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Karl Hans Janke

18 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Physik, Energie, Psychiatrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Karl Hans Janke

02.07.2016 um 17:57
Dieser Thread beschäftigt sich mit einem Mann, geb. 1909, der fast sein gesamtes Leben in einer Psychiatrie verbrachte, dort auch starb. Er beschäftigte sich in der Anstalt u.a. mit erneuerbaren Energien, alternativer, natürlicher Energiegewinnung und Flugmechanik, lange bevor entsprechende Technologien wissenschaftliche Relevanz erhielten. Dass sein Erfinderstreben "pathologisch" und Teil einer psychiatrischen Erkrankung war, wie Wikipedia behauptet, darf angezweifelt werden, wenn man sich mit seinen Gedanken und Zeichnungen hierzu beschäftigt. Zu sehr viel späterer Zeit entdeckte man zwei auf ihn angemeldete Patente, u.a. eines aus dem Jahr 1936, das sich mit elektronischer Navigation beschäftigt, wie sie heutzutage genutzt wird.

Die Geschichte seines Lebens lädt in jedweder Hinsicht dazu ein, sich mit diesem Menschen näher zu beschäftigen - sei es der Umstand seiner Inhaftierung und letztlichen lebenslangen Einweisung in die Psychiatrie, sei es die Frage danach, ob er wirklich dorthin gehörte oder nicht schlichtweg ein Mann gewesen ist, der seiner Zeit weit voraus war, sei es sein Idealismus, der die Frage danach aufwirft, wieviel davon auch heutzutage noch Berechtigung und Platz hat bzw. haben sollte. Auch die Frage danach, wie es dieser Mensch geschafft hat, sich damit zu arrangieren, dass es für ihn kein freies Leben mehr gab und der sich trotz seiner mitunter menschenunwürdigen Behandlung das Ziel setzte, etwas zu erschaffen, was allen Menschen zu friedlichen Zwecken dienen möge.

Dieser Thread soll dazu einladen, sich näher mit diesem Mann zu beschäftigen, ihn nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Vielleicht gibt es User, die sich mit ihm bereits näher befassten und die auch etwas dazu sagen können, was es mit seinen Erfindungen auf sich hat, wie diese zu beurteilen sind.

Zum Einstieg ein kleiner Einblick in sein Leben:

https://www.youtube.com/watch?v=aRsi9Mn_C8k
Karl Hans Joachim Janke (* 21. August 1909 in Kolberg, Pommern; † 15. Februar 1988 in Wermsdorf)

war ein deutscher Künstler und pathologischer Erfinder. Er verfertigte zahlreiche Modelle und Zeichnungen hauptsächlich zur Luft- und Raumfahrttechnik. Seine Arbeiten sind heute als bedeutende Kunstwerke der Art brut anerkannt.
Karl Hans Janke war das einzige Kind der Eheleute Otto Karl Richard Janke und Hedwig geb. Steffen. Nach 1929 verkaufte Otto Janke sein Mietshaus mit zehn Wohnungen in Kolberg und erwarb das Restgut im nahegelegenen Dryhn im Landkreis Kolberg-Körlin.[1] Die Familie übersiedelte dorthin und bewirtschaftete das 132 Hektar große Gut. Karl Hans Janke besuchte nach eigenen Angaben das Domgymnasium Kolberg und die Vorbereitungsanstalt für Oberrealschulen in Stettin. Im Februar 1932 machte er an der Hindenburg-Oberrealschule in Berlin-Lichterfelde das Abitur.[2]

Selbst behauptete er, nach seinem Abitur Abendkurse an der Technischen Universität Berlin belegt und an der Universität Greifswald drei Semester Zahnmedizin studiert zu haben. Belegt ist, dass Janke sich zu Ostern 1932 in Greifswald immatrikulieren ließ. Dort studierte er wahrscheinlich ein Semester lang Zahnmedizin.[3] Der Zeitpunkt des Studienendes ist nicht mehr nachweisbar, vermutlich konnte er das Studium nicht fortsetzen, da er bereits erkrankt war.[2] Ebenso erscheint es ausgeschlossen, dass er ein Ingenieurstudium begann. Unter den Einwohnern von Dryhn war er noch für 1937 als „Janke, Hans; Student“ aufgeführt,[1] arbeitete aber vermutlich bereits auf dem Landgut seiner Eltern und beschäftigte sich in einer kleinen Werkstatt mit der Entwicklung von Flugzeugtypen. 1936 reichte er ein Patent zu einem „Flugzeug mit schwingender Tragfläche“ (Schwingenflugzeug)[4] und 1939 eines zu einem „Standortsanzeiger, insbesondere für Luftfahrzeuge“[5] ein. Beide wurden 1943 vom Reichspatentamt erteilt. Dies zeigt, dass Janke sich selbst als Ingenieur, Erfinder und Originalgenie sah und nicht etwa als Künstler.

