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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

3.968 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

13.05.2024 um 09:22
@equinoxx
Ich weiss nicht, wofür Du Dich entschuldigen solltest. In dem von Dir auch verlinkten offiziellen Antrag des Staatsanwaltschaft steht freilich drin, dass sie die vollständige Personalakte inclusive aller Anmerkungen etc. dazu einsehen wollen. Ich sehe das auch als einen Eingriff in die Persönlichkeitssphäre des Todd Click. Und in der Begründung an das Gericht steht auch ganz klar "mental record."

Die Staatsanwaltschaft begründet diesen Antrag mit zwei klaren Unterstellungen: aus den Unterlagen könnte sich ergeben, dass die Glaubwürdigkeit des Zeugen Click beschädigt ist, und dann noch einmal: "dass auch die Wahrhaftigkeit seiner Aussage in Frage gestellt wird."

Weiter wird in dem Antrag nicht dargelegt, warum, auf welchen Fall bezogen usw. diese Dinge im Raum stehen.

Mit "fishing expedition" bezeichnen wir Juristen oft Anträge, wo es scheint, dass derjenige, der hier Unterlagen sehen will, eben nicht genau weiss, was er finden wird, sondern dass er hofft, etwas zu finden, was seinem Anliegen hilfreich ist. Das ist eine ganz normale Interpretation. Der Staatsanwalt ist hier auch vorsichtig, er spricht nur von "could," also könnte.

Nun, da dem Antrag stattgegeben ist, wird man sehen, was daraus wird. Wie schon einmal gesagt, wenn es überhaupt etwas Interessantes da gibt, wird die Jury entscheiden und niemand sonst.

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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

17.05.2024 um 22:42
Rozzi hat eine Vertagung der Anhörungen nächste Woche beantragt, weil er der Meinung ist, dass die Psychologin Monica Wala (gegenüber ihr hat Richard Allen Statements gemacht, in denen er sich selbst belastet) sich noch nicht ausreichend geäußert hat. Er befindet, sie müsse dazu noch ausführlicher befragt werden.


https://eu.jconline.com/story/news/crime/2024/05/17/delphi-murders-richard-allen-suspect-asks-to-reschedule-hearings-judge-frances-gull-indiana/73731119007/


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18.05.2024 um 00:29
Ja, jetzt beginnt die "heisse Phase" im typisch amerikanischen Strafverfahren. Das mag manchen überraschen, der meint, die "heisse Phase" sei die Hauptverhandlung (ich nehme hier mal den deutschen Begriff, den wir hier so nicht kennen, wir sprechen hier von "trial", wenn wir die "Hauptverhandlung" meinen, und "pre-trial procedures" wenn wir vom Vorverfahren sprechen).

Nein. Ich bin sogar überzeugt, dass so manch ein Strafverfahren jetzt, in dieser Phase, bereits vorentschieden wird. Hier hat der Richter seinen grössten Einfluss im ganzen Verfahren, seine weitestgehende Macht, ein Verfahren zu entscheiden, lange bevor es eine Jury gibt: es geht um die Zulassung von Beweismitteln.

Beide Seiten sind extrem aktiv gewesen und haben alle möglichen Beweismittel, Zeugen usw. ausfindig gemacht. Sie haben sich auch, wie vorgeschrieben, hoffentlich gegenseitig ausführlich über ihre Erkenntnisse informiert.

Aber ob all diese Erkenntnisse auch einer Jury vorgestellt werden dürfen, entscheidet jetzt der Richter. Wichtigstes, aber leider auch sehr schwammiges Kriterium ist nach dem amerikanischen Recht, ob die Information "relevant" ist, die Jury diese Information also braucht, um ein faires Urteil sprechen zu können. Da gehen freilich manche Meinungen auseinander.

