Blutspur ohne Leiche - was geschah mit Doris Seyffarth?

Spekulativ *** die Ähnlichkeit des Mannes mit dem Phantombild kann man fast schon als ein
Werk von Kommissar Zufall ansehen.

Irgendwie kommt es doch immer auf das Gleiche hinaus.
Der Mörder kommt aus der unmittelbaren Umgebung, z.B. Bekannten- oder Freundeskreis oder sogar Familie.
Die sogenannten "Zufallsmorde", irgendwer wird bei irgendwas überrascht und tötet die Person, sind doch eigentlich sehr selten bzw. werden schnell aufgeklärt.

Gleiches gilt für Einbrüche. Irgendwer wusste immer, woher auch immer, das in der besagten Behausung was zu holen ist.

Vielleicht hat man ja DNA und konnte den Mann deshalb ausschließen.

Die Frage ist aber natürlich, welche DNA überhaupt auf dieser Tastatur zu finden ist. Die DNA des Gesuchten muss ja auf jeden Fall drauf sein.

Geht man mal logisch an die Sache:

Szenario A:
Doris S. ist mit diesem ominösen Karsten in ihrer Wohnung. Der hat vor/geplant, sie zu töten, aber dann kommt plötzlich unerwartet der andere Bekannte von ihr zu Besuch, bleibt sogar mehrere Stunden dort und unterhält sich mit ihr. Karsten, der nicht wirklich Karsten heißt, stellt sich aber so dem Bekannten vor, weil er ja unerkannt bleiben will wegen der geplanten Tat. Pferdefuß: Würde ein planender Täter nicht die geplante Tat vertragen oder gar GANZ aufgeben, wenn es nun durch den Bekannten einen Zeugen gibt, der ihn gesehen hat? Außerdem müsste der Täter dann schon beim KENNENLERNEN von Doris S. eine Straftat geplant und sich auch IHR mit falschem Namen vorgestellt haben seinerzeit, denn sonst würde sie sich ja wohl ziemlich wundern, wenn er ihrem Bekannten einen anderen Namen nennt als den, unter dem SIE ihn kennt. Aus diesem Grund scheidet dieses Szenario für mich logisch aus!

Szenario B:
Karsten ist wirklich Karsten und ein Bekannter von Doris S. Sie hat ihn gebeten, mal nach ihrem PC zu schauen und er tut das auch, evtl. in der Hoffnung, dass sich Doris S. danach auf die eine oder andere Art irgendwann mal "dankbar" zeigen wird. Während er da ist, kommt der Bekannte zu Besuch. Karsten stellt sich als Karsten vor, wie er auch wirklich heißt, denn zu dem Zeitpunkt hat er ja kein Verbrechen geplant. Doris S. zeigt sich nun leider ganz und gar nicht dankbar, sondern lässt den hilfsbereiten Karsten während des stundenlangen Besuchs ihres Bekannten total links liegen. Karsten macht das mächtig sauer, und als der Bekannte endlich geht, kommt es zum Streit, evtl. einem Handgemenge, in dessen Folge Doris S. durch Unfall oder Affekttat zu Tode kommt. Was soll Karsten nun tun? Die Leiche muss weg, soviel ist klar, denn der Bekannte weiß ja sonst, dass er - Karsten - der Täter sein muss. Also lässt er die Leiche verschwinden in der Hoffnung, dass sich später nicht mehr rekonstruieren lässt, WANN das Opfer verschwand. Aus irgendeinem Grund wird er trotz der Tatsache, dass die Polizei seinen Namen und sein Aussehen kennt, bis heute nicht gefunden. Evtl. hat er sein Aussehen verändert danach (Haare ab z.B.)! Dieses Szenario klingt für mich SEHR schlüssig.

Szenario C:
Es gibt keinen Karsten, den hat der Bekannte nur erfunden, weil er selbst der Täter ist. Evtl. kannte er sogar diesen anderen Karsten, den man ermittelt hat durch das Phantombild, um 10 Ecken und hat ihn BEWUSST beschrieben, damit er sich nicht irgendwann bei späteren Befragungen widerspricht. Pferdefuß hierbei: Wo ist sein Motiv, Doris S. zu ermorden? Warum sollte er sich so viel Mühe geben mit der Beseitigung der Leiche und zugeben, dass er einer der letzten war, der sie lebend sah?

