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Schwerelos um die Welt.

55 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schweben, Schwerelos, Erddrehung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schwerelos um die Welt.

08.05.2012 um 22:12
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Aber die Luft bewegt sich nicht mit dem Flugzeug
Nein, das Flugzeug bewegt sich mit der Luftmasse!
Und es ist so darin "fixiert", dass es praktisch Bestandteil der Luftmasse ist. Das Gesamte unterliegt der Corioliskraft, bleibt relativ zwischen Flugzeug und Luft praktisch nichts davon übrig. Deshalb wird eben nur der Windeinfluss durch entsprechenden Luvwinkel kompensiert.

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Schwerelos um die Welt.

08.05.2012 um 22:21
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Eben nicht. Es ist das definierende Characteristikum (hat vielleicht jemand ein besseres deutsches Wort?) eines Flugzeuges, dass sich ein Kräftegleichgewicht zwischen Antrieb und Luftwiederstand einstellt. Nimm das weg, und du hast etwas vollkommen anderes als ein Flugzeug.
Das kann ja sein. Trotzdem wirkt die Corioliskraft. Die Schwerkraft wirkt ja auch, obwohl das Flugzeug Auftrieb hat.
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Nuja, weil sie schneller ist als die Erddrehgeschwindigkeit am Äquator (die ist so ca. 1600km/h). Da sie keinen eigenen Antrieb hat, und daher niemals Rückenwind bekommt, kann sie nie beschleunigt werden.
Klar wird es beschleunigt. zB durch die Erdbeschleunigung. Außerdem wirkt trotzdem ein Luftwiderstand.
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Luftwiderstandsdynamikzeitkonstante
Die was?
Zitat von SpiffSpiff schrieb:Nein, das Flugzeug bewegt sich mit der Luftmasse!
Und es ist so darin "fixiert", dass es praktisch Bestandteil der Luftmasse ist.
Also bewegt sich die komplette Luft der Erde immer mit dem Flugzeug, egal in welche Richtung es sich bewegt? Ist das nicht widersprüchlich? Wenn sich nur die Luft um das Flugzeug mitbewegt ist das unrealistisch, da auch die Luft durch Reibung abgebremst wird und von der anderen Luft beeinflusst wird.

Meint ihr wirklich, dass ein Flugzeug, wenn es nach Norden startet, auf dem gleichen Längengrad wieder landet?


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08.05.2012 um 22:30
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Also bewegt sich die komplette Luft der Erde immer mit dem Flugzeug,
Nein, ich schrieb: Das Flugzeug bewegt sich mit der Luftmasse!
Hat es bei Nordkurs Ostwind, fließt diese Westkurskomponente durch den Wind in den resultiernden Vektor der Flugzeugbewegung über Grund mit ein.

Luftmassen setzen sich durch Druckunterschiede in Bewegung. Diese Massen unterliegen der Corioliskraft und werden abgelenkt. Das Flugzeug bewegt sich als Teil dieser Masse in dieser und muß lediglich diese Luftmassenbewegung (Wind) bei der Steuerkurskorrektur berücksichtigen.