Und daher beantragen die Seiten oft beim Richter, lange vor der HV, dass dieser beschliessen möge, dass bestimmte Sachen irrelevant sind und nicht vorgebracht werden dürfen. Wie bekannt sind amerikanische Juristen stolz auf ihre Lateinkenntnisse, so heisst ein solcher Antrag hier "motion in limine." Ein Antrag, der die erlaubten Beweismittel begrenzt.

Noch einmal: das ist nicht zu unterschätzen: wenn ein Richter hier ein Beweismittel nicht zulässt, wird die Jury nie davon hören - und das kann eben sehr entscheident für das Urteil sein.

Dementsprechend gibt man sich in dieser Phase sehr viel Mühe, wenn es darum geht Relevanz, Wahrhaftigkeit, Verlässlichkeit usw. der Beweismittel zu belegen oder anzufechten.

Bei sogenannten "Experten," in Deutschland Gutachter genannt, schaut man besonders genau hin, denn erfahrungsgemäss vertraut eine Jury gerne solchen Leuten mit beeindruckenden Doktortiteln. Daher müssen diese Gutachter im Vorfeld sich auch eine genaue Untersuchung ihrer Qualifikation, Methoden usw. durch die Gegenseite gefallen lassen. Ein Mittel der Aufklärung hier ist eine Befragung, in der diese Gutachter Antworten nicht verweigern dürfen: eine so genannte "deposition."

Und hier geht es wohl darum, dass die Verteidigung sagt, diese deposition der Psychologin braucht noch mehr Zeit.

Man wird sehen, wie diese Richterin entscheidet.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

21.05.2024 um 19:36
Die drei für heute, morgen und übermorgen angesetzten Verhandlungen wurden leider abgesagt. Hauptsächlicher Grund ist aber nicht Rozzis Antrag auf Verschiebung wegen der Prüfung der Gefängnispsychologin, sondern sein zeitgleich eingereichter erneuter Antrag auf Absetzung / Disqualifizierung der Richterin, der auch schon im von @equinoxx am Freitag verlinkten Artikel erwähnt wurde.

Nach Rozzis und Baldwins erstem Antrag auf ihre Disqualifizierung beim Supreme Court hatten sie ja bereits einen weiteren Antrag auf ihren freiwilligen Rückzug gestellt, den sie abgelehnt hat. Nun haben sie am Freitag wieder einen 42seitigen Antrag auf ihre Disqualifizierung gestellt, offenbar auch bei ihr selber.

Damit hat sie gestern die heutige Terminabsage begründet. Sie müsse jetzt als allererstes über ihren Absetzungsantrag entscheiden.
From last week: Judge won't postpone Delphi murder suspect's hearings; defense asks judge to step down
She then canceled the hearings after the defense team filed a motion to disqualify her as the judge overseeing the case. The defense team has filed similar motions in the past, including one that asked the judge to recuse herself from the case. The defense team filed the new motion Friday.
“As the court is now required to review and rule upon the 42-page pleading, the court is compelled to cancel the pretrial hearing previously set with counsels' agreement,” Gull wrote in her order canceling this week’s hearings.
Quelle:
https://www.indystar.com/story/news/crime/2024/05/20/richard-allen-delphi-hearings-canceled-abby-williams-libby-german/73773858007/


Man hatte diesen Terminen ja schon etwas ängstlich entgegen gesehen. Irgendwie war klar, dass es wieder eskalieren könnte und würde. Der Streit um Zeugen und Experten, den kurzen Prozess und die erneute Prozessverschiebung zeigten ja schon, dass Richterin und Verteidigung weiterhin sehr unzufrieden miteinander sind. Ich denke, es ist jetzt einfach klar, dass diese Prozessparteien nicht miteinander klarkommen.

