Was geschah mit Flug MH370?
01.05.2014 um 12:49Anzeige
holzauge schrieb:kommt der Weinachtsmannentschuldige bitte den Schreibfehler ich wollte Weinnachtsman schreiben ;)
holzauge schrieb:entschuldige bitte den Schreibfehler ich wollte Weinnachtsman schreibenDanke das Du das noch einmal richtig gestellt hast.
Löwensempf schrieb:Apropos. Wann kommt denn endlich der Bericht (und wo wird er veröffentlicht?) Bei denen ist es doch schon fast 21.00 Uhr! Das ist ja wie warten auf den Weihnachtsmann...Vielleicht stimmt mal wieder was nicht mit dem Kopierer ;)...
joanlandor schrieb:Irgendwann konnte man ihr gar nichts mehr glauben...was ich sehr schade fand, weil ich mochte sie.Ist die in der Klapse oder in der Politik gelandet, weiß man das?
joanlandor schrieb:Keine Ahnung wer das noch überprüfen könnte, 3-4 Firmen aus unterschiedlichen Ländern oder anerkannte Wissenschaftler.Aus meiner Sicht wäre das auch besser, klar warum auch nicht, falsch kann man damit nichts machen denn bei einer solch komplizierten Thematik ist es immer besser wenn mehrere mal drauf schauen.
joanlandor schrieb:Ist die Ocean Field eigentlich immer noch dort? Sind in der Region noch Suchschiffe unterwegs?Die Ocean Shield ist immer noch dort, klar. Die Überwassersuche ist offiziell eingestellt worden vor 3 Tagen.
Peter-Christian Möhrke, 56, ist seit 1989 Pilot und fliegt seit 1996 als Flugkapitän. Im Jahre 2004 erwarb er seine Typen-Lizenz für die Boeing 777. Für verschiedene asiatische Fluggesellschaften saß er bereits mehr als 2500 Stunden im Cockpit dieses Boeing-Großraumjets, jenes Typs, der am 8. März auf Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord verschwunden ist.23.3.14
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Die Welt: Sie sind als Pilot oft in der Region geflogen, in der die Boeing 777 verschwunden ist. Was sind die lokalen Besonderheiten?
Möhrke: Dass es da oft durchaus Kommunikationslücken gibt und etwa über dem Südchinesischen Meer der UKW-Funk häufig nicht funktioniert, man muss darum auf Kurzwelle ausweichen. Die Kommunikation ist in beiden Wellenbereichen durch die geografischen und topografischen Verhältnisse zeitweise sogar ganz unmöglich. Es kann manchmal zehn Minuten dauern, dass man gar keine Funkverbindung aus dem Flugzeug hat. Das kommt trotz moderner Kommunikationstechnik immer wieder vor.
Die Welt: Wären Sie als 777-Pilot in der Lage, selbst alle Kommunikationskanäle zu kappen – es wurde ja spekuliert, dass es an Bord passiert sein könnte.
Möhrke: Nein, nicht alle. Ich könnte den Transponder ausschalten und die UKW-Frequenz der ACARS-Triebwerksdatenübertragung abstellen. Aber ich könnte nicht die Satellitenkommunikation des Flugzeugs beeinflussen. Das Flugzeug sendet automatisch Daten zum Boden via Satellit, und diesen Datenstrom kann ich nicht unterbrechen.
Die Welt: Aber offenbar war ja an Bord alles unterbrochen. Wie ist das vorstellbar, wenn es zumindest die Piloten eher nicht gewesen sein können?
Möhrke: Es könnten Stromkreisläufe abgeschaltet worden sein, um den Ursprung eines elektrischen Feuers zu lokalisieren. Das wäre eine Möglichkeit, um diese Systeme abzuschalten. Aber ich habe extra nachgeschaut in der Checkliste, was Piloten in der 777 in einem solchen Fall tun sollen, und dort ist davon die Rede, die Stromzufuhr zur Bordunterhaltung und den Bordküchen zu unterbrechen, nicht aber von einer Abschaltung der Kommunikation. Das muss irgendein technischer Vorfall gewesen sein. Mögliche Entführer wären dazu nicht in der Lage gewesen.
Die Welt: Viel ist von einem möglichen Feuer an Bord und einer möglicherweise versuchten Notlandung, etwa auf Langkawi, die Rede, die ja nicht stattgefunden hat. Aber wie könnte das Flugzeug in so einem Zustand, mit Feuer an Bord, dann noch so viele Stunden weitergeflogen sein?
Möhrke: Ich gehe in so einem Fall eher von Rauchentwicklung an Bord aus als von Feuer. Das Bugrad könnte sich beim Start in Kuala Lumpur überhitzt haben und nach dem Einfahren in den Fahrwerkschacht, der unmittelbar neben dem Avionik-Abteil liegt, in dem sich alle Bordcomputer befinden, haben sich nach dem Abflug giftige Gase entwickelt. Die sind dann in das Flugzeug eingetreten und haben alle Menschen an Bord vergiftet und bewusstlos gemacht.
