Mordfall Oehms

@Xsinenomine
Leider finde ich Deinen Beitrag von eben nicht mehr, aber um Deine Frage zu beantworten:
in dem genannten Bereich ist nichts weit auseinander. Abgesehen vom Steinbruch und der Party in Pelm ist alles locker zu Fuß erreichbar. Die Bank ist direkt im Zentrum, die eigene Wohnung und die Tankstelle in entgegengesetzte Richtung ein Stück weg, aber auch mit nem guten Spaziergang durch den Ort erreichbar, auch wenn sich gerade der Heimweg von Tankstelle zur Wohnung doch arg zieht und den Berg hoch geht. Theoretisch wär sogar denkbar, dass er an der Tankstelle raus und den Rest zu Fuss gehen wollte, weil er nach der Party wieder klar im Kopf werden wollte, aber das ist halt Spekulation. Das muss natürlich nicht so gewesen sein. Nicht zu verachten ist nämlich auch, dass die Winter in der Eifel echt kalt sein können. Lag zu der Zeit Schnee oder Glätte? Weiss das jemand? Denn da das Sprudelwerk damals noch unten im Ort war, weiss ich nicht, ob Nachts den Berg hoch gestreut wurde?

Ich glaube mich dunkel erinnern zu können, dass am Rosenmontag des Jahres, als dann auch die Polizeiwagen mit Lautsprechern durch Gerolstein fuhren, um Zeugen zu finden, Schnee lag. In meiner Erinnerung - ich war damals noch ein Kind, aber diese Durchsagen haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen - war es sonniges, klares Winterwetter bei Schnee. Aber irgendwie sehen so alle meine Eifelwinter in meiner kindlichen Erinnerung aus.

Meine Spekulation geht in eine andere Richtung: Vielleicht ist es ganz einfach, und U. Oehms hatte an den Fastnachtstagen jemanden kennengelernt. Vielleicht eine Frau, die eine Beziehung hatte, einen Verehrer oder einen Ex, der nicht locker lassen wollte. Sowas kann dann leicht eskalieren. Manchmal sind die typischen und naheliegenden Motive wie Eifersucht dann doch am tragfähigsten. Und wenn keiner davon etwas mitbekommen hat, kann das ja bedeuten, dass die Sache nur sehr kurzfristig war und von außen gar nicht zu beobachten, weil sich die Beziehung, die schließlich zur Beziehungstat eskaliert, gegebenenfalls ausschließlich im privaten Raum abgespielt hat.

@hoosaidtheowl
@abberline
@ThoFra
@brigittsche
@FritzPhantom
@eifel49
@sunrise2008
@InspektorWirz

Zum Thema Beziehung Herr U.O. zum Täter:

Für eine sehr emotionale Bindung von dem Täter zu Herrn U.O. fehlen mir jegliche Umstände, die eine symbolische Rücknahme der Tat erkennen lassen. So eng war die emotionale Bindung von Täter zu Opfer nicht.
Das ausgezogene Oberteil ist wahrscheinlich auf Grund der Faserübertragung während des Angriffes auf das Opfer oder sogar Blutspuren oder sonst welchen Spuren vom Täter zu Stande gekommen.

Zum Thema Nachtatverhalten:

Der Täter hat seine Entscheidung Herrn U.O. mindestens extrem schwer anzugreifen analysiert und entsprechend entschieden ihn wegzufahren, die eigenen Spuren zu verwischen und zu verbrennen. Spätestens nach Verlassen der eigenen Haustür mit dem ersten Gang zum Auto nach der Tat sollte das so schnell wir möglich geschafft werden.

Zum Thema zwischenmenschliches Verhältnis:

Ich persönlich denke, dass die Beziehung eine Trinkerbeksnntschaft, Arbeitsbekanntschsft, Schulbekanntschaft, Vereinsbekanntschaft, eine Bekanntschaft von Familienmitgliedern oder ähnliches gewesen ist.

Zum Thema Informationen der Öffentlichkeit:

Ich denke es ist gar nicht so, dass gar nichts bekannt ist, denn:

Wir haben ein sehr detailliertes Bild dazu, was für ein Mensch das Opfer gewesen ist.
Auch vom Lebenslauf und den Umständen her.
Man konnte ziemlich genau rekonstruieren wie die Tat ausgeübt wurden ist.

Grund der Tat:

Das "Warum" kann man sachlich diskutieren, da gibt es einige Möglichkeiten.
Man kennt den Fundort, man hat eine sichere Spur mit der Reifenspur am Fundort, vom Fundort wurde eine Skizze veröffentlicht.
Es gibt das Phantombild eines möglichen Begleiters am späten Nachmittag des Tattages. Das Motiv kann man ziemlich sachlich diskutieren, die Todesursache ist nicht veröffentlicht, aber bekannt, die Verletzung am Hals ist öffentlich gemacht wurden.

Hoffnung den Fall klären zu können:

Das "Warum" oder neue Aussagen oder neu eingesetzte Technologien, ein Geständnis, Zufälle können zum Täter führen.

zusätzliche Möglichkeit:

Kein Mord, sondern Totschlag. Im Falle eines Totschlages käme der Täter auf Grund des Zeitabstandes zum Tatzeitpunkt "davon". Verjährung also durchaus möglich.

@eifel49

Meine Spekulation geht in eine andere Richtung: Vielleicht ist es ganz einfach, und U. Oehms hatte an den Fastnachtstagen jemanden kennengelernt. Vielleicht eine Frau, die eine Beziehung hatte, einen Verehrer oder einen Ex, der nicht locker lassen wollte. Sowas kann dann leicht eskalieren.

Spricht für mich das ein oder andere dagegen.
Verbringt man die Zeit ständig betrunken zusammen, verheimlicht man das allen Freunden und Familienmitgliedern, schweigt die Frau 40 Jahre, lässt sich das bei der intensiven Ermittlung nicht feststellen?

Xsinenomine schrieb:Spricht für mich das ein oder andere dagegen.

Das stimmt. Ich finde auch, dass es verschiedene Lösungen gibt, die auf den ersten Blick plausibel klingen (sieht man in der Diskussion), dass dann aber immer etwas kommt, das dann wieder dagegen spricht. So richtig "rund" ist kein Szenario....

@brigittsche

Ja, davon geht die Ermittlung s. Aktenzeichen xy aus. Es gibt einige Möglichkeiten, für sexuelle Handlungen oder einen männlichen Partner gibt es keinen Nachweis, Stand jetzt.
Ich bin mir aber sicher, dass es im Umfeld von Herrn U.O. jemand gewesen ist, mindestens eine Person, die mehr gesehen hat, mehr weiß, einen konkreteren Verdacht hat, aber bewusst nichts sagt oder nichts gesagt wird, weil es als nicht wichtig oder als unmöglich betrachtet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Für mich liegt der Schlüssel darin, dass er in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag nicht zu Hause war und sich von seiner Mitfahtgelegenheit an einer Stelle an der damaligen Tankstelle Dreimüller hat absetzen lassen, die völlig unlogisch ist, wenn er denn nach Hause wollte, da diese auf ihrem Weg nach Lissingen einerseits problemlos ohne echten Umweg an seiner Haustür hätten vorbei fahren können oder ihn aber wesentlich näher hätten absetzen können, zum Beispiel am Brunnenplatz, wo sie ohnehin vorbeifuhren, es aber zu U.Ö.‘s Zuhause ca. 2km näher gewesen wäre.

Für mich deutet einiges daraufhin, dass U.Ö. einen anderen Schlafplatz im Auge hatte und dorthin wollte und vermutlich auch dort angekommen ist und die dort die Nacht verbrachte. Da dieser Schlafplatz bis heute nicht bekannt ist, deutet es m.E. darauf hin, dass dieser Ort und die Menschen, die davon wissen, wo U.Ö. in dieser Nacht war, etwas mit dem Verbrechen zu tun haben.

Da er offenbar selbst dort aussteigen wollte, muss er vorher gewusst haben, wo er schlafen will! Also: Es bestand eine irgendwie geartete Beziehung!

Einzige andere Variante in meinen Augen: Er wollte weiterfeiern. Dann wäre die Disco Löwenburg der logische Ort, für den auch sein Aussteigeort plausibel erscheint. aber warum wurde er dort und auch nirgendwo anders dann offenbar nicht gesehen?

Die Theorie mit der Trinkbekanntschaft trägt deshalb m.E. überhaupt nicht. Man hätte ihn ja dann mit jemandem beim Trinken gesehen. Wo soll dieses Trinkgelage denn stattgefunden haben?

Und am Freitag sieht man ihn im Kaiserhof, ohne dass jemand seine trinkfesten Begleiter, die ihn wenige Stunden später ermorden, wahrnimmt? Schwer vorstellbar… Gerade wenn das Fremde gewesen wären, hätte die garantiert jemand dort wahrgenommen.

Der Knackpunkt bleibt für mich ganz klar: Wo hat U.Oehms die Nacht von Donnerstag auf Freitag verbracht?

@eifel49

Möglichkeiten Aufenhaltsort ab 03:30/04:00 Uhr in der Früh am Wochenende.

Elternhaus: nein
Hotel/Herberge: nein
Partner: kein Hinweis
Geschwister: nein
Draußen: zu kalt und unnötig
Trinkerbeksnntschaft:

-vorher verabredet für Zeitraum nach Nacht Veranstaltung
-spontan, in der Hoffnung auf ein Weiterbechern
-Person, bei der auch am Abend des Todes getrunken wurde
-Alkoholkonsum an beiden Nächten definitiv nachgewiesen

@eifel49
Ich bin da bei Dir, eine Trinkbekanntschaft ist zwar theoretisch möglich, allerdings für mich eher unwahrscheinlich. In einem kleinen Ort wie Gerolstein hat vermutlich niemand eine "heimliche" Trinkbekanntschaft, die nie jemandem auffällt oder die niemand kennt. Wer geht X und Y treffen sich zum heimlichen Saufen in der Nacht? Und das nach ner Fastnachtsfeier? Eher nicht so.
Die Person hätte man ausfindig gemacht.
Ich denke aber auch, dass es Leute gibt, die wissen, was passiert ist. Evtl aber bisher schweigen, weil der Täter oder die Täterin den Zeugen nahesteht oder stand.

@abberline

Kenn ich von jüngeren Menschen häufig.
Veranstaltung ist zu Ende oder Geld geht aus, im Anschluss wird zu Hause weiter getrunken.
Wer sagt, dass die Person niemand aus dem Umfeld kennt?
Die Person werden viele kennen, aber eben nicht als Täter vermuten, weil der Herr U.O. dort alleine gewesen ist. Kann zum Beispiel jemand sein, denn er von der Arbeit oder einem Aushilfsjob kannte, der auch gerne mal getrunken hat, in der Gegend gewohnt hat/wohnt, zu dem Zeitpunkt ein Auto besessen hat, recht kräftig gewesen ist...

abberline schrieb:Ich denke aber auch, dass es Leute gibt, die wissen, was passiert ist. Evtl aber bisher schweigen

Da bin ich mir sicher.
Es wird bewusst geschwiegen, man denkt sich das Gesehene/Gehörte sei nicht wichtig, habe damit nichts zu tun, hält es für nich möglich oder man hat es tatsächlich als nicht so wahrgenommen, weil man darüber nicht weiter nachgedacht hat.

@Xsinenomine
Das ist Spekulation. Die Wahrscheinlichkeit eines männlichen Täters ist vermutlich höher, ausschliessen kann man gar nichts.
Zu Hause wurde ja nicht weitergetrunken und er war bis Nachts auf der Party, hätte also angetrunken jemanden zum Trinken rausklingeln müssen. Theoretisch möglich, halte ich aber "nur für zweitägige Trinkbekanntschaft", die nie wem auffiel für weniger wahrscheinlich

@abberline

Die Wahrscheinlichkeit eines männlichen Täters beu ein Verletzungen und dem Körperbau von Herrn U.O. ist nicht vermutlich höher. Die Möglichkeit, dass ihm das eine Frau zugefügt hat ist verschwindend gering.
Einen Erwachsenen, recht kräftigen Mann so zu verletzten ist sehr schwierig.
Deswegen schließe ich persönlich aus, dass es eine Täterin gewesen ist.

Wer sagt, dass zu Hause nicht noch ein oder zwei Stunden getrunken wurde oder er nicht zumindest den Plan hatte und damm aber eben zumindest dort geschlafen hat.
Die ganzen Zeiträume bei einer unbekannten Person werden nicht bei lauter bis heute unbekannten Personen gewesen sein, sonst hätten sich die gemeldet, bei denen er ganz normal gewesen ist und das sind so viele Zeiträume in so kurzer Zeit, dass er da nicht immer bei einem anderen Bekannten gewesen ist.

Ja, dann hat er angetrunken jemanden zum Trinken rausgeklingelt. Passierte in meiner emaligen Nachbarschaft leider fast jeden Tag. Bekommt zu dieser Uhrzeit dann in der Regel auch keine dritte Person mit und schon gar nicht bei dem kalten Wetter und dieser Uhrzeit zusammen.

Das war auch keine zweitägige Bekannschaft.
Das war jemand aus dem Umfeld, einer der vielen Bekannten des Opfers.
So meine Vermutung.

Wie kommen Sie darauf, dass Täter und Opfer sich flüchtig kennengelernt haben sollen?

@Xsinenomine
Da der Öffentlichkeit keine Informationen vorliegen bzw gegen niemand ermittelt wird, kann niemand sagen ob der Täter männlich, weiblich war oder es gar mehrere Täter gab. Von Wahrscheinlichkeiten ausgehen heisst nicht, dass man andere Szenarien ausschliessen kann. Nicht mehr, nicht weniger.
Mit zweitägiger Trinkbekanntschaft meinte ich, dass man jemanden vermutlich gut kennen sollte, um ihn nachts zum Weitertrinken nach ner Party nochmal rauszuklingeln, dort zu übