Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

simie schrieb:Ja. Sobald Bäche durch bewohntes Gebiet fließen wird es problematisch

Naja, das passiert genau dort nicht, weil oberhalb der vermuteten Stelle des letzten Aufenthalts bis zur Wasserscheide oben auf dem Bergrücken kein bewohntes Gebiet existiert. Erst deutlich weiter unten flussabwärts ist eine Siedlung.

Aber es gibt wohl auch genug Verunreinigungen durch (tote) Tiere bzw. Bakterien und Einzeller (z.B. Giardien) in Bächen weit abseits jeglicher Zivilisation.

Stan_Marsh schrieb:Die Rinderweiden mit den Stacheldrahtzäunen könnte ihre Annahme auf dem Weg zurück in die Zivilisation zu sein bestärkt haben.
An der Stelle scheint sich der Urwald etwas zu lichten und bei Aufstieg sieht man ja auch noch menschliche Behausungen und Felder. Also könnte diese Rinderweide mit dem Zaun ein Hinweis auf die nahe Zivilisation gewesen sein aus ihrer Sicht.

Dort waren sie 1-2h nach dem Mirador, ca. 15-20 Minuten nach dem letzten Foto. Hatten wir hier vor Jahren ziemlich genau recherchiert.
Hier hätten sie allerspätestens umdrehen müssen, um noch bei Restlicht wieder nach Boquete zu kommen.

Ich vermute sie haben die alte Beschreibung von der Wanderung als Rundweg missverstanden. Diese ist ja nach dem Unglück geändert worden.

Es gab laut Beschreibung von den ortsansässigen Führern verschiedene Wege ins Tal Richtung Affenbrücke. Zwei davon waren wohl sehr steil, rutschig und gefährlich. Wenn nun Beide fälschlicherweise glaubten sie sind auf einem Rundweg und könnten auf einem der steilen Abstiege abkürzen um noch im hellen wieder am Ende ihrer Wanderung anzukommen.

Da wären sie, wenn ich die Gegebenheiten noch richtig in Erinnerung habe, in ein Seitental vom Mirrador abgestürzt. Die Bäche von den Seitentäler fließen in den Mirrador, steile Wände und Wasserfälle. Würde zu den Nachtfotos passen.

Dann müsste der Übergriff mehr oder weniger einige Stunden von der letzten Siedlung in einem auch für Einheimische teils schwierigen Gelände geschehen sein. Das wäre in einer Gegend, wo leider tatsächlich teils viel Kriminalität gegeben ist ein riesiger, unnötiger Aufwand...

@Ford_Prefect
Es kommt drauf an in welchem mentalen Zustand die Mädchen nach so einem Übergriff sind. Da werden die bestimmt nicht mehr in der Lage sein viel zu notieren. Dazu kommen dann noch mögliche Verletzungen. Es muss ja nicht zum ausgeführten Sexualdelikt gekommen sein, aber wenn man sie zum Beispiel geschlagen hat oder sie sich bei der Flucht verletzt haben, dann ist der seelische Zustand vermutlich auch sehr schlecht.

@Stan_Marsh
Ausrutschen, auf den Kopf fallen etc. kann eines der Mädchen treffen. Bei so einem Szenario wäre die andere noch in der Lage Hilfe zu holen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass beide Mädchen sich dieselben Verletzungen zuziehen oder gleichzeitig abstürzen.

Was anderes wärs aber meiner Meinung nach, wenn beiden Gewalt angetan wurde oder sie bedroht wurden. Unter Umständen würde aich dann auch das unverletzte Mädchen nicht mehr trauen wegzulaufen. Möglich wäre auch: beide sind vor etwas oder jemandem geflüchtet versteckten sich und fanden dann nicht mehr zurück.

@schluesselbund
Dieses Ergebnis kommt von dem niederländischen Ermittlungsteam. Denen dürfte der Tourismus vor Ort ziemlich egal sein.
Es ist hier im Forum auch ein Interview von Lisanne ihrem Bruder übersetzt worden. Dieser war auch vor Ort .

Theheist schrieb am 12.02.2016:martijn froon
laut bruder wurde in den ersten monaten von falschen informationen bezüglich der zeiten des aufbruchs zum el pianista ausgegangen. erst als der rucksack mit kamera etc. gefunden wurde, wußte man, dass die mädchen schon um 13.00 uhr am berg waren.
er sagt auch, dass die südliche seite des pfades schon anstrengend ist, da hat man gut zu tun. es soll auch stellen geben, wo man sich verletzen kann, er selbst war vor ort und hatte mühe, dort zu laufen. die wände sind hoch, zwischen denen man läuft. insgesamt einfach ein schwerer teil des pfades, die mädchen sind in etwa eine stunde in dem streckenabschnitt unterwegs gewesen.
martijn: "ich kenne meine schwester ein bisschen. sie hätte es nicht fein gefunden [den weg zurück zu müssen] .
da kam dann um 2 halb 3 der punkt, an dem sich die mädchen gefragt haben, ob sie nun die strecke zurück gehen, von der sie sicher wissen, dass es 4 stunden zu laufen sind, oder laufen wir weiter, in der hoffnung, dass wir irgendwo landen."

