Du wirst einen Weg finden, diesen Lebensabschnitt abzuschließen.
Was dann folgt, ist nichts geringeres als ein neuer Lebensabschnitt. Das ist jetzt Dein Lebensabschnitt. Als Vater, als Gatte (oder halt Lebensgefährte) und als Mensch. Jetzt bist Du dran, endgültig. Mach was draus!
Das war jedenfalls - so ungefähr und ohne die Begriffe "Vater" und Gatte" - mein Gedankengang, mit dem ich das Kapitel abgeschlossen habe. Wahrscheinlich muss aber sowieso jeder seinen eigenen Geistesblitz haben.
Ich wünsch Dir alles Gute! ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179327772016-11-26T08:36:09+01:00Capitano"Beitrag von Capitanosunshinelight schrieb:Wenn dir diese Person so wichtig war, wieso erscheint dir die Zeit mit ihr dann so weit entfernt?Ich hab vor ein paar Jahren quasi einen kleinen Neuanfang gemacht, neue Wohnung, neuer Job, Frau und Kind.... Seitdem waren eigentlich alle Erinnerungen an die Zeit früher, Kindheit und Jugend, etwas verblasst. Es schien eben sehr weit weg. Keine Ahnung wie man das beschreiben kann.
Blues666 schrieb:Wie lange es dauert? Genau wie Du war ich früher jemand, der seinen Gefühlen nicht immer so einfach Ausdruck verleihen konnte (das ist heute etwas besser), daher die schlechte Nachricht: bei mir hat es in beiden Fällen etwa 3 Jahre gebraucht, bis alles soweit verarbeitet war. Das ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden, vielleicht schaffen das andere in wenigen Monaten, bei mir war es halt nicht so. Nach etwa einem Jahr war mal das Schlimmste vorbei und ich konnte wieder klar denken, trotzdem war ich immer noch sehr traurig, nur war es halt nicht mehr so schmerzhaft und auch kein Dauerzustand mehr. Wie gesagt, nach 3 Jahren war bei mir wieder soweit alles okay. Aber glaub mir, manchmal steigen mir auch heute noch die Tränen auf, wenn ich an die jeweiligen Situationen (also an die Tode) zurückdenke (beide Fälle waren allerdings auch ein wenig heftig, Krankheit, Behandlung, Operationen bis zum geht nicht mehr, das zehrt dann schon auch an der eigenen Substanz, wenn man da hilflos zusehen muss und dann nach Monaten oder Jahren alles doch nichts gebracht hat).
Das ist heftig, ja. Wenn da noch ein langer Leidensweg davor dabei ist, will ich mir das gar nicht vorstellen.
Blues666 schrieb:Heute kann ich an meine Eltern zurückdenken und es steigt dann diese Wärme auf, die sie mir immer so gut vermittelt haben. Es ist natürlich oft auch Wehmut dabei, aber mittlerweile überwiegen doch deutlich positivere Gefühle. Ja, ich kann heute wieder spüren, wie glücklich ich als Kind war und wie glücklich meine Eltern waren. Das geht!
Das ist doch auch viel wert. Sehr viel sogar meine ich.
Und nein, verheiratet bin ich nicht, es ist nur quasi so, als wenn es so wäre ;):D
Alkohol und Drogen konsumiere ich aus Prinzip nicht. Das war immer schon so. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Blues666)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179324052016-11-26T02:41:54+01:00Blues666"Beitrag von Blues666 Nur für den Fall, dass das nicht sowieso klar ist: Hände weg von Alkohol oder Drogen. Du trägst Verantwortung, wenn Du Dir die Birne wegbläst, ist das nur eine Art Flucht. Vielleicht nachvollziehbar, aber - jedenfalls mittel- bis langfristig - falsch und unverantwortlich. Und auch von Medikamenten würde ich abraten, außer kurzfristig.
Denke aber, das ist eh klar... ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Blues666)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179323492016-11-26T02:29:03+01:00Blues666"Beitrag von Blues666 Auch von mir erstmal herzliches Beileid!