Ich persönlich stehe sachlich auch in allen zuletzt strittigen Punkten weiterhin auf der Seite der Verteidigung von R. Allen. Aber das ist ja unerheblich. Daher ganz neutral formuliert: Da Allens Recht auf Wunschverteidiger so hochrangig ist, denke ich, sollte die Richterin jetzt wirklich mal ihren Hut nehmen. Das hätte sie schon längst tun sollen. Vielleicht ist ja ihre Einsicht in die Vordringlichkeit dieses Antrags und dieser Entscheidung ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.


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21.05.2024 um 20:52
@Helen559
Zitat von Helen559Helen559 schrieb:Da Allens Recht auf Wunschverteidiger so hochrangig ist, denke ich, sollte die Richterin jetzt wirklich mal ihren Hut nehmen.
Er soll sich also quasi den Richter aussuchen können?


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

21.05.2024 um 21:18
Zitat von jaskajaska schrieb:Er soll sich also quasi den Richter aussuchen können?
Nein, seine Strafverteiger. Außer wenn sie sehr schwere formale Fehler machen. Im schlimmsten Fall könnten sie dann wohl auch abgesetzt werden. Das haben sie aber nicht.

Vielmehr bemängeln sie die Entscheidungen der Richterin und haben ihren Antrag wohl auch dementsprechend gut begründet. Und auf dieser Grundlage muss entschieden werden.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

22.05.2024 um 02:43
Zitat von Helen559Helen559 schrieb:zeigten ja schon, dass Richterin und Verteidigung weiterhin sehr unzufrieden miteinander sind. Ich denke, es ist jetzt einfach klar, dass diese Prozessparteien nicht miteinander klarkommen.
Das ist mehr als offensichtlich. Und ja, das ist für keinen Beteiligten eine angenehme Situation: der Richterin muss klar sein, dass die Verteidigung jedes ihrer Worte auf die Goldwaage hinsichtlich einer Revision legen wird, und umgekehrt spüren die Verteidiger die Antipathie. Selbst einem Staatsanwalt dürfte so eine Atmosphäre im Gericht unangenehm sein.

Das Ideal amerikanischer Rechtsprechung, einen vorurteilsfreien und vollkommen fairen Prozess zu erleben, ist eben auch nur ein Ideal. Mal gelingt es, mal nicht.

Interessant ist dies: es wird so gut wie nie hinterfragt, wenn ein Richter sich aus einem Verfahren zurückzieht. Ob er wirklich befangen ist, einfach nur keine Lust hat oder sonst was - niemand fragt danach. Zieht er sich zurück, wird ein neuer Richter bestellt, ich habe noch nie gehört, dass auch nur irgendjemand versucht hat, deswegen eine höhere Instanz anzurufen und schon gar nicht, dass ein Richter von dieser gezwungen wurde, weiterzumachen.

Das heisst also: wenn die Richterin dieser unangenehmen Situation entgehen wollte, kann sie das.

Ob sie es gegen ihren Willen muss, ist dagegen viel komplizierter. Lehnt sie die Anträge der Verteidigung ab, kann das Ganze freilich in einem Revisionsantrag nach einer Verurteilung eine Rolle spielen.

Als Verteidiger muss man, wie auch als Staatsanwalt, erst mal die Richter so nehmen wie sie sind. Ich hatte auch schon ab und zu mal welche, die mir sehr parteiisch für die Anklage vorkamen. Ich habe aber nur einmal bisher einen Ablehnungsantrag eingereicht, welchen der Richter natürlich verworfen hat. Dafür habe ich am Ende die Revision gewonnen. C'est la vie.

Alles extrem unschön. Aber man wird sehen, was sich ergibt.


