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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

58 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Physik, Evolution ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Kephalopyr Diskussionsleiter
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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

11.06.2023 um 23:04
Hallo,

in diesem Thread soll es ausschließlich darum gehen, ob das Universum im Allgemeinen einen eher lebensfreundlichen, oder lebensfeindlichen Raum darstellt.

Da wir bisher noch kein Leben abseits der Erde vorgefunden haben und auch die Entstehung des Lebens auf der Erde immer noch weitestgehend unerforscht ist, stellt sich die Frage, inwieweit Leben eigentlich insgesamt im Universum vorkommen kann, oder ob die Bedingungen und Faktoren auf der Erde zufällig gepasst haben, um eine chemische Evolution auszulösen. Sofern Leben auf der Erde entstanden ist, denn selbst das scheint laut wissenschaftlichem Standpunkt bislang ungeklärt.

Dazu Näheres:
Wie und wann das Leben auf der Erde begonnen hat, ist nicht genau klar. Forscher vermuten, dass der Beginn vor etwa 3,5 Milliarden Jahren in der Tiefsee zu suchen ist – oder dass Kometeneinschläge das Leben auf die Erde brachten.
Quelle: https://www.planet-wissen.de/natur/forschung/entstehung_des_lebens/index.html

Es ranken sich verschiedene Theorien zur Lebensentstehung auf der Erde, doch leider lässt sich dadurch nichts zu extraterrestrischem Leben aussagen. Es bleibt aktuell noch immer so ungewiss, ob es da draußen noch weiteres Leben gibt, oder nicht, doch wodurch kann eine chemische Evolution beeinflusst und ausgelöst werden?

Benötigt es lediglich einen Ozean oder Gesteinsplaneten in habitabler Zone, der von einem roten Stern umkreist wird, oder sind es Meteoriten, die einen entscheidenden Teil anorganischer und organischer Substanzen auf die Erde brachten, dass sich dann letztendlich daraus erst Leben entwickeln konnte?

Letzteres würde die Entstehung von Leben auf einem Planeten erheblich beeinflussen, weil es dann auf entsprechend "richtige" Meteoriten ankäme, doch es ist ebenso fraglich, ob die Elemente überall gleichermaßen im Universum vorkommen, die hier auf der Erde die Entstehung von Leben begünstigten.

Flüssigwasser beispielsweise scheint kaum großartig anderswo vorzukommen, nach bisherigen Untersuchungen anderer Planetensysteme:
Die einzigen bisher direkt beobachteten Vorkommen von Flüssigwasser befinden sich auf zwei Himmelskörpern des inneren Sonnensystems, auf Erde und Mars. Vermutlich besaß einst auch die Venus Flüssigwasser an ihrer Oberfläche. Es verschwand jedoch schon vor 3,5 Milliarden Jahren.
Quelle: Wikipedia: Wasservorkommen im Universum

Betrachtet man das Ganze mal zusammengefasst, so entsteht schnell der Eindruck, dass Leben etwas sehr komplexes in seiner Entstehung ist und die dafür möglichen, erforderlichen Bedingungen auch sehr rar gesät sein könnten und hinzukommend, dass die Entstehung von Leben auch weit mehr bedarf, als ein bisschen Flüssigwasser und eine habitable Zone, da wir, wie bereits angemerkt und verlinkt, nicht mal aussagen können, ob Leben nun tatsächlich auf der Erde entstanden ist, oder durch einen Meteoriteneinschlag verursacht worden sein könnte.

Die Erde war zu Beginn ihres Daseins noch ein ziemlich unwirtlicher und extrem lebensfeindlicher Planet:
Damals, vor über vier Milliarden Jahren, hagelte fortwährend planetares Trümmermaterial auf sie und die anderen Planeten herab. Dieser kometen- und meteoritenartige »Bauschutt« durchbrach die noch instabile Kruste der Erde und löste ständig neue Lavafluten aus, die sich von den Hängen mächtiger Vulkane ins bebende Land ergossen.
In jener aufgewühlten Epoche fehlte unserem Planeten noch eine Lufthülle. Er trieb als unwirtliche, lebensfeindliche Welt um seinen Mutterstern. Einzig ein wenig Wasserstoffgas aus dem Urnebel umgab ihn mit unsichtbaren Schleiern, die sich aber ebenfalls bald verflüchtigten, da die Schwerkraft nicht ausreichte, um das leichte Element an die Oberfläche zu binden. Die massive Vulkantätigkeit lieferte immerhin Gase aus dem Erdinneren nach, neben flüchtigem Wasserstoff auch Wasserdampf, Kohlendioxid, Ammoniak und Methan. Sie hielten sich um den Globus und bildeten später den Ausgangspunkt für erste biomolekulare Reaktionen auf dem Weg zum Leben.
Quelle: https://www.scinexx.de/dossierartikel/unwirtlich-und-lebensfeindlich/