Du hast in Deinem EP alles sehr gut beschrieben, beinahe genauso war es auch bei mir. Ich kann mich @Schnuffeline nur anschliessen. Es ist niemals einfach. Es bleibt immer was offen. Es tut immer unsäglich weh. Auch beim 2. mal.
Kann man etwas ändern? Ja, das kann man. Natürlich kann man die Zeit nicht zurückdrehen, um "nochmal ein Gespräch" zu führen. Aber man kann aus der Situation lernen, es beim nächsten mal besser machen (auch wenn man dann vielleicht andere Fehler macht, wie ich feststellen musste). Man kann so auch ein Beispiel sein für die eigenen Kinder, denn die werden ja auch irgendwann vor dieser Situation stehen, das ist unvermeidlich. Und man kann eventuell anderen helfen, die auch in dieser Situation sind.
Wie lange es dauert? Genau wie Du war ich früher jemand, der seinen Gefühlen nicht immer so einfach Ausdruck verleihen konnte (das ist heute etwas besser), daher die schlechte Nachricht: bei mir hat es in beiden Fällen etwa 3 Jahre gebraucht, bis alles soweit verarbeitet war. Das ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden, vielleicht schaffen das andere in wenigen Monaten, bei mir war es halt nicht so. Nach etwa einem Jahr war mal das Schlimmste vorbei und ich konnte wieder klar denken, trotzdem war ich immer noch sehr traurig, nur war es halt nicht mehr so schmerzhaft und auch kein Dauerzustand mehr. Wie gesagt, nach 3 Jahren war bei mir wieder soweit alles okay. Aber glaub mir, manchmal steigen mir auch heute noch die Tränen auf, wenn ich an die jeweiligen Situationen (also an die Tode) zurückdenke (beide Fälle waren allerdings auch ein wenig heftig, Krankheit, Behandlung, Operationen bis zum geht nicht mehr, das zehrt dann schon auch an der eigenen Substanz, wenn man da hilflos zusehen muss und dann nach Monaten oder Jahren alles doch nichts gebracht hat).
Heute kann ich an meine Eltern zurückdenken und es steigt dann diese Wärme auf, die sie mir immer so gut vermittelt haben. Es ist natürlich oft auch Wehmut dabei, aber mittlerweile überwiegen doch deutlich positivere Gefühle. Ja, ich kann heute wieder spüren, wie glücklich ich als Kind war und wie glücklich meine Eltern waren. Das geht!
Ich vergleiche es immer mit einem Gong, der geschlagen wird. Anfangs dröhnt er einem in den Ohren, man kann gar nichts anderes wahrnehmen, und es will und will nicht aufhören, bis man am Boden liegt und nicht mehr kann. Aber langsam, ganz langsam verklingt das Dröhnen, wird mit der Zeit immer leiser, und am Ende ist es nur noch ein leiser, trauriger Klang, wie durch einen Nebel. Ganz geht er nicht weg, der Gongschlag, und bleibt als fast, aber nur fast stumme Mahnung erhalten. Ich finde das aber auch gut so. Es gemahnt uns, mit offenen Augen und offenem Herzen durchs Leben zu gehen. Und unsere Fähigkeit, derart um einen Menschen trauern zu können zeigt uns vielleicht auch, was wirklich alles in uns steckt.
Ich selbst habe keine Familie (außer einem Bruder, der ist aber ziemlich weit weg, leider mittlerweile nicht nur geographisch), Du schon. Wende Dich an sie. Vor allem Deine Gattin kann eine wahre Stütze für Dich sein. Sie alle merken, das "etwas" mit Dir los ist, die Kinder wohl weniger, bzw. können sie wohl nicht so recht einordnen, was mit Dir los ist. Deine Frau wird das wohl können, sie weiß, dass Du leidest, vielleicht auch, wie sehr Du leidest. Wende Dich an sie. Gemeinsam kommt ihr drüber hinweg. Sie wird auch dankbar sein, Dir helfen zu können. Das hat sie ja versprochen, dass sie mit Dir durch Dick und Dünn geht (ich schätze mal, Ihr seid verheiratet). Und wenn man sie lässt, wird sie dieses Versprechen auch einhalten. Sie wird Dir helfen.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.
