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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

4.352 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Studentin, Todesfall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

08.07.2015 um 23:25
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Ich bin nicht der Meinung, dass eine kurzfristige Anreise des Täters aus Lyon plausibel ist. Er konnte ja nicht wissen, dass Lucile in dieser Nacht alleine unterwegs sein würde.
Es muss auch nicht sein, dass er mit dem Vorhaben, Lucile umzubringen, angereist ist.
Er könnte ausgangs durchaus aus dem Interesse, sie zu sehen, sich mit ihr zu treffen, losgefahren sein.
Dann ist es ihm nicht gelungen, in Kontakt zu treten, und dann wurde er wütend.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Letztlich war sie das ja auch nur zufällig, und sie hat das mit sehr wenig Vorlaufzeit entschieden. Da auf gut Glück aus Frankreich anzureisen, ist mMn doch zu aufwendig.
Ja es war zufällig und kurzfristig, dass sie an dem Samstagabend diesen Weg alleine ging. Der Entschluss zur Tat kann auch kurzfristig gefallen sein.
Nehmen wir an, er hat vor dem Parkplatz vor der Münchner Str 26 das Haus beobachtet, weil es ihm vorher nicht gelang, sie zu kontaktieren. Als Lucile endlich rauskommt, labert er sie an, dass man doch was zusammen machen könnte, aber sie würgt ihn sofort ab und sagt, er soll sich zum Teufel scheren - was er scheinbar auch tut.
Tatsächlich verfolgt er sie aber und kriegt es hin, dass das niemand bemerkt. Vll versteckt er sich, wenn Leute entgegen kommen. Schliesslich holt er sie doch ein, weil sie immer stehen bleibt zum Tippen der WA/SMS-Mails.

Evtl hat er auch angenommen, sie geht in Studiheim, weil sie da erwiesenermassen schon am Tag vorher war, was er bereits bemerkt hatte. Im Studiheim haben ja sehr viele andere Franzosen des Austauschs gewohnt. Also ein plausibles Ziel.
Also dachte er, dass er den Weg kennt, sobald sie beim Unteren Stadtplatz von der Bahnhofsbrücke auf die Promenade runter gegangen ist.
Dann hätt er sie auch im Auto verfolgen bzw überrunden können und wäre vor ihr am Tatort gewesen.
Es hätte sogar sein können, dass sie ihn erkennt, wie er ihr entgegenkommt und dass sie keine Gefahr ahnt.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Auch wurde die "täternahe Spur" ziemlich sicher mit ihren Kontakten in Frankreich abgeglichen.
Setzt a) voraus, dass die Annahme, dass diese Spur wirklich zum Täter gehört, zutrifft.
Die täternahe Spur stammt ja nicht von Luciles Kleidung oder Körper, sondern muss irgendeinem "Asservat" anhaften, dass an der Inn-Sandbank gefunden wurde.
Pupp selbst sagte, dass die Böschung u. Sandbank von weggeworfenem Kram von Hinz&Kunz übersät ist.
Dosen, Kippen und Plastikverpackungen en masse. Klar hat die KTU sehr viel Erfahrung, aber woher nehmen sie die Gewissheit, dass diese Spur tatsächlich "täternah" - was ja ein schräger Ausdruck ist - entweder Täterspur oder von jmd anderes, "nah" gibt es in dem Fall nicht - ist, wenn sie nicht am Opfer gefunden wurde?

Und es setzt b) voraus, dass die Kripo in Tirol alle Kontakte Luciles in Lyon kennt.
Wie wahrscheinlich ist es, dass das der Fall ist?
Und es setzt voraus, dass die Polizei in Lyon auch tatsächlich alle Leute, die man "auf dem Schirm" hatte, DNA-testen konnte. Das ist ja längst nicht gewiss, dass da jeder ohne gegebenen Verdacht mitmacht.