für den bruder ist es plausibel, dass in den 1 1/2 std zwischen dem letzen foto und dem ersten notruf-versuch etwas passiert ist. die mädchen waren absolut nicht darauf vorbereitet, wie der bruder meint, die nacht im dschungel zu verbringen. er selbst bringt die kurzen hosen ins spiel. lisanne und kris hatten kein essen dabei, nur ein fläschchen wasser.

[der moderator meint noch, dass es am nächsten tag geregnet hat.]

Wer sich einen Überblick über die Höheunterschiede auf dem Pfad in dem Dschungel verschaffen möchte, sollte sich bitte einmal die Bilder 26 und 27 hier in der Übersicht anschauen.
Auf Bild 81 sind die steilen Stellen eingezeichnet.

Weil in einem der letzten Einträge angedeutet wurde, "die Mädels waren bei den Rinderzäunen und gingen davon aus Rinderzäune = Zivilisation". Absichtlich naiv gefragt, auch mit den Fotos vom Aufstieg (der gerodete Teil sah aus wie eine gechillte Lichtung im Bayerischen Wald, nicht nach "Never come back Todeszone") im Hinterkopf, ist die Gleichung so falsch, sooooooo weit weg kann doch die zivilisierte Welt (stellenweise) nicht weg gewesen sein?

Emsig schrieb:Ausrutschen, auf den Kopf fallen etc. kann eines der Mädchen treffen. Bei so einem Szenario wäre die andere noch in der Lage Hilfe zu holen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass beide Mädchen sich dieselben Verletzungen zuziehen oder gleichzeitig abstürzen.

ich habe vor ein paar Tagen geschrieben dass die Möglichkeit bestanden haben könnte dass damals am Morgen des 2.April in der Nähe des Unglücksort Nebel geherrscht haben könnte.
Und sollte die Verunglückung wirklich an einer der Seilbrücken passiert sein würde es schon möglich sein dass beide gleichzeitig verunglückt sind weil beide die Brücke gleichzeitig betreten haben.

Da@lucyvanpelt hier noch erwähnt hat dass es womöglich am nächsten Tag geregnet hatte und das Wetter gar nicht mehr so heiter war wie Tags zuvor am Mirador wäre das schon nicht unwahrscheinlich.

FL106772 schrieb:im Hinterkopf, ist die Gleichung so falsch, sooooooo weit weg kann doch die zivilisierte Welt (stellenweise) nicht weg gewesen sein?

Schau Dir die Karten doch selbst mal an, dann sieht man es gut

https://www.bing.com/maps?cp=8.883713%7E-82.396602&lvl=13.2&style=h

Oder bei google im 3D modus sieht man es gut (Bei ebenen auf 3D ansicht umstellen und dann die Kamera neigen, damit man die Geländeformationen sehen kann

https://www.google.de/maps/place/El+Mirador+Del+Pianista/@8.8472624,-82.4397954,11986m/data=!3m1!1e3!4m6!3m5!1s0x8fa5ed6051b413b1:0x699e899cb339949d!8m2!3d8.8360923!4d-82.4248594!16s%2Fg%2F11ll5jyf07?entry=ttu

goldenerReiter schrieb:Und sollte die Verunglückung wirklich an einer der Seilbrücken passiert sein würde es schon möglich sein dass beide gleichzeitig verunglückt sind weil beide die Brücke gleichzeitig betreten haben.

Durchaus eine Möglichkeit, sehe ich auch so

@lucyvanpelt

Laut dem Video von C. Romail müssten sie ca. um 14:15 - 14:30 Uhr bei dieser Rinderweide angekommen sein.
Der Erst Notruf erfolgte dann um 16:39 Uhr über das Handy von Kris. Der Zweit Notruf erfolgte um 16:51 Uhr über das Handy von Lisanne. Das heisst, gut 2 Stunden nach der Rinderweide könnt laut Bruder was passiert sein. Ich teile da die Meinung nicht unbedingt. Aus meiner Sicht eher logisch, dass ihnen bewusst wurde, dass dieser Pfad sie nicht so schnell zum Pianisten Trail zurück führt. Da scheint ein Absetzen eines Notrufes bevor die Dämmerung einsetzt nur logisch. Und wenn nicht die beiden Mädchen die Nachtfotos geknipst haben, wer dann?