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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

13 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sonnensystem, Umlaufbahn, Monde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

27.12.2023 um 01:26
Hallo zusammen

Uranus stellt eine Besonderheit unter den Acht Planeten dar.
Seine Rotationsachse ist um 97 Grad gegenüber der Bahnebene geneigt, so das zu bestimmten Zeiten einer seiner Pole direkt auf die Sonne schaut. Während dieser Zeit herrscht dann ständiger Polartag bzw. auf dem anderen Pol Polarnacht. Uranus scheint damit quasi über seine Umlaufbahn zu "rollen".

Hier mal ein Screenshot aus dem Computerprogramm Celestia.
Ich hoffe man kann halbwegs was erkennen.
Rot markiert ist die Uranus Umlaufbahn, blau die der anderen Planeten und grün die seiner Monde.

Screenshot 8Original anzeigen (0,2 MB)

Nun zu meiner Frage. Alle Planeten sind aus der Protoplanetaren Scheibe der Sonne heraus entstanden. Deshalb haben auch alle Planeten entstehungsbedingt eine Rotationsachse die ungefähr Senkrecht zur Bahnebene steht.
Beim Uranus geht man allerdings davon aus, dass ein etwa Erdgroßer Protoplanet ihn damals getroffen haben muss und seine Rotationsachse dauerhaft um etwa 90 Grad gekippt hat.

Was ich nicht so ganz verstehe: Warum haben sich seine Monde ebenfalls um 90 Grad mitbewegt? Hätte die Entstehungsregion der Monde nicht unbeeinflusst sein sollen von der Kollision?
Würde heute der Saturn von einem Planeten getroffen werden, täten sich seine Ringe ja auch nicht einfach mitdrehen oder?

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

27.12.2023 um 05:17
@SagittariusB
Eine sehr gute Frage! Bei "Welt der Physik" gibt es dazu einen Artikel; . Verdampfendes Eis als Schlüssel . Weil es Probleme gab, die Entstehung der Monde aus der Trümmerwolke eines Impakts zu erklären, versucht es eine aktuelle Simulation jetzt mit ver dampftem Eis. In Stein gemeißelt ist das aber noch nicht,


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

27.12.2023 um 14:17
Interessanter Artikel, vielen Dank.
@Mr.Stielz


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

20.01.2024 um 11:51
@SagittariusB
So ganz überzeugt mich die Sache noch nicht. Wenn unmittelbar beim Impakt verdampfende Materie anstelle von Gesteinsbrocken in den Orbit geschleudert worden ist, sehe ich nicht, wie das beim Impuls einen großen Unterschied machen soll. Falls heiße Materie aber erst nach dem Einschlag verdampft ist, kann sie aber unmöglich in höhere Sphären vorgedrungen sein (1. komische Fluchtgeschwindigkeit). Da ist das letzte Wort wahrscheinlich noch nicht gesprochen.


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

22.01.2024 um 20:40
@Mr.Stielz

Hab hier noch was gefunden ist aber schon etwas älter.

https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/nachrichten/2011/kollisionen-mit-anderen-koerpern-liessen-uranus-achse-kippen/

Hier wird gesagt, dass laut Simulation zwei Einschläge gebraucht werden um die Umlaufbahn der Monde zu erklären. Demnach funktioniert das ganze nur, wenn die Protoscheibe um Uranus noch keine Monde gebildet hat. Durch den Einschlag würde die Scheibe nach und nach sich dem neuen Drehsinn anpassen und in die Äquatorregion des Planeten wandern.

Das Problem laut Artikel: Die Monde würden sich in die Falsche Richtung um den Planeten drehen, daher wird noch ein zweiter Einschlag benötigt um die Drehrichtung zu ändern.
Wie genau das ablaufen soll bleibt der Artikel einem leider Schuldig.
Weitere Erklärungen gibts dazu nicht, nur das eben ein weiterer Einschlag benötigt würde.


Was auch interessant ist: In dem Artikel von mir steht, dass die Protoscheibe bei der Entstehung des Planeten sich bei der Kollision mitgedreht haben könnte. In deinem Artikel hält man es für naheliegend, dass die Monde aus den Trümmern einer Kollision entstanden sind
:ask:


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

24.03.2024 um 20:21
Hallo @alle !