Wenn Lucile an der Silvesterparty in Lyon jemanden kennen gelernt hat, der sich in sie verguckt hat - wie wahrscheinlich ist, dass die Kripo Innsbruck den kennt?
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Die Polizei weiß aber, wer diese Person ist und da müsste er schon einen sehr guten Grund angegeben haben, was er in jener Nacht in Kufstein gemacht hat.
Das stimmt für diese Person mit der es kurz vor der Tat noch SMS-Kontakt gab - wenn das Detail aus XY so stimmt.
Man sollte aber auch bedenken, dass es sein könnte, dass Leute aus Lucile's Umfeld in Tirol Skifahren waren oder München besucht haben oder auf der Durchreise nach Wien waren oä.
Wenn jmd so eine Reise mit der Tat verbunden hätte, würde es schwerer fallen, darin etwas Verdächtiges zu sehen. Und man müsste konkret nachweisen, dass er einige Stunden nicht im Hotel in z.B. Rosenheim war, sondern in Kufstein...
Ist nicht gesagt, dass das so einfach geht. Mittlerweile müssten ja sogar die frz. VDS-Daten weg sein. Die speichern ein Jahr (gut so!) aber das ist längst rum, das Jahr.


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

08.07.2015 um 23:48
@nephilimfield
Wenn sie, Lucile und ein rein spekulativ angenommener französischer Täter, z.B FB-Freunde waren und Lucile an dem Abend zunächst gepostet hätte, dass sie auch zu "Tom's Party" geht, so hiess es ja in XY. Dann könnte es sein, dass der Täter annahm, sie ginge zu dieser Party und dass er annahm, die Party wäre im Studiheim - egal ob dass der Fall war oder nicht.
Dann hätte er nur mitbekommen müssen, wann sie geht, zum Tatort fahren und dort auf die Lauer legen.

Lucile FB-Account wurde als einziger Social-Media-Account nach der Tat "bereinigt", also es wurden sehr vieles gelöscht oder auf privat gestellt, d.h. "wir" würden das nicht sehen, wenn sie das gepostet hätte.

Tatsächlich gibt es eine kleine Social-Media-Spur von Lucile aus der Tatnacht.
Und zwar hat ein anderer Erasmus-Student, der in einer WG mit 2 anderen am Bahnhof lebte, in der häufig gefeiert wurde, gegen 21.30 gepostet "Drinking-Mode: ON".
Aus den weiteren Kommentaren geht hervor, dass in der WG dann ein Party stieg in der Tatnacht. Lucile hat diesen Post irgendwann nach 21.30 und vor 23.40 mit einem FB-"Like" versehen. Möglicherweise war das ja diese Party bei "Tom". Ob sie noch mehr gepostet hat, also ob sie auch kommen will oä, was nun nicht mehr sichtbar ist, wissen wir ja nicht. Aber evtl konnte es damals jmd lesen.
Diese Fete war zwar nicht im Studiheim, aber bei einem angenommenen frz., übers WE oder länger angereisten Täter, geht es ja darum, was er annimmt, was sie tut und wo sie hin geht.


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

09.07.2015 um 09:57
@z3001x

Ich möchte voranstellen (und ich habe es schon einmal erwähnt), dass im jüngsten ORF-Beitrag von Robert Berger gesagt wird, dass das Ziel Luciles das Studentenheim war. Ich weiß aber nicht, ob das exakte Ziel überhaupt relevant ist.

Die Theorie mit einem angereisten Täter aus Frankreich enthält mir einfach zu viele Unwägbarkeiten bzw. Zufälligkeiten. Und dass er dann diese Tatwaffe dabeihatte... Ich würde meinen (auch wenn ich natürlich kein Profiler bin), dass der verschmähte Verliebte, der sie an der Innpromenade stellt, sie eher erwürgt hätte. Aber na gut, das ist reine Spekulation.