Soviel erstmal zur damals noch unwirtlichen Erde.

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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 12:37
@Kephalopyr

Hatte mich ja bemüht, die Entstehung des Lebens -wenigstens ansatzweise- zu erfassen. Es handelt sich wohl um hochkomplexe Vorkommnisse, glückliche Zufälle, Naturkatastrophen etc., die zur Entstehung des Lebens beitrugen.

Ich hatte es in einem Filmbeitrag z.B. so verstanden, dass Planeten derart entstehen, dass sie sich aus einer großen Gaswolke immer mehr -durch aufgenommenen Weltraumstaub- verdichten, und sich gleichzeitig mit dem eigenen Wachstum/Verfestigung zum Planeten, in einer spiralförmigen Bahn ihrem Stern nähern.

Bei uns im Sonnensystem gibt es wohl eine Ausnahme mit der Konstellation Erde, Jupiter und Saturn, die sich damals durch die wechselseitige Wirkung ihrer Schwerkräfte, nicht zur Sonne hin bewegten, so dass z.B. das flüssige Gasgemisch (durch diesen Abstand zur Sonne) in dem etwas kälteren Bereich gefror. So soll Dampf/Flüssigkeit soz. erhalten geblieben sein, also aus diesem nichtverfestigten ursprünglichen Gas.

Die irdischen Vulkane beförderten dann wohl irgendwann Lava nach außen, Verdunkelten den Himmel. Unter den Lavastaubwolken soll es dann für eine Millon (oder eine Milliarde?) Jahre begonnen haben zu regnen, uns so sammelte sich dann unter diesen Lavastaub-Wolken angeblich das flüssige Wasser in den Meeren. Währenddessen hatte sich wohl gleichzeitig die Atmosphäre entwickelt.

Man kann sich als Laie aber ganz gut vorstellen, dass der Meeresboden, also die Lavaausschüttung, bestimmt sehr mineralreich war, und so dann am Meeresboden, durch die Bewegung des Wassers (Wind), ggf. bestimmte Stoffe zusammenfanden, und sich die Dinge begannen zu entwickeln. Und dann kam ja auch noch die Photosynthese dazu.


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 13:00
Äh, was ich vergass gerade zu schreiben: hatte mich immer gefragt, was denn eigentlich der „Impuls“ zur Lebensentwicklung gewesen sein könnte. Vllt. ist es ja die Sonne gewesen, die dann bestimmte Stoffwechselprozesse in Gang brachte, aufgrund der Wärme/Temperatur (also halt die Photosynthese).


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 16:37
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Hallo,

in diesem Thread soll es ausschließlich darum gehen, ob das Universum im Allgemeinen einen eher lebensfreundlichen, oder lebensfeindlichen Raum darstellt.
Das wird dir immer noch keiner beantworten können, da wir weder wissen was zur Lebensentstehung nötig is, noch wie oft diese Bedingungen im Universum auftreten.
Was wir wissen is, dass Lebensentstehung im Universum grundsätzlich möglich is, da es auf der Erde ja Leben gibt, alles andere is reine Spekulation.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Die Erde war zu Beginn ihres Daseins noch ein ziemlich unwirtlicher und extrem lebensfeindlicher Planet
Für moderne Lebewesen mag das zutreffen, für frühes Leben waren die Bedingungen offensichtlich ganz gut, sonst hätte es dieses ja nich gegeben.
Zur Lebensentstehung dürften die Bedingungen vor 4Mrd. Jahren vermutlich sogar deutlich besser gewesen sein als heute.

kuno


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 16:46
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Zur Lebensentstehung dürften die Bedingungen vor 4Mrd. Jahren vermutlich sogar deutlich besser gewesen sein als heute.
Wie kommst du darauf? Heute hast du praktisch überall auf der Welt alle mögliche Vorstufen für Leben im Überfluss zur Verfügung - unter allen möglichen physikalischen Bedingungen, vom Gipfel des Himalaya bis zu thermalen Schloten der Tiefsee. Warum sollten diese Bedingungen schlechter sein?