Mich stört ein wenig die Vorstellung nach der alle Planeten aus einer protoplanetaren Scheibe entstanden sind, die sich auf ihrer heutigen Umlaufbahn befunden hat.

Ich halte es für vorstellbar das Uranus ursprünglich eine exentrische Umlaufbahn um die Sonne hatte, die knapp an den Sonnenpolen vorbei lief und das die Eigenrotation des Uranus früher einmal die Senkrechte zu seiner Umlaufbahn war. Da sich die Planeten des Sonnensysthems gegenseitig anziehen, könnte es sein das sie sich gegenseitig auf die heutige "Ebene" gezogen haben. Die Eigenrotation und die Umlaufbahn der Monde würde dadurch eher nicht beeinflusst.


Gruß, Gildonus


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

24.03.2024 um 23:16
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Da sich die Planeten des Sonnensysthems gegenseitig anziehen, könnte es sein das sie sich gegenseitig auf die heutige "Ebene" gezogen haben.
Da die selbe Masse bereits vor dem Zusammenklumpen zu den Planeten die Sonne umkreiste, kann dieses "sich gegenseitig auf die heutige Ebene gezogen" also auch schon vor Ausbildung der Planeten stattgefunden haben. Das wäre quasi die "Entstehung der protoplanetaren Scheibe" aus ursprünglich wahllos um die Sonne verteilter Materie (Materiewolke).

Insofern sehe ich keinen Grund für Dein
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Mich stört ein wenig die Vorstellung nach der alle Planeten aus einer protoplanetaren Scheibe entstanden sind, die sich auf ihrer heutigen Umlaufbahn befunden hat.



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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

25.03.2024 um 16:24
Hallo @perttivalkonen , hallo @alle !


Alles kann aber nichts muß, sagt der Volksmund.

Das die Masse, die sich zur Entstehungszeit des Sonnensysthems um die entstehende Sonne gedreht hat, vor der Planetenbildung selbst zur protoplanetaren Scheibe geformt hat, glaube ich eher nicht, auch wenn es möglich scheint.

Heute gibt es 8 Planeten, die ich mal als "Schwerkraftelefanten" bezeichnen möchte. Diese Planeten sind groß genug um die Umlaufbahnen der Anderen zu beeinfussen. Neptun hat man letztlich entdeckt, weil seine Anziehungskraft die Umlaufbahn von Uranus beeinflusst, man konnte gezielt nach einem Transuranus suchen. Vor der Planetenbildung gab es einen riesigen Schwarm "Schwerkraftmücken", die wilde Umlaufbahnen hatten und sich gegeseitig in alle Richtungen zogen. Da ist es schon schwer genug den Prozess der Planetenbildung zu erklären, weil die Schwerkraft der Mücken sehr gering ist.


Gruß, Gildonus


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

25.03.2024 um 22:33
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Das die Masse, die sich zur Entstehungszeit des Sonnensysthems um die entstehende Sonne gedreht hat, vor der Planetenbildung selbst zur protoplanetaren Scheibe geformt hat, glaube ich eher nicht, auch wenn es möglich scheint.
Dabei ist das das einzig Sichere. Du weißt doch sicher, daß Gravitation dafür sorgt, daß zwei Massen zueinander hin abgelenkt werden. Aufeinander zu fallen. Damit dies nicht geschieht, müssen beide Masseobjekte eine Relativgeschwindigkeit zueinander aufweisen, welche diesem gravitationsbedingten Aufeinanderzubeschleunigen entgegenwirkt. Also entweder fliegen die beiden Massen voneinander weg, oder sie umkreisen einander (quasi Gleichgewicht der Kräfte).

Objekte im Raum können also nur aufeinanderfallen, voneinander wegfliegen oder einander umkreisen (gerne stark elliptisch). Größere dauerhafte Strukturen bestehend aus mehreren massebehafteten Objekten können also gar nicht anders als ebensolche Strukturen einander umkreisender Objekte sein. Simple Physik.

Na und das mit der "Scheibenform" solcher Strukturen ist ebenfalls ziemlich simpel.

In "Men in Black II" kam ziemlich am Anfang ein Planet vor, der nicht von einer Ringstruktur umkreist wurde wie am bekanntesten der Saturn, sondern gleich von zweien solcher Ringscheiben. Die waren zueinander versetzt. Von der Seite aus betrachtet quasi ein Kreis, der von einem X durchstrichen ist.