Wenn man annimmt, dass es eine reine Zufallstat war und es jedes Mädchen hätte treffen können, fallen die ganzen Unwägbarkeiten in Bezug auf das Opfer weg, nämlich dass Lucile genau hier um genau diese Zeit und noch dazu alleine unterwegs war.
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Die täternahe Spur stammt ja nicht von Luciles Kleidung oder Körper, sondern muss irgendeinem "Asservat" anhaften, dass an der Inn-Sandbank gefunden wurde.
Ich weiß nicht, woher die Spur sonst stammen sollte, wenn nicht von Luciles Kleidung oder Körper. Von der Tatwaffe ja nicht, das wissen wir schon. Alle anderen Asservate kann man nicht der Tat zuordnen, wenn der Täter nicht gerade einen Handschuh oder Ähnliches verloren hat, wovon ich nicht ausgehe. Hast du eine Idee?

Für mich bedeutet "täternahe Spur" Folgendes: Man hat Individualspuren auf Lucile gefunden (also keine Mischspuren, sondern Hautabrieb z. B.), die vom Täter stammen könnten. Wenn man diese Spur mit allen "unverdächtigen" Kontakten abgleicht und es keine Übereinstimmungen gibt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie wirklich vom Täter stammt. "Täternah" wäre also ein Hilfsausdruck dafür, dass man die Spur nicht mit ausreichender Sicherheit dem Täter zuordnen kann, wie es z. B. bei Spermaspuren im Rahmen einer Vergewaltigung der Fall wäre.


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Ruuna ehemaliges Mitglied

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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

09.07.2015 um 15:45
@nephilimfield
Für mich bedeutet "täternahe Spur" Folgendes: Man hat Individualspuren auf Lucile gefunden (also keine Mischspuren, sondern Hautabrieb z. B.), die vom Täter stammen könnten. Wenn man diese Spur mit allen "unverdächtigen" Kontakten abgleicht und es keine Übereinstimmungen gibt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie wirklich vom Täter stammt. "Täternah" wäre also ein Hilfsausdruck dafür, dass man die Spur nicht mit ausreichender Sicherheit dem Täter zuordnen kann, wie es z. B. bei Spermaspuren im Rahmen einer Vergewaltigung der Fall wäre.
Den Gedanken finde ich nachvollziehbar. Es stellt sich ja die Frage, wo nach über einem Jahr plötzlich eine neue Spur herkommen soll. Da ist es doch bestechend von einer alten Spur auszugehen, die von Anfang an da war, jedoch mit zunehmender Dauer der Ermittlungen an Relevanz gewinnt, gerade weil sie sich bisher nicht zuordnen ließ. Bestimmt wurden jede Menge Spuren gefunden, die von Luciles direktem Umfeld stammten. Je länger eine direkt an Lucile gefundene Spur sich niemandem zuordnen lässt, desto bedeutsamer wird sie, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie vom Täter stammen könnte. Auch, wenn es immer noch andere Erklärungen für ihre Existenz geben könnte, daher nur "täternah".


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09.07.2015 um 16:19
@Ruuna
@nephilimfield
In dem Cold-Case Film von Robert Berger von letzter Woche hieß es aber, O-Ton Walter Pupp, dass die "täternahe" Spur nicht von Lucile direkt stammen würde, sondern "nur" vom Tatort. Davor hatte Pupp von der Tatortbeschaffenheit gesprochen und dem vielen Unrat, der da zu finden ist. Was bedeuten könnte dass die Spur an irgendeinem solchen "Objekt" gefunden wurde.

Die Täterzuordnung ist also schon ein Meisterstück, wenn die Spur nicht an Lucile gefunden wurde.

Hier sagt er was dazu, ab 4:22

https://www.youtube.com/watch?v=0UZVpT1RMvs


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Ruuna ehemaliges Mitglied

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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

09.07.2015 um 18:02
@z3001x

Ich finde das nicht eindeutig. Er sagt nicht definitiv, dass die Spur vom Tatort sein muss. Das ist eine naheliegende Schlussfolgerung, aber Pupp sagt das nicht. Es heißt: "Welche Spur es ist und wo sie entdeckt worden ist, das wird allerdings nicht verraten."