Während des Zweiten Weltkrieges erwarb das Deutsche Reich Dryhn, und auf dem elterlichen Gut wurde ein Artillerie-Schießplatz angelegt. Im Mai 1940 wurde Janke zur Wehrmacht eingezogen. Dort kam er das erste Mal im Mai 1941 zur Behandlung von Geisteskrankheiten in das Reserve-Kriegslazarett. Mit Verdacht auf Schizophrenie verlegte man ihn später in das Reservelazarett Haldensleben. Wegen seines Geisteszustandes wurde er im Januar 1943 endgültig aus der Wehrmacht entlassen.[2] Nach dem Tod des Vaters 1945 und durch die Kriegswirren auf der Flucht gelangte er 1947 mit seiner Mutter nach Großenhain, wo er eine kleine Werkstatt betrieb. Der Tod der 79-jährigen Mutter am 6. August 1948 bereitete ihm derart psychische Probleme, dass er sich nicht mehr selbst versorgen konnte, und er verwahrloste zusehends. Nach eigener Aussage bekam er im Frühjahr 1949 ohne Bezugsschein keine Pappe und Papier mehr, darum brachte er in seinem Schaukasten folgenden Vermerk an: „Mit dem heutigen Tage dürfen keine Spielsachen für die Kinder mehr angefertigt werden, da wir das ‚Material‘ für Kanonen brauchen. A. Hitler. Drei Dinge sollen sie haben, 1.) eine große Schnauze zum tüchtigen Angeben. 2.) einen Fußball zum Austoben, 3.) ein Gewehr zum Kriegführen.“[6] woraufhin er verhaftet wurde.[7] Auf Antrag von Sozialamt und Amtsarzt wurde Janke am 4. Juni 1949 vorübergehend in die Nervenklinik Arnsdorf eingewiesen. Mit der Diagnose einer chronisch paranoiden Schizophrenie, die von einem Erfinderwahn geprägt sei, erfolgte am 8. November 1950 seine Verlegung in die Krankenanstalten Hubertusburg in Wermsdorf, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.[7]

Bis zu seinem Tode schuf er ein umfassendes Œeuvre bestechender Zeichnungen, Skizzen und Modelle. Selbst gab er an, 300 bis 400 technische Neuerungen erfunden zu haben. Dazu fertigte er über 3000 Zeichnungen an, wovon heute noch etwa 2000 existieren.[8] Außerdem baute er Modelle von Flugmobilen, futuristischen Raumschiffen und elektromechanischen Geräten, entwarf ein „Stammbuch der Menschheit“, verfasste politische und militärische Strategien und hinterließ einen äußerst umfangreichen Briefwechsel.[8] Außerdem verfasste er Konzepte zur friedlichen Nutzung der Kernenergie und Entwürfe neuartiger Antriebe, die auf der Nutzung des Erdmagnetfeldes basierten.

Fast zwanzig Jahre lang lagerten Jankes Modelle und Alben unentdeckt in einem Abstellraum der Nervenklinik Hubertusburg. Im Jahr 2000 wurden sie auf einem Dachboden der Klinik durch den Chefarzt Dr. Peter Grampp wiederentdeckt. Die großformatigen Zeichnungen befanden sich in mehreren Obststiegen und waren von Janke platzsparend auf Postkartengröße zusammengefaltet worden. Unterzeichnet sind sie in eigenwilliger Schreibweise mit „Karl Hans (Joachim) Janke.“[9]

Jankes Nachlass wurde an den 1998 gegründeten nach Hannah Greens Buch[10] benannten Rosengarten e. V.[11] übergeben. Der Verein widmet sich der Aufarbeitung von Jankes in fast 40 Jahren Klinikaufenthalt geschaffenem Werk. Aus dieser Arbeit resultierten seither zahlreiche Ausstellungen und Medienberichte. Jankes Werk wird meist der Art brut zugerechnet, was aber vermutlich aus einem Missverständnis seiner Intentionen resultiert. Jan Hoet vergleicht die Zeichnungen mit denen Leonardo da Vincis und äußerte sich darüber: „das Blatt ist von links nach rechts, von oben nach unten vollkommen. Es ist perfekt. Man kann nichts hinzufügen. Man kann auch nichts wegnehmen.“[12]

In sein Testament schrieb Janke „Ich bitte, die Bilder und Alben aufzubewahren, mit den vielen Zeichnungen und Modellen, die ich für Euch Menschen geschaffen habe.“[13] Eine Auswahl seines Nachlasses wird seit Juni 2007 in einer kleinen Ausstellung im Schloss Hubertusburg gezeigt.