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08.05.2012 um 22:31
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Das kann ja sein. Trotzdem wirkt die Corioliskraft. Die Schwerkraft wirkt ja auch, obwohl das Flugzeug Auftrieb hat.
Schon. Aber wenn eine Granate durch eine äußere Kraft (wie z.B. die Corioliskraft) abgebremst wird, ist sie langsamer, und nix kann das ändern. Wird ein Flugzeug durch so eine Kraft abgebremst, wird es aufgrund des stabilen Kräftegleichgewichts wieder auf seine alte Geschwindigkeit beschleunigen.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Klar wird es beschleunigt. zB durch die Erdbeschleunigung. Außerdem wirkt trotzdem ein Luftwiderstand.
Ja, aber erstens dachte ich, wir reden nur von horizontalen Beschleunigungen (sonst machen Kugeln oder Granaten wenig Sinn) und zweitens wurde noch nie etwas von einem Luftwiderstand beschleunigt, wenn es schneller war als die Luft. Ich meinte hier wirklich beschleunigen, nicht "negativ beschleunigen".
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Die was?
Ok, wusste da grade nicht wie ich es sonst nennen sollte. Bei jedem (linearen) stabilen Gleichgewicht gibts eben eine charakteristische Zeitkonstante, innerhalb der sich das Gleichgewicht wieder einstellt, wenn es aus irgendeinem Grund aus dem Gleichgewicht geraten ist. In diesem Fall das Gleichgewicht zwischen Coriolis- und Seitenwind-Kraft. Es beginnt ohne Seitenwind (das flugzeug startet nach Süden), aber von Anfang an mit der Corioliskraft. Dadurch wird das Flugzeug nach Westen beschleunigt. Durch diese sich erhöhende Seitwärtsgeschwindigkeit baut sich eine Gegenkraft auf. Aufgrund der geringen Masse des Flugzeugs ist diese Gegenkraft bereits nach kurzer Zeit so groß, dass die ein stabiles Gleichgewicht mit der Corioliskraft bildet, das Flugzeug wird daher nicht mehr weiter nach Westen beschleunigt (wie sie einen Satelliten sehr wohl beschleunigen würde)


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08.05.2012 um 22:32
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Meint ihr wirklich, dass ein Flugzeug, wenn es nach Norden startet, auf dem gleichen Längengrad wieder landet?
Abgesehen von einer kleinen Abweichung, die sehr viel kleiner ist als es die blinde Anwendung der Coriolis-Formeln aussagen würde, und die nur linear von der Zeit abhängt anstelle quadratisch: Ja.


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08.05.2012 um 22:40
@Heizenberch

Übrigens noch eine Anmerkung zu der Annahme, der Wind würde immer so wehen wie die Corioliskraft. Nun, das macht eigentlich gar keinen Sinn. Denn die Corioliskraft sorgt (auf der Nordhalbkugel) dafür, dass Wirbelstürme immer gegen den Uhrzeigersinn drehen. Sie sorgt auch dafür, dass ein von N nach S fliegendes Flugzeug nach Westen abgelenkt werden würde. Aber ein vin N nach S durch diesen Wirbelsturm wäre erst im Ostwind, dann in der Windstille, dann im Westwind. Eine Annahme "Der Wind geht immer in die Richtung in die die Corioliskraft das Flugzeug treiben würde" ist also auch dann schon falsch, wenn man andere Faktoren für den Wind noch gar nicht erst berücksichtigt.

Das aber nur als Einschub, weil wir thematisch ja inzwischen schon eher woanders sind.


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08.05.2012 um 23:07
Danke für all eure Antworten.
Ich kann den ganzen Stoff heute nicht mehr durchgehen um mich wieder vernüftig einzuklinken.
Aber ich schau mir die Beiträge morgen noch mal in Ruhe an.
Unter meinem Bekanntekreis ist auch ein angehender Pilot. Also ein Pilot für die richtig großen Verkehrsflugzeuge. Ich werde ihn fragen ob es im Bordsystem irgend eine Korrektur für die Erddrehung gibt oder so.
Also bis dann.


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Schwerelos um die Welt.

08.05.2012 um 23:24
Noch eine Anmerkung. Meines Schuhlwissens nach sind die Meereströmungen doch größten Teils für das Wetter auf unserem Globus veranwortlich. Und diese unteliegen warscheinlich auch der Corioliskraft?!


