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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.859 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

12.06.2023 um 16:54
Nur muss man dazu den letztmöglichen Parkplatz wählen? Warum stellt man das Handy in den Fligmodus? Hatte sie das Seil verliehen und dort erhalten? Warum wählt der Täter einen öffentlichen Parkplatz aus und nimmt das Risiko einer Zeugensichtung in Kauf? Ich würde dann auch den Brötchenzeugen nicht komplett verdrängen wollen. Steigt eine Frau bei einen Unbekannten in ein Auto? Bei der These musste BA zwangsweise die Kiste mitnehmen. Klar der Brötchenzeuge kann sich muss sich aber nicht irren. Wir haben auch weiterhin das Fremd DNA Problem.

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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

12.06.2023 um 17:49
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Wir haben auch weiterhin das Fremd DNA Problem.
Ich frage mich halt immer wieder, ob es bei entsprechender Kleidung und Handschuhen Fremd-DNA gegeben hätte?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

12.06.2023 um 17:56
Im Auto, Apartment, an der Box und an der Kleidung und sterblichen Überresten wurde nichts entdeckt. Das Handy war auch negativ. Die Hunde nahmen die Spur an Gemeindehaus von BA nicht auf. Das ist schon auffällig.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

12.06.2023 um 18:10
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Im Auto, Apartment, an der Box und an der Kleidung und sterblichen Überresten wurde nichts entdeckt. Das Handy war auch negativ. Die Hunde nahmen die Spur an Gemeindehaus von BA nicht auf. Das ist schon auffällig.
Im Apartment muss er ja nicht unbedingt gewesen sein. Wenn er Handschuhe trug, frag ich mich ja, ob er damit DNA im Auto, an der Box etc hätte verhindern können.
BA wurde erst nach langer Zeit gefunden, daher bezweifle ich, ob man zwangsweise DNA hätte finden müssen (trotzdem auch hier: Was, wenn er Handschuhe trug?)
Bleibt das Handy.
Hunde sind toll, können sich aber leider auch irren.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

12.06.2023 um 22:11
Es gibt Fälle wo nach langer Zeit noch DNA festgestellt wurde. Die Hunde schlugen im Tower an. Und nun? An allen anderen bekannten Orten nicht. Die Polizei stufte den Tower als möglichen Tatort ein.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

12.06.2023 um 22:23
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Es gibt Fälle wo nach langer Zeit noch DNA festgestellt wurde.
Bestreitet ja auch keiner. Gibt aber bestimmt auch Fälle, wo es nicht mehr möglich war.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Die Hunde schlugen im Tower an. Und nun?
Was und nun? Heißt das, dass die Hunde sich nicht trotzdem geirrt haben konnten?
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:An allen anderen bekannten Orten nicht. Die Polizei stufte den Tower als möglichen Tatort ein.
Als "möglichen": Tatort. Weiß die Polizei es sicher? - Nein, anscheinend nicht.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.06.2023 um 07:42
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Die Hunde schlugen im Tower an. Und nun? An allen anderen bekannten Orten nicht.
Wie wäre hierbei ein möglicher Ablauf?
Da BA noch "auf Höhe des Backshops" gesichtet wurde, müsste sie anschließend nochmals in den Tower zurückgekehrt sein. Wann und warum?

Demnach hätte sie ja ihr Appartment noch nicht geräumt... oder hätte nach Räumen des Appartments (und ggf. Umparken?) nochmals den Tower betreten.
Hätte sie gar hierbei jemanden bei irgendetwas in flagranti erwischt und musste deswegen sterben?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.06.2023 um 07:51
Zitat von HanseatinHanseatin schrieb:Hätte sie gar hierbei jemanden bei irgendetwas in flagranti erwischt und musste deswegen sterben?
Auch eine Theorie... aber was sollte denn das sein?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.06.2023 um 08:26
Zitat von soomasooma schrieb:aber was sollte denn das sein?
Gute Frage... und insgesamt auch nicht sehr wahrscheinlich.
Wer aber sonst befand sich zu dem Zeitpunkt im Tower und trachtete Frau Ameis nach dem Leben?

Der Tower ist als Tatort schwierig einzuordnen, finde ich.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.06.2023 um 09:25
@Enterprise1701 :
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Die Hunde schlugen im Tower an.
Hilf mir mal bitte auf die Sprünge: worauf waren die Hunde, die im Tower anschlugen angesetzt?

Wo muss ich danach suchen?