Karl Hans Jankes Urne wurde 1988 in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof in Döbeln beigesetzt.
Wikipedia: Karl Hans Janke

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nodoc ehemaliges Mitglied

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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 19:34
Danke für das Video, kannte die Geschichte von Karl Hans Janke noch nicht.
Sehr interessant und auch mir stellt sich natürlich die Frage ob er ein Genie war, dass seiner Zeit weit voraus war.

Alleine die zahlreichen technischen Zeichnungen/ Modelle sind so faszinierend und das, mit den damals sehr beschränkten Mitteln. Wer kann denn heute noch so etwas, ohne CAD und Computergrafiken?
Der Mann hatte richtig was drauf und mit Sicherheit, kein Fall für die Psychiatrie.

Es ist unglaublich tragisch, dass Jahnke jahrzehntelang eingesperrt wurde, weil niemand verstanden hat was er sagen will. Wäre super, wenn sich mal Fachleute mit seinem Vermächtnis befassen würden, einfach um eine Einschätzung zu bekommen, wie real seine Ideen waren.


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nodoc ehemaliges Mitglied

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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 20:24
Diagnose: " chronisch paranoide Schizophrenie, ein Symptom dafür sei wahnhaftes Erfinden "

Ich wusste bisher noch nicht, dass es ein Zeichen von Wahn ist, Dinge zu erfinden. Selbst, wenn sie völlig " verrückt " sind.
Betreutes Wohnen würde heutzutage eher in Betracht gezogen, wenn jemand nicht ohne Unterstützung sein Leben bestreiten kann.


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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 22:24
@nodoc
Zitat von nodocnodoc schrieb:Ich wusste bisher noch nicht, dass es ein Zeichen von Wahn ist, Dinge zu erfinden.
Du glaubst gar nicht, wieviele persönliche Eigenschaften von Menschen zu diversen Krankheitsbildern passen...

Es reicht, wenn man, heute noch, einfach mit Ideen und Charakter aus der Masse hervorsticht. Entweder ist man dann einfach nur "durch" oder größenwahnsinnig.

Aber auch diverse andere charakterlichen Hervorhebungen werden gerne mal in irgendwelche psychischen Störunge interpretiert, weils gerade passt.

Janke ist ein ganz trauriges Beispiel. Ein Mann, der sich so nie was zu schulden hat kommen lassen, nicht mal besonders extrovertiert oder egozentrisch war. Nein, er war einfach ein Erfindergeist mit viel Phantasie. Schizophren galt man allerdings damals schon, wenn man sich, ob wohl besseren Wissens, sich "rebellisch" den öffentlichen Einrichtungen verhielt. Da kann man ja nicht selbst Herr seiner Sinne gewesen sein.

Aber auch heute ist es leider nicht wirklich viel anders.


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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 22:53
@Saturius
@nodoc

Ich freue mich über eure Beiträge!

@Saturius
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Janke ist ein ganz trauriges Beispiel. Ein Mann, der sich so nie was zu schulden hat kommen lassen, nicht mal besonders extrovertiert oder egozentrisch war. Nein, er war einfach ein Erfindergeist mit viel Phantasie.
Ja, das sehe ich auch so. Aber gerade, wenn er sich nie was zu schulden kommen ließ und ein recht verträglicher, anständiger Mensch gewesen zu sein schien, wie konnte er sich damit arrangieren, dort sein Dasein fristen zu müssen? Wie geht das? Wie schafft man das? Wie ist deine Meinung dazu?


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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 23:01
@traces
Zitat von tracestraces schrieb:Aber gerade, wenn er sich nie was zu schulden kommen ließ und ein recht verträglicher, anständiger Mensch gewesen zu sein schien, wie konnte er sich damit arrangieren, dort sein Dasein fristen zu müssen?
Gerade wenn man eher introvertiert ist, also nicht mit seiner Umwelt emotional interagieren möchte, kommt so ein Verhalten sehr häufig vor. Darüber hinaus ist es eine Frage der Rechtsfrage und der allgemeinen Lebensauffassung.