Diese Scheiben schneiden also einander an je zwei Stellen. Was passiert dort? Sicher desöfteren Kollisionen. Vor allem aber starke gravitative Auswirkungen der Körper der einen Scheibe auf das Flugverhalten der nah vorbeifliegenden Körper der anderen Scheibe. Die Objekte werden vor allem in diesem Schnittstellenbereich so aufeinander einwirken, daß sie einander "heranziehen". Selbst dort, wo diese beiden Scheiben weiter voneinander weg um den Planeten kreisen, ziehen sie einander an. Was zu einer Annäherung führen wird. Am Ende kann so nur eine einzige einheitliche Scheibe von den Planeten umkreisenden Kleinkörpern bei herauskommen.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Heute gibt es 8 Planeten, die ich mal als "Schwerkraftelefanten" bezeichnen möchte.
Und was ist mit den Kleinkörpern des Asteroidengürtels?
Zitat von GildonusGildonus schrieb:und sich gegeseitig in alle Richtungen zogen
Genauer: aufeinander zu zogen. Eben das führt ja zur Vereinheitlichung der Bahnebene und Umlaufrichtung. Planetensysteme sind scheibenförmig, Mondsysteme sind es, Galaxien sinds, planetare Staubscheiben ebenso.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Da ist es schon schwer genug den Prozess der Planetenbildung zu erklären, weil die Schwerkraft der Mücken sehr gering ist.
Erstens sinds dafür aber sehr viel mehr davon, und zweitens kommen die einander entsprechend immer mal verdammt nah beim Vorbeiflug. Vor allem bei anfänglich chaotisch durcheinander führenden Bahnen um die Sonne.


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

26.03.2024 um 14:48
Hallo @perttivalkonen , hallo @alle !


In meiner These gehe ich davon aus das Uranus sich auf einer Umlaufbahn gebildet hat, die über die Pole der Sonne lief und nicht wie heute um den Sonnenäquator. Diese These wäre nicht nur geeignet die seltsame Rotationsachse des Uranus zu erklären, sondern u.U. auch die Frage, weshalb Neptun so groß werden konnte. Die protoplanetare Scheibe, aus der sich die Planeten gebildet haben sollen und die zuwenig Material für Neptun Größe hatte, gab es eben nicht.

Material, das das eine Umlaufbahn um die Sonnenpole hatte muß es nach den Gesetzen der Logik gegeben haben. Warum soll es damit keine Planetenbildung gegeben haben ?

In einem Sonnensysthem, das aus einer Protosonne besteht und aus Billiarden von Schwerkraftmücken, deren einzige Gemeinsamkeit es ist sich um die Sonne zu drehen, passiert erst einmal garnichts, zumindest solange das Material halbwegs homogen verteilt ist.

Irgendwann werden einige dieser Mücken zusammenstoßen und zu Fliegen anwachsen. Wenn sie damit die Ordnung ausreichend stören, können sie weiterwachsen. Dieser Prozess der Planetenbildung kann eigendlich auf jeder beliebigen Umlaufbahn einsetzen und ist nicht an eine protoplanetaren Scheibe gebunden, sondern an ausreichende Materialmengen in der passenden Umlaufbahn.

Der Prozess der Scheibenbildung hat augenscheinlich erst nach der Planetenbildung eingesetzt und ich bezweifele das die Schwerkraft der Mücken ausgereicht hätte für diesen Prozess. Es gibt natürlich mehr Mücken, aber die sind weit verteilt und vergiss bitte nicht die Fliehkraft bei deiner Argumentation.


Gruß, Gildonus


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

26.03.2024 um 23:03
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Material, das das eine Umlaufbahn um die Sonnenpole hatte muß es nach den Gesetzen der Logik gegeben haben.
Nope, und nach den Gesetzen der Physik schon gar nicht. Nicht innerhalb der sagenwirmal ersten 100 AU und nicht seit kurz vor Initialzündung der Sonne.