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22.05.2024 um 10:38
Zitat von Helen559Helen559 schrieb:Man hatte diesen Terminen ja schon etwas ängstlich entgegen gesehen. Irgendwie war klar, dass es wieder eskalieren könnte und würde. Der Streit um Zeugen und Experten, den kurzen Prozess und die erneute Prozessverschiebung zeigten ja schon, dass Richterin und Verteidigung weiterhin sehr unzufrieden miteinander sind. Ich denke, es ist jetzt einfach klar, dass diese Prozessparteien nicht miteinander klarkommen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das ist mehr als offensichtlich. Und ja, das ist für keinen Beteiligten eine angenehme Situation: der Richterin muss klar sein, dass die Verteidigung jedes ihrer Worte auf die Goldwaage hinsichtlich einer Revision legen wird, und umgekehrt spüren die Verteidiger die Antipathie. Selbst einem Staatsanwalt dürfte so eine Atmosphäre im Gericht unangenehm sein
Ja, die Atmosphäre ist komplett vergiftet und es sieht nicht so aus, als könnte sich das wieder entspannen.
Zitat von jaskajaska schrieb:Er soll sich also quasi den Richter aussuchen können?
Nein, aber der Supreme Court hat entschieden, dass beide Instanzen bleiben dürfen und nun ist es hier mMn vernünftig, dass angesichts der bereits angesprochenen schlechten Atmosphäre eine Instanz dennoch ihren Hut nimmt. Das Verfahren hat durch die ganze Streiterei schon großen Schaden genommen.
Und Richter sind in dieser Hinsicht austauschbarer als Rechtsanwälte. Auch wenn die Ressourcenverschwendung natürlich ärgerlich ist, die mit einem Personalwechsel einhergeht, aber das ist sicherlich das geringere Übel.


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23.05.2024 um 07:25
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Als Verteidiger muss man, wie auch als Staatsanwalt, erst mal die Richter so nehmen wie sie sind. Ich hatte auch schon ab und zu mal welche, die mir sehr parteiisch für die Anklage vorkamen. Ich habe aber nur einmal bisher einen Ablehnungsantrag eingereicht, welchen der Richter natürlich verworfen hat. Dafür habe ich am Ende die Revision gewonnen. C'est la vie.
Verstehe ich es richtig: um eine Revision zu vermeiden, wäre es jetzt klug, dass die Richterin sich zurückzieht und ein neuer Richter bestellt wird?


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23.05.2024 um 08:25
Zitat von ZippundZappZippundZapp schrieb:Verstehe ich es richtig: um eine Revision zu vermeiden, wäre es jetzt klug, dass die Richterin sich zurückzieht und ein neuer Richter bestellt wird?
Nehmen wir einmal an, dass der Angeklagte verurteilt wird. Dann wird ein Revisionsanwalt den gesamten Ablauf des Verfahrens untersuchen nach Dingen, die rechtlich falsch waren, durch die die Rechte des Angeklagten verletzt wurden und so weiter. Und das Verhalten der Richterin bisher wirft zumindest Fragen auf, die dann sicherlich auch in dem Revisionsantrag aufgeworfen werden.

Das bedeutet nicht, dass das bzw. die Revisionsgerichte dann feststellen, dass er einen unfairen Prozess hatte, und es werden wahrscheinlich nicht die einzigen Dinge sein, die ein Revisionsanwalt vorbringt, aber die Möglichkeit besteht zumindest, dass die Richter in der Revision sagen werden: "halt, das Verhalten der Richterin war tatsächlich nicht ok. Der Angeklagte hatte keinen fairen Prozess und daher geben wir der Revision statt. "

Wie gesagt, das muss nicht so sein. Vielleicht sehen die Revisionsrichter kein Problem. Aber wenn ich der Richter wäre, nachdem die Lage so verfahren ist, wie sie sich derzeit darstellt, würde ich mich zurückziehen.

Der Richter hat im amerikanischen Strafverfahren einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Ausgang, auch wenn am Ende eine Jury und nicht der Richter über Schuld und Unschuld entscheidet. Aber gerade im Vorverfahren, und besonders bei der Frage der Zulassung von Beweismitteln, hat der Richter ganz entscheidenden Einfluss, daher ist es m.E. sehr wichtig, nie den Eindruck einer Voreingenommenheit aufkommen zu lassen.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

23.05.2024 um 11:36
@Rick_Blaine
Das heisst aber im Endeffekt auch, dass die Verteidiger nur übereifrig genug sein müssen und kritisch, viele Anträge stellen und Einwände vortragen, um das gesamte Verfahren zu stören, zu verzögern und eventuell auch, um die Richter durch genehmere Nachfolger zu ersetzen.
Das ist doch alles Irrsinn.