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09.05.2012 um 15:25
@MareTranquil
@Spiff
Also:
Ihr stimmt mir sicher zu, dass die Corioliskraft auch auf das Flugzeug wirkt, oder? Genau so, wie sie auch auf die Luftmassen wirkt (bzw auf jede Masse, die sich bewegt). Dann lenkt diese Trägheitskraft doch das Flugzeug ab.Selbst wenn es sich mit den Luftmassen bewegt, diese werden ja auch abgelenkt.
Zitat von SpiffSpiff schrieb:Luftmassen setzen sich durch Druckunterschiede in Bewegung. Diese Massen unterliegen der Corioliskraft und werden abgelenkt. Das Flugzeug bewegt sich als Teil dieser Masse in dieser und muß lediglich diese Luftmassenbewegung (Wind) bei der Steuerkurskorrektur berücksichtigen.
Vollkommen richtig und steht in keinem Widerspruch zu dem, was ich gesagt habe.
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Aber wenn eine Granate durch eine äußere Kraft (wie z.B. die Corioliskraft) abgebremst wird, ist sie langsamer, und nix kann das ändern.
Wer sagt, denn dass die Corioliskraft abbremst? Die Corioliskraft steht immer senkrecht auf der Bewegungsrichtung und ändert damit am Betrag der Geschwindigkeit nichts.
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Ich meinte hier wirklich beschleunigen, nicht "negativ beschleunigen".
Achso, ich bin davon ausgegangen, dass du, da wir über Physik reden, auch wissenschaftliche Terminologie benutzt.
Bei jedem (linearen) stabilen Gleichgewicht gibts eben eine charakteristische Zeitkonstante, innerhalb der sich das Gleichgewicht wieder einstellt, wenn es aus irgendeinem Grund aus dem Gleichgewicht geraten ist. [...]
Ich glaube es ist einfacher, wenn du mir die Formel zeigst. Dann musst du sie nicht umschreiben.
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Abgesehen von einer kleinen Abweichung, die sehr viel kleiner ist als es die blinde Anwendung der Coriolis-Formeln aussagen würde, und die nur linear von der Zeit abhängt anstelle quadratisch: Ja.
Herleitung? Begründung? Eventuell Formeln?
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Übrigens noch eine Anmerkung zu der Annahme, der Wind würde immer so wehen wie die Corioliskraft.
Wie kann denn die Corioliskraft "wehen"? ^^ Beschreibe mir doch bitte mal, was du denkst, was die Corioliskraft ist. Vielleicht liegt daran das Problem, dass du mich nicht verstehst.
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Eine Annahme "Der Wind geht immer in die Richtung in die die Corioliskraft das Flugzeug treiben würde" ist also auch dann schon falsch, wenn man andere Faktoren für den Wind noch gar nicht erst berücksichtigt.
Ich habe nie behauptet, dass es so wäre. Du unterstellst mir ziemlich viele Behauptungen, die ich niemals gemacht habe. Liest du meine Beiträge überhaupt?


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10.05.2012 um 07:34
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Wer sagt, denn dass die Corioliskraft abbremst? Die Corioliskraft steht immer senkrecht auf der Bewegungsrichtung und ändert damit am Betrag der Geschwindigkeit nichts.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Achso, ich bin davon ausgegangen, dass du, da wir über Physik reden, auch wissenschaftliche Terminologie benutzt.
Vielleicht sollten wir den Teil mit der Granate sein lassen. Wir wären ja wohl eh der gleichen Meinung wie es da abläuft, wenn wir uns nicht ständig über einzelne Worte streiten würden.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Ich glaube es ist einfacher, wenn du mir die Formel zeigst. Dann musst du sie nicht umschreiben.
Also gut. Sei Fc eine konstante Kraft, wie z.B. die Corioliskraft. Und Fp eine Kraft, deren Betrag proportional zur Geschwindigkeit ist, aber in Gegenrichtung zur Geschwindigkeit wirkt, wie , wie z.B. der Luftwiderstand. Und m natürlich die Masse des Objekts. Dann gilt ja erst mal

a = (Fc - Fp) * 1/m

Fp ersetzen wir also durch eine Konstante cp mal der Geschwindigkeit, in unserem Fall also der Seitwärtsgeschwindigkeit des Flugzeugs:

a = (Fc - cp*v) *1/m

Diese einfache Differentialgleichung aufgelöst ergibt (den ganzen Rechenweg spar ich mir jetzt) bei v0 = 0

v = Fc/cp * (1 - e^(-t*cp/m))