MfG

Dew


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.06.2023 um 10:06
Zitat von HanseatinHanseatin schrieb:müsste sie anschließend nochmals in den Tower zurückgekehrt sein. Wann und warum?
Das ist aber sehr unwahrscheinlich, da ja der Zugang zum Tower nur per Chip möglich war und registriert worden wäre. Vielleicht wäre es möglich wenn sie den Täter an der Tür traf und er sie hineinließ. Es müsste der Täter gewesen sein, da ja alle Personen die im Tower arbeiteten, befragt wurden und gesagt hätten, wenn sie BA die tür aufgehalten hätten.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

13.06.2023 um 10:06
@Dewo Das stand im Sternbericht. Es wurde scheinbar aber nichts entdeckt.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.06.2023 um 23:43
Zitat von DewDew schrieb am 07.06.2023:Daraus ergibt sich der sehr wahrscheinliche Ablauf, dass B.A. selbst bis genau dorthin fuhr, wo sich ihre Spur verlor.
Dort stieg sie, wiederum selbst, in ein anderes Fahrzeug um. Ob sie das von vornherein beabsichtigt hatte erst dort dazu überredet wurde, bleibt offen. Am ( von ihr ) erwarteten Ende dieser kurzen Fahrt stand wieder keine Outdooraktivität an, sonst wäre die Jacke etc. nicht zurückgeblieben. Andere Abläufe oder Detailabweichungen sind möglich, aber weder durch Spuren belegbar, noch sinnvoll nachvollziehbar.
Das ist ein sehr interessanter Gedanke! Tatsächlich spricht die zurückgelassene Jacke dafür, dass man sich z.B. nicht zu einem gemeinsamen Spaziergang verabredet hatte.

Allerdings würde ich aus der im Kofferraum liegenden Jacke - jedenfalls, wenn man annimmt, dass BA sie dort beim Packen des Autos abgelegt hat - auch den Schluss ziehen, dass es keine Verabredung gab.

Wenn BA geplant hatte, sich direkt nach der Abfahrt am Appartement und vor dem eigentlichen Antritt der Rückfahrt nach Lohmar am Gemeindehausparkplatz zu treffen, würde ich davon ausgehen, dass sie dann die Jacke angezogen hätte, statt sie in den Kofferraum zu legen. Und zwar auch selbst dann, wenn verabredet gewesen wäre, dass sie dort in eine anderes Auto umsteigt und man gemeinsam zu einem Wohnhaus oder zum gemeinsamen Frühstück in ein Restaurant oder eine Bäckerei in der Nähe fährt.

Es war kaltes Wetter und das Auto stand über Nacht draußen vor dem Appartementhaus, dementsprechend kalt dürfte es gewesen sein. Bis die Heizung warm gelaufen ist und genug Wärme abgibt, dauert es schon ein paar Minuten Fahrt. Es dürfte BA klar gewesen sein, dass es auf dem kurzen Weg bis zum Parkplatz am Gemeindehaus nicht warm drin werden würde. Da finde ich es unlogisch, die Jacke schon am Appartementhaus in den Kofferraum zu legen.

Wäre ich in einer solchen Situation, hätte ich die Jacke im Appartement angezogen und auch im Auto der Kontaktperson anbehalten. Ich hätte sie dann erst nach diesem Treffen ausgezogen und vielleicht im Kofferraum verstaut, also direkt vor dem Antritt der längeren Wegstrecke nach Hause.

Für m ich spricht die Jacke also eher dafür, dass BA eigentlich keinen Zwischenstopp geplant hatte und damit auch keine Verabredung getroffen hatte, sondern ihr Plan war, vom Appartement direkt nach Lohmar zu fahren. Wie gesagt, jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass sie es war, die die Jacke in den Kofferraum gelegt hat.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.06.2023 um 00:00
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Für m ich spricht die Jacke also eher dafür, dass BA eigentlich keinen Zwischenstopp geplant hatte und damit auch keine Verabredung getroffen hatte, sondern ihr Plan war, vom Appartement direkt nach Lohmar zu fahren. Wie gesagt, jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass sie es war, die die Jacke in den Kofferraum gelegt hat.
Wenn man mal alles zusammen betrachtet, was am Fundort gefunden wurde: Eine Handtasche, etwas Geld, ein Autoschlüssel (laut Sat1 Gold), keine Jacke. Das könnte in etwa das sein, was BA auf der Arbeit trug. Eine Jacke würde sie dort auf der Arbeit an der Garderobe (oder vergleichbar) ablegen.

So ein Chip, den könnte man auch als Fremder bzw. nicht Berechtigter "durchziehen"? Zumindest müsste man in diesen Bereich des Towers erst mal kommen. Für möglich halte ich den Tower als Tatort, die Polizei zog das auch in Betracht.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.06.2023 um 11:00
@cododerdritte

Vielen Dank für´s Weiterspinnen meines Gedankengangs.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Tatsächlich spricht die zurückgelassene Jacke dafür, dass man sich z.B. nicht zu einem gemeinsamen Spaziergang verabredet hatte.
Soweit klar.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Allerdings würde ich aus der im Kofferraum liegenden Jacke - jedenfalls, wenn man annimmt, dass BA sie dort beim Packen des Autos abgelegt hat - auch den Schluss ziehen, dass es keine Verabredung gab.
Das ist eine Möglichkeit. Es gibt aber ( mindestens ) noch eine zweite. Abgesehen davon gibt es keinen Hinweis darauf, dass jemand anders die Jacke dort hinlegte.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es war kaltes Wetter und das Auto stand über Nacht draußen vor dem Appartementhaus, dementsprechend kalt dürfte es gewesen sein. Bis die Heizung warm gelaufen ist und genug Wärme abgibt, dauert es schon ein paar Minuten Fahrt. Es dürfte BA klar gewesen sein, dass es auf dem kurzen Weg bis zum Parkplatz am Gemeindehaus nicht warm drin werden würde. Da finde ich es unlogisch, die Jacke schon am Appartementhaus in den Kofferraum zu legen.
Absolut nachvollziehbar von der Temperaturseite her. Es gibt aber auch andere "Logiken". Gegen dicke Bekleidung im Auto gibt es ernste und begründete Sicherheitseinwände.
Guckst Du hier:
Es ist klirrend kalt und wessen Auto nicht über eine Standheizung verfügt, der steigt in ein unbeheiztes Fahrzeug. „Gleichwohl sollte man sich nicht zu dick bekleidet ins Auto setzen“, rät Jürgen Lebherz von TÜV SÜD in München, „denn dann können Sicherheitsgurte ihre Wirkung nicht mehr voll entfalten.“
Quelle: https://www.tuvsud.com/de-de/presse-und-medien/2023/februar/keine-dicke-winterkleidung-bei-sicherheitsgurten

Der Artikel stammt aus 2023, die Warnung gibt es aber schon lange.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wäre ich in einer solchen Situation, hätte ich die Jacke im Appartement angezogen und auch im Auto der Kontaktperson anbehalten. Ich hätte sie dann erst nach diesem Treffen ausgezogen und vielleicht im Kofferraum verstaut, also direkt vor dem Antritt der längeren Wegstrecke nach Hause.
Das mag ja sein. B.A. hat aber augenscheinlich nicht so gehandelt.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Für m ich spricht die Jacke also eher dafür, dass BA eigentlich keinen Zwischenstopp geplant hatte und damit auch keine Verabredung getroffen hatte, sondern ihr Plan war, vom Appartement direkt nach Lohmar zu fahren. Wie gesagt, jedenfalls dann, wenn man davon ausgeht, dass sie es war, die die Jacke in den Kofferraum gelegt hat.
Wäre das der Fall, gäbe es hier keinen Fall. Dann wäre ihr Auto nicht auf den Gemeindehausparkplatz gefahren worden. Von ihr, da es keine Hinweise auf einen anderen Fahrer gibt. Ihre Handlungen, soweit von uns nachvollziehbar, erscheinen ( machen von ) uns doch nur deshalb "unlogisch", weil uns Fakten fehlen.
Nehmen wir hingegen an, dass die Handlungen zielgerichtet waren, brauchen wir nur die nächstliegende Folgehandlung anzunehmen, die der einer Logik der bisherigen Handlungen folgt.

Beispiel:
Hätte B.A. ihre wetterfeste Kleidung mitgenommen, erschiene es jedem völlig klar, dass sie vom Gemeindehausparkplatz aus, trotz des schlechten Wetters noch etwas "draußen" zu erledigen hatte. Der Umkehrschluss lautet, dass sie die Jacke nicht brauchte, weil sie dem Wetter nicht ausgesetzt sein würde.

Die weitergehende Schlussfolgerung daraus, dass sie bei dem Wetter die Jacke nicht trug, sondern verstaute, auf die Du mich gebracht hast, ist für mich diese:
sie hatte nicht nur keine Outdooraktivität vom Gemeindehausparkplatz aus vor, sie war sich auch sicher, dass sie dort nicht ( lange? ) in
ihrem kalten Auto warten musste.
Für mich deutet das darauf hin, dass sie sich auf die Zuverlässigkeit ihres Kontaktes verließ.

MfG

Dew


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.06.2023 um 11:17
Zitat von DewDew schrieb:Das mag ja sein. B.A. hat aber augenscheinlich nicht so gehandelt.
Bei der Frage, wer das Auto auf dem Gemeindeparkplatz abgestellt hat, würde ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Aber es erscheint mir logisch, dass die Wahl des Parkplatzes vom Täter motiviert war.