Wie gesagt, die Physik zwingt die ursprüngliche Gaswolke, aus der unsere Sonne, deren Planeten und der ganze Rest (Monde, Asteroiden, Pi, Pa und Po) entstanden sind, zu einer flachen rotierenden Scheibe abzuflachen. Ich mein, mal abgesehen davon, daß mehr als 99% aller Materie des Sonnensystems innerhalb der Heliopause sich in der Sonne befindet, so steckt der Rest der Materie ebenfalls hauptsächlich in den Planeten. Und von der Gesamtmasse der acht Planeten vereinen Jupiter und Saturn bereits knapp 92,5% auf sich; da bleibt nicht mehr viel für die anderen sechs.

Und der Rest der Materie? Die große Menge der Monde macht den Kohl jedenfalls auch nicht mehr fett. Die allergrößten Monde spielen massemäßig allenfalls im Promillebereich ihres umflogenen Planeten, einzig der Erdmond kommt auf fast zwei Prozent der Erde. Die Masse aller Monde zusammen stellt dennoch nicht annähernd ein Prozent der Masse aller Planeten zusammen..

Und dann der Rest der Materie? Je nun, da gibts ja noch Asteroiden, Kometen, Zwergplaneten und kosmischen Staub. Besonders viele und relativ große Objekte finden sich im Asteroidengürtel. Der macht allerdings zusammen gerade mal irgendwas um 5% der Mondmasse aus. Und auch der Pluto kommt nicht mal auf 20% der Mondmasse. Eris liegt immerhin knapp darüber. Aber all dieser Kleinkram zusammengenommen bleibt wahrscheinlich im einprozentigen Massebereich aller Mondmassen zusammen.

Und alles das, wo befindet sich diese Materie? Natürlich auf der Ekliptik. Also auf der Bahnebene der Planeten. Erst jenseits des Neptuns gibt es Objekte, die die Sonne auf von dieser Ebene verschobenen Bahnen umkreisen. Aber auch diese Abweichungen liegen noch recht nah an der Ekliptik. Je weiter weg von der Sonne, desto größer kann die Abweichung sein. Dennoch ist bei nahezu allen bekannten Himmelskörpern des Sonnensystems die "Anbindung an die Rotationsebene" erkennbar. Auch alle Asteroiden und Kometen, die von "weit draußen" kommend durchs innere Sonnensystem fliegen und also in unsere Nähe kommen - sie fliegen auf dieser Ebene. Deswegen konnten wir ja Oumuamua als extrasolaren Besucher erkennen: das Objekt flog nicht auf der Bahnebene (und war zu schnell, um aus dem Sonnensystem zu stammen und da zu bleiben).

Die Materie in unserem Sonnensystem befindet sich also fast vollständig auf der Ebene, auf der sich die Planeten um die Sonne drehen. Auch die Materie ohne Sonne, Planeten und Monde. Nur weit außerhalb gibt es gewisse Abweichungen von dieser Ebene, und zunächst nur zaghafte Abweichungen. Erst sehr weit draußen sieht das anders aus. Richtig promiscue geht es dann erst in der hypothetischen Oortschen Wolke ab, quasi ab der Heliopause. Weswegen man von einer Wolke spricht, nicht von einem Gürtel wie beim Asteroidengürtel und Kuipergürtel.

Praktisch alles liegt also auf dieser Ebene. Dank der Physik, dank der Gravitation. Für ein Objekt fern dieser Ebene jedenfalls ist es ziemlich egal, ob die im Ebenenbereich befindliche Materie an einem Ort zusammengeballt ist (ein Planet) oder sich über eine große Fläche verteilt (Staubscheibe um die Sonne), die Gravitation, mit der diese geballte oder verteilte Materie jenes Objekt fern der Ebene in Richtung Ebene zieht, ist die gleiche. Nur die "Zugrichtung" ist ein wenig gerichteter oder gestreuter, was die Effizienz der Ablenkung geringfügig variiert. Zu deutsch: die Umbildung der Materiewolke zu einer Materiescheibe erfolgte unabhängig davon, ob die beteiligte Materie in Form von Planeten oder in Form von Mikrometeoroiden unterwegs war.

