C3301 schrieb am 22.12.2016:Wegen PG gabs da ne leichte kontroverse und auch ein Reporter von denen musste gehen der darüber scheinbar zu viel berichtet hat, Infowars behaupten zwar es hatte nichts mit PG zu tun und war quasi seine eigene Entscheidung weil er an eigenen Projekten arbeiten wollte - aber man weiss nie.
Mit VT-lern zu kommunizieren ist aber auch nicht leicht. Auch nicht als VT-ler. Zu sagen: "Wir haben das Video aus dem Netz genommen, weil wir Klagen befürchten und doch nicht die mutigen Kämpfer sind, die sowas ausfechten", kommt natürlich nicht in Frage.
C3301 schrieb am 22.12.2016:Kann schon sein, dass es da ne Klagewelle oder andere Drohungen gab und die dann gemerkt haben dass es doch schon zu viel des Guten gewesen ist und einen Rückzieher gemacht.
... und sich bei dem geneigten Publikum mit einer Klarstellung entschuldigen, dass es sich um unbelegte Behauptungen handelte, kommt natürlich auch nicht in Frage. Geschweige denn eine Entschuldigung an den Pizzeria-Besitzer und seine Angestellten für die Unbill.
Kann ja niemand ahnen, dass irgend jemand auf das Thema Kinderhandelsatanismuseliteclinton so empfindlich reagiert, nachdem er wochenlang mit Informationshäppchen gefüttert wurde und Ermittlungen verlangt wurden.
C3301 schrieb am 22.12.2016:Vor allem weil die Beweise in Bezug auf den Pizzabäcker so lückenhaft sind, find ich dass das auch eine taktisch vernünftige Entscheidung gewesen ist.
Was denn nun? Sich dem Druck möglicher Klagen zu beugen? Einen Reporter zu entlassen? Das war doch Deine Interpretation und das ist "taktische Geschicklichkeit"? Wo anders würde das "Kneifen" heißen.
Oder ist es taktisch geschickt, weil man noch nicht genug Beweise hat und im Stillen weiter "ermitteln" kann? Dass der Typ wirklich nichts verbrochen hat, das kommt nicht in Frage?
C3301 schrieb am 22.12.2016:Allgemein muss man denen aber zustimmen
Um mal die Art der Pressefreiheit zu hinterfragen, die von Seiten wie infowars angeblich verteidigt wird: 3/4 der dort erscheinenden Videos widmet sich zur Zeit dem Thema, wie toll Trump ist. Keines widmet sich der Dakota-Pipeline und dem Kampf der Indianer gegen den Bau quer durch ihr Land, der von der Polizei mit äußerster Härte gegen die Protestierenden geführt wird.
Trump besitzt Anteile an einer der Investor-Firmen.
Wikipedia: Dakota Access PipelineC3301 schrieb am 22.12.2016:"Berlin Massacre Blood Is On Merkel's Hands"
Leider ist das hier ziemlich off-topic, sich über die Medien in Deutschland auszulassen, aber wenn man die letzten Attentate in Amerika und in Deutschland betrachtet, dann kann es wohl doch nicht an allzu viel "pc" in Deutschland liegen, dass es erst ein größeres durch einen Islamisten in Deutschland, in den USA aber schon zahlreiche gab ... wenn doch dort solche "shows" wie infowars möglich sind, und hier viel mehr "pc" oder jedenfalls strengere Pressegesetze herrschen.
Die Behauptung, das Verbot von offener Hetze führe zu mehr Gewalttätigkeiten, muss erstmal belegt werden.
C3301 schrieb am 22.12.2016:Alle haben damit gerechnet, dass es zu sowas kommt, keiner will/wollte so wirklich darüber reden und ich frage mich was noch alles passieren muss und wie viele unschuldige noch dran glauben müssen bis man endlich den Mut hat die (nun mehrmals bewiesen) schädliche Politische Correctness bei Seite zu legen.
Die Dir was genau zu sagen verbietet? Liest Du überhaupt mal irgendwas in der gängigen Presse, oder verweigerst Du Dich der so weit, dass Du sämtliche stattfindenden Diskussionen dort nicht mitbekommen hast? Kritik an Merkel, der Asylpolitik und dem Schutz vor Terror gibt es seit Jahren. Kritik bis zu Hetze gegen Islam gibt es seit Jahren. Sarrazin durfte seine Thesen in Mainstreammedien verbreiten und sein Buch zu 100.000den verkaufen.