Irgendwie erscheint mir bei dieser Betrachtungsweise Szenario B am Wahrscheinlichsten, dass es diesen Karsten also wirklich gibt und er auch der Täter ist, denn warum sonst hat er sich nie gemeldet als Zeuge? Fraglich nur, warum IHN auch niemand aus seinem Umfeld mal gemeldet hat. Warum konnte dieser "gefundene Karsten" als Täter ausgeschlossen werden, weiß man das?

Ich meine, es wurde explizit gestern gesagt, dass man aufgrund einer intensiveren Untersuchung den realen Karsten definitiv ausschließen kann.
Warum die Kripo zu diesem Ergebnis kam, wurde nicht gesagt.

@diegraefin
Sehr viel Mühe hast Du Dir gegeben :) Und vieles da hast Du Recht klingt logisch.

Zu B) Doris wurde ja am 18.05 noch gesehen wo sie wohl vom einkaufen kam
https://www.facebook.com/ehaering/posts/2963717189126
Also war da entweder der Karsten noch da oder kam erst wieder zu ihr???

Um den realen Karsten auszuschliessen,wird er sicher ein Alibi oder so haben.

Feelee schrieb:Ich meine, es wurde explizit gestern gesagt, dass man aufgrund einer intensiveren Untersuchung den realen Karsten definitiv ausschließen kann. Warum die Kripo zu diesem Ergebnis kam, wurde nicht gesagt.

Er hat ein Alibi, wenn man der Darstellung bei Aktenzeichen XY folgt.

In dem Filmbeitrag sagt der eine Polizeibeamte zum anderen, man habe mindestens fünf glaubwürdige Zeugen, die an den fraglichen Tagen mit dem vorgeladenen Karsten zusammen gewesen sind.

@noctua
Genau. Danke. Ich wusste nur noch, dass man ihn ausschließen kann.

Experience schrieb:Zu B) Doris wurde ja am 18.05 noch gesehen wo sie wohl vom einkaufen kam
https://www.facebook.com/ehaering/posts/2963717189126
Also war da entweder der Karsten noch da oder kam erst wieder zu ihr???

Vielleicht hat sich der Zeuge im Tag geirrt? war im Doppelmord Horchheim auch so, da schworen sogar mehrere Zeugen, die Opfer noch 1 Tag nach der Tat beim Einkaufen gesehen zu haben, aber die Rechtsmedizin widerlegte diese Aussagen eindeutig. Zeugen irren leider oft in Ort, Zeit etc., ist menschlich. Die Polizei geht offiziell vom 17. als Verschwindetag aus, scheint also dieser Zeugenassage auch keinen Glauben zu schenken.

noctua schrieb:Er hat ein Alibi, wenn man der Darstellung bei Aktenzeichen XY folgt.

In dem Filmbeitrag sagt der eine Polizeibeamte zum anderen, man habe mindestens fünf glaubwürdige Zeugen, die an den fraglichen Tagen mit dem vorgeladenen Karsten zusammen gewesen sind.

Er hat mehrere Tage hintereinander rund um die Uhr lückenlose Alibis von mehreren Personen? Bemerkenswert... Der Mörder von Karen Gaucke hatte übrigens auch mehrere Alibis, bei genauerer Prüfung konnte man aber kleine Lücken zwischendurch nachweisen, wo ihm die Polizei dann unterstellte, genau in diesen kurzen Lücken zwischendurch immer wieder zum Tatort zurückgekehrt zu sein, um die Spuren zu beseitigen und die Leiche später dann verschwinden zu lassen.

@diegraefin

Das stimmt auch wieder,wäre nicht das erste mal das jemand noch gesehen wurde,und war schon längst nicht mehr am Leben.

