Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

OddThomas schrieb:Ich kotz gleich.

Ob krank oder nicht, wer so ein Ding plant ist sich der Tragweite seiner Entscheidung und seines Handels sehr wohl bewusst, trägt auch klar die Verantwortung.
Da brauch man kein Juristengeschwafel wie "zum Zeitpunkt der Tat blablabla" um relativieren zu wollen.

Der hat die Opfer auch nicht fahrlässig in Kauf genommen sondern vorsätzlich. Nicht persönlich, aber als weitere Todesopfer ohne Namen oder Gesichter.

Danke.

Sehe ich genauso. Auch mit psychischen Störungen hat man noch eine Handlungsfreiheit. Und sei es man lässt sich selbst einweisen.

Ein Glück das dieses Mittelalter hinter der zivilisierten Welt liegt.

Syrah schrieb: Auch mit psychischen Störungen hat man noch eine Handlungsfreiheit. Und sei es man lässt sich selbst einweisen.

Das ist auch zu schwarz-weiß gedacht, bei manchen psychischen Erkrankungen ist der freie Wille nicht mehr wirklich vorhanden. Aber bei der Vorsätzlichkeit, die A.L. hier an den Tag legte, kann ich mir nicht vorstellen, daß das bei ihm der Fall war.

Interessante Parallelfälle:

http://www.nzz.ch/panorama/ungluecksfaelle-und-verbrechen/schon-frueher-piloten-unter-verdacht-1.18510734 (Archiv-Version vom 02.04.2015)

http://www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischtes/PilotenSuizid-ist-ein-TabuThema/story/18210241

@Photographer73
vielleicht im Affekt, aber das hat ja mit dem Germanwings Fall nichts zu tun

@Syrah

Jep, bei einer Affekttat würde ich auch anders darüber denken.

@Uniqueone

Uniqueone schrieb:Depressionen und Selbstmordgefährdung wurde ausgeschlossen.

Das stimmt so nicht ganz ;)

Presseerklärung der Dü Staatsanwaltschaft vom 30.03.2015:

Uniqueone schrieb:Die entsprechenden ärztlichen Dokumentationen weisen bislang keine organische Erkrankung aus. Der Co-Pilot war vor mehreren Jahren - vor Erlangung des Pilotenscheines - über einen längeren Zeitraum mit vermerkter Suizidalität in psychotherapeutischer Behandlung. Im Folgezeitraum und bis zuletzt haben weitere Besuche bei Fachärzten für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie mit entsprechenden Krankschreibungen stattgefunden, ohne dass dabei allerdings Suizidalität oder Fremdaggressivität attestiert worden ist.

Das heißt, er war sehr wohl (bis zuletzt) wegen Depressionen in Behandlung, allerdings wurde aktuell keine Selbstmordgefährdung diagnostiziert. Das schließt jedoch nicht aus, dass eine solche vorhanden war, A.L. konnte diese Tendenzen/Absichten vielleicht "erfolgreich" verbergen. Und darin dürfte er aufgrund der vielen Jahre seines Erkrankungszustandes mittlerweile auch ohne Hilfe sehr geübt gewesen sein.

Die Konsultation/Behandlung bei Psychologen inkl. Krankschreibungen umfasste mit Sicherheit auch entsprechende medikamentöse Behandlungen/Verordnungen (z.B. Antidepressiva), auch wenn dies so konkret nicht von der Staatsanwaltschaft bekannt gegeben wurde.
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Ein Suizid - und davon gehe ich nachwievor aus - ist immer vorsätzlich und niemals affektiv.

@Heimli1978

Kommt darauf an, wie lange (zeitlich gesehen) "affektiv" gesehen wird ....

Ihr wollt jetzt aber nicht ernsthaft darüber diskutieren ob das eine Affekttat war oder????

im Endeffekt spielt das doch Garkeine Rolle ob es nun Affekt War oder nicht. es ist eben passiert

@behind_eyes

behind_eyes schrieb:Ein Glück das dieses Mittelalter hinter der zivilisierten Welt liegt.

Da bin ich mir nicht so sicher bei dem, was man hier z.T. liest ;) Wäre es möglich, würden einige vermutlich auch heute noch fordern: "Hängt ihn höher !" oder die Hexenverbrennung wieder einführen wollen.

Und wenn man vorgibt, "die Fakten zu kennen und zu werten", im gleichen Satz aber den grundlegenden Fakt = eine schwere psychische Erkrankung mit der Bezeichnung "Psychoschiene" ausklammert, tja dann .....
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Im Grund gibts darüber gar nicht mehr so viel zu diskutieren. Es sind die Umstände etc. alle bekannt, alles geklärt
Es ist auch bekannt wie so etwas in Zukunft verhindert werden kann
man kann höchstens noch über persönliche Moralempfindungen gegenüber dem Täter diskutieren

Nur mal am Rande: A.L. kann nur von einem Arzt, d.h. in seinem Fall sicher von einem Neurologen oder Psychiater krank geschrieben worden sein.
Ein Psychologe bzw. Psychotherapeut, der nicht auch Arzt ist, hat gar keine Befugnis seine Klienten krank zu schreiben.

@Letstalk
es gibt doch auch psychologische Attest oder?
Ist ja aber doch wurst ob er von einem Arzt oder einem Therapeut krank geschrieben wurde

Ist doch wurscht, von wem er Krank geschrieben wird

Nein, darf er eben nicht. Krankschreiben darf nur ein approbierter Mediziner. Ein Psychotherapeut darf auch keine Medikamente verschreiben, auch das ist Privileg eines Arztes.

Und wie siehts mit Neurologen aus? Die dürfen doch

@Letstalk

Richtig, und Psychologen/Psychotherapeuten dürfen auch keine Antidepressiva verschreiben.
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