Denn nach dem Verschwinden von BA würde man wohl zunächst vermuten (und das hatte man auch), dass sie die Fahrt nach Lohmar angetreten hatte. Es war also zu vermuten, dass man entlang des möglichen Fahrwegs absuchte.

Der Gemeindehausparkplatz gehörte ersichtlich nicht zu dieser Strecke... Man könnte sich die Frage stellen, weshalb das Fahrzeug dann nicht an eine ganz andere Stelle, womöglich viele Kilometer entfernt, verbracht wurde. Dies könnte anderen Umständen, wie etwa Zeitdruck, geschuldet sein, weil der Täter beispielsweise ansonsten an seinem Arbeitsplatz, womöglich am Flughafen, vermisst würde.

Oder auch dem Sachverhalt geschuldet, dass BA womöglich nicht bereit gewesen wäre, noch weiter (zurück)zulaufen, sollte man der Hypothese folgen wollen, dass BA das Fahrzeug dort abstellte, etwa weil der Täter sie dazu überredete (vielleicht mit einer Legende - womöglich spielte das Abschleppseil eine Rolle dabei)...


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.06.2023 um 13:09
Zitat von DewDew schrieb:Dann wäre ihr Auto nicht auf den Gemeindehausparkplatz gefahren worden. Von ihr, da es keine Hinweise auf einen anderen Fahrer gibt.
Es gibt keine Hinweise, dennoch: dass der Täter das Auto dahin gefahren hat, wird seitens der Polizei keineswegs ausgeschlossen. Siehe Sternartikel und SAT1.
Das ist halt oft so, dass Dinge nicht eindeutig sind. Z.B. finden sich keine Spuren eines Verbrechens im Apartement oder im Tower, was aber nicht heißt, dass da keines stattgefunden hat, das wird ausdrücklich von der Polizei so vermittelt. Das gleiche mit den Täterspuren im Auto.
Man kann nicht sagen, es gibt keinen Hinweis für ein Geschehen, also hat es nicht stattgefunden. So einfach ist das nicht.
Auch hinterlässt man nicht, wo man geht und steht, zwangsläufig verwertbare DNA-Spuren. Überall nachzulesen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.06.2023 um 13:14
Zitat von DewDew schrieb:Beispiel:
Hätte B.A. ihre wetterfeste Kleidung mitgenommen, erschiene es jedem völlig klar, dass sie vom Gemeindehausparkplatz aus, trotz des schlechten Wetters noch etwas "draußen" zu erledigen hatte. Der Umkehrschluss lautet, dass sie die Jacke nicht brauchte, weil sie dem Wetter nicht ausgesetzt sein würde.
Ich stimme Dir da in beiden Teilaspekten zu: hätte man die Outdoor-Jacke bei der Leiche gefunden, könnte man annehmen, dass BA geplant hatte, kurz nach dem Fahrtantritt noch mal (mehr oder weniger länger) ins Freie zu gehen, also auszusteigen und im Freien irgendwas zu erledigen.

Und wenn sie die Jacke am Appartement beim Verstauen ihres Gepäckes in den Kofferraum gelegt hat, dann kann man daraus schließen, dass sie nicht geplant hatte, das Auto (für mehr oder weniger länger) noch mal verlassen zu müssen.

Aber das sind immer die direkten Gedanken, die man nachträglich als Außenstehender hat, wenn man versucht, alle bekannten Fakten irgendwie so zu verbinden, dass sie logisch zusammen zu passen scheinen. Aber darin liegen jede Menge Fehlerquellen:

  • Zum einen denkt man z.B. immer, dass alle Leute absolut rational und überlegt handeln. Aber dazu müssten alle Leute auch alle Fakten kennen und genug Zeit haben, jeden einzelnen kleinen Schritt zu planen und zu durchdenken. Viele kleine (Teil-)handlungen werden einfach ganz ohne Nachdenken, besondere Intention oder Absicht gemacht. Sei es aus Gleichgültigkeit, Zeitnot, Dummheit, fehlender Erfahrung etc.


  • Dann kommt hinzu, dass jeder Mensch individuell ist und auf andere Erfahrungen zurückgreift und/oder andere Prioritäten oder Vorlieben hat. (Ich z.B. würde bei einer längeren Alleinfahrt bei kaltem Wetter meine Jacke immer auf den freien Beifahrersitz legen, damit ich sie z.B. bei einer Panne habe. Und wenn es bei der Ankunft immer noch kalt ist oder regnet, kann ich sie anziehen, ohne im Pullover erst ums Auto rum zum Kofferraum laufen zu müssen.)