Ach ja, das mit der Wohnung, mach keinen Blödsinn. Die Leere, die Du gefühlt hast, würde auch bleiben, wenn Du die Wohnung doch irgendwie übernimmst. Weil die Wohnung leer ist. Also lass es, Du würdest Dich damit nur selbst quälen.
Also nochmal: alles Gute, ich halt Dir/Euch die Daumen! ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (sunshinelight)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179323032016-11-26T02:11:43+01:00sunshinelight"Beitrag von sunshinelight Natürlich überkommen einem diese Gefühle, wenn man weiß, man kann sie nicht mehr gerade biegen, aber ich bin sicher, dass diese Person die Zeit mit dir genauso geschätzt hat wie du es tust. Du hast ihn besucht... wo er nicht mehr ansprechbar war, ja, das heißt aber nicht, dass er das nicht mitbekommen hat. Eine Antwort ist eine Reaktion nach außen, nicht aber ein Zeichen dafür, dass man was mitbekommen hat... Auch wenn das, wenn man weiß, dass die Person, mit der man spricht, sonst in der Lage wäre, zu antworten, genau das bedeutet. Mach dich nicht fertig deswegen, sondern trauer um einen alten Lebensbegleiter und lass diese Schuldgefühle... Die sind nicht notwendig. Ganz und gar nicht. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Bottner29)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179321972016-11-26T01:43:30+01:00Bottner29"Beitrag von Bottner29 Auch von mir erstmal Herzliches Beileid...kenne diese Situation nur zu gut. So schwer es auch wird, du solltest dir immer begreiflich machen, das es nichts nützt über irgendwelche "Was wäre wenn.." Fragen nachzudenken. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179310512016-11-25T23:24:34+01:00Capitano"Beitrag von Capitanosandra.31 schrieb:Hallo. Ich kann mir das gerade nicht alles durchlesen, wollte Dir aber sagen, daß man Trauer einfach hinnehmen muß.
Dauernd weinen, in den unpassendsten Momenten: normal. Mach das.
Täglich ans Grab gehen : normal.
Andere sinnlose Dinge tun: völlig normal.
Irgendwann läßt das ein bißchen nach. Du bist nicht verrückt. Nimm falls irgend möglich keine Medikamente.
Essen, Schlafen , frische Luft , ansonsten Ruhe und Schonung. Noch später läßt es noch etwas nach.
Mein Beileid für Deinen großen Verlust. sandraDanke :)
Immerhin weiß ich schon mal dass es mit der Zeit besser wird. Das hilft enorm. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (sandra.31)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179310372016-11-25T23:22:31+01:00sandra.31"Beitrag von sandra.31
Ich kann mir das gerade nicht alles durchlesen, wollte Dir aber sagen, daß man Trauer einfach hinnehmen muß.
Dauernd weinen, in den unpassendsten Momenten: normal. Mach das.
Täglich ans Grab gehen : normal.
Andere sinnlose Dinge tun: völlig normal.
Irgendwann läßt das ein bißchen nach. Du bist nicht verrückt. Nimm falls irgend möglich keine Medikamente.
Essen, Schlafen , frische Luft , ansonsten Ruhe und Schonung. Noch später läßt es noch etwas nach.
Mein Beileid für Deinen großen Verlust. sandra ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (CountDracula)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179309752016-11-25T23:12:03+01:00CountDracula"Beitrag von CountDracula
Na ja, mir war das eigentlich schon vorher bewusst :/ ich verstehe aber, was Du meinst... ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179309612016-11-25T23:10:49+01:00Capitano"Beitrag von CapitanoCountDracula schrieb:Hallo,
ich kann die Gefühle nachvollziehen. Mein Großvater war wie ein Vater für mich. Seine Wohnung war wie ein zweites Zuhause. Da war es irgendwie... komisch, als meine Cousine dort eingezogen ist.