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 17:29
Zitat von paxitopaxito schrieb:Heute hast du praktisch überall auf der Welt alle mögliche Vorstufen für Leben im Überfluss zur Verfügung - unter allen möglichen physikalischen Bedingungen, vom Gipfel des Himalaya bis zu thermalen Schloten der Tiefsee.
Entwickelt sich eigentlich noch vergleichsweise so viel bzw. neues Leben (neue Arten) wie „früher“?


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 17:38
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Entwickelt sich eigentlich noch vergleichsweise so viel bzw. neues Leben (neue Arten) wie „früher“?
Hm, schwierige Frage. Kommt wohl auf das "früher" an. In der kambrischen Explosion waren es vermutlich viel mehr, davor vermutlich weniger als heute.


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 18:02
Zitat von paxitopaxito schrieb:Warum sollten diese Bedingungen schlechter sein?
Wegen des ganzen freien Sauerstoffs. Dieser is sehr reaktiv und würde vermutlich viele nötige zwischen Zwischenprodukte während der chemischen Evolution verhindern.

mfg
kuno


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 18:21
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:da wir weder wissen was zur Lebensentstehung nötig is, noch wie oft diese Bedingungen im Universum auftreten.
Genau das ist der Knackpunkt. Es ist ziemlich leicht, in einer "Ursuppe" aus allen möglichen Elementen unter Hinzufügung von Wärme und Elektrizität (Blitze) Aminosäuren und andere komplexte Moleküle herzustellen. Der nächste Schritt, die Schaffung eines Organismus der einen Stoffwechsel hat und sich reproduzieren kann ist trotz aller Anstrengungen bisher nicht gelungen. Es muß möglich sein, wir sind das Zeugnis dafür. Aber was selbst unter kontrollierten Bedingungen bisher unbeherrschbar schwierig ist muß unter Zufallsbedingungen sehr selten sein.
Der einzig positive Faktor ist dass unsere Erde als chemisches Laboratorium viele Millonen Jahre Zeit hatte.
Damit verlassen wir aber schon den Bereich sicherer Erkenntnis. Denn wir wissen nicht auf wie vielen anderen Planeten in diesem Universum es ähnlich zugeht bzw. zugegangen ist. Und was dabei herausgekommen ist - oder nicht.
Hoffen wir mal dass irgendwann mit Zukunftstechnik die Atmosphären fremder Planeten untersucht werden können. Dann wissen wir mehr.


