Wie schnurren Katzen?

1. Erklärung: Neben den normalen Stimmbändern besitzen Katzen sogenannte „falsche” Stimmbänder (auch Vorhof-Falte). Beim Atmen verursacht der Luftstrom, der über die falschen Stimmbänder fließt, diese katzeneigene Lautäußerung. Dafür muß dieser ca. 30x pro Sekunde durch leichte Kontraktionen der Kehlkopfmuskeln unterbrochen werden. Es ist, nach dieser Theorie, ein lautes Atmen ähnlich des Schnarchens bei Menschen.

2. Erklärung: Die Blut-Turbulenz-Theorie - hier sind die Fachleute der Meinung, dass das Schnurren nichts mit dem Stimmapparat zu tun hat. Es kommt hierbei zu einer Turbulenz, wenn sich der Blutstrom zum Herzen in den Hauptvenen verstärkt. Dieses geschieht am stärksten im Brustraum, da hier die Hauptvene „zusammengeschnürt” wird. Dieser Laut des Blutstrudels und die entstehenden Vibrationen werden durch das Zwerchfell verstärkt. Dieser Laut soll nun - nach Anhängern dieser Theorie - durch die Luftröhre der Katze in die Nebenhöhlen des Kopfes hinaufsteigen, wo nun durch diesen Resonanzkörper das Schnurren entsteht.

Katzen können in allen Tönen schnurren, mal laut mal leise, mal hoch und dann wieder tief, kurz oder ausdauernd lange. Diesen Schnurrton kann man nicht nur hören, sondern auch als Vibration am Körper der Katze fühlen. Schon im frühesten Babyalter, noch bevor sie die Augen aufmachen, liegen die jungen Kätzchen schnurrend an den Zitzen der Mutterkatze und das, ohne sich zu verschlucken. Es signalisiert der Mutterkatze, dass alles in Ordnung ist und die Kleinen ihren Anteil der Muttermilch abbekommen. Die Angewohnheit zu schnurren behält die Katze bis an ihr Lebensende bei und zeigt damit ihre Zufriedenheit an. Aber auch zur Kommunikation mit anderen Katzen hat das Schnurren seine Bedeutung, da es ein freundschaftliches Verhalten signalisiert. Den besonderen Laut des Schnurrens beherrschen nur die katzenartigen Säugetiere. Das andauernde Schnurren, das beim Ein- und Ausatmen entsteht können auch nur die Kleinkatzen, wie unsere domestizierten Katzen. Tiger, Löwe und andere Großkatzen können zwar auch einen Schnurrton von sich geben, der aber nur bei jedem Ausatmen hervorgebracht wird und deshalb kein „richtiges Schnurren“ bedeutet.
Quelle:
http://www.zooundco.de/zooundco3/artikel.php?id=artikel46 (Archiv-Version vom 17.12.2007)

ensignia schrieb:Sich gesund singen. wie soll das gehen?