Die Scheibenanordnung der Sonnensystem-Materie entstand nicht erst, nachdem die Planeten da waren, sondern vorher schon. Reine Physik eben.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:In einem Sonnensysthem, das aus einer Protosonne besteht und aus Billiarden von Schwerkraftmücken, deren einzige Gemeinsamkeit es ist sich um die Sonne zu drehen, passiert erst einmal garnichts, zumindest solange das Material halbwegs homogen verteilt ist.
Aber nur, wenn alle Materie an ihrem Platz festgenagelt war. War sie aber nicht. Was geschah? Das Massezentrum (Protosonne) zog das Gelumpe an, und es fiel in Richtung Sonne. Nun bewegt sich aber auch dieses Zentralobjekt, umkreist ja das Galaktische Zentrum. Also fällt das Gelumpe auf eine Stelle zu, wo das Zentralgestirn vorhin mal war, jetzt aber nicht mehr ist. Also macht das Gelumpe beim Fallen ne Kurve, um wieder in Sonnenrichtung zu fallen. Doch je näher das Gelumpe dem Zentrum kommt, desto schneller fällts, desto weniger schaffts die Kurskorrektur der wegfliegenden Sonne hinterher. Letztlich bildet sich so ähnlich eine stabile Umlaufbahn aller Einzelobjekte um das entstehende Zentralgestirn. Und zwar in die selbe Richtung, und dabei immer flacher zu ner Scheibe werdend (denn während das "Fallen" dreidimensional in Richtung Zentrum passiert, passiert die Kursabweichung zweidimensional, nämlich auf der Ebene der Flugbahn der Sonne)

Na und bei all dem ziehen die Sachen, die die Sonne zu umkreisen beginnen, einander ebenfalls noch an, was ihre unterschiedlichen Bahnen ebenfalls näher zueinander bringt, also ebenfalls aus nem Wollknäuel ein Ringsystem macht. Völlig egal, wie homogen oder inhomogen das Material unterwegs ist. Das Weiterwandern der Sonne bringt die erste Inhomogenität ein, und dann schaukelt sich das ganze System immer schneller zu ner Scheibe zurecht. Es gibt da keinen Stillstand, keine ungestörte Homogenität. Selbst kleinere Events, wenn mal zwei homogen verteilte Winzkörperchen zusammenfallen und somit zu einer lokalen Massekonzentration werden, selbst solche kleinen Events, die zwangsläufig auftreten, beenden Deine Ausgangshomogenität zwangsläufig.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Der Prozess der Scheibenbildung hat augenscheinlich erst nach der Planetenbildung eingesetzt
Irgendwie fehlt in Deinem Beitrag jeglicher Hauch von Aufweis.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:ich bezweifele das die Schwerkraft der Mücken ausgereicht hätte für diesen Prozess
Nur ohne jeden Grund. Dabei wissen wir doch, daß der Mond die Erde so umkreist, wie wir es berechnen können. Und berechnen tun wir es, indem wir die daran beteiligte Masse der Erde zusammennehmen und so tun, als würde diese Masse vom Erdmittelpunkt aus wirken, den Mond von dort aus anziehen. Dabei wissen wir es besser. Die Masse ist verteilt über einen Raum, der so groß ist wie die Erde. Der Mond wird also nicht konzertiert vom Erdzentrum in Richtung Erdzentrum angezogen. Das ganz linke Stück Erde zieht den Mond zu sich, also leicht nach links vom Erdzentrum, das ganz rechte Stück zieht den Mond in eine leicht andere Richtung, eben: leicht rechts vom Erdzentrum.

Aber obwohl das so ist, daß die Anziehung der Erde auf den Mond gar nicht so punktuell wirkt, ist die Differenz dazu so minimalst, daß wir problemlos mit der "Punktmaterie" rechnen können und das Mondverhalten damit sauber bestimmen können.

Selbst bei ner Staubscheibe, ja selbst bei ner Staubwolke kannst Du ab ner gewissen Distanz die graviativen Abweichungen gegenüber einem kompakten Objekt der selben Masse vernachlässigen, die Wolke zieht genauso an wie ein kompaktes Objekt gleicher Masse.

**********

Und wenn Du so wenig Ahnung von der Physik hast, daß Dir das nicht von selbst klar wird, solltest Du besser die Finger vom Thesenbasteln lassen, wie denn das alles wohl entstanden sei. Und solltest nicht auf der "Grundlage Deiner Ahnung" an bisherigen Auffassungen zweifeln.