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 18:52
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Hatte mich ja bemüht, die Entstehung des Lebens -wenigstens ansatzweise- zu erfassen. Es handelt sich wohl um hochkomplexe Vorkommnisse, glückliche Zufälle, Naturkatastrophen etc., die zur Entstehung des Lebens beitrugen.
Höchst komplex zweifellos! :)
Naturereignisse haben jedoch nicht zur Entstehung von Leben beigetragen, sondern dies ab dem Zeitpunkt seiner Entstehung eben individuell beeinflusst. Leben passte sich fortwährend an die immer wechselnden Bedingungen an und entwickelte sich dadurch weiter.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Die irdischen Vulkane beförderten dann wohl irgendwann Lava nach außen, Verdunkelten den Himmel. Unter den Lavastaubwolken soll es dann für eine Millon (oder eine Milliarde?) Jahre begonnen haben zu regnen, uns so sammelte sich dann unter diesen Lavastaub-Wolken angeblich das flüssige Wasser in den Meeren. Währenddessen hatte sich wohl gleichzeitig die Atmosphäre entwickelt.
Das klingt durchaus plausibel, hast Du dazu womöglich noch einen Artikel/Link zur Hand, damit man sich das Ganze mal genauer anschauen kann? :)
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Äh, was ich vergass gerade zu schreiben: hatte mich immer gefragt, was denn eigentlich der „Impuls“ zur Lebensentwicklung gewesen sein könnte. Vllt. ist es ja die Sonne gewesen, die dann bestimmte Stoffwechselprozesse in Gang brachte, aufgrund der Wärme/Temperatur (also halt die Photosynthese).
Das ist eben die aktuell noch ungelöste Frage, was nun der eigentliche Auslöser, der abiogenen Prozesse war. Streng genommen könnte es ein Zusammenspiel aus allem gewesen sein, was eben zu jenem Zeitpunkt vorhanden war. Ab diesem Punkt ist es halt leider spekulativ, nach aktuellem Stand. Vielleicht gewinnen wir dazu in den nächsten Jahrzehnten neue Erkenntnisse im Bereich der Kosmochemie.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das wird dir immer noch keiner beantworten können, da wir weder wissen was zur Lebensentstehung nötig is, noch wie oft diese Bedingungen im Universum auftreten.
Was wir wissen is, dass Lebensentstehung im Universum grundsätzlich möglich is, da es auf der Erde ja Leben gibt, alles andere is reine Spekulation.
Es gibt viele, wissenschaftliche Themen, die aktuell noch keiner beantworten kann und dennoch lohnt es sich, darüber zu debattieren. :)
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Für moderne Lebewesen mag das zutreffen, für frühes Leben waren die Bedingungen offensichtlich ganz gut, sonst hätte es dieses ja nich gegeben.
Zur Lebensentstehung dürften die Bedingungen vor 4Mrd. Jahren vermutlich sogar deutlich besser gewesen sein als heute.
Das ist so nicht ganz korrekt. Die damaligen Bedingungen für eine Lebensentstehung waren sogar sehr schlecht. Leben benötigte mehrere Anläufe, um zu entstehen. Es gab Eukaryoten, die vor 600 Millionen Jahren ausgestorben sind, wegen der irdischen Sauerstoffanreicherung, woraufhin sich neue Einzeller herausentwickelten.

Hypothetische Vorläufer einzelligen Lebens und deren zeitliches Auftreten:
Vor 4400 mya wurden bisher keine biologischen Prozesse nachgewiesen oder erwartet. Vermutlich fanden aber chemo-evolutionäre Vorgänge, auch Abiogenese genannt, statt, wobei sich aus anorganischen Stoffen organische Stoffe entwickelten. Am Schluss dieser Entwicklung entstanden hypothetische Vorläufer einzelligen Lebens, die Protobionten.
Die Chemische Evolution mit komplexeren Prozessen hatte sich intensiviert. Nach der Bildung von kurzen abiotischen Bausteinmolekülen aus anorganischen Verbindungen im Hadaikum entwickelten sich Zellvorläufer (Präzellen), wie z. B. Mikrosphären bzw. organische Koazervate, ohne die Fähigkeit zur Selbstreplikation. Dann folgte die Bildung von Makromolekülen durch abiotische Polymerisation mit nachfolgendem Zusammenbau zu größeren organell- und zellähnlichen Strukturen. Schließlich entstanden Protobionten, die bereits die Selbstreplikation und einen genetischen Code beinhalteten (siehe auch RNA-Welt-Hypothese).
Quelle: Wikipedia: Chronologie der Erdgeschichte

Ich denke, es könnte viel mehr umgekehrt sein. Die heutigen Bedingungen würden eine Lebensentstehung schwieriger machen, was nicht heißt, dass es damals nicht schon schwierig genug war. Im Gegenteil. Allem Anschein nach ist die Entstehung von etwas Lebendigem sehr komplex und ein Ablauf vieler verschiedener Prozesse, die keinesfalls mal eben mit Leichtigkeit passieren.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Der nächste Schritt, die Schaffung eines Organismus der einen Stoffwechsel hat und sich reproduzieren kann ist trotz aller Anstrengungen bisher nicht gelungen.
Genau das ist der spannende Knackpunkt. Wieso konnte dies bisher nicht gelingen?
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Hoffen wir mal dass irgendwann mit Zukunftstechnik die Atmosphären fremder Planeten untersucht werden können. Dann wissen wir mehr.
Das wäre natürlich, womöglich eine Auflösung dieses Rätsels darum, wodurch Leben nun letztendlich tatsächlich entstanden sein könnte. Sofern das Leben auf einem anderen Planeten ähnlich aufgebaut ist. Ich denke, schwierig wird es, wenn sich herausstellt dass es aus Elementen zusammengesetzt ist, die wir vielleicht kennen, jedoch in einer vollkommen anderen Anordnung funktionieren könnte. Beispielsweise.