Pupp spricht zunächst vom Tatort, von all den Dingen, die dort herumliegen und teilweise auch Treffer in den Datenbanken erzeugen, weil dort auch "anderes Klientel" unterwegs ist. Dann spricht er von der bisher schlechten Spurenlage an Lucile selbst, dass die Spuren dort nur zum Ausschließen und nicht zur aktiven Suche taugen. Und dann, direkt darauf folgend (ist auch die gleiche Einstellung, also wohl nicht zusammengeschnitten worden) sagt er, sie hätten jetzt auch eine täternahe Spur, die ihnen wirklich Hoffnung gebe, dass es irgendwann in den Datenbanken matche.
Das klingt so, als könne man mit dieser Spur aktiv in den Datenbanken suchen. Und es klingt so, als sei der Täter bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten, falls es sich bei der "täternahen" Spur tatsächlich um eine Spur des Täters handelt. Es schließt allerdings nicht aus, dass diese Spur auch tatsächlich an Lucile direkt gefunden wurde, allerdings an einer Stelle, die keine eindeutige Zuordnung als Täterspur zulässt. Was mich bisher gestört hat ist dieses "jetzt". Das wäre bei einer Spur an Lucile ja nur durch Schlamperei zu erklären. Daher finde ich die Idee von nephilimfield wirklich gut, dass es sich um eine alte Spur handelt, die inzwischen bedeutsam geworden ist, weil man sie niemandem aus dem großen Bekanntenkreis zuordnen konnte, mit dem Lucile zuletzt noch Kontakt hatte.

@nephilimfield
Könnte man diese "täternahe" Spur (sofern es sich wirklich um DNA handelt) nicht einfach mit der Mischspur abgleichen? Dann weiß man selbstverständlich immer noch nicht mit letzter Sicherheit, ob die täternahe Spur vom Täter ist, aber wenn die Mischspur in der täternahen Spur enthalten ist, wäre man sich doch schon sehr, sehr sicher.


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

09.07.2015 um 18:39
@z3001x
@Ruuna

Ich könnte mir diese täternahe Spur auch so vorstellen (geht in Richtung deines letzten Absatzes, @Ruuna):

Da sich die Spuren auf Lucile nur zum Ausschluss eignen, sind es sehr wahrscheinlich klassische Mischspuren, bei denen sich die Einzelprofile mehrerer Menschen überlagern. Wenn man jetzt die Individualspuren umliegender Objekte (Dosen, Zigaretten etc.) mit diesen Mischspuren vergleicht, kann man u. U. alle diese Individualspuren bis auf eine ausschließen, d. h. diese eine Spur, z. B. auf einer Zigarette, ist als einzige vollständig in der Mischspur auf Lucile enthalten. Jetzt hat man ein Individualprofil, das mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zur Mischspur beigetragen hat und deshalb vom Täter stammen könnte. Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn wer würde sowohl Spuren auf Lucile als auch auf einem Objekt am Tatort hinterlassen, wenn nicht der Täter? Das Gute ist nun, dass man diese Individualspur automatisiert mit den Datenbanken abgleichen kann. Wenn der Täter wieder auffällig wird, hat man ihn.
Gute molekularbiologische Forensik!
Zitat von RuunaRuuna schrieb:Was mich bisher gestört hat ist dieses "jetzt".
Meine obige Vermutung würde auch dieses "Jetzt" erklären, weil es eben einige Zeit gedauert hat, bis man die DNA auf allen gefundenen Objekten isoliert und mit der Mischspur auf dem Opfer abgeglichen hat.