Ach ja, und die Venus hat eine deutlich stärkere Achsneigung als der Uranus, nämlich fast 180°. Man könnt zwar sagen, ihre Achse ist nur um knapp 3° geneigt, aber die Venus rotiert gegenläufig. Genau deswegen wird beim Uranus gesagt, seine Achsneigung betrüge 97,77°. Man könnt doch sagen, es sind 82,23°. Aber nein, die Rotationsrichtung des Planeten zeigt, er hat sich um mehr als 90° geneigt, sodaß er nun gegenläufig rotiert. Und so auch die Venus. Achsneigung 177,36°.

Daß und warum die Drehrichtung der Planeten einheitlich war, ist übrigens auch simple Physik, hängt damit zusammen, daß Objekte mit innerem Orbit schneller unterwegs sind als Objekte auf nem äußeren Orbit. Mal simpel gesagt: leg ne Möhre zwischen Deine beiden Handflächen, und dann bewegst Du die Hände gegeneinander versetzt - die Möhre wird sich drehen. Die Hände in die andere Richtung bewegt, die Möhre dreht sich anders rum. Die Drehrichtung hängt davon ab, in welcher Richtung die linke und die rechte Hand sich bewegen. OK, ist hier mit Reibung, nicht mit Kollision udgl. aber der Effekt ist ähnlich.


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

27.03.2024 um 16:10
Hallo @perttivalkonen , hallo @alle !


Bei der Rotationsachse unserer Planeten solltest du weniger an eine Möhre denken, die man zwischen den Händen reibt, sondern an einen Brummkreisel oder ein Gyroskop. Die heutige Rotationsachse der Planeten ist die Gleiche wie vor Milliarden Jahren. Wenn man die Rotationsachse der Sonne mal als Referenzgröße animmt, verrät es die ursprüngliche Umlaufbahn des Planeten.

Die Idee einer protoplanetaren Scheibe steht damit im Widerspruch zur Gyroskoplehre.

Geht es nach allgemein anerkannter Lehrmeinung hat sich unser Sonnensysthem aus einer kollabierenden kosmischen Gaswolke gebildet. Daraus ziehe ich hier zwei Schlüsse.

Die Protosonne hat sich mit der gleichen Geschwindigkeit um das Zentrum der Milchstraße gedreht, wie die Gaswolke aus der sie gebildet wurde. Die Teile der Gaswolke, die dichter am Zentrum der Milchstraße lagen, bewegten sich etwas schneller als die Teile weiter weg. Damit kann man die Rotation des Gesammtsysthems erklären. Insgesammt betrachtet war die Differenzgeschwindigkeit zwischen Gaswolke und Protosonne fast Null.

Da man die Protosonne im Zentrum der Gaswolke verortet, muß es oberhalb der Pole soviel Material gegeben haben wie über jeder beliebigen Region und mit der größer werdenden Sonne wurde diese Materie in eine passende Umlaufbahn gezwungen, die eben auch über die Polregion führte. Bei einer halbwegs homogenen oder symetrichen Verteilung dieser "Schwerkraftmücken" kann man die Bildung einer protoplanetaren Scheibe aus schon genannten Gründen fast schon ausschließen, nicht aber die Planetenbildung selbst.

Gyroskope lügen nicht !


Gruß, Gildonus


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Warum sind Uranus Monde gegenüber der Bahnebene geneigt?