Die Geschwindigkeit wird sich also in einer e-Funktion einem konstanten Wert nähern. Das Inverse des Exponenten, also m/cp, ist, was ich mit der Zeitkonstante gemeint habe. Diese Zeit ist das Maß dafür wie lange es dauert bis sich die Geschwindigkeit zum Endwert einpendelt, und wie du siehst ist diese Zeit klein, wenn die Masses des Flugzeugs klein in Relation zu den Luftwiderstandskräften ist. Und Flugzeuge sind nunmal leicht gebaut.

d.h. Die Corioliskraft wird das flugzeug nicht endlos seitwärts beschleunigen, wie sie dies im luftleeren Raum tun könnte. Statt dessen wird sich schnell eine konstante Geschwindigkeit ergeben, die Flugbahn weicht also nur linear von der beabsichtigen Richtung ab anstelle von quadratisch.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Herleitung? Begründung? Eventuell Formeln?
Zusätzlich zu obiger Formel hier noch eine anschauliche Zeichnung:
Coriolis.svg
(entschuldige bitte die weißen Streifen, bei Inkscape sieht man keinen Unterschied zwischen weißen und transparenten Flächen, bis die Grafik fixfertig im Allmy-Forum drin ist)
Wie kann denn die Corioliskraft "wehen"? ^^ Beschreibe mir doch bitte mal, was du denkst, was die Corioliskraft ist. Vielleicht liegt daran das Problem, dass du mich nicht verstehst.

Ich habe nie behauptet, dass es so wäre. Du unterstellst mir ziemlich viele Behauptungen, die ich niemals gemacht habe. Liest du meine Beiträge überhaupt?
Nun, wie war das dann an dieser Stelle?
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Außerdem wirkt die Corioliskraft auch auf die Luftmassen, weshalb ein Wind, der von Süden nach Norden weht, nach Osten abgelenkt wird. Daher bewegt sich Flugzeug samt Luftmassen durch diese Scheinkraft auf einer Kurve.
Wenn ich dich richtg verstanden habe, war deine Argumentation: Corioliskraft bewegt Luft, Luft bewegt Flugzeug, Flugzeug wird also von Luft in genau die gleiche Bahn gelenkt wie es die Corioliskraft ohnehin tun würde. Und dieser Schluss ist falsch.
Wenn ich dich da falsch verstanden habe, kläre mich bitte auf.


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10.05.2012 um 13:44
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:a = (Fc - cp*v) *1/m
Du vergisst, dass die Corioliskraft auch von der Geschwindigkeit abhängt. Und du hast nicht beachtet, dass die Corioliskraft immer senkrecht auf der Geschwindigkeit steht. Dazu kommt, dass ich mich frage, wie die e-Funktion in die Gleichung kommt. Durch Integration komme ich auf etwas anderes. Vielleicht könntest du den Weg auch noch einmal posten, damit ich das nachvollziehen kann.

Dazu kommt, dass sich die Windgeschwindigkeit direkt zur Geschwindigkeit dazuaddiert. Will heißen, dass wenn wir 100 km/h in der y-Komponente haben und der Wind weht mit -200 km/h in y-Richtung, dann haben wir eine absolute Geschwindigkeit von -100 km/h in y-Richtung. Hier kann man ja ohne Probleme die Analogie des Boots nehmen, das auf dem Fluss fährt.

Nach Berechnungen auf Wolfram Alpha erfährt das Flugzeug bei einer Geschwindigkeit von 222 m/s eine Beschleunigung von 0,03 m/s. Bei einer Stunde Flugzeit wäre das eine Abweichung von gerade mal 108 Metern. Die Auswirkungen sind also nicht gerade groß. Wäre die Winkelgeschwindigkeit der Erde größer oder die Geschwindigkeit des Flugzeuges, dann würde der Effekt signifikante Auswirkungen zeigen.