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Ruuna ehemaliges Mitglied

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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

09.07.2015 um 21:10
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb: Wenn man jetzt die Individualspuren umliegender Objekte (Dosen, Zigaretten etc.) mit diesen Mischspuren vergleicht, kann man u. U. alle diese Individualspuren bis auf eine ausschließen, d. h. diese eine Spur, z. B. auf einer Zigarette, ist als einzige vollständig in der Mischspur auf Lucile enthalten. Jetzt hat man ein Individualprofil, das mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zur Mischspur beigetragen hat und deshalb vom Täter stammen könnte. Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn wer würde sowohl Spuren auf Lucile als auch auf einem Objekt am Tatort hinterlassen, wenn nicht der Täter?
Das finde ich eine sehr überzeugende Alternative zur Erklärung einer DNA-Spur am Körper, die übrigbleibt, wenn man alle Spuren ausschließt, die man dem sozialen Umfeld zuordnen kann. Ein solcher Abgleich mit sämtlichen am Tatort gefundenen Spuren wird auch nicht das erste sein, was die Ermittler untersucht haben. Zudem wird es je nach Menge der gefundenen Objekte und Spuren eine lange Zeit in Anspruch nehmen, es könnte sich also tatsächlich erst kürzlich eine brauchbare und datenbanktaugliche Spur ergeben haben.


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

10.07.2015 um 01:32
@nephilimfield
@Ruuna
Ihr habt es ja eigentlich schon geklärt ;)
Pupp sagt, wie gesagt, zum einen, die an Lucile gefundenen DNA-Spuren seien qualitativ nicht ausreichend für eine Identifikation, als Umschreibung für Mischspur. Dazu in Gegensatz stellt er die täternahe Spur, die vollwertig u. nicht-verunreinigte ist ("Individualprofil") und die zum vollwertigen DNA-Abgleich geeignet ist.
Da solche Spuren nicht an Lucile zu finden waren, kann sie eigentlich nur vom Tat- u/o Fundort stammen (Oder evtl an beiden?!).

Er sagt zwar auch "Welche Spur es ist und wo sie entdeckt worden ist, das wird allerdings nicht verraten."
Aber das sagt ja nur, dass er nicht verrät an welchem Gegenstand sie gefunden wurde, in welcher Art von Gewebe(rest)/Sekret, wo genau das Objekt gefunden wurde, und warum und auf welche Weise das LKA die Überzeugung gewann, sie sei dem Täter zuzuordnen.

Wenn man Pupp öfter zuhört, merkt man irgendwann, wann und wie er versteckte Hinweise gibt.
Meistens macht er irgendeinen beschreibenden Satz, um danach eine wichtige Aussage zu machen. Oder umkehrt. Der beschreibende Satz, von dem man auch denken könnte, der ist überflüssig, verrät aber meist ein wichtiges Details des folgenden Satzes. Hier sind das mMn die Dosen und Zigarettenkippen, die in Zusammenhang mit der Täterspur stehen.
Nach XY wies er daraufhin, dass nicht alles detailgenau sei und im nächsten Satz erwähnte er das Zeugen-Paar das nicht ganz im Detail so existierte und dass Zeugenschutz in diesem Fall besonders wichtig ist.


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

10.07.2015 um 01:38
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Meine obige Vermutung würde auch dieses "Jetzt" erklären, weil es eben einige Zeit gedauert hat, bis man die DNA auf allen gefundenen Objekten isoliert und mit der Mischspur auf dem Opfer abgeglichen hat.
Sind da noch andere Methoden denkbar? ZB wenn die Spur an zwei Asservaten gefunden worden wäre, eins von der Promenade und eines von Sandbank? Oder wenn man weiß, dass es eine sehr frische Spur sein muss? Bei Zigarettenkippen ginge das wohl... Oder wenn Blutspritzer von Lucile dran zu finden wären und das "Objekt" (Spurenträger) nach dem das Blut dran kam, noch bewegt wurde - dann muss es nach der Tat an den Ort gekommen sein, wo man es fand. Also vermutlich "täternah".