Besonders in einer Situation: Da hat meine Tante (die im gleichen Haus lebt, in dem sich auch die Wohnung befindet) meinen Großcousin und mich getadelt, als wir in dieser Wohnung waren; man gehe nicht einfach in anderer Leute Wohnung, ohne nachzufragen. Natürlich hatte sie recht, aber mein Großvater hatte nie etwas dagegen. Bei ihm konnten wir kommen und gehen, wie es uns lustig war.Ja das kann ich mir gut vorstellen dass auch das schwierig ist, weil sich eben mehr ändert als "nur" dass ein wichtiger Mensch nicht mehr da ist. Erinnerungen hängen nicht nur an Menschen, auch an Orten, Gegenständen - an eigentlich allem. Verliert man einen wichtigen Menschen, verliert man mehr als nur das.
Und genau das wird einem erst bewusst wenn man in der Situation ist. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (CountDracula)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179308992016-11-25T23:01:03+01:00CountDracula"Beitrag von CountDracula ich kann die Gefühle nachvollziehen. Mein Großvater war wie ein Vater für mich. Seine Wohnung war wie ein zweites Zuhause. Da war es irgendwie... komisch, als meine Cousine dort eingezogen ist.
Besonders in einer Situation: Da hat meine Tante (die im gleichen Haus lebt, in dem sich auch die Wohnung befindet) meinen Großcousin und mich getadelt, als wir in dieser Wohnung waren; man gehe nicht einfach in anderer Leute Wohnung, ohne nachzufragen. Natürlich hatte sie recht, aber mein Großvater hatte nie etwas dagegen. Bei ihm konnten wir kommen und gehen, wie es uns lustig war.
Was mir beim Loslassen allgemein sehr hilft, ist Meditation. Wer möchte, dem kann ich per PN mehr darüber erzählen, inwiefern mir das hilft und welche Erkenntnisse ich dadurch gewonnen habe. Öffentlich möchte ich das nicht so gerne machen, da ich hier bei Allmy wegen dieser Ansichten, die ich dadurch habe, leider schon regelrechte Anfeindungen erlebt habe. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179308692016-11-25T22:56:31+01:00Capitano"Beitrag von CapitanoSchnuffeline schrieb:Nein, ich finde Trauer überwältigt einen immer aufs Neue, da kann man sich nicht dran gewöhnen. Oje. Dann kann ich in meinem Fall ja nur hoffen dass es der einzige schwere Verlust bleibt den ich hinnehmen muss. Und der war aufgrund des Altersunterschieds ohnehin zu erwarten bzw war klar dass es irgendwann soweit ist. Aber solange es nicht eintrifft verschwendet man ja keine Gedanken daran.
Schnuffeline schrieb:Versuche einfach das zu tun, was dir im Moment guttut, egal ob es reden, Musik hören, in Erinnerungen schwelgen ist.
Es ist schwierig weil ich mich nicht davon ablenken kann im Moment. Die Gedanken lassen sich nicht davon "wegsteuern" bzw versuche ich mich auf andere Dinge zu konzentrieren aber schaffe es nicht wirklich. Aber es ist wohl einfach noch zu frisch dafür.
Schnuffeline schrieb:Und versuche, die Schuldgefühle nicht zu sehr oberhand gewinnen zu lassen. Wenn nahestehende Menschen von uns gehen - gibt es nahezu bei jedem diese Gedanken und unausgesprochenen Worte. Die Beziehung zu einem nahestehenden Menschen ist nie so weit abgeschlossen oder "fertig", dass es nicht noch offene Baustellen gibt.
Das denke ich mir auch, und hoffe dass mir dann hilft wenn vielleicht etwas Zeit vergangen ist. Vielen Dank für deine Kommentare :) ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Schnuffeline)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179307732016-11-25T22:46:45+01:00Schnuffeline"Beitrag von SchnuffelineCapitano schrieb:Blöde Frage - konntest du besser damit umgehen mit der Zeit wenn du die Situation schon kanntest? Bzw meine ich, war es beim 2. und 3. (keine Ahnung wie oft du das durchmachen musstest) Mal "einfacher" als beim ersten Mal? Oder ist es jedes Mal auf's Neue gleich hart? Wobei ich ja eher annehme dass es wohl primär damit zusammenhängt wie nah man dem Menschen stand... Nein, ich finde Trauer überwältigt einen immer aufs Neue, da kann man sich nicht dran gewöhnen.
