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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.859 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 11:48
Zitat von Maine-CoonMaine-Coon schrieb:Veröffentlicht wurde hierzu:

   Im Renault fehlten nur der Autoschlüssel und die Plastik-Klappbox, in der Ameis immer ihre Lebensmittel transportierte.
   Ihr Bruder kann sich nicht erinnern, was in der Kiste lag, nur dass er sie am Abend seiner Ankunft im Apartment hatte stehen sehen.
Tja wenn bei einer Rangelei o.ä Marmeladengläser etc zu Bruch gegangen sind...mein beschriebenes Szenario ist nicht in Stein gemeißelt würde aber vom Ablauf passen.

1. Taschen in die Autos
2. Box in das Auto
3. Umhängetasche holen und Jacke, Apartment abschließen

Das Handykabel hat der Täter einfach übersehen. BA wurde später in einem anderen Wagen vom Gelände gefahren.

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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 12:31
Gibt es Quellen mit Informationen, die nicht im Stern-Artikel stehen? Gibt es was aus erster Hand, etwa direkt von der Polizei (außer deren Suchplakaten bzw. Handzetteln)?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 13:28
@Bellaso 
gut, dass Du nach anderen Quellen gefragt hast. Ich habe jetzt nicht viel gefunden, aber für mich Widersprüchliches ... nachdenken - kopfkratz


Sechs Wochen nach dem Verschwinden von Frau A: 
die SOKO (Kripo Koblenz) arbeitet auf Hochtouren. 
Im nachfolgenden Film-Beitrag sagt der damalige SOKO-Leiter KHK Thomas Lauxen (min. 02:04): 
"Wir ermitteln natürlich in alle Richtungen. Ein Gewaltverbrechen ist genauso möglich wie auch andere Dinge.
Wir wissen nicht, was wir präferieren sollen.
Das spielt aber auch letzten Endes keine Rolle. Wir müssen sie zunächst einmal finden, und dann muss man sehen, wie die weiteren Ermittlungen dann zu führen sind."
Quelle: http://www.1730live.de/wo-ist-birgit-ameis/ 



Sechs Monate nach dem Verschwinden von Frau A: 
Zitat aus dem SWR-Filmbeitrag (youtube)
"Der einzige Hinweis, den die Ermittler bisher haben, stammt aus Lautzenhausen. Dort wurde eine Wochen nach Birgit Ameis Verschwinden ihr Auto abgeschlossen auf einem Parkplatz gefunden.
Die Polizisten wissen nicht, ob sie es freiwillig verlassen hat, oder ob sie Opfer eines Verbrechens geworden wurde. Zeugenhinweise und Suchaktionen liefen in’s Leere.“
 Youtube: Birgit Ameis aus Lohmar - Keine Spur
Birgit Ameis aus Lohmar - Keine Spur
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18 Monate nach dem Verschwinden von Frau A 
Es erscheint der "Stern-Artikel" vom 09.10.2016: 
http://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html 
"Kein Motiv, keine Spur - trotz intensiver Ermittlungsarbeit über viele Monate."
-Bernd Kreuter, Chef der Mordkommission in Koblenz-
"Für einen Suizid oder einen Unglücksfall spricht nichts", sagt Bernd Kreuter.
"Birgit Ameis ist auch nicht in ein Flugzeug gestiegen, weder mit echten noch mit falschen Papieren.
Und nichts deutet darauf hin, dass sie aus freien Stücken untergetaucht ist.
Wir gingen schnell von einem Tötungsdelikt aus."
-Bernd Kreuter, Chef der Mordkommission in Koblenz-


Nach 18 Monaten ging man "schnell von einem Tötungsdelikt" aus. Wie das? So ganz ohne Motiv und neue Spuren? 
Ich frage mich, welche Erkenntnis denn für ein Tötungsdelikt spricht? 
Was ist nach 18 Monaten anders als nach sechs Wochen oder sechs Monaten (s.o.)? 

So ganz ohne neue Indizien bzw. Spuren kann es sich doch eigentlich nur um eine mögliche Schlussfolgerung aus einem möglichen Ausschlussverfahren handeln. 

1. Ein Suizid könnte ausgeschlossen worden sein (aufgrund der Beschreibungen der Frau A?)
2. Ein Unfall könnte ausgeschlossen worden sein (weil die Leiche nicht in den Suchgebieten gefunden wurde?) 

Ein derart triviales Vorgehen lässt mMn. jedoch die Schlussfolgerung, dass es sich nun um ein "Tötungsdelikt" handelt nicht zu.
(Es kommt ja bspw. immer wieder vor, dass sich Menschen umbringen, von denen dieses Niemand jemals für möglich gehalten hätte. 
Und Unfälle können auch außerhalb der Suchbereiche passieren.)
Nein, so wird man bestimmt nicht vorgegangen sein. 

Geht es vllt. um Formalitäten? 
Welchen Unterschied macht es in der Ermittlungsarbeit ob ein Fall als Tötungsdelikt oder als Vermisstenfall läuft?

Wie kommt es nach 18 Monaten -ohne neue Spuren o.Ä.- nun zu der Aussage: 
Wir gingen schnell von einem Tötungsdelikt aus
wenn es nachweislich anders war (Woche 6, Monat 6 ... "wir wissen nicht was wir präferieren sollen" etc.)?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 13:34
Zitat von Maine-CoonMaine-Coon schrieb:ie kommt es nach 18 Monaten -ohne neue Spuren o.Ä.- zu der Aussage: 
Wir gingen schnell von einem Tötungsdelikt aus
wenn es nachweislich anders war (Woche 6, Monat 6 ... "wir wissen nicht was wir präferieren sollen" etc.)?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei Erkenntnisse bekommen hatte, die darauf schließen ließen, aus Wahrung der Privatsphäre des Opfers und deren Familie jedoch der Öffentlichkeit nicht bekanntgegeben wurden.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 14:20
Robin76
Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei Erkenntnisse bekommen hatte, die darauf schließen ließen, aus Wahrung der Privatsphäre des Opfers und deren Familie jedoch der Öffentlichkeit nicht bekanntgegeben wurden.
Sorry, aber gerade das kann ich mir hier, in diesem Fall, nicht vorstellen. 
Der Ermittler wird den Begriff  "mystisch" nicht zufällig verwendet haben, was schon darauf hinweist, wie die Faktenlage zu sein scheint ... 
Sonst nennt Kreuter, der seit 23 Jahren bei der Mordkommission ist, seine Kriminalfälle nicht "mysteriös" , aber an diesem Tag verwendet er das Adjektiv gleich viermal. "Wir haben nichts", sagt er. "Kein Motiv, keine Spur - trotz intensiver Ermittlungsarbeit über viele Monate."
Quelle: http://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html

Z.B. im Fall "Familie S / Drage" kann man sehen, wie seitens der Ermittler mit Details, die den persönlichen Bereich betreffen, 
umgegangen wird.
Der leitende Ermittler (KHK Düker) kommunizierte, dass er auf ein mögliches Motiv gestossen sei, welches erklärbar macht, 
warum die Familie tot sein muss. Dieses Wissen muss er jedoch zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte für sich behalten. -
So etwas ist doch eine unmißverständliche Aussage.

Aber gerne zurück zu meiner Frage, weshalb man im Fall von Frau A nach 18 Monaten mitteilt, dass man ziemlich schnell von einem Tötungsdelikt ausging?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 15:40
Ich glaube es ist einfach das Ausschlußverfahren und die Erfahrung in solchen Fällen. Das ist eine Vermutung meinerseits. Bei einem Suizid hätte man doch die Leiche irgendwo gefunden. Ein Unfall hätte vermutlich ebenso zu einer Sichtung geführt. Bleibt die Tötung oder zumindest noch eine Entführung mit "Festhalten" in einer Art Verließ oder Keller. Solche Fälle gibt es leider. 


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 15:58
Wie oft bei einem Unfall die Leiche gefunden wird, ist ja offenbar umstritten. Es hängt aber doch auch von der Umgebung ab. Stünde das Auto am Meeresufer, wäre ein Unfall ohne Leichenfund gut vorstellbar. Aber so ... meine ich schon eher, dass bei einem Unfall die Leiche in den zwei Jahren mal aufgetaucht wäre.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 17:27
Ein Tötungsdelikt ohne Leiche, Motiv, Spuren oder Indizien … hm … und ich hoffte es gäbe den "perfekten Mord" nicht ...
… wobei: ich vermute eben auch nicht, dass es sich um einen solchen handelt.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

21.04.2017 um 21:46
Zitat von Maine-CoonMaine-Coon schrieb:Ein Tötungsdelikt ohne Leiche, Motiv, Spuren oder Indizien … hm … und ich hoffte es gäbe den "perfekten Mord" nicht ...
… wobei: ich vermute eben auch nicht, dass es sich um einen solchen handelt.
Naja , der Drage Fall hat bis heute auch nur eine Leiche. War der Doppelmord (sofern es einer war) perfekt ? Scheinbar bis heute ja...


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

22.04.2017 um 07:13
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Naja , der Drage Fall hat bis heute auch nur eine Leiche. War der Doppelmord (sofern es einer war) perfekt ? Scheinbar bis heute ja...
Na ja, dazu zitiere ich der Einfachheit halber mein vorletztes Post:
Zitat von Maine-CoonMaine-Coon schrieb:Der leitende Ermittler (KHK Düker) kommunizierte, dass er auf ein mögliches Motiv gestossen sei, welches erklärbar macht, 
warum die Familie tot sein muss. Dieses Wissen muss er jedoch zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte für sich behalten. -
So etwas ist doch eine unmißverständliche Aussage.
MMn. ein markanter Unterschied (Motiv liegt vor) zu diesem Fall. - Aber das ist an dieser Stelle ja nicht das Thema; genug der Vergleiche ;)


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

22.04.2017 um 13:58
Das Problem für mich ist die Nachvollziehbarkeit eines Tötungsdeliktes ausserhalb vom Flughafen bzw Beginn der Tragödie auf Gemeindehausparkplatz.

- Nach einer anstrengenden 12 Stunden NACHT-Schicht verzichtet ein 54-jährige Frau scheinbar auf einige Stunden Schlaf um 
 zügig bei dem sehr schlechten Wetter eine unbekannte Person dort zu treffen.

- sie hat in ihrem Handy, in dem Kalender und auch sonst nirgends Hinweise auf eine unbekannte Person
- Ihr Browserverlauf zeigte keine Hinweise
- Ihr Navigationsgerät zeigte keine abweichenden Routen
- in dem letzten Gespräch mit dem Bruder gab es auch keine Andeutungen auf einen Termin, ein Treffen oder sonstwas
- In der Tat hätte BA am Tag zuvor (Freitag) mehr Zeit für ein Treffen gehabt, da sie von 07.00 Uhr - 19.00 Uhr Schichtpause 
  hatte. 
- Warum sollte BA ihr Auto dazu noch in der letzten Parkbucht abstellen und nicht schon einen der vorderen Parkplätze nutzen ?
- Warum sollte BA ohne Tasche, Handy,Geld,  Jacke zu jemanden in ein Auto steigen aber die Klappbox mitnehmen ? 
  BA hätte der Person durchaus nachfahren können. 

@Rick_Blaine  Hätte die Polizei unter diesen Umständen die Möglichkeit gehabt alle Apartments mit Hunden zu durchsuchen ?  Vielleicht ist es auch passiert, Informationen konnte ich nicht darüber finden. 


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

22.04.2017 um 22:52
@Enterprise1701

Du hast die Gründe schon richtig aufgeführt, warum zu vermuten ist, dass es keine länger geplante Verabredung mit dem Täter gab, sondern das eher spontan entstanden ist - wobei ich denke, der Täter hatte die Begegnung schon geplant. Und da ich denke, dass der Täter aus dem Flughafenumfeld stammt, ist keine elektronische Kommunikation notwendig gewesen. Ein einfaches "Kann ich morgen früh noch mal schnell vorbeikommen wegen..." hat gereicht.

An ein Tatgeschehen auf dem Parkplatz im Mühlenweg kann ich nicht glauben.
Das halbwegs denkbare Szenario dort hast Du ja auch beschrieben: es ist Sauwetter, sie lässt ihre Jacke, Handy, etc etc. in ihrem Auto -> sie kann nur ganz kurz und schnell von einem Auto ins andere gesprungen sein, mit der Absicht, in wenigen Minuten zurück in ihrem Wagen zu sein und nach Hause zu fahren.

Nun ist sie das offensichtlich nicht, also wie sollte man sich das weiterdenken? Dass der Täter, sobald er sie in seinem Auto hat, überraschend Gas gibt und mit ihr gegen ihren Willen durchs Dorf irgendwo hin fährt? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Und dass er sie auf dem Parkplatz überwältigt erst recht nicht. Wäre sie freiwillig mitgefahren, hätte sie aber m.E. ihre Jacke, Handy etc mitgenommen.

Aus diesem Grund denke ich, sie war gar nicht auf diesem Parkplatz. Der Wagen ist erst nach der Tat dort abgestellt worden.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:@Rick_Blaine Hätte die Polizei unter diesen Umständen die Möglichkeit gehabt alle Apartments mit Hunden zu durchsuchen ? Vielleicht ist es auch passiert, Informationen konnte ich nicht darüber finden.
Unter den bisher beschriebenen Szenarien nein. Alles was die Polizei legal tun konnte, und vermutlich auch gemacht hat, ist einen Hund durchs Treppenhaus zu senden. Dann, wenn der Hund eine Spur in ein anderes Apartment aufgenommen hätte, dann hätte man unter dem Prinzip der Gefahrenabwehr sich Zutritt zu dem Apartment verschaffen können. Oder/und einen Durchsuchungsbeschluss erwirken können. Genauso natürlich, wenn es Blutspuren oder sonst etwas gegeben hätte, die zu einem Apartment führen.

Aber ohne einen Hinweis, dass in einem der Apartments irgendetwas zu finden sei, das mit ihr in Verbindung steht, darf man die Apartments nicht durchsuchen oder betreten. Die Polizei hat natürlich die Möglichkeit, die Bewohner des Apartmenthauses zu fragen, ob sie freiwillig einen Blick in ihre Apartments erlauben. Auch das kann durchaus passiert sein.

Da es kein bekanntes Ergebnis gibt, können wir wohl schliessen, dass es im Apartmenthaus nichts gab, was einen Verdacht untermauert.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 08:37
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Aus diesem Grund denke ich, sie war gar nicht auf diesem Parkplatz. Der Wagen ist erst nach der Tat dort abgestellt worden.
Aus welchem Grund sollte ein angenommener Täter riskieren, nach einer angenommenen Tat 
DNA -oder bspw. Anhaftungen an seinen Schuhen- im zuvor "cleanen" Wagen zu hinterlassen? 

Aus welchem Grund sollte ein angenommener Täter riskieren, nach einer angenommenen Tat im Wagen gesehen zu werden?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 09:04
Weil er irgendwie wieder zu seinem am Flughafen abgestellten Fahrzeug zurück musste.

Und so ist er dahin gefahren, von wo aus er schnell zu Fuss zum Flughafenparkplatz laufen konnte. Er hat den Wagen nicht wieder auf den Flughafenparkplatz gefahren, weil er dort damit rechnen konnte, dass ihn jemand erkennt. In Lautzenhausen hat er dieses Risiko nicht gesehen, was darauf hindeutet, dass auch er, genau wie BA, keine Verbindung zu diesem Dorf hat.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 09:13
Bliebe noch die Frage, die Robin76 vor einigen Tagen gestellt hat: Wieso sollte ein Täter (beim Zurückbringen des Wagens) rückwärts einparken?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 09:16
Muss es dafür einen fallrelevanten Grund geben? In der Tiefgarage meiner Kanzlei parken 95% der Leute vorwärts und 5% rückwärts ein. Immer. Keine Ahnung, warum die 5% anders parken als der Rest der Menschheit.

Will sagen, es muss nicht immer für jedes Detail einen wichtigen Grund geben. Es kann genausogut Gewohnheit sein.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 09:20
Dann wäre es natürlich interessant zu wissen, welche Gewohnheit Birgit A. diesbezüglich hatte. Wenn die Angehörigen z.B. sagen, das hat sie noch nie gemacht ...ich vermute mal, sie wurden auch danach gefragt.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 10:50
In diesem Fall haben wir vermutlich schon beinahe alle naheliegenden (und einige abstruse:-)) Hypothesen durchgespielt und befinden uns in der -zigsten Runde unserer Spekulationen. Was gut so ist, damit BA nicht in Vergessenheit gerät. Das Ganze ist einfach sehr unordinary und mysterious. Nicht nur weil eine auffällige Diskrepanz zwischen den Schilderungen über die Person BA und ihren Lebensstil und den Umständen ihres Verschwindens besteht. Sondern auch weil keinerlei relevante Spuren gefunden worden sind, die einen originären Ermittlungsansatz begründen könnten. Es ist eigentlich kaum zu glauben, dass ein Mensch plötzlich spurlos verschwindet und keiner, wirklich niemand, den geringsten Hinweis dazu hat? Fest steht nur: Es muss etwas passiert sein. Aber dieses „etwas“ lässt sich partout nicht rekonstruieren :-(.

Leider wurde die Soko „Hahn“ im Spätsommer 2015 aufgelöst. Will heißen, der Fall wird - wie andere Langzeitvermisstenfälle auch - nicht mit Priorität behandelt und erst wieder aus dem Archiv geholt, wenn sich neue Anhaltspunkte ergeben. So wie es derzeit aussieht, wird man darauf wohl lange warten können. Weil die Angelegenheit mit den herkömmlichen Methoden ausermittelt ist, bräuchte es mMn neue Impulse. Daher frage ich mich schon seit einer Weile, wie andere hier auch, warum man nicht Aktenzeichen xy bemüht? Das wäre die Chance, die Bevölkerung aus dem Umfeld des Flughafens noch mal zu sensibilisieren und potenzielle Zeug/innen ausfindig zu machen. Beispielsweise Leute, die Birgit beim Wandern oder Einkaufen getroffen haben oder sich anderweitig an sie erinnern können. Auch berufliche Kontaktpersonen aus dem nahen und weiteren Umfeld des Hahn wären damit angesprochen. Und die spanischen Flugbegleiter/innen sollten ebenfalls nochmal damit konfrontiert werden. So wie ich die Sache einschätze, gehts zum jetztigen Zeitpunkt ohne Zeug/innen nicht voran. Und obwohl die Soko bereits viel in diese Richtung unternommen hat, sollte man nicht aufgeben und Menschen ansprechen, die in Lautzenhausen und auf dem Hahn Beobachtungen rund um das Datum des Verschwindens gemacht haben. Möglicherweise erinnern sich Personen an Dinge, denen sie im Zusammenhang mit dem Fall noch gar keine Bedeutung beigemessen haben?


Ich würde z.B. auch immer noch gerne wissen wollen, warum die Angestellten des Gemeindehauses den roten Renault eine ganze Woche lang nicht bemerkt haben? Auch der Briefträger, der täglich das Gemeindehaus frequentiert, reagierte erst eine Woche später und konnte sich nicht an die Tage davor erinnern? Dagegen hatte der Zeuge, der am Karsamstag zum Brötchen holen fuhr, das rote Auto sehr wohl bemerkt. Ich finde das nach wie vor irritierend, denn wir reden hier nicht von einem Supermarktparkplatz. Vermutlich weiß die Kripo dazu mehr und konnte nichts Ungewöhnliches daran finden. Aber trotzdem ergibt sich ein widersprüchliches Bild, was das unbefugte Parken angeht. Theoretisch wäre ein Knöllchen fällig gewesen. Außerhalb der Öffnungszeiten des Gemeindehauses hat das rote Auto alleine da gestanden. Und das mehrere Tage hintereinander immer an derselben Stelle. Wie gesagt, es handelt sich um eine 365 Seelen Gemeinde, wo jede/r jede/n kennt. Da werden die Dinge vor der Haustüre beobachtet auch wenn man sich an die vielen Durchreisenden gewöhnt hat. 


Bis in die 2000er Jahre haben die Lautzenhausener massenhaft private Stellflächen an Fluggäste vermietet. So sollen, sehr zum Ärger der damaligen Flughafenverwaltung, zeitweise bis zu 500 Autos im Dorf abgestellt gewesen sein. Diesem Treiben hat die Gemeinde 2008 ein Ende gesetzt, indem sie das private Parkgewerbe limitiert und begrenzte Parkzeiten und -gebühren eingeführt hat. http://www.rhein-zeitung.de/region_artikel,-olgurteil-parkplaetze-in-lautzenhausen-am-hahn-duerfen-beschraenkt-werden-_arid,330633.html. Strafen fürs Falschparken gab es aber auch schon vorher. So heißt es 2006 in einem Forum: Natürlich kann man auch in Lautzenhausen parken und laufen, AAABER überall nur Anwohnerparken... Als ich das letzte Mal durchgefahren bin waren sehr viele Ortsfremde Autos dort geparkt, und nicht wenige hatten Strafzettel. http://forum.airliners.de/topic/29595-parken-in-hahn/
Da ist es nur schwer vorstellbar, dass der eine Woche lang falsch geparkte rote Renault von BA keinen Strafzettel erhalten haben soll? Die Überwachung des ruhenden Verkehrs in Lautzenhausen obliegt meinen Recherchen zufolge dem Ordnungsamt Kirchberg. Der Haushaltsplan der Verbandsgemeinde Kirchberg https://www.kirchberg-hunsrueck.de/haushaltssatzungen-und-haushaltsplaene.html (Archiv-Version vom 12.05.2016)? gibt für 2015 Zahlen zur Verkehrsüberwachung her. Wobei ich diese mangels Kenntnis der Erhebungsdetails und der Örtlichkeiten hier nur vage kommentieren kann. Aus den Zahlen geht z.B. nicht hervor, weswegen die 4.260 Verwarn- und Bußgeldverfahren eingeleitet wurden? Soweit man erfährt, besteht die Verbandsgemeinde Kirchberg aus 40 Ortsgemeinschaften mit rund 20.000 Einwohner/innen. Schon allein dafür erscheinen mir 1,75 Planstellen für die Verkehrsüberwachung doch eher mickrig. Rechnet man dann noch die vielen parkenden Flughafengäste hinzu, dann erfolgt sie wohl eher nicht flächendeckend und auch nicht rund um die Uhr. Zumal die Verkehrsüberwachung ja nicht nur das Verteilen von Knöllchen beinhaltet. Aus diesen Gründen - vermute ich mal - konnte der rote Renault von BA tagelang unbehelligt auf dem Gemeindehausparkplatz stehen.

Was ich noch interessant finde ist die Tatsache, dass die Parkplätze direkt am Flughafen Hahn nicht bewacht werden. Laut Parkplatzbenutzungsordnung übernimmt der Flughafen keinerlei Haftung für abgestellte Fahrzeuge und kommt auch für eventuelle Schäden nicht auf. Unter diesen Voraussetzungen wäre zu fragen, warum ein potenzielle/r Täter/in das Auto von BA dann nicht dort abgestellt hat? Er/sie hätte sich an der Einfahrtsschranke lediglich ein Parkticket ziehen müssen und sich den Rückweg zu Fuß vom Gemeindehaus Lautzenhausen gespart. Die Gefahr, dass jemand auf einem der Massenparkplätze die/den Fahrer/in wahrnimmt und erinnert, ist mMn nicht größer als im Dorf von einem Gassigeher oder hinter der Gardine beobachtet zu werden. Es sei denn natürlich, es würde sich um jemanden handeln, die/der auf dem Flughafen arbeitet und auf dem Gelände von Kolleg/innen hätte erkannt werden können. In diesem Falle wäre die Wahl des Lautzenhausener Parkplatzes dann doch sehr plausibel.
https://www.hahn-airport.de/Download/FAQ_D.pdf