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

10.07.2015 um 02:13
@nephilimfield
Zu deiner skeptischen Replik bzgl des frz. angereisten Täters...
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Ich möchte voranstellen (und ich habe es schon einmal erwähnt), dass im jüngsten ORF-Beitrag von Robert Berger gesagt wird, dass das Ziel Luciles das Studentenheim war. Ich weiß aber nicht, ob das exakte Ziel überhaupt relevant ist.
In dem Bericht wird als Tattag auch der 13. Januar genannt ;)
Dieses Problem von widersprüchlichen Details zieht sich nach wie vor durch die ganze Berichterstattung. In ORF-Berichten wird oft das Wohnheim als ihr Ziel angegeben, ansonsten meist die Wohnung der "Freundinnen".
Relevant wär es nur bei einem "Beziehungstäter" und dessen Annahme, wohin Lucile wollte. Allerdings konnte der kaum ahnen, dass Lucile an der Stelle vorbeikommt, wenn sie zu der ARBÖ-Whg wollte...
Beim Wohnheim wäre es der Standardweg.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Die Theorie mit einem angereisten Täter aus Frankreich enthält mir einfach zu viele Unwägbarkeiten bzw. Zufälligkeiten. Und dass er dann diese Tatwaffe dabeihatte... Ich würde meinen (auch wenn ich natürlich kein Profiler bin), dass der verschmähte Verliebte, der sie an der Innpromenade stellt, sie eher erwürgt hätte. Aber na gut, das ist reine Spekulation.
Hhm, dass da viele Zufälligkeiten u. Unwägbarkeiten dabei sind, stimmt. Gemäß diesem Ockhams-Razor-Paradigma könnte man sagen, dass es also eher unwahrscheinlich ist.
Aber diese ganzen Einschätzungen sind ja nur Krücken, um Hypothesen auf Plausibilität anzuklopfen. Aber sie verifizieren oder falsifizieren nichts. Es gibt auch Fälle, wo sich das Unwahrscheinliche am Ende als das Tatsächliche raus stellte.
Z.B. wurde mal ein Kind eines für seine Gewalttätigkeit bekannten Vaters erschlagen unter der Kellertreppe seines Elternhauses tot aufgefunden. Der Verdacht richtet sich nat auf den Vater. Durch Zufälle kam heraus, dass es von einem Schizophrenen, der zufällig am Haus vorbeiging, erschlagen wurde, weil sich der von dem Kind bedroht fühlte, als es vor der Türe spielte. So eine Erklärung würde auch niemand vorher glauben. Das ist Anti-Ockham ;-)

Dass ein verschmähter Verehrer eher würgen würde, statt eine Stange zu verwenden, halt ich für recht wacklig.
Klar Würgen passt zu reinem Affekt, wo einer sich keine Waffe besorgt. Bei verschmähter Liebe und Eifersucht hängt's völlig von der Gemütslage und dem Typ des Täters ab. Es gab da sicher schon alles, Äxte, Messer, Eisenstange, Herabstürzen, Ertränken, Überfahren, ...
Die Waffe könnte er auch erst spät "eingesammelt" haben als er den Entschluss fasste, sagen wir am frühen Abend desselben Tags.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Wenn man annimmt, dass es eine reine Zufallstat war und es jedes Mädchen hätte treffen können, fallen die ganzen Unwägbarkeiten in Bezug auf das Opfer weg, nämlich dass Lucile genau hier um genau diese Zeit und noch dazu alleine unterwegs war.
Ich bevorzuge eine Zufallstat ja auch klar als beste Erklärung.
Es erklärt das Zusammentreffen von Mörder und Opfer am einfachsten und überzeugendsten und es gleicht in vielerlei Hinsicht anderen derartigen Taten. Und die banalsten Erklärungen sind oft, nicht immer, am Ende die richtigen.
Trotzdem ist es ja nicht verkehrt auch in andere Richtungen zu denken.
Bei einer Beziehungstat würde ich klar mehr an einen Mann als Täter denken. Und der könnte eben aus Lyon oder aus Kufstein gekommen sein - theoretisch natürlich auch ganz woanders her.
Für einen Franzosen spricht, dass sie vorher in Frankreich war und da eine solche auslösende Situation eingetreten sein könnte und auch dass jemand nach Weihnachten, Neujahr und Hlg3K noch 4 Tag Resturlaub nutzen wollte, um eine für ihn drängende Angelegenheit zu klären.
Die Polizei geht den französischen Spuren, also Lucile Kontakten zuhause, ja auch nach. Nicht ausschließlich ihren Kontakten zu frz Studenten in/aus Kufstein.
Also ich kenne genügend Leute, die einer Frau (oder einem Typ) ein paar hundert km hinterher gefahren sind in jungen Jahren ;)
Und manchmal kippt was um...