Versuche einfach das zu tun, was dir im Moment guttut, egal ob es reden, Musik hören, in Erinnerungen schwelgen ist. Und versuche, die Schuldgefühle nicht zu sehr oberhand gewinnen zu lassen. Wenn nahestehende Menschen von uns gehen - gibt es nahezu bei jedem diese Gedanken und unausgesprochenen Worte. Die Beziehung zu einem nahestehenden Menschen ist nie so weit abgeschlossen oder "fertig", dass es nicht noch offene Baustellen gibt.
EDIT:Was die Frage angeht, wie lange es gedauert hat, drüber hinwegzukommen: In einem Fall habe ich mich damit trösten können, dass die Person schon recht alt war und ein erfülltes Leben hinter sich hat, in dem anderen knabbere ich immer noch dran. Es wird aber besser. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179307092016-11-25T22:39:33+01:00Capitano"Beitrag von CapitanoSchnuffeline schrieb:Oje, da hast du ja mehrere Baustellen zu verarbeiten im Moment. Erstmal mein aufrichtiges Beileid für deinen Verlust.Ich danke dir recht herzlich.
Schnuffeline schrieb:In meiner Familie sind in den letzten paar Jahren auch mehrere Leute gegangen, was natürlich nicht leicht für mich war.
Blöde Frage - konntest du besser damit umgehen mit der Zeit wenn du die Situation schon kanntest? Bzw meine ich, war es beim 2. und 3. (keine Ahnung wie oft du das durchmachen musstest) Mal "einfacher" als beim ersten Mal? Oder ist es jedes Mal auf's Neue gleich hart? Wobei ich ja eher annehme dass es wohl primär damit zusammenhängt wie nah man dem Menschen stand...
Wie geht es dir heute damit? Bzw wie lange hast du gebraucht um drüber hinweg zu kommen?
Schnuffeline schrieb:Ich hoffe, du hast dir nahestehende Menschen, die diese Zeit gemeinsam mit dir durchstehen - das hat bei mir geholfen.
Natürlich, habe ja meine eigene Familie gegründet, meine Lebensgefährtin steht mir bei, habe eine kleine Tochter auch wobei die aber noch nicht ganz versteht was da lost ist. Tue mir allerdings schwer damit Gefühle zu zeigen und kann auch nur schwer drüber reden, weil es mich eben stark belastet.
Schnuffeline schrieb:Da es offenbar einige unausgeprochene Dinge gibt, die du gerne noch angesprochen hättest, würde ich dir raten, diese vielleicht aufzuschreiben, aber nur sofern du dich innerlich stabil genug dafür fühlst. Danach fühlt sich sowas meiner Erfahrung nach irgendwie "ausgesprochener" an, auch wenn der Verstorbene selbst es nicht bekommt. (Obwohl - das weiß man ja auch nicht 100prozentig).
Danke für den Ratschlag. Daran hatte ich auch schon gedacht und werde vielleicht zur Beerdigung einen Schrieb mitbringen, das weiß ich aber noch nicht ob ich das schaffe....
Schnuffeline schrieb:Die Gefühle, die du beschreibst und gerade durchläufst, hören sich allerdings wie völlig normale Trauer an - sofern man diesen Ausnahmezustand überhaupt normal nennen kann.
Tja, das weiß ich eben nicht da ich - irgendwo muss man sagen zum Glück - vorher niemals in der Situation war. Und es gibt auch nur ganz ganz wenige Menschen die mir WIRKLICH so nahe stehen dass mich das so trifft. Bei meiner Frau und meiner Tochter wäre das sicher auch der Fall aber da kann ich ja immer noch drauf hoffen dass ich vor denen abtrete und dann nicht trauern muss :D
Ungeschehen kann man nichts machen, ich habe aktuell nur die Hoffnung dass ich irgendwann Erinnerungen abrufen kann, und diese dann nicht mehr negativ behaftet sind. Bzw nicht mehr die Trauer im Vordergrund steht sondern das Positive. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Schnuffeline)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179306312016-11-25T22:28:51+01:00Schnuffeline"Beitrag von Schnuffeline
In meiner Familie sind in den letzten paar Jahren auch mehrere Leute gegangen, was natürlich nicht leicht für mich war.