Die Welt: Wie kann es denn zu so einer Überhitzung kommen?
Möhrke: Ein Bugrad kann sich durch zu wenig Luftdruck im Reifen relativ leicht überhitzen. Oder durch einen Fremdkörper auf der Bahn, der möglicherweise einen der beiden Reifen zerstört hat, wodurch sich dann die Gummireste entzündet haben. Als Pilot habe ich zwar eine Warnanzeige für Überhitzung im Fahrwerksschacht, nicht aber für Rauchentwicklung. Und dass 40 Minuten nach dem Start, nachdem der letzte Funkspruch kam, das Problem aufgetreten sein könnte, erscheint vom Zeitablauf her plausibel.
Die Welt: Aber bei einer versuchten Notlandung wäre der Autopilot doch abgeschaltet, wieso kann er dann später die Maschine noch stundenlang fliegen?
Möhrke: Wenn ich, wie hier geschehen, von einem Nordostkurs auf einen Westkurs abweiche, mache ich das einfach durch einen Knopfdruck, dafür brauche ich den Autopiloten nicht auszuschalten. Danach übernimmt der Autopilot wieder. Wenn die Besatzung bewusstlos ist, so lange, bis der Sprit ausgeht.
Die Welt: Aber die Piloten tragen doch Sauerstoffmasken, wie könnten sie dann so schnell bewusstlos geworden sein?
Möhrke: Der Sauerstoff reicht nur begrenzt lange, für die Passagiere etwa 20 Minuten, im Cockpit je nach Umständen auch etwas länger. Wenn Rauch die Kabine und das Cockpit verqualmt hat, genügen bereits ein paar Atemzüge, um eine Rauchvergiftung zu bekommen.
Die Welt: Was kann man heute schon aus dem Verschwinden von MH370 lernen?
Möhrke: Es müssen stets die Positionen von Flugzeugen außerhalb nachvollzogen werden können. Es kann nicht sein, dass ein Flugzeug mehrere Stunden irgendwo hinfliegt und nicht geortet werden kann, weil es keine Positionsangabe mehr sendet. Dafür wäre neue Satellitenkommunikationstechnik nötig. Auch die Datenübertragung in Echtzeit auf den Boden, und nicht nur deren Speicherung in den Rekordern an Bord, ist bedenkenswert, die könnten ja im Moment der Landung automatisch gelöscht werden, um nicht gigantische Datenmengen verwalten zu müssen. Und es ist ein Unding, dass die Sender der beiden Rekorder an Bord nur aus maximal 4200 Meter Wassertiefe senden, wenn wir wissen, dass die weltweit tiefste Stelle in einem Ozean 16 Kilometer tief ist. Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich gering, dass ein Flugzeug gerade da reinfällt, aber man muss die Technik den Gegebenheiten anpassen.
joanlandor schrieb:Beim Einfahren der Reifen in das Fahrwerkschacht (der neben der Elektronik des Bordcomputers liegen soll) wäre der Rauch in die Kabinen gelangt. Dadurch wurden alle ohnmächtig bzw. bekamen eine Rauchvergiftung.Das grosse Problem der "Ohnmacht" durch ein technisches Problem an Bord. Wann soll diese Ohnmacht eingetreten sein damit diese Theorie aufgeht ?
joanlandor schrieb:Ein deutscher Pilot der für einige asiatische Airlines geflogen ist meinte es könnte ein Reifen geplatzt sein. Dieser hätte giftige Gase/Rauch entwickelt, aber scheinbar nicht gebrannt.Dann stellt sich die Frage, wie die Gase vom Fahrwerksschacht in die Kabine gelangen können, in der Überdruck herrscht, die also vom Fahrwerksschacht gasdicht getrennt ist. Bei etwaigen auftretenden Undichtigkeiten fließt die Luft von der Kabine in Richtung Fahrwerksschacht, damit dürften keines Gase in die Kabine eindringen.
Beim Einfahren der Reifen in das Fahrwerkschacht (der neben der Elektronik des Bordcomputers liegen soll) wäre der Rauch in die Kabinen gelangt. Dadurch wurden alle ohnmächtig bzw. bekamen eine Rauchvergiftung.
zaeld schrieb:Und die Luftversorgung geschieht ja bekanntermaßen über die Triebwerke, also weit weg vom Fahrwerksschacht.Ist das so ? Ich dachte über Luftklappen am Rumpf.
DearMRHazzard schrieb:Ist das so ? Ich dachte über Luftklappen am Rumpf.Man bedient sich einfach der komprimierten Luft hinter dem Verdichter im Triebwerk. So benötigt man keinen separaten Kompressor.