Allerdings würde es bei einem Franzosen stark irritieren, dass kein Hinweis auf den aus Luciles Umfeld kam. Das müsste also wieder so ein "Unbekannter" sein oder einer, dem es niemand zutraut...


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

10.07.2015 um 16:04
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Sind da noch andere Methoden denkbar?
Z. B. ganz klassischer Columbo-Style: Wenn sich das Blut unter dem Spurenträger befindet, ist dieser also ganz offensichtlich nach der Tat dorthin gekommen. Die Spuren darauf könnte man wohl auch als "täternah" bezeichnen.
Zitat von z3001xz3001x schrieb:Die Waffe könnte er auch erst spät "eingesammelt" haben
Da habe ich eben ein Problem damit, dass diese Eisenstange mit den charakteristischen Merkmalen niemand kennt. Deshalb ist es für mich naheliegender, dass sie aus dem Besitz des Täters stammt.
Zitat von z3001xz3001x schrieb: Das ist Anti-Ockham ;-)
Ja genau! Ockham ist nur eine Empfehlung, die mit Wahrscheinlichkeiten arbeitet, aber im Einzelfall natürlich immer falsch liegen kann. Wenn ich hinter mir ein Galoppieren höre, denke ich sehr vernünftig an ein Pferd und nicht an ein Zebra. Trotzdem kann gerade ein Zebra aus dem hiesigen Zoo ausgebrochen sein und mich nun sehr verblüffen. Anti-Ockham!


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

10.07.2015 um 23:29
Wie viele Handys waren wohl in der dortigen Funkzelle eingeloggt? Ob die schon alle mittlerweile überprüft wurden oder sind es zu viele? Einen Franzosen hätten sie, wenn er ein Handy bei hatte, schnell herausfiltern sollen anhand der Nr.


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

11.07.2015 um 09:05
@Lars01

Die in Frage kommenden Funkzellen sind nun ausgerechnet die, welche Teile der Kernstadt Kufsteins bedecken, dementsprechend dürften verhältnismässig viele Handies dort eingebucht gewesen sein, die absolut nichts mit der Tat zu tun haben. In der Tat wäre ein französisches vermutlich aufgefallen, aber da sich wohl einige Franzosen zur Tatzeit in Kufstein aufhielten, sagt selbst das nicht viel aus.

Mir ist nicht bekannt, ob jemals die Funkzelle identifiziert wurde, es muss nicht die nächstliegende gewesen sein (Kinkstrasse) sondern kann durchaus auch eine auf dem Nordost-Ufer liegende gewesen sein, da die Verbindung über den Inn nicht durch Häuser beeinträchtigt wurde. Man sieht hier auf der Karte die Standorte in Hellblau:

senderkufstein


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

12.07.2015 um 19:30
Ist eigentlich ausgeschlossen, dass in Kufstein der Täter aus Bad Reichenhall zugeschlagen hat? Was die Sinnlosigkeit und Brutalität der Tat anbelangt sowie den Zeitpunkt der Tat, gibt es doch sehr viele Parallelen.


