Da ist wohl alles drinnen, wie sich Westeuropa (Deutschland?) in den 50er Jahren die USA vorstellte:
- Wirtschaft wird durch verbrecherische Clans beherrscht
- FBI-Agenten sind unbestechlich und mit einer 20-Dollar-Lohnerhöhung zufrieden
- FBI-Agenten riskieren ihr eigenes Leben, um Verbrecher zu fangen
- FBI-Agenten teilen aus und stecken ein
- Die Gewaltentrennung funktioniert
- Staatsbeamte leisten sich Luxus: einen roten Jaguar
Der Plot ist straight (mit ein paar Ausreißer ins Trashige): drei Boxschulen teilen sich den Markt, beuten junge Boxer aus und scheuen nicht vor illegalen Methoden zurück. Als ein vierter in den Bezirk als Promotor einsteigen will, soll er umgelegt werden (dafür wandern sie dann Jahrzehnte ins Gefängnis).
Aber das ist nicht die Haupthandlung. Es sind vier ehemalige Boxer ermordet worden, und der rote Faden ist, dass sie alle gegen einen bei einem Autounfall verstorbenen Boxer gewonnen haben. Schließlich wird der Neue im Revier (derjenige, der umgelegt werden soll) als sein ehemaliger Handtuchbetreuer im Ring verdächtigt, die Morde begangen zu haben. Der war es aber auch nicht, sondern ein alter bei ihm beschäftigter Trainer, der den verunglückten Boxer entdeckt hat und als psychisch Gestörter dessen Niederlagen nun rächen will.
Cotton stellt eine Falle, sodass der Neue im Revier den Alten beauftragt, den letzten nicht inhaftierten Boxschulbesitzer ermorden soll. Diese gelingt.
Was haben wir also?
- Vier Schwerverbrecher als Boxschulbesitzer ... alle im Gefängnis
- Einen psychopathischen Mörder ... er stürzt sich von der Feuerleiter, als er von Cotton besiegt ist
- Zwar keine Logik, aber einen flott geschriebenen Text
- Eine Identifikationsfigur im Staatsdienst
Das Erfolgsrezept einer Romanheftserie war fertig. "Schund", wie damals geurteilt wurde, aber immer noch besser als trashige Fernsehserien der Zunkunft, sage ich
;)