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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

21 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Planeten, Gravitation, Elemente ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

14.02.2016 um 02:18
Habe mal eine Frage, wenn man in der Nähe von Sternen die unserer Sonne sehr ähnlich sind, bestenfalls sogar eine "perfekte" Kopie darstellen, nach lebensfreundlichen Planeten suchen würde, müsste man dann nicht schneller fündig werden?

So ein Sonnensystem müsste sich doch sehr ähnlich zu unserem entwickeln, die Elemente müssten sich wegen der Gravitation in der selben Reihenfolge, und dem selben Abstand zu dem Stern verdichten und Planten bilden wie es uns der Fall ist. Oder sehe ich das falsch?

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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

14.02.2016 um 02:32
Zitat von andreasrandreasr schrieb:Oder sehe ich das falsch?
Du siehst so ziemlich alles falsch.

Google mal "Habitable Zone".


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

14.02.2016 um 02:36
Ich weiß was das bedeutet, deshalb meinte ich ja auch das sich die Elemente in der selben Reihenfolge und im selben Abstand zu dem Stern zusammenfinden müssten. Einfach der wegen einer gewissen Ordnung. Also weil die selben Gravitationskräfte auf die Elemente wirken müssten wie bei uns.


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

14.02.2016 um 11:17
Grundsätzlich hast du, denke ich, nicht Unrecht.

Allerdings bildet sich um einen Stern, der unserer Sonne in fast allen Punkten gleicht, nicht zwangsläufig ein Planetensystem genau wie das unsere. Geringste Unterschiede in der Ausgangssituation können am Ende zu einer ganz anderen Konstellation führen, das ist das Prinzip der Chaostheorie. Ebenso wie das Wetter jedes Jahr anders wird, obwohl die klimatischen Bedingungen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren praktisch gleich sind.

Das Hauptproblem mit den nahen Sternen ist jedoch, dass auch heute noch ganz bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, um Planeten überhaupt detektieren zu können, z.B. muss die Ebene des Systems (die Ekliptik) genau auf unsere Sonne ausgerichtet sein. Es gibt zwar mehrere Methoden, Planeten aufzuspüren, aber diese Bedingung muss bei fast allen erfüllt sein. Denn direkt kann man Exoplaneten noch nicht beobachten, da sie zu lichtschwach sind. Man kann sie aber z.B. aufspüren, wenn sie vor ihrer Sonne vorbeiziehen und diese dadurch leicht verdunkeln. Dazu muss aber eben ihre Bahnebene entsprechend liegen. Ein Planet, der aus irdischer Perspektive nie vor seiner Sonne vorbeizieht, kann auf diese Weise nicht festgestellt werden.

Und diese speziellen Bedingungen sind eben nur sehr selten erfüllt und die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei besonders erdnahen Sternen erfüllt sind, ist gering.

Hinzu kommt noch, dass die meisten Sterne Doppelsterne sind, um die sich kaum je Planeten bilden. Alpha Centauri und Beta Centauri, zwei der erdnächsten Systeme, sind z.B. jeweils Doppelsternsysteme. Proxima Centauri ist möglicherweise an Alpha Centauri gebunden und damit ebenfalls kein Einzelstern.

Es ist nicht so, dass man nicht bei besonders erdnahen Systemen suchen würde. Aber in allernächster Nähe ist noch kein Planet gefunden worden. Übermäßig weit entfernt sind die bisher entdeckten Exoplaneten übrigens auch nicht weg. 1000 Lichtjahre Entfernung sind für astronomische Verhältnisse z.B. durchaus noch in der "Nachbarschaft".


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

14.02.2016 um 16:15
@andreasr
Zitat von andreasrandreasr schrieb:So ein Sonnensystem müsste sich doch sehr ähnlich zu unserem entwickeln, die Elemente müssten sich wegen der Gravitation in der selben Reihenfolge, und dem selben Abstand zu dem Stern verdichten und Planten bilden wie es uns der Fall ist. Oder sehe ich das falsch?
Bei der Formation eines Planetensystems greifen mehrere Faktoren ineinander. Je nach Kondensationstemperatur ergibt sich folgendes Planetenbaumaterial (von innen nach außen vom Zentralstern her geordnet): Eisen, Silikat, Wassereis, Ammoniak, Methan, Wasserstoff, Helium.

Die Strahlungstemperatur des entstehenden Sterns gibt also den Ausschlag, welche Planetenbaumaterialien sich in der zirkumstellaren Scheibe wo anreichern. In den sternnäheren Regionen haben wir also bevorzugt Eisen und Silikat, aus denen sich dann später Planeten bilden. Jenseits der stellaren "Schneegrenze" kommen dann noch Wassereis, Ammoniak, Methan, Wasserstoff und Helium hinzu.