Mein Schluss:
Nicht aufgrund der "Bindung an die Luft" des Flugzeugs (Achtung, wieder nicht meine These), sondern aufgrund des relativ schwachen Effekts aufgrund der geringen Winkelbeschleunigung ist die Wirkung der Corioliskraft nicht signifikant.
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Wenn ich dich richtg verstanden habe, war deine Argumentation: Corioliskraft bewegt Luft, Luft bewegt Flugzeug, Flugzeug wird also von Luft in genau die gleiche Bahn gelenkt wie es die Corioliskraft ohnehin tun würde. Und dieser Schluss ist falsch.
Ja ist er und wieder habe ich dies nie behauptet. Von jemandem von euch kam, dass das Flugzeug an die Luft gebunden sei und somit nicht direkt die Corioliskraft erfährt, weil der Pilot ja auch die Kraft nicht spürt. Daraufhin meinte ich, dass nach dieser Argumentation die Corioliskraft ja auch auf den Wind wirken würde, womit sie wieder einen Effekt auf das Flugzeug hätte. Ich habe nie so einen Blödsinn behauptet.


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10.05.2012 um 15:36
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Du vergisst, dass die Corioliskraft auch von der Geschwindigkeit abhängt. Und du hast nicht beachtet, dass die Corioliskraft immer senkrecht auf der Geschwindigkeit steht.
Ach, komm schon. Du widersprichst dir ja in 2 aufeinanderfolgenden Sätzen.

Die Corioliskraft verändert die Gesamtgeschwindigkeit eben nicht (der Einfluss der mickrigen Seitwärtsgeschwindigkeit auf den Betrag ist lächerlich klein), und ich hatte in meinem Posting 2x geschrieben, dass sich die Formeln eben auf die SEITWÄRTSgeschwindigkeit beziehen. WEIL ich weiß dass die Corioliskraft senkrecht auf die Flugrichtung wirkt.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Dazu kommt, dass ich mich frage, wie die e-Funktion in die Gleichung kommt. Durch Integration komme ich auf etwas anderes. Vielleicht könntest du den Weg auch noch einmal posten, damit ich das nachvollziehen kann.
Huh. Naja ok, meinetwegen. Aber da du gesagt hast dass du studierst, wundert es mich dass du das Vorkommen der e-Funktion nicht erwartet hast. Oder bist du vielleicht noch im 1. Semester?

Also,
a = (Fc - cp*v) *1/m

a ist die Ableitung von v nach der Zeit:
dv/dt = (Fc - cp*v) *1/m

Jetzt werden alle v auf die linke und alle t auf die rechte Seite gebracht:
m/(Fc - cp*v) dv = 1 dt

Das wird jetzt integriert, da das v im Nenner steht kommt ein Logarithmus ins Spiel.
(kannst gern die Ableitungskontrolle machen, oder du vertraust Wolfram Alpha, das kennst ja)
- m/cp (ln(Fc - cp*v)) + m/cp (ln(Fc-cp*v0)) = t-t0

Die Subtraktion von 2 Logarithmen ist das Gleiche wie die Division ihrer Argumente:
m/cp * ln( (Fc - cp*v0)/(Fc - cü*v) ) = t-t0

Als Randbedingungen setzten wir nebenbei t0=0 und v0=0, wir starten zum Zeitpunkt Null ohne Seitengeschwindigkeit. Dazu das m/cp nach rechts.
ln( Fc /(Fc - cp*v) ) = t *cp/m

Da wir nach v lösen wollen, setzen wir beide Seiten hinter ein e^, dadurch werden wir den ln los:
Fc/(Fc-cp*v) = e^(t*cp/m)