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23.05.2024 um 11:48
Zitat von jaskajaska schrieb:Das heisst aber im Endeffekt auch, dass die Verteidiger nur übereifrig genug sein müssen und kritisch, viele Anträge stellen und Einwände vortragen, um das gesamte Verfahren zu stören, zu verzögern und eventuell auch, um die Richter durch genehmere Nachfolger zu ersetzen.
Aber all das was du beschreibst muss ja plausibel begründet sein. Täten sie das einfach so als Strategie, wäre es Sabotage und sie würden sich damit selbst wahrscheinlicher disqualifizieren als den Richter.


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

23.05.2024 um 21:40
Zitat von jaskajaska schrieb:Das heisst aber im Endeffekt auch, dass die Verteidiger nur übereifrig genug sein müssen und kritisch, viele Anträge stellen und Einwände vortragen, um das gesamte Verfahren zu stören, zu verzögern und eventuell auch, um die Richter durch genehmere Nachfolger zu ersetzen.
Das ist doch alles Irrsinn.
Genauso wie Du es hier beschreibst, nehme ich das Verhalten und Benehmen der Verteidiger wahr. Sie stellen Anträge, quengeln rum, dass es nicht schnell genug geht, dann wieder zu schnell. Dass sie zu viele Aktenseiten bekommen haben, die sie alle durchlesen müssen, dann wieder, dass angeblich Teile der Akten fehlen. Sie werfen dem StA und den Ermittlern vor, parteiisch gegen RA eingestellt zu sein, bei den Anträgen für Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle gelogen und Beweise gefälscht zu haben, außerdem Beweise vernichtet zu haben. Dem StA außerdem, dass er ihnen Beweismittel vorenthält. Schicken hinter jedem angelehnten Antrag drei neue, teilweise mit dem gleichen Ziel hinterher (für ein Franks Hearing gegen die Hausdurchsuchung haben sie meine ich schon 4 Anträge gestellt, für die Absetzung der Richterin nun 3).
Die verursachen Datenleaks durch mind. Schlampigkeit und fahrlässigen Umgang mit den Akten. Sie umgehen die GagOrder, in dem sie ein 140 Seiten Memorandum raushauen, in dem sie die Szenerie am Tatort als auch die Todesumstände der Opfer detailliert schildern und zudem ohne Not Menschen mit vollem Vor- und Zunamen inkl. Wohnort als Alternativtäter benennen.

Und dann jaulen sie rum, die Richterin hätte was gegen sie, weshalb sie den Fall abgeben soll bzw. gerichtlich dazu gezwungen werden muss.
Zitat von equinoxxequinoxx schrieb:Aber all das was du beschreibst muss ja plausibel begründet sein. Täten sie das einfach so als Strategie, wäre es Sabotage und sie würden sich damit selbst wahrscheinlicher disqualifizieren als den Richter.
Eben, und genau das ist ihnen ja bisher nicht gelungen. Einfach zu behaupten, Gull hätte etwas gegen die Verteidiger oder RA, reicht bei weitem nicht aus, um einen Rücktritt der Richterin wegen Befangenheit durchzusetzen.
Gull hat einen Fehler gemacht, als die R&B abgesetzt hat, das hat auch der Supreme Court festgestellt und sie die beiden deshalb wieder einsetzen lassen. Er war ärgerlich, weil er Zeit und Steuergelder gekostet hat, aber er ist korrigiert.