Jenseits der "Schneegrenze" erfolgt das Zusammenklumpen zu Planeten wegen des verfügbaren Wassereises schneller, so dass hier binnen kürzerer Zeit größere Planeten entstehen als in den sternnäheren Berichen der zirkumstellaren Scheibe. Diese größeren Planeten können dann wegen der niedrigeren Strahlungstemperatur des Zentralsterns auch die flüchtigeren Bestandteile - insbesondere Wasserstoff und Helium - länger an sich binden, so dass sich längerfristig Eisriesen (wie z.B. Uranus oder Neptun) oder Gasriesen (wie z.B. Jupiter und Saturn) entwickeln.

Im Verlauf des Planetenbildungsprozesses kommt es zu den bereits erwähnten chaotischen Verläufen, die am Ende u.a. dazu führen können, dass Gasriesen in die Nähe des Sterns wandern und auf dem Weg dahin die kleineren Gesteinsplaneten aus ihrem Orbit kicken. Von daher ist also allein aus der Größe und Spektralklasse eines Sterns nicht ableitbar, ob sich dort auch erdähnliche Planeten in der habitablen Zone befinden.

Nach neueren Modellen haben wir schlicht Glück gehabt, dass Jupiter in 1,5 AE Sonnenabstand durch Saturn in eine 2:1-Umlaufresonanz gelangte und somit wieder nach außen gezogen wurde. Anderenfalls hätte es die Erde nicht gegeben - und damit zugleich auch uns.
Zitat von andreasrandreasr schrieb:... wenn man in der Nähe von Sternen die unserer Sonne sehr ähnlich sind, bestenfalls sogar eine "perfekte" Kopie darstellen, nach lebensfreundlichen Planeten suchen würde, müsste man dann nicht schneller fündig werden?
Als bekennender G-Stern-Chauvinist gehe ich davon aus, ja.


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

15.02.2016 um 05:08
Ich bedanke mich für eure ausführlichen Antworten, irgendwie bin ich die Frage nicht losgeworden. Und Google kann einem manchmal auch nicht alles beantworten.


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

15.02.2016 um 22:54
Bitte bedenkt das für "Leben" dazu gehören auch Pflanzen etc. ein 24 Stunden Rhythmus braucht (Kann auch 20 oder 28 Stunden sein ) Ein Planet was 10 Tage für eine ganze Umdrehung braucht kann kein Leben beherbergen


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

16.02.2016 um 06:14
@h3nk3r85
Zitat von h3nk3r85h3nk3r85 schrieb:Ein Planet was 10 Tage für eine ganze Umdrehung braucht kann kein Leben beherbergen
Woher weißt Du das und wie ist Deine Begründung für diese Behauptung?


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

16.02.2016 um 14:40
@Monasteriker
Sehr schwer zu beweisen, aber man braucht einen Rhythmus, ohne Rhythmus kein Leben, Tagsüber Leben, Nachts schlafen


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

16.02.2016 um 16:00
@h3nk3r85
Zitat von h3nk3r85h3nk3r85 schrieb:Tagsüber Leben, Nachts schlafen
Na gut, aber wenn 1 Exo-Tag 10 irdische Tage dauert und 1 Exo-Nacht 10 irdische Nächte, dann hast Du doch auch einen Rhythmus. Warum soll die Variante mit 10 Tagen ausgeschlossen sein, wenn sich das dort entstehende Leben doch von vornherein an diese Verhältnisse angepasst haben könnte?


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

16.02.2016 um 17:19
@Monasteriker
Bei 10 Tagen dauert eine Nacht 5 Tage, Also Schläft man 5 Tage, 3 Tage Arbeitet man und 2 Tage hat man an Freizeit, meinste dies wäre dann so korrekt für Leben ?


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

16.02.2016 um 17:29
@h3nk3r85

- gelöscht -


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

16.02.2016 um 17:33
@h3nk3r85

Versuch einer sinnvollen Antwort:
Zitat von h3nk3r85h3nk3r85 schrieb:meinste dies wäre dann so korrekt für Leben ?
Warum nicht, wenn man es nicht anders kennt?


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

18.02.2016 um 13:58
Wenn du den Erdenmond aus dem Sonnensystem plötzlich löschen könntest, würde nach 10-15 tausend Jahren die Venus entweder in die Sonne gefallen oder aus dem Sonnensystem heraus katapultiert worden sein. Welche dieser Möglichkeiten eintrifft, hängt davon ab, auf welcher Seite der Erde der Mond gelöscht wurde. Dies zeigt, wie instabil das Sonnensystem wirklich ist.