Der Rest ist einfaches Umformen.
v = Fc/cp * (1 - e^(-t*cp/m))
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Dazu kommt, dass sich die Windgeschwindigkeit direkt zur Geschwindigkeit dazuaddiert. Will heißen, dass wenn wir 100 km/h in der y-Komponente haben und der Wind weht mit -200 km/h in y-Richtung, dann haben wir eine absolute Geschwindigkeit von -100 km/h in y-Richtung. Hier kann man ja ohne Probleme die Analogie des Boots nehmen, das auf dem Fluss fährt.
Natürlich. Da wir aber keine Ahnung haben, in welche Richtung der Wind bläst, macht es wenig Sinn ihn zu berücksichtigen. Deshalb bin ich von Windstille ausgegangen. Wenn du mir sagst, welcher Wind aus welcher Richtung du in deinem Szenario haben willst, nehm ich ihn gerne in meiner Rechnung auf. Aber wozu, ich dachte ja, wir wollten den Einfluss der Corioliskraft besprechen und nicht den des Windes.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Nach Berechnungen auf Wolfram Alpha erfährt das Flugzeug bei einer Geschwindigkeit von 222 m/s eine Beschleunigung von 0,03 m/s. Bei einer Stunde Flugzeit wäre das eine Abweichung von gerade mal 108 Metern. Die Auswirkungen sind also nicht gerade groß. Wäre die Winkelgeschwindigkeit der Erde größer oder die Geschwindigkeit des Flugzeuges, dann würde der Effekt signifikante Auswirkungen zeigen.
Ok, BITTE überleg dir das nochmal und sag mir dann, dass du einen kurzen Denkaussetzer hattest, als du das geschrieben hast. Wenn nämlich nicht, dann macht es absolut keinen Sinn weiterzudiskutieren, und wenn du dann noch Formeln von mir verlangs fühle ich mich beleidigt.

Das wahre Ergebnis liegt nämlich bei ca. 200 Kilometern. Zumindest am Nordpol, den du für deine Berechnungen offenbar verwendet hast. In unseren Breiten ca. 160km.


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10.05.2012 um 18:40
@MareTranquil
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Das wird jetzt integriert, da das v im Nenner steht kommt ein Logarithmus ins Spiel.
(kannst gern die Ableitungskontrolle machen, oder du vertraust Wolfram Alpha, das kennst ja)
Ist ja schon in Ordnung :D Da habe ich die Differentialgleichung falsch gelöst. Mach mich nicht gleich an, wenn ich (im Gegensatz zu anderen Forenmitgliedern) nicht immer gleich alles glaube, was Andere sagen und versuche es selbst nachzuvollziehen.
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Aber wozu, ich dachte ja, wir wollten den Einfluss der Corioliskraft besprechen und nicht den des Windes.
Klar wollte ich auch, aber:
Zitat von SpiffSpiff schrieb:Nein, ich schrieb: Das Flugzeug bewegt sich mit der Luftmasse!
Zitat von SpiffSpiff schrieb:Da ist Dein Denkfehler:
Du gehst davon aus, dass sich das Flugzeug zunächst unabhängig von der Luft bewegt und dann unter deren Krafteinfluss gerät.
Nein, ein Flugzeug bewegt sich ständig allein abhängig von der umgebenden Luftmasse. Die Luftmasse bewegt sich.
Es ist schwer mit mehreren Leuten zu diskutieren. Ich denke, dass du deswegen oft nicht verstanden hast, was ich gemeint habe.

Ich glaube, dass du mir meinen Fehler besser hättest klar machen können, wenn wir zwischendurch nicht aneinander vorbeigeredet hätten ;)

Schonmal danke, dass du die Geduld hattest, und mich auch meinen Denkfehler hingewiesen hast. Wie schon gesagt, ich bin jemand der zugibt, wenn er Fehler macht, aber nur weil mir jemand (besonders hier in Allmy) sagt, dass ich falsch liege, dann möchte ich gerne auch verstehen, warum ich falsch liegen soll. Du wirst mir sicher zustimmen, dass es viele hier gibt, die einfach behaupten, dass man falsch liegt, obwohl sie keine Ahnung haben ;)

Eine Sache brennt mir aber noch auf den Fingernägeln:
Zitat von MareTranquilMareTranquil schrieb:Ok, BITTE überleg dir das nochmal und sag mir dann, dass du einen kurzen Denkaussetzer hattest, als du das geschrieben hast. Wenn nämlich nicht, dann macht es absolut keinen Sinn weiterzudiskutieren, und wenn du dann noch Formeln von mir verlangs fühle ich mich beleidigt.