Ich hoffe, du hast dir nahestehende Menschen, die diese Zeit gemeinsam mit dir durchstehen - das hat bei mir geholfen.
Da es offenbar einige unausgeprochene Dinge gibt, die du gerne noch angesprochen hättest, würde ich dir raten, diese vielleicht aufzuschreiben, aber nur sofern du dich innerlich stabil genug dafür fühlst. Danach fühlt sich sowas meiner Erfahrung nach irgendwie "ausgesprochener" an, auch wenn der Verstorbene selbst es nicht bekommt. (Obwohl - das weiß man ja auch nicht 100prozentig).
Die Gefühle, die du beschreibst und gerade durchläufst, hören sich allerdings wie völlig normale Trauer an - sofern man diesen Ausnahmezustand überhaupt normal nennen kann.
Viel Kraft für die nächste Zeit. ]]>
Trauerbewältigung: Erfahrungsberichte, Ratschläge (Capitano)https://www.allmystery.de/themen/mg126645#id179305372016-11-25T22:09:36+01:00Capitano"Beitrag von Capitano Muss mir etwas von der Seele reden, wusste nicht so Recht wohin damit - da das Thema Tod in diesem Forum allgegenwärtig ist denke ich mir passt es eventuell tatsächlich hier rein.
Als Vorwort möchte ich anmerken dass ich den Thread nicht in der Absicht erstelle, virtuelles Mitleid zu erhalten, aber insgeheim erhoffe ich mir dennoch durch eure Meinungen eventuell Tipps mitnehmen zu können, um diese dunkelste Stunde meines bisherigen Daseins hinter mir zu lassen.
Long Story short: Zum ersten Mal in meinem Leben muss ich derzeit einen WIRKLICH schmerzhaften Verlust verkraften, im allerengsten Familienkreis. Ich kannte eine solche Situation vorher überhaupt nicht, habe zwar durchaus bereits getrauert - zB um verstorbene Haustiere oder ein Kind dass wir abtreiben mussten. Aber diesmal trifft es mich wirklich hart und eine solche Situation kannte ich vorher nicht.
Ich denke auch die Gefühlswelt können wohl nur jene nachvollziehen die es bereits erlebt haben, da die Gedanken wirklich überall sind. Nicht nur bei der Trauer, sondern auch bei vielen vielen Erinnerungen.
Es bleibt wie in vielen Fällen natürlich nicht beim Verlust. Zum einen kommt dazu, dass ich nun an der Haushaltsauflösung beteiligt bin, und ich bin in dieser Wohnung aufgewachsen und habe fast mein gesamtes Leben dort verbracht. Dort hängen sämtliche Erinnerungen, nun fand ich diesen Ort der gefühlsmäßig immer noch mein Zuhause ist (obwohl ich seit ein paar Jahren nicht mehr dort lebe) als gottverlassenen Ort vor, teilweise bereits ausgeräumt, irgendwie erinnert nichts mehr an all die Jahre die ich dort gelebt habe, auf der anderen Seite aber unendlich vieles.
Mich plagt zudem ein schlechtes Gewissen da ich mich der Person gegenüber oft wirklich schlecht verhalten habe. Und mich nie wirklich dafür entschuldigt habe. Jetzt ist es eben zu spät, habe diesen Menschen außerdem seit Ewigkeiten nicht mehr besucht seit ich weg war, hatte es immer wieder versprochen, dann aber doch aufgeschoben, nie daran gedacht dass es irgendwann zu spät sein könnte. Nun war genau das der Fall. Erst am "Sterbebett" habe ich mich dann wieder blicken lassen als mir bewusst wurde dass es sonst wirklich zu spät ist. Da war aber dieser Mensch der mich mein ganzes Leben begleitet hat, schon nicht mehr ansprechbar, konnte auch kaum noch die Augen aufmachen. Hat ziemlich sicher auch gar nichts mehr von meinem Besuch mitbekommen.