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

12.07.2015 um 19:54
@inspektor

Wurde überprüft, hat jedoch nichts ergeben.

Mehrmals gab es Vermutungen, dass Verdächtige in anderen Straftaten in Bayern oder Wien auch im Fall der Französin eine Rolle gespielt haben könnten. Verdachtsmomente etwa im Fall der zwölfjährigen Franziska, die am 16. Februar 2014 bei einem Baggersee in Neuburg westlich von Ingolstadt erschlagen worden war, erhärteten sich nicht. Dem mutmaßlichen Mörder der Zwölfjährigen konnte die Tat in Kufstein letztlich nicht zugeordnet werden.

Auch ein 21-Jähriger, der für eine brutale Raubserie in Wien verantwortlich sein soll, wurde nach Ermittlungen als Täter in Kufstein ausgeschlossen. Eine Bluttat in Bad Reichenhall, bei der ein 73-Jähriger getötet und eine 17-Jährige schwer verletzt wurde, sorgte für Austausch von Ermittlungsdaten, brachte die Tiroler Kriminalisten aber letztlich nicht weiter.


http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4633685/Tirol_Fall-Lucilenach-einem-Jahr-immer-noch-ungeklaert


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

13.07.2015 um 15:37
Das Video der Sendung "Cold Case" zu Lucile von Robert Berger, 3.7.2015, hab ich wg Qualitätsmängeln neu hoch geladen, der neue Link ist:

https://www.youtube.com/watch?v=jmYmcoRmH9U (Video: Mordfall Lucile Klobut: ORF Heute-Leben, 3. Juli 2015 - Cold Case - Robert Berger)


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

14.07.2015 um 06:56
Noch einmal danke für das Einstellen. Auch hier, wie erwartet, nichts Neues, aber wohltuend weniger dramatisch als die XY Sendung. Eines allerdings hat mich noch einmal aufhorchen lassen, wir haben darüber ja schon vor einem Jahr diskutiert, aber dieses Detail nie genau angesprochen:

Es wird wieder das LKW Fahrverbot erwähnt und dass am Tattag viele LKW in der Nähe geparkt waren. Wo parken denn in Kufstein die LKW an so einem Tag? Ich hab mir mal die A12 von oben angeschaut, auf google, da sehe ich keinen offensichtlichen LKW Parkplatz im Stadtgebiet Kufstein, erst in Kiefersfelden, auf deutscher Seite ist die Raststätte Inntal. Weiss ein Einheimischer hier mehr?


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

14.07.2015 um 13:03
@Rick_Blaine

Hier z. B. (ca. 1,5 km vom Tatort):

http://www.autohof.net/autohof/truckstops/Autohof_Kufstein_GmbH_296_html?showmap=1

@Sector3 hat auch mal den Busparkplatz in der Salurner Straße 2 ins Spiel gebracht.


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Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

15.07.2015 um 00:43
Aber ist das echt wahrscheinlich, dass ein LKW-Fahrer sich mit einer Eisenstange bewaffnet an einem einsamen Weg versteckt, darauf hoffend, dass zufällig eine junge Frau vorbeikommt, die er umbringen kann?

Andererseits kommt mir eigentlich jede Erklärung seltsam vor, ich kann mir kaum vorstellen, dass extra jemand aus Frankreich angereist kommt oder ein Bekannter einen großen Groll gegen sie hegte und vor dem Haus, in dem die junge Frau untergebracht war, wartete, bis sie nachts aus dem Haus ging, und das eben auch noch auf diesem einsamen Weg.


Aber vielleicht gibt es ja eine ganz profane Erklärung, einen fürchterlich schief gegangenen Raubüberfall, wäre das nicht denkbar?


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