Die Hausnr. war 117 oder? Ich finde es schon wirklich seltsam wie man da eine Leiche unbemerkt aus dem Haus bringt. Dort ist sogar eine Bushaltestelle,wo also jeder Zeit Leute aussteigen könnten,hinten sind Garagen.Wenn es als früh am Morgen gewesen wäre,hätte jeder Zeit jemand beruflich sein Auto aus der Garage holen können(6 Parteien wohnen wohl dort).Ich glaube wirklich an eine spontane Tat,bei der man wahrscheinlich vor Verzweiflung Risiken übersieht.

@diegraefin

Comtesse schrieb:Er hat mehrere Tage hintereinander rund um die Uhr lückenlose Alibis von mehreren Personen? Bemerkenswert...

Wieso muss er denn rund um die Uhr ein lückenloses Alibi haben? Es reicht doch, wenn er für die Zeit, in der er angeblich am PC gesessen haben soll ein Alibi nachweisen kann.

Oh ja @diegraefin. Aber dann kann die Kripo noch lange nach Karsten suchen.

Heureka1975 schrieb:Die Hausnr. war 117 oder? Ich finde es schon wirklich seltsam wie man da eine Leiche unbemerkt aus dem Haus bringt. Dort ist sogar eine Bushaltestelle,wo also jeder Zeit Leute aussteigen könnten,hinten sind Garagen.Wenn es als früh am Morgen gewesen wäre,hätte jeder Zeit jemand beruflich sein Auto aus der Garage holen können(6 Parteien wohnen wohl dort).Ich glaube wirklich an eine spontane Tat,bei der man wahrscheinlich vor Verzweiflung Risiken übersieht.

Irgendwann schlafen die meisten Leute aber auch mal. Wenn sie in der Wohnung zerstückelt worden sein sollte, würde es erst Recht nicht auffallen.

Aber ist es nicht laut, wenn eine Leiche zerstückelt wird? Hätte man das in einem Mietshaus nicht hören müssen?

@diegraefin
Bin ganz deiner Meinung.Der Karsten hat lange Haare und würde ins Beuteschema der Geschädigten passen.Er wohnt in der Nachbarschaft.Er hat vielleicht auch nur behauptet,er kenne sich mit dem PC aus,um das Opfer kennen zu lernen.Nun behauptet er bei der Polizei,er hätte gar keine Ahnung von PC s.Ich denke,hier ist der Richtige im Visier,denn warum hat er (Karsten) sich nie gemeldet?
DNA konnte man nicht finden,er hat den PC mitgenommen. Den Freund kann man wohl ausschließen,er hatte kein Motiv und eine neue Freundin.Aber wer weiß?Er wurde sicher durchleuchtet und man hat nix gefunden.Das die Frau zustückelt wurde,kann ich mir bei dieser Sauerei in der Wanne gut vorstellen.Da er ja den Hausschlüssel hatte,kann er die Wohnung an mehreren Tagen gesäubert haben. Könnte diese Tat auch von einer Frau aus Eifersucht getan worden sein...ich meine,putzt ein Mann so gründlich?

Ist Euch in dem Filmbeitrag auch aufgefallen, dass DS eine gewöhnliche Hauskatze hatte, sondern eine außergewöhnliche Rassekatze ? So eine Katze fällt doch auf und es wäre doch denkbar, dass der Täter diese Katze mitgenommen hat, wie eine Art Trophäe ... ? Oder ist bekannt, dass diese Katze Jemanden zugelaufen ist oder im Tierheim abgegeben wurde. Könnte man vielleicht anhand der Katze auf den Täter schließen ?

@RachelHM
Das war mir im Filmbeitrag auch aufgefallen. Allerdings weiß ich nicht, ob es nicht einfach nur zufällig im Film so gezeigt wurde. Auch von Seiten der Kripo wurde ja die Katze überhaupt nicht weiter erwähnt und nicht danach gefragt, ob Jemandem eine solche Katze zugelaufen sei.
Und als Trophäe mitnehmen? Trophäe wofür? M.M.n. wohl eher nicht.

Aktenzeichen XY bringt 30 Hinweise im Fall Doris Seyffarth

http://www.derwesten.de/staedte/oberhausen/aktenzeichen-xy-bringt-30-hinweise-id9866930.html (Archiv-Version vom 08.07.2015)

Na vllt ist ja ein entscheidener Hinweis dabei.