Ich habe nun in der Wohnung bei der Haushaltsauflösung einige Andenken mitgenommen, in Form von Fotoalben oder anderen Dingen von persönlichem Wert. Dazu muss ich sagen - ich habe seit Jahren nicht mehr an meine Kindheit gedacht, seit ich umgezogen bin und eine Familie gegründet habe war mir alles was davor war, wirklich fern, und fühlte sich an als wäre es in einem anderen Leben passiert. Jetzt sehe ich mir die Fotos an und sämtliche Erinnerungen sind wieder allgegenwertig. Und zwar mehr denn je. Ich denke an Dinge, die ich längst vergessen hatte. Nicht nur diesen mir wichtigen Menschen betreffend, sondern auch mich selbst betreffend, da in den Fotoalben auch viele Bilder von mir aus früheren Tagen waren, und ich beim Räumen auch einige Dinge noch gefunden habe die mir gehör(t)en.
Ich war nie ein Mensch der viel mit Gefühlen zu tun hatte, habe immer mit dem Kopf entschieden (häufig trotzdem falsch), war niemals ein emotionaler Mensch, konnte immer alles mit einer "professionellen Distanz" betrachten. Es ist jetzt das erste Mal, dass ich eine derart intensive Emotion bei mir selbst wahrnehme weil ich an sovieles denke und da viele Gefühle mit dranhängen. Trauer, Wut, Verzweiflung - schlechtes Gewissen - und eine ordentliche Portion Sentimentalität, ich hab schon Angst dass ich spinnen anfange.... Sehe mir Bilder an und wünsche mir die Zeit zurückdrehen zu können. Wünsche mir, ich könnte diese Dinge noch einmal erleben, anstelle meines Lebens das ich jetzt habe. Und denke wie gesagt an soviele Dinge zurück, an einen wichtigen Menschen, an mein Zuhause, an meine Kindheit. Die Wohnung können wir nicht behalten da ich nicht einziehen könnte und die Wohnung zusätzlich zu bezahlen ist finanziell nicht drin. Auch sonst kann in der Familie niemand die Wohnung erhalten, ein Monat ist noch Zeit um sie zur Übergabe fertig zu machen. Das bricht mir irgendwo das Herz, weil ich nicht nur einen Menschen, sondern auch "mein Zuhause" verliere. Als ich dort war nach so langer Zeit, hatte ich die ganze Zeit ein wirklich "beklemmendes" Gefühl, es fiel mir wirklich schwer. Das schlimmste ist dass mich aktuell sogar die positiven Erinnerungen einfach nur traurig machen.... weil das alles eben auch ein wirklich trauriges, um nicht zu sagen unwürdiges, Ende nimmt.
Und ich merke, dass ich mit der Situation absolut nicht umgehen kann. Ich überlege mir, was ich diesem Menschen alles sagen würde wenn wir noch ein letztes Mal miteinander reden könnten, wohlwissend dass das nicht mehr möglich ist. Ich rechne 30x infolge meine Finanzen durch wie ich die Wohnung erhalten würde, wohlwissend dass es a.) nicht möglich ist und b.) abgesehen vom emotionalen Aspekt auch "umsonst" wäre. Ich gehe Situationen durch die ich erlebt habe, zB Dinge, Fehler die ich gemacht habe und spiele im Kopf durch wie ich es anders/besser mache. Wohlwissend, dass auch das nicht möglich ist. Kann mich auf nichts mehr konzentrieren, bin immer in Gedanken. Nehme das Hier und Jetzt fast nicht mehr wahr. Zumindest interessiert es mich nicht sonderlich.
Ich wiederhole mich nochmal: Ich schreibe das hier nicht für Mitleid oder irgendwelche virtuellen Drücker... aber ich weiß aus dem Gedenken-Thread dass hier bei Allmy viele User sind, die bereits diese Situationen erlebt haben und Verluste hinnehmen mussten und hoffe, dass genau jene sich vielleicht an diesem Thread beteiligen, ihre Geschichte erzählen und ob/wie sie den Verlust verarbeiten konnten bzw abschließen konnten, was man tun könnte um leichter mit dieser Situation fertig zu werden. Mir geht es hier nicht nur darum meine Story hier zu erzählen und Feedback zu bekommen, vielleicht gibt es ja auch noch andere denen es gleich geht wie mir.
Sollte wirklich jemand den ganzen Text bis hier unten durchgelesen haben: Danke dafür. Freue mich auf Antworten. ]]>