27.03.2024 um 21:37
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Bei der Rotationsachse unserer Planeten solltest du weniger an eine Möhre denken
Sag mal, Dir muß man irgendwie den aktuellen Gesprächsgang nochmal extra erklären? Ist ja nicht das erste Mal. Es geht bei der Möhre darum, daß und wieso sie sich in eine bestimmte Richtung dreht. Es geht darum, warum sich die Planeten um sich selbst drehen, und darum, wieso bei allen (ursprünglich) in die selbe Richtung.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Wenn man die Rotationsachse der Sonne mal als Referenzgröße animmt, verrät es die ursprüngliche Umlaufbahn des Planeten.
Tscha, das zeigt nur, daß die Gaswolke das ursprünglich chaotische Bewegungsmuster zu einer einheitlichen Drehrichung - und sich zu einer ungefähren Scheibenform! - umgestaltet hat bevor es zur Initialzündung der Sonne kam!
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Die heutige Rotationsachse der Planeten ist die Gleiche wie vor Milliarden Jahren.
Ähm, hat das irgendjemand hier infragegestellt? Oder auch nur thematisiert? Wenn, dann ging es um die Frage der Ausrichtung der Rotationsachse. Und die kann sich nun mal ändern. Tut es auch. Bei der Erde dank des großen Erdmondes nur geringfügig. Beim Mars sind Schwankungen der Achsneigung binnen weniger Millionen Jahre um einen zweistelligen Gradbereich möglich (und schon passiert). (Und nein, die Präzession hab ich hier gleich mal außen vor gelassen, also nicht den nächsten Mißversteher damit basteln!)
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Die Protosonne hat sich mit der gleichen Geschwindigkeit um das Zentrum der Milchstraße gedreht, wie die Gaswolke aus der sie gebildet wurde. Die Teile der Gaswolke, die dichter am Zentrum der Milchstraße lagen, bewegten sich etwas schneller als die Teile weiter weg. Damit kann man die Rotation des Gesammtsysthems erklären. Insgesammt betrachtet war die Differenzgeschwindigkeit zwischen Gaswolke und Protosonne fast Null.
Weia! Gas liegt nicht still im Universum rum und dreht sich auch nicht "in sich still" ums Galaktische Zentrum. Jeder größere Massekörper in relativer Nähe bewegt das Gas durch seine Gravitation je nach Distanz unterschiedlich stark. Und da diese Körper sich relativ zur Gaswolke bewegen, verändert sich diese unterschiedliche Einflußnahme auch (in kosmischen Maßstäben) ständig. Hinzu kommt noch der Strahlungsdruck von EMS wie von Teilchenstrahlung. Die Gaswolke wird also "ständig neu gemischt", da fliegt keine Schäfchenwolke Stund um Stund gleich aussehend ums Galaktische Zentrum. Nur die Eigengravitation hält die Gaswolke (leidlich bzw. größtenteils) beieinander. Und genau diese Eigengravitation der Wolke sorgt dafür, daß
a) sich im Zentrum das meiste ansammelt (freier Fall)
b) sich drum herum aus dem versetzten "Am Zentrum vorbei Fallen" eine Umlaufbewegung der Wolkenpartikel bildet.
Und da so ständig alle "beieinander bleibenden", aber sich unterschiedlich bewegenden Partikel einander gegenseitig anziehen und damit beeinflussen, kommt es
c) zu einer Gleichschaltung der Umlaufrichtung, zur Rotation der Wolke
d) zur Abflachung, also zur Scheibenform.
Wobei in dieser Phase die Partikel durch die gegenseitige Ablenkung auch noch Geschwindigkeit einbüßen, sodaß sich die Masse in Richtung Zentrum konzentriert, teilweise auch direkt ins Zentrum gelangt, also in die (weiterhin) im Entstehen befindliche Sonne.

Hieraus schöpft der Drehimpuls des Sonnensystems, nicht aus der Drehimpuls-Teilhabe an der rotierenden Galaxie, wie es bei Dir so klingt. Nach dieser "Logik" müßten ja alle Planeten die selbe Winkelgeschwindigkeit bei ihrer Eigenrotation besitzen, allenfalls in Masseabhängigkeit proportional verschieden.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Da man die Protosonne im Zentrum der Gaswolke verortet, muß es oberhalb der Pole soviel Material gegeben haben wie über jeder beliebigen Region und mit der größer werdenden Sonne wurde diese Materie in eine passende Umlaufbahn gezwungen, die eben auch über die Polregion führte.
Wie gesagt, wenn da Materie ums Zentrum einmal waagerecht kreist und einmal senkrecht, dann wird es pro Bahn gleichen Radius' zwei Rendezvouspunkte geben, wo sich die auf diesen Bahnen bewegende Materie so nahe kommt, daß es zwangsläufig zu Bahnänderungen kommen wird. Mit dem Ergebnis einer konzertierten Bahnausrichtung. Zu deutsch: zur Abflachung der Gaswolke zu einer Scheibe. Mit gleichzeitiger größerer Konzentration der Materie im Innenbereich sowie direkt im Zentrum (die entstehende Sonne)
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Bei einer halbwegs homogenen oder symetrichen Verteilung dieser "Schwerkraftmücken" kann man die Bildung einer protoplanetaren Scheibe aus schon genannten Gründen fast schon ausschließen
Zwar hast Du nichts benannt, das dafür spräche, aber wozu denn Argumentieren, es reicht doch, daß Du das so willst.

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