Meiner Meinung nach wollte Gull durch diese Aktion sicher stellen, dass RA einen fairen Prozess bekommt, in dem er durch kompetenten und verantwortungsvollen Rechtsbeistand vertreten wird. Die Absetzung von R&B hat sie als im Interesse von RA gesehen. Er wollte es anders, des Menschen Wille ist sein Himmelreich (auch wenn ich jemandem, der seine eigenen Exkremente isst und sich damit einreibt nicht unbedingt zutraue, beurteilen zu können, ob er nicht mit zwei anderen Anwälten besser beraten wäre...) und seinen Willen hat er jetzt bekommen.

Anstatt einen 40-seitigen Antrag zur Absetzung Gulls zu verfassen, hätten sie die Zeit vielleicht lieber nutzen sollen, um sich mit Dr. Wala auseinanderzusetzen. Nicht dass sie im Oktober wieder angekrochen kommen, die bräuchten noch ein bisschen mehr Vorbereitungszeit.


Und am Ende stellt sich doch die Frage, dass R&B bzw. RA wirklich durch einen neuen Richter zu gewinnen hat? Gull hat bisher - bis auf die Absetzung von R&B - keine wirklich strittigen Entscheidungen getroffen. Denken die wirklich, dass ein anderer Richter beim Durchlesen ihrer Anträge komplett anders entscheiden würde?


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

23.05.2024 um 23:40
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Genauso wie Du es hier beschreibst, nehme ich das Verhalten und Benehmen der Verteidiger wahr. Sie stellen Anträge, quengeln rum, dass es nicht schnell genug geht, dann wieder zu schnell. Dass sie zu viele Aktenseiten bekommen haben, die sie alle durchlesen müssen, dann wieder, dass angeblich Teile der Akten fehlen. Sie werfen dem StA und den Ermittlern vor, parteiisch gegen RA eingestellt zu sein, bei den Anträgen für Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle gelogen und Beweise gefälscht zu haben, außerdem Beweise vernichtet zu haben. Dem StA außerdem, dass er ihnen Beweismittel vorenthält. Schicken hinter jedem angelehnten Antrag drei neue, teilweise mit dem gleichen Ziel hinterher (für ein Franks Hearing gegen die Hausdurchsuchung haben sie meine ich schon 4 Anträge gestellt, für die Absetzung der Richterin nun 3).
Du stellst es so dar, als wären all diese Vorwürfe seitens R&B bereits bestätigt falsch, dabei muss das doch noch untersucht werden. Erst wenn das alles abgeschlossen ist und sich als unhaltbar und absichtlich an den Haaren herbeigezogen herausgestellt hat, kann man soweit gehen, von Sabotage zu reden.

Und woher ziehst du den Schluss, dass R&B "herumquengeln" sie hätten "zu viele Aktenseiten" bekommen? Sie haben meines Wissens nach moniert, dass sie zu wenig Zeit haben, sich zu den vielen Informationen zu verhalten. Da geht es aber um das Verhältnis von zu bewältigender Arbeit und zur Verfügung stehender Zeit -- und nicht um eine Beschwerde über zu viel Information im Wechsel mit einer Beschwerde über zu wenig Information.
Aber vielleicht habe ich ja was verpasst. Bitte um einen Beleg.


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24.05.2024 um 02:14
Zitat von jaskajaska schrieb:Das heisst aber im Endeffekt auch, dass die Verteidiger nur übereifrig genug sein müssen und kritisch, viele Anträge stellen und Einwände vortragen, um das gesamte Verfahren zu stören, zu verzögern und eventuell auch, um die Richter durch genehmere Nachfolger zu ersetzen.
Das ist doch alles Irrsinn.
Nein, schon gar nicht um das Verfahren zu stören oder zu verzögern. Das macht Verteidiger bei Richtern, und vor allem später bei Juroren sehr unbeliebt.

Bisher machen die nur ihre Arbeit um ihren Mandanten zu verteidigen.


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