Wie viel Pressefreiheit hättest Du denn gerne? Die Freiheit, falsche oder auch nur hoch spekulative Informationen zu verbreiten, auch wenn sie Menschen gefährden und beleidigen, und die viel beschworenen Gräben nur vertiefen ?
Die Hetzkampagnen der BILD in den 60ern und 70ern gegen die Studenten und Linken hat viele erst zu den Protesten gegen das Establishment aufgerüttelt und zur Eskalation der Gewalt beigetragen:
http://www.bildblog.de/8198/springer-hatte-mit-1968-nichts-zu-tun/http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46039870.htmlDas Ausmaß der damaligen Hetze gegen alle Linken, die als Staatsfeinde und Terror-Sympathisanten in einen Topf geworfen und mit allen Mitteln persönlich diffamiert wurden, wird heute von Medien wie dem oben zitierten erreicht und all den anderen zahllosen Seiten, die sich nur mal eben unter .com anmelden und unter dem deutschen Pressegesetz wegducken.
Mehr Freiheit, seine Meinung zu äußern, gab es noch nie.
Und auch wenn ich zustimme, dass der Dialog etwas weniger verkrampft ablaufen sollte: Die Schuld an den sich auftuenden Gräben trägt nicht die eine Seite alleine.
Der eine Irrtum besteht darin, zu erwarten, dass die Massenmedien eine neutral informierende Position einzunehmen und alle möglichen Informationen aufzubereiten hätten. Der Vorwurf lautet: "Gleichschaltung". Dabei wäre genau das, was gefordert wird, eine Gleichschaltung ... wenn stets alle Positionen neutral dargestellt werden müssen.
Der andere Irrtum ist, zu glauben, ein Alex Jones müsse auch in Massenmedien eine Stimme haben. (Dabei scheint es manchmal, als hätte er sie schon:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/umgang-mit-terror-give-war-a-chance-kolumne-fleischhauer-a-1127526.html )
Medien dürfen im Rahmen des Gesetzes schreiben, was sie wollen. Staatliche Rundfunkanstalten sind zu Ausgewogenheit, aber nicht zur Vertretung von Extrempositionen verpflichtet.
Besser ausgestattete Zeitungen und Sendungen haben Rechercheabteilungen, die die Fakten prüfen. Schon darum käme so etwas wie Pizzagate nicht in einem solchen Medium vor, außer in einem Bericht über die neueste VT, die zu einem bewaffneten Überfall anstiftete.
Denn nachdem einerseits der Kater nach der ausufernden, exzessiven Schlammschlacht zwischen Konservativen und 68ern verflogen war und man zu einem nüchternen Umgang miteinander gefunden hatte, der dann auch die Perestroika und Maueröffnung begleitete und verbale Eskalationen verhinderte, wird man jetzt nicht in die Falle tappen, neue Gespenster zu beschwören und Politikern ausgerechnet Satanismus und Kindesmissbrauch (und schlimmeres) vorzuwerfen, ohne sehr, sehr sichere Beweise dafür zu haben.
Nicht, weil sie Gerichtsverfahren zu fürchten hätten (da ist man in den USA recht robust), sondern weil es nicht ihrem journalistischen Anspruch genügt, als Quelle "jemand auf 4chan" anzugeben, oder "Twitterkanal von einem Sohn eines Mitarbeiters von Trump".
Bislang galt solche Berichterstattung als unseriös, und jetzt soll sie zu seriös erklärt werden, weil Du Lust darauf hast, in der Süddeutschen darüber zu lesen, welche Instagram-Fotos auf wessen Seite Kinderporno-verdächtig sind, weil da was von Hühnchen-Pizza steht?
Bis Du Zeitungsleser? Würdest Du Dir wöchentlich ein Magazin kaufen, oder fünf, wegen der Ausgewogenheit? Oder wünscht Du Dir die alte Bild zurück, die ständig nicht nur den Charakter, sondern auch den Geisteszustand und das Sexleben der Terroristen und der vermeintlichen Sympathisanten thematisierte? Echte Bösewichte zeichneten sich schon immer durch sexuelle Perversion aus ... das wussten schon die Hexenverbrenner. Darum ist es so wichtig, einer Clinton die größtmögliche sexuelle Gemeinheit anzuhängen, anstatt sie sachlich und inhaltlich zu kritisieren, Fakten zu sammeln, dröge Zahlen, nachweisbare Zusammenhänge.
Man will ja sein Publikum nicht überfordern.