  • Zudem kennen wir nur einen Teil der Infos. Wir wissen nicht genau, wann die Jacke dorthin gelegt wurde. BA könnte sich mit dem Täter ja z.B. getroffen haben und mit ihm 2 Stunden gewandert sein, die Jacke nach der Rückkehr ausgezogen und in den Kofferraum gelegt haben und danach von ihm überwältigt worden sein. Das Auto wurde erst 1 Woche später gefunden, da wäre auch eine durch Nieselregen leicht feuchte Jacke in einem Auto längst getrocknet.


  • Wir verwechseln oft "hohe Wahrscheinlichkeit" mit "logischer Erklärung". Dabei vergisst man aber dann eben auch, dass in jedem Leben oft genug auch völlig unwahrscheinliche Ereignisse passieren. Wahrscheinlichkeit ist eben nur eine statistische Größe, keine wahrscheinliche.



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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.06.2023 um 13:21
Zitat von sören42sören42 schrieb:Bei der Frage, wer das Auto auf dem Gemeindeparkplatz abgestellt hat, würde ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Aber es erscheint mir logisch, dass die Wahl des Parkplatzes vom Täter motiviert war.
Ja, das ist sehr gut ausgedrückt. Auch ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass der Täter diesen Abstellort ausgewählt hat. Entweder, in dem er das Auto selber dort abgestellt hat. Oder BA dazu gebracht hat, es dort hinzufahren. Z.B. durch Zwang ("mit vorgehaltener Waffe") oder aber durch einen Trick, Überredung, Täuschen etc.

Hätte BA sich einfach nur mit einer "harmlosen" Person treffen sollen, hätte sie als Treffpunkt ja den Parkplatz vor dem Appartmenet haus, die Flughafenhalle etc. verabreden können. Auch aus meiner Sicht gibt es für sie keinen Grund, diesen Parkplatz für irgendwas (Treffen, Zwischenstop, Ausruhen) anzusteuern.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Es gibt keine Hinweise, dennoch: dass der Täter das Auto dahin gefahren hat, wird seitens der Polizei keineswegs ausgeschlossen. Siehe Sternartikel und SAT1.
Das ist halt oft so, dass Dinge nicht eindeutig sind. Z.B. finden sich keine Spuren eines Verbrechens im Apartement oder im Tower, was aber nicht heißt, dass da keines stattgefunden hat, das wird ausdrücklich von der Polizei so vermittelt. Das gleiche mit den Täterspuren im Auto.
Man kann nicht sagen, es gibt keinen Hinweis für ein Geschehen, also hat es nicht stattgefunden. So einfach ist das nicht.
Auch hinterlässt man nicht, wo man geht und steht, zwangsläufig verwertbare DNA-Spuren. Überall nachzulesen.
Ja genau. Spuren haben eine recht hohe Beweiskraft, wenn sie vorliegen bzw. gefunden werden. Aber "keine Spuren" lassen eben keinen sicheren Rückschluss zu, dass etwas an einem bestimmten Ort NICHT stattgefunden hat oder eine bestimmte Person nicht dort war.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.06.2023 um 13:32
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Zudem kennen wir nur einen Teil der Infos. Wir wissen nicht genau, wann die Jacke dorthin gelegt wurde. BA könnte sich mit dem Täter ja z.B. getroffen haben und mit ihm 2 Stunden gewandert sein, die Jacke nach der Rückkehr ausgezogen und in den Kofferraum gelegt haben und danach von ihm überwältigt worden sein.
Bleibt aber mal wieder dieser bescheuerte Parkplatz. Als Ausgangspunkt zum Wandern ist der so ungeeignet wie nur irgendwas. Man muss in jedem Fall eine fette Umgehungsstraße zu Fuß überqueren, was soll das. BA war geübt im Wandern und sicher auch im Abstellen von Autos in Wandernähe.
Und jemanden am hellichten Tag auf diesem Parkplatz zu überfallen wäre auch - na sagen wir mal: naiv. Der liegt zwar abseits der Hauptstraße, ist aber keineswegs versteckt, sondern von mindestens 4 bis 5 Häusern aus gut einsehbar.
Dieser Parklatz ist eigentlich das größte Rätsel an dem ganzen Fall. Wenn man wüsste, wer warum das Auto dahin gefahren hat, wäre der Fall auch gelöst.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Auch aus meiner Sicht gibt es für sie keinen Grund, diesen Parkplatz für irgendwas (Treffen, Zwischenstop, Ausruhen) anzusteuern.
Das sehe ich auch so.


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