Himmelskörper migrieren durch ihr Sonnensystem, und wir können anhand von Simulationen nachvollziehen, dass auch bei uns die Reihenfolge der Planeten einst anders gewesen ist. Zudem hängt es davon ab, was für Planeten sich formen. Die Venus ist fast genauso groß wie die Erde, und sie ist nicht so nah an der Sonne, dass dies ein Problem wäre. Dennoch könntest du dort nicht existieren.

Wir wissen heute, dass jeder auf jeden zweiten Stern mindestens ein Planet kommt. Mit besseren Teleskopen könnte diese Zahl noch steigen. Und wenn wir nach Leben suchen, dann kannst du sicher sein, dass die entsprechenden Wissenschaftler mehr Faktoren bedenken also dir einfallen ;)


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

19.02.2016 um 01:11
@LeviaX1

Hast du dafür eine Quelle? Ich konnte auf Anhieb nichts finden.


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

19.02.2016 um 01:40
Zitat von LeviaX1LeviaX1 schrieb:Wenn du den Erdenmond aus dem Sonnensystem plötzlich löschen könntest, würde nach 10-15 tausend Jahren die Venus entweder in die Sonne gefallen oder aus dem Sonnensystem heraus katapultiert worden sein.
Nimmt man die Oortsche Wolke als Grenze des Sonnensystems an, bringt es unser Sonnensystem ggf. auf einen Durchmesser von mindestens zwei bis drei Lichtjahren.
Wie die Venus da nach 10-15 tausend Jahren heraus katapultiert werden soll ist mir ein Rätsel.
Kannst Du dem Beispiel ggf. auch Berechnungen/Beweise folgen lassen? Denn ich komme da auf mindestens 35000 Jahre.


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

19.02.2016 um 06:16
@TangMi

Anhand seiner Wortwahl schließe ich wohl eher, dass er meint, dass Venus spätestens nach dieser Zeit ihre Bahn verlassen hat, nicht dass sie dann zwangsläufig schon am Ende des Sonnensystems ist. Davon mal abgesehen ist es hier sinnvoller, die äußeren Planeten oder den Kuipergürtel als Bezug zu nehmen, nicht den Rand, an dem die Gravitation der Sonne nicht mehr die maßgebliche ist. Davon mal abgesehen wäre es sicher denkbar, dass die Venus, in Zehntausend Jahren bis zur Oortschen Wolke reist.


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

19.02.2016 um 09:50
Zitat von GimGim schrieb:Davon mal abgesehen wäre es sicher denkbar, dass die Venus, in Zehntausend Jahren bis zur Oortschen Wolke reist.
...aber nur auf einer geraden Bahn was unwahrscheinlich ist - denn wenn man Mond wegnimmt, bewegt sich die Venus nicht direkt gerade (Radiusweg) in Richtung Grenze des Sonnensystems - und selbst dann würde es ggf. 15-20000Jahre dauen.


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

19.02.2016 um 11:03
@TangMi

Natürlich würde sie sich gerade bewegen, wenn sie durch eine Mehrkörperbegenung rausgekickt würde.


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Lebensfreundliche Planeten bei Sternen die unserer Sonne ähnlich sind?

19.02.2016 um 13:05
Zitat von TangMiTangMi schrieb:Nimmt man die Oortsche Wolke als Grenze des Sonnensystems an
Dabei geht es nicht um die Grenze selbst, sondern darum, dass die Venus einer Trajektorie folgt, die aus dem Sonnensystem heraus führt.
Zitat von GimGim schrieb:Hast du dafür eine Quelle? Ich konnte auf Anhieb nichts finden.
Leider keine Onlinequelle, da mir das so vor ein paar Jahren persönlich von Harald Lesch gesagt wurde und ich den Namen der Veröffentlichung nicht weiß (wenn es eine gab). Ich meine mich zu erinnern, dass es an seinem Institut simuliert wurde. Die Zeit hatte ich zwischen 10 - 15 Jahrtausenden angegeben, weil ich die genaue Zahl nicht mehr weiß: sie liegt aber in diesem Bereich :)
Allerdings deckt sich dieses Ergebnis mit anderen Störungsrechnungen, die ich kenne. Ich habe früher selbst Code geschrieben, der solche Dinge simuliert. Selbst kleine Störungen im Sonnensystem haben nach einiger Zeit erhebliche Auswirkungen. Das ist der Punkt, den ich machen wollte.


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