Das wahre Ergebnis liegt nämlich bei ca. 200 Kilometern. Zumindest am Nordpol, den du für deine Berechnungen offenbar verwendet hast. In unseren Breiten ca. 160km.
Ich sollte mich nicht auf irgendwelche Programme im Internet und deren Richtigkeit verlassen :D Ich hab gesehen, dass WolframAlpha das berechnen kann und hab mal die Werte eingegeben, um zu sehen was rauskommt. War wohl ein Fehler drin.
Bei 800 km/h nach einer Stunde sind aber 160 - 200 km. Ist das nicht eine gewaltige Abweichung?


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10.05.2012 um 19:25
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Ist ja schon in Ordnung :D Da habe ich die Differentialgleichung falsch gelöst. Mach mich nicht gleich an, wenn ich (im Gegensatz zu anderen Forenmitgliedern) nicht immer gleich alles glaube, was Andere sagen und versuche es selbst nachzuvollziehen.
Ich wollte dich nicht anmachen. Ich wollte mir eigentlich nur ersparen, die eigentliche Integration mit Substitution jetzt auch noch in diesem umständlichen Format hier einzutippen ;)
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Es ist schwer mit mehreren Leuten zu diskutieren. Ich denke, dass du deswegen oft nicht verstanden hast, was ich gemeint habe.

Ich glaube, dass du mir meinen Fehler besser hättest klar machen können, wenn wir zwischendurch nicht aneinander vorbeigeredet hätten ;)

Schonmal danke, dass du die Geduld hattest, und mich auch meinen Denkfehler hingewiesen hast. Wie schon gesagt, ich bin jemand der zugibt, wenn er Fehler macht, aber nur weil mir jemand (besonders hier in Allmy) sagt, dass ich falsch liege, dann möchte ich gerne auch verstehen, warum ich falsch liegen soll. Du wirst mir sicher zustimmen, dass es viele hier gibt, die einfach behaupten, dass man falsch liegt, obwohl sie keine Ahnung haben ;)
Danke dafür. Ja stimmt, man kann schonmal was durcheinanderhauen wenn mehrere Leute gleichzeitig argumentieren.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Ich sollte mich nicht auf irgendwelche Programme im Internet und deren Richtigkeit verlassen :D Ich hab gesehen, dass WolframAlpha das berechnen kann und hab mal die Werte eingegeben, um zu sehen was rauskommt. War wohl ein Fehler drin.
Ähem, sorry, aber der Fehler ist etwas heftiger. Du hast die Formel richtig eingetippt, und Wolfram Alpha hat mit 0,03 auch das korrekte Ergebnis geliefert. Nur...es handelt sich um eine Beschleunigung von 0,03m/s^2, nicht um eine Geschwindigkeit von 0,03m/s. Deshalb der extreme Unterschied in den Ergebnissen.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Bei 800 km/h nach einer Stunde sind aber 160 - 200 km. Ist das nicht eine gewaltige Abweichung?
Hat mich auch etwas überrascht. Kann sein dass die Realität etwas abweicht, denn in einer Stunde ändern sich ja ein paar Dinge, wie z.B. der für die Kraft relevante Breitengrad. Ich bin hier von einer konstanten Seitenbeschleunigung ausgegangen, was eine parabelförmige Flugbahn bedeuten würde, und das stimmt am Anfang sicher, aber nach ner Stunde könnte das schon durchaus ein Stück weit anders sein.

Trotzdem bin ich mir sicher, dass zumindest die Größenordnung stimmt. Im luftleeren Raum.


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10.05.2012 um 21:39
@MareTranquil
Hab meinen Fehler gefunden ... hab m/min gerechnet ... also nur 60² und nicht 3600² gerechnet ... man was ist in letzter Zeit los mit mir? :D


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