Mir ist auch aufgefallen, dass ich bisher ein falsches Bild von Lautzenhausen hatte. Mal abgesehen von der turbulenten Geschichte des Örtchens, meine ich den laufenden Gästebetrieb und hohen Durchlauf an Reisenden. Im Jahr 2015 waren am Hahn rund 2,6 Mio. Passagiere unterwegs. Hinzu kommen rund 2.500 Flughafenangestellte. In Lautzenhausen selbst gibt es etliche Hotels und Pensionen und viele private Parkgelegenheiten. Eigentlich müsste dort tagsüber eine gewisse Betriebsamkeit herrschen und es ist vermutlich nicht so verschlafen, wie man meint. Die am Hahn stationierten Amerikaner nannten das Dorf übrigens Lousy-Housy und betrieben dort Truppenschmuggel im großen Stil. Doch die meisten Mitwisser in dem Hehler-Ring schweigen, wie auch in Büchenbeuren und Lautzenhausen im Hunsrück, wo keiner recht zu wissen vorgibt, was gespielt wird. heißt es in einem Artikel von 1983 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14022671.html Sogar auf Zelluloid wurde es verewigt: 1960/61 drehte Helmut Käutner (Des Teufels General 1955) dort den Film Schwarzer Kies
.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 11:22
@inextenso
Dass Lautzenhausen nicht halb so verschlafen ist, wie viele hier annehmen, davon gehe ich aus. Es dürften sehr viele Fluggäste unterwegs sein, die vor dem Abflug oder danach ein Hotelzimmer nehmen und erst dann weiterreisen. Da dort also sehr viele Fremde unterwegs sind, dürften einzelne Personen nicht groß beachtet werden. Ggf. könnte so eine Gegend aber auch kleine Gauner anlocken, die sich von kleineren Diebstählen etwas versprechen. Was passiert ist, ist unklar. Einerseits spricht nichts dafür, dass Birgit A. das Auto nicht selbst dort geparkt hat, aber andererseits sagt es noch nichts aus, wenn keine fremde DNA gesichert werden konnte. Auf dem abgenutzten Lenkrad nachvollziehbar. Dass Birgit A. schon beim Herausfahren des Flughafengeländes jemanden dabei hatte, glaube ich fast nicht, denn dann hätte man die Milchflasche vom Beifahrersitz entfernt.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 11:40
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Ich würde z.B. auch immer noch gerne wissen wollen, warum die Angestellten des Gemeindehauses den roten Renault eine ganze Woche lang nicht bemerkt haben? Auch der Briefträger, der täglich das Gemeindehaus frequentiert, reagierte erst eine Woche später und konnte sich nicht an die Tage davor erinnern? Dagegen hatte der Zeuge, der am Karsamstag zum Brötchen holen fuhr, das rote Auto sehr wohl bemerkt. Ich finde das nach wie vor irritierend, denn wir reden hier nicht von einem Supermarktparkplatz. Vermutlich weiß die Kripo dazu mehr und konnte nichts Ungewöhnliches daran finden. Aber trotzdem ergibt sich ein widersprüchliches Bild, was das unbefugte Parken angeht. Theoretisch wäre ein Knöllchen fällig gewesen. Außerhalb der Öffnungszeiten des Gemeindehauses hat das rote Auto alleine da gestanden. Und das mehrere Tage hintereinander immer an derselben Stelle. Wie gesagt, es handelt sich um eine 365 Seelen Gemeinde, wo jede/r jede/n kennt. Da werden die Dinge vor der Haustüre beobachtet auch wenn man sich an die vielen Durchreisenden gewöhnt hat. 
Ich sehe es nicht ganz so kritisch. Etwas Wichtiges wird hier gerne übersehen, wenn man sich über Google Maps den Parkplatz näher betrachtet. Es gibt einige Parkbuchten zu Beginn des Mühlenweges direkt vorne am Eingang des Gemeindehauses und eben die Parkplätze weiter hinten in der Strasse. Der Wagen stand dazu in der letzten Parkbucht. Dazu sind noch etlicher PP hinter dem Gebäude. Besagter PP ist dazu abseits vom Gebäude. Es waren Osterfeiertage und Ferienzeit. Vielleicht war in der Woche in dem Gemeindehaus auch nicht viel Betrieb. 
Zitat von Maine-CoonMaine-Coon schrieb:Aus welchem Grund sollte ein angenommener Täter riskieren, nach einer angenommenen Tat im Wagen gesehen zu werden?
@Rick_Blaine

Bei einer angenommenen Tat am Airport musste der Täter das Risiko eingehen mit dem Auto gesehen zu werden. Aber war das wirklich ein hohes Risiko ? Das Risiko war wesentlich höher das Auto auf dem Flughafen zu lassen. Der Bruder hätte das Auto sofort wahrgenommen , ausserdem wäre es ein deutlicher Hinweis gewesen, dass BA etwas aus dem Flughafen zugestossen wäre. Das Auto musste weg unter allen Umständen. 

Wir dürfen aber auch nicht vergessen: Niemand sah BA mit dem Auto dort parken. Wenn ein rotes Auto in einem Bruchteil von Sekunden an mir vorbei fährt , weiß ich dann 100% ob eine Frau oder ein Mann den Wagen steuerte ? Das Wetter war ausserdem richtig mies, schlechte Sicht etc. 


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