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 20:37
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wegen des ganzen freien Sauerstoffs. Dieser is sehr reaktiv und würde vermutlich viele nötige zwischen Zwischenprodukte während der chemischen Evolution verhindern.
Da magst du tatsächlich Recht haben :)


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 20:52
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Das klingt durchaus plausibel, hast Du dazu womöglich noch einen Artikel/Link zur Hand, damit man sich das Ganze mal genauer anschauen kann?
Das hier ist diese, wie ich finde gelungene, ZDF-Dokumentation u.A. mit der Lava (ab min 12:30). Aber eigentlich handelt die komplette Dokumentation über die mögliche Einzigartigkeit der Erde.


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12.06.2023 um 20:53
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Das ist so nicht ganz korrekt.
Ach was?
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Die damaligen Bedingungen für eine Lebensentstehung waren sogar sehr schlecht.
Woher willste das denn wissen? Um das auch nur im Ansatz beurteilen zu können, müsste man ja wissen wie Leben entstand und daraus könnte man dann vielleicht ableiten, welche Bedingungen dafür günstig wären. Weiß aber keiner, nich mal du. :)
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Leben benötigte mehrere Anläufe, um zu entstehen.
Tatsächlich? Gibts da auch Belege für?
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Es gab Eukaryoten, die vor 600 Millionen Jahren ausgestorben sind, wegen der irdischen Sauerstoffanreicherung, woraufhin sich neue Einzeller herausentwickelten.
Es gab bestimm irgendwelche Eukaryoten, die vor 600Mio. Jahren ausgestorben sind, aber die sogenannte Sauerstoffkatastrophe war schon fast 2Mrd. Jahre vorher. Vor 600Mio. Jahren, das war "kurz" vor dem Kambrium, könnte es vielleicht schon die ersten Mehrzeller gegeben haben, zu dieser Zeit vermutet man die sogenannte "Schneeball Erde". Zu der Zeit war Sauerstoff im Meerwasser schon lange reichlich vorhanden.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich denke, es könnte viel mehr umgekehrt sein. Die heutigen Bedingungen würden eine Lebensentstehung schwieriger machen
Wieso umgekehrt? Ich sagte doch, die Bedingungen für die Lebensentstehung dürften damals, als das Leben auf der Erde entstand (falls es hier entstand) deutlich besser sein als heute. Ich würde sogar sagen, dass unter heutigen Bedingungen eine Lebensentstehung auf der Erde quasi ausgeschlossen sein dürfte.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Genau das ist der spannende Knackpunkt. Wieso konnte dies bisher nicht gelingen?
wie oft wurde es denn überhaupt versucht?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Da magst du tatsächlich Recht haben
Kann ja selbst mir mal passieren. :D

kuno


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

12.06.2023 um 22:14
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wie kommst du darauf? Heute hast du praktisch überall auf der Welt alle mögliche Vorstufen für Leben im Überfluss zur Verfügung - unter allen möglichen physikalischen Bedingungen, vom Gipfel des Himalaya bis zu thermalen Schloten der Tiefsee. Warum sollten diese Bedingungen schlechter sein?
Aber es entwickelt sich kein neues Leben mehr. Alles Leben geht auf einen Ursprung zurück; ist miteinander verwandt.
So jedenfalls die bisherige Auffassung. Gegenteiliges wurde bisher meines Wissens nach nicht nachgewiesen.
Außer bei den Tupanviren. Da kommt man ins Grübeln, weil die so fremdartig sind. Aber abschließend geklärt ist das meines Wissens nach nicht.
Von weiteren, parallelen oder auch nachfolgenden Lebensentstehungen habe ich noch nicht gehört.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wegen des ganzen freien Sauerstoffs.
Und auch die Geschichte mit dem Wasser ist wirklich ne verzwickte Sache:
Ohne Wasser kein Leben - mit Wasser keine großen Moleküle
Aber es gibt da eine Idee zu, wie sich das aufdröseln lässt:
Der Ursprung des Lebens auf der Erde enthält ein bemerkenswertes Paradox: Ohne Wasser gibt es kein Leben – aber die meisten Biomoleküle bilden sich in Wasser schlecht oder gar nicht. Bevor die erste echte Zelle entstand, müssen sie sich aber trotzdem spontan gebildet haben. Austrocknung und ein vulkanisches Mineral könnten den Widerspruch auflösen, berichten nun Hayley Boigenzahn und John Yin von der University of Wisconsin-Madison. In ihrer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift »Origins of Life and Evolution of Biospheres« beschreiben sie, wie sich Aminosäuren, die Bausteine von Proteinen, dank dieser beiden Faktoren selbsttätig zu langen Ketten aneinanderlagern.
Weiter geht's da:

Quelle: https://www.spektrum.de/news/ursprung-des-lebens-proteine-entstanden-wohl-durch-austrocknung/2093274


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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

13.06.2023 um 19:58
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Das ist eben die aktuell noch ungelöste Frage, was nun der eigentliche Auslöser, der abiogenen Prozesse war.
Du schreibst von Abiogenese so als wenn die Tatsache wäre. MWn ist das nur eine Hypothese.

Und man kann mMn frühere Bedingungen nicht mit den heutigen Vergleichen, was die Entstehung und Evolution angeht.
Heute ist es sozusagen keine Kunst dass "neues“ (organisches?) "Leben“ entsteht, die Bedingungen sind ja mehr als genug gegeben.
Aber halt anders als vor 600 mio. Jahren.

Wie schon @RogerHouston erwähnt:
Zitat von RogerHoustonRogerHouston schrieb:Aber es entwickelt sich kein neues Leben mehr. Alles Leben geht auf einen Ursprung zurück; ist miteinander verwandt.
Deshalb schlechter Vergleich mMn.


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Astrobiologie: Das Universum - Eignung zur Lebensentstehung

13.06.2023 um 20:42
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Du schreibst von Abiogenese so als wenn die Tatsache wäre.
Die Abiogenese ist das anerkannteste Modell zur möglichen Erklärung, wie Leben entstanden sein könnte. Ich habe auch nirgends behauptet, sie wäre der eiskalte Fakt schlechthin.
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Und man kann mMn frühere Bedingungen nicht mit den heutigen Vergleichen, was die Entstehung und Evolution angeht.
Heute ist es sozusagen keine Kunst dass "neues“ (organisches?) "Leben“ entsteht, die Bedingungen sind ja mehr als genug gegeben.
Aber halt anders als vor 600 mio. Jahren.
Ach ja? Und, was sind die Bedingungen? Wieso ist kein weiteres Leben mehr neben dem Jetzigen auf der Erde entstanden, wenn Du meinst, es sei keine große Kunst mehr, dass Leben entsteht? Zumal es nicht um solch einen Vergleich ging, sondern richtigzustellen, dass das Leben damals nicht plötzlich aufgeploppt ist wie aus dem Nichts, sondern es mehrere Lebensentstehungen gab, doch immer wieder ereigneten sich Katastrophen, die das Vorherige auslöschten:
Bevor unsere Urahnen entstanden, dominierten zuvor unbekannte eukaryotische Einzeller die Ozeane und Seen der Urerde, wie nun fossile Moleküle enthüllen. Diese „Stammgruppen-Eukaryoten“ bildeten 600 Millionen Jahre lang eine ganz eigene Lebenswelt – bis sie vor rund 800 Millionen Jahren restlos ausstarben. Zeugnis von dieser „verlorenen Welt“ geben heute nur noch Protosterole, biochemische Vorformen der heute in allen zellkerntragenden Zellen genutzten Steroidmoleküle, wie Forschende in „Nature“ berichten.
Vor rund 800 bis 1.200 Millionen Jahren entstanden die gemeinsamen Vorfahren aller heutigen Eukaryoten – Einzeller, deren chemischer und struktureller Zellaufbau zum Grundbauplan aller zellkerntragenden Lebewesen werden sollte. Doch was war davor? DNA-Vergleichsanalysen zufolge müssten die Wurzeln der Eukaryoten noch weiter zurückreichen. Aber aus dieser Frühzeit sind keine eindeutigen Fossilien solcher Einzeller erhalten, die ältesten bisher gefundenen sind etwa eine Milliarde Jahre alt.
Quelle: https://www.scinexx.de/news/biowissen/verlorene-welt-der-einzeller-entdeckt/

Es gab eine Eukaryoten-Urform, eine ganz eigene Lebenswelt, die vollkommen verschwand.

Man kann viel mehr sagen, mittlerweile hat sich die Erde "beruhigt", was nicht heißt, dass es keine Umweltereignisse mehr gibt, aber zum damaligen Zeitpunkt war alles weitaus aktiver und frischer, als jetzt.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wieso umgekehrt? Ich sagte doch, die Bedingungen für die Lebensentstehung dürften damals, als das Leben auf der Erde entstand (falls es hier entstand) deutlich besser sein als heute. Ich würde sogar sagen, dass unter heutigen Bedingungen eine Lebensentstehung auf der Erde quasi ausgeschlossen sein dürfte.
Das bringt mich gerade zu der Frage, wieso es keine weitere, unabhängige Lebensentstehung mehr auf der Erde, neben dem jetzigen Leben gibt. Es ist ja nicht so, dass der Planet jetzt absolut unwirtlich ist. Wasser und allerlei Temperaturen sind vorhanden, doch irgendwie entsteht trotzdem nichts eigenes, vollkommen neues mehr, höchstens nur Leben auf bereits vorhandenem Leben, aber das ist nicht das Gleiche wie Leben, aus anorganischem Material.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:wie oft wurde es denn überhaupt versucht?
Das weiß ich nicht, ich habe diese Information nicht eingebracht, kann Dir dazu leider nicht wirklich etwas sagen.


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13.06.2023 um 21:22
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Das bringt mich gerade zu der Frage, wieso es keine weitere, unabhängige Lebensentstehung mehr auf der Erde, neben dem jetzigen Leben gibt.
Es könnte ja mal welche gegeben haben, die aber inzwischen ausgestorben sind, weil unsere Vorfahren einfach erfolgreicher waren oder schlicht mehr Glück hatten.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Es ist ja nicht so, dass der Planet jetzt absolut unwirtlich ist.
Dass heute kein Lebn mehr entsteht kann mit dem freien Sauerstoff erklärt werden und natürlich durch das quasi überall vorkommende, bereits existierende Leben. Organische Moleküle im Prozess einer chemischen Evolution wären heute im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen. :)
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ach ja? Und, was sind die Bedingungen?
Vor 600Mio. Jahren war die Erde vermutlich komplett vereist, es dürfte damals also in jedem Fall sehr viel kälter gewesen sein. :D

kuno


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Do-X ehemaliges Mitglied

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14.06.2023 um 05:20
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Vor 600Mio. Jahren war die Erde vermutlich
... noch nicht einmal so groß wie heute.

Und wenn man heute schon die physikalischen und chemischen Zusammenhänge kennt wie man Wasser selber erzeugen kann und womit -nämlich aus genau demselben Zeug, was unsere Meere erzeugte, dann nehme ich an, gibt es diese Verbindungen, die ein Leben ermöglichen, überall im Universum.

Ich könnte wetten, dass das große Tafelwerk noch lange nicht ausgeschöpft ist. Wer weiß, welche Formeln in 100 Jahren ergänzt sein werden.


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14.06.2023 um 05:33
Zitat von Do-XDo-X schrieb:... noch nicht einmal so groß wie heute.
? vor ca. 600Mio Jahren war die Erde bestimmt so groß wie heute, das Klima war vielleicht verrückter...aber da endet das Proterozoikum und es begann das Paläozoikum mit einer unglaublichen Lebewesenvielfalt in den Meeren. (die Meere waren schon seit min. -3,7MrdJ "fertig")


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Do-X ehemaliges Mitglied

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14.06.2023 um 05:50
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:? vor ca. 600Mio Jahren war die Erde bestimmt so groß wie heute,
Aber genau wissen tust du es auch nicht. Du speist dein jetziges Wissen ja auch nur aus dem von Wissenschaftlern, die dir das vorgeben, aber auch nicht genau wissen, ob das wirklich so war.

Da muss ich mich irgendwie @Kephalopyr anschließen. Im Prinzip steht Alles infrage.


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