Wenn "gelernt" hat, sich nicht gegen Urteile und Beschlüsse zu wehren sondenr, dass diese eben ihre Richtigkeit haben müssen, "akzeptiert" man das in der Hoffnung, es ist nur von kurzer Dauer. Dafür spricht ja auch, dass er sich nach gewisser Zeit in dem "Schloss" einen Rechtsanwalt geholt hat und mehrere Gespräche mit Ärtzen suchte, um eben dieser Situation zu entkommen.
Traurig für viele "geniale" Menschen, zumindest für viele intelligente Menschen, ist es, sich mit seinem Lebensumstand abzufinden, anzupassen und "das besste draus zu machen". Und das tat Janke.
Er erfand weiter, zeichnete seine Ideen, viel kaum in der Anstalt auf und suchte Gehör bei Firmen und Behörden für seine "Erfindungen". Was ja auch klappte, aber an seinem Stigmata "Irrenanstalt" scheiterterte. Denn damals, und auch heute noch, können psychisch kranke nicht genial sein, und wenn sie es waren, waren sie dennoch einfach krank und noch lange nicht Geschäftsfähig.

Das Problem an sehr intelligenten Menschen, und das muss nicht immer die IQ selbst sein, ist, dass sie eben anpassungsfähig sind und sich schon nach recht kurzer Zeit mit ihrem Umfeld, so wenig sie es mögen, anpassen können und sich damit arrangieren können.


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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 23:08
@Saturius
Ja...klingt vielleicht seltsam, aber... es macht mich irgendwie demütig, wenn ich mir vor Augen halte, wie oft er mit seinen Eingaben scheiterte oder aber allein die vielen Ablehnungsschreiben in Bezug auf seine Erfindungen, die er erhielt. So unablässig an dem, woran er selbst glaubte, festzuhalten und das, ohne Unterstützung oder Aussicht darauf, eines Tages Gehör zu finden oder Aussicht auf Entlassung zu haben...das finde ich schon äußerst bemerkenswert. Nicht zu verbittern darüber. Die Einsamkeit einer solchen Position und dennoch die Kraft zu haben, seine Ideen weiterzuverfolgen.... eigentlich zum niederknien.


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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 23:18
@traces
Traurig sollte es nicht machen. Eher nachdenklich.
Es wird immer wieder von Menschen behauptet, nur weil sie alternatativ oder (für unseren derzeitigen Wissenstand) undenkbare Ideen oder Phantasien haben, sie wären krank.

Natürlich gibt es gewisse Krankheitsbilder. Und natürlich habe diverse Krankheitsbilder mindestens ebensoviele Symptome. Damals wurde es etwas strenger gesehen als heute. Nur gibts heute noch mehr Krankheitsbilder, die das relativierende Ausgleichen.
Ich will nicht sagen, dass es keine psychischen Krankheiten gibt. Aber nicht jedes Symptom muss eine Krankheit bedeuten.

Wer redet im Geiste nicht mal mit sich selbst und denkst sich Warum hast du das getan?" und dann direkt danach "Naja, weil ich... " Das ist theoretisch klassisch Schizophren. Nur unterdrückt. ;)
Das sind die typischen Selbstgespräche.

Jankes Erfindung, was die Energie aus dem "Atom" angeht, die hatten viele vor ihm und viele nach ihm. Die Elektromagnetische Kraft des Universums nutzen zu wollen, wäre eine schier endlose Energiequelle. Die Idee haben viele. Das macht Janke nicht kranker oder krank.
Nur damals schon.

Der Helikopter geht leider nicht wirklich auf ihn, den hatten schon Focker und Konsorten 20 Jahre vor ihm schon im Auge.

Er wurde lediglich der Schizophrenie bezichtigt, weil er sich rebellisch einer Rationalisierung seiner Materialen wehrte. Das war damals ... verdammt krank. Sich gegen die Entscheidungen der Regierung lehnen.

Das Problem war und ist einfach, Menschen, die anders ticken, eine andere Weltauffassung haben und dann auch noch introvertiert sind... Die müssen krank sein. Weil, normal ist das richtige, mit ein paar Variationen. Aber die Grundlinie sollte der derzeitig gültigen Auffassung sein. Weicht man davon stark ab, stimmt mit einem was nicht. Charakter gibts, aber bitte nicht zu anders.


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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 23:27
Zitat von tracestraces schrieb:So unablässig an dem, woran er selbst glaubte, festzuhalten und das, ohne Unterstützung oder Aussicht darauf, eines Tages Gehör zu finden oder Aussicht auf Entlassung zu haben...das finde ich schon äußerst bemerkenswert.
Ein weiteres Zeugnis seines Intellekts. Aber, und das wird unter anderem auch in dem von dir gepostetet Vid erwähnt, fing er nach vielen Jahren dort an, sich zu verändern. Er wurde gefrustet bzw streitsüchtig, immer extrovertierter, sofern man ein ablehnen von Behandlungen so nennen mag,... Ein Mensch in Isolation isoliert sich Anfangs davor und "hofft" auf ein Besserwerden. Wenn dann aber klar wird, es gibt kein Besserwerden, versucht er sich intensiver mit seinem GEist zu beschäftigen, und je mehr sozial inkompetente Isolation dauert, desto mehr baut auch der eigene Verstand ab, wie man es so schön sagt.
DAbei staut sich nur Frust auf, Wut, Unverständnis, Gefühl von unfairer Behandlung, Missgunst und ungerechtem Verhalten. Dass sich das im eigenen Verhalten irgendwann widerspiegelt ist klar.
Ich finde es auch beachtenswert, dass er aber doch solange "gesund" blieb und "normal" lebte.

Dass aber seine Realitätsannahme zunehmends abnahm merkt man allein daran, dass er um eine Anhörung bei der Uno bat und noch nicht anhängige Staaten dabei haben wollte... Das entbehrt nunmal einer gewissen Realität und sind nunmal Folgen einer ständigen Isolation und Unteforderung.


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Karl Hans Janke

02.07.2016 um 23:42
Ich mags, wie du es aus deiner Sicht beschreibst. Es bleibt mir für mich persönlich einfach unbegreiflich, dass ein Mensch in der Lage ist, unter diesen Umständen seinem Leben dennoch weiterhin einen Sinn zu verleihen, ohne gänzlich den Verstand zu verlieren. Ich wäre wahrscheinlich schon nach einem Jahr wahnsinnig geworden. Und er ein Freigeist, trotz dass es ihm an sämtlicher existenzieller Freiheit mangelte. Das rührt mich irgendwie an... wahrscheinlich, weil es heutzutage viel zu wenige Menschen gibt, die in dieser Form "verrückt" sind.

Was mich noch interessiert:
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Jankes Erfindung, was die Energie aus dem "Atom" angeht, die hatten viele vor ihm und viele nach ihm. Die Elektromagnetische Kraft des Universums nutzen zu wollen, wäre eine schier endlose Energiequelle.
Zitat von SaturiusSaturius schrieb:Der Helikopter geht leider nicht wirklich auf ihn, den hatten schon Focker und Konsorten 20 Jahre vor ihm schon im Auge.
Kennst du weitere seiner Ideen, die er zu Papier brachte? Ich bin weder technisch noch physikalisch ausreichend bewandert, um sie zu verstehen. Weißt du über einige seiner "Erfindungen" näher Bescheid und kannst etwas dazu sagen, inwieweit sie technisch tatsächlich umsetzbar sind/wären (z.B. verschiedene Formen von Antrieb für seine Raketen o.Ä.)?


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Karl Hans Janke

03.07.2016 um 00:01
Zitat von tracestraces schrieb:Ich wäre wahrscheinlich schon nach einem Jahr wahnsinnig geworden. Und er ein Freigeist, trotz dass es ihm an sämtlicher existenzieller Freiheit mangelte.
Das scheinen viele zu verkennen. Freigeist bedeutet nicht auch "komisch" oder "anders" was das menschliche Empfinden angeht.
"Diese" Menschen empfinden genauso. Wer mag es schon, keine eigene Freiheit mehr zu haben? Eingesperrt zu sein? Mit Menschen, mit denen man sonst nicht verkehren würde?
Keiner.

Ja, Irgendwann wird man geistig mürbe bzw gibt sich seinem Schicksal hin und resigniert. Nur, was herausragend nun mal ist, dass intelligente Menschen da länger für brauchen. Vermutlich wird es die Anpassungsfähigkeit sein. Die Kunst, unter all den kranken klarzukommen mit Kompromissen und doch sich selbst treu zu blieben, was den Geist angeht.

"normal" intelligente würden sicherlich nach ein paar Monaten in diesem Umfeld und erst recht unter den damligen Bedingungen geistig aufgeben und sich negativ anpassen. Sozial wohl wesentlich früher.
Aber auch das kann man nicht verallgemeinern. Wenn jemand einfach nicht dahin gehören will, wird er es auch nicht. Zumindest für lange Zeit. Man passt sich erstmal dem Tonus an. Dann kundschaftet man aus, wer wie warum wann wo tickt. Passt das einem nicht, versucht man es zu umgehen.
Zieht sich mehr und mehr zurück um eben diesen Menschen nicht zu begegnen. Was bleibt? Der Intellekt, der Geist. Man beschäftigt sich mit sich, will sich fördern um nicht "zu sinken". Dazu gehört natürlich auch eine gehörige Portion Arraoganz. Denn ohne Arroganz kann man sich selbst nicht toll finden. Egal wie toll und in welcher Form.
Dann widmet man dich dem, was man am besten kann und arbeitet es aus...

Aber irgendwann ist man an dem Punkt, wo der Alltag und die Menschen eben einen Beeinflussen. In Isolation kann sich dagegen niemand erwehren. Es ist eine Galgenfrist. Aber irgendwann unterliegt man seinem Umfeld und eignet sich Verhaltensweisen an. Welche dann natürlich wieder als entweder neues Krankheitsbild oder Ergänzung zum angeblich bestehenden diagnostiziert wird.

Und das ist nicht nur eine Erfahrung aus heutiger Zeit. Die menschliche Psyche ist leider doch sehr konstant und zumindest lesbar, nicht aber immer verständlich.


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Karl Hans Janke

03.07.2016 um 00:08
Zitat von tracestraces schrieb:Weißt du über einige seiner "Erfindungen" näher Bescheid und kannst etwas dazu sagen, inwieweit sie technisch tatsächlich umsetzbar sind/wären (z.B. verschiedene Formen von Antrieb für seine Raketen o.Ä.)?
Viele seiner Erfindungen/Antriebe scheinen auf "kraftstoflosen" Antriebsformen zu basieren. Ich will nicht sagen, die heutigen technischen Möglichkeiten sind der Stein der Weisen.
Aber Elektromagnetische Energien aus dem Universum, seien sie noch so unendlich und "ewig" verfügbar, sind nicht ebenso kraftvoll.

3 Liter auf 100 km klingt toll. Aber eine Wurst von der Milchstraße zieht es noch lange nicht. :)
Will sagen, nur weil etwas endlos da ist, ist es nicht endlos kraftvoll. Ein Radio emitiert auch gewisse Energien. Diese aber zu nutzen dürfte in der Effektivität fraglich erscheinen.

AAAABER, das ist unser derzeitiger Kenntnisstand.
Ette, also Herr Janke, hat auch einen Standortbestimmer "erfunden". Den haben wir ja heute. Etwas anders, als er dachte, aber die Grundfunktion ist tatsächlich die gleiche.


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Karl Hans Janke

03.07.2016 um 15:23
nil


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Karl Hans Janke

03.07.2016 um 16:10
@Alek-Sandr
Danke :)


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Karl Hans Janke

03.07.2016 um 21:20
@Alek-Sandr

....... ist ja irre ^^ ich hab mir das mal kurz angeschaut - dürfen die Blätter eigentlich frei veröffentlicht werden ?

Ist ja wirklich interessant > zum Beispiel Blatt 326 dort hat er wohl irgenwie seine Vorstellung über die Atomstromgewinnung im Weltraum dargestellt ........ ^^


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Karl Hans Janke

03.07.2016 um 21:34
@felixmerk
Ja ist echt irre, sind fast 3500 Dateien !


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Karl Hans Janke

03.07.2016 um 21:37
@Alek-Sandr

..... ja ein echter " Wahnsinn " er scheint wirklich an seine Vorstellungen geglaubt zu haben ..........


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Karl Hans Janke

03.07.2016 um 22:44
Das muss eine wahnsinnige Arbeit gewesen sein die ganzen Aufzeichnungen zu digitalisieren. So wie es auf den ersten Blick ausschaut waren das alles irgendwie "große" Ideen die er so hatte. Ich vermute mal dass die ganze Sache aber nicht wirklich fundiert war.

Vermutlich vertrat er irgendwelche physikalischen Theorien die schon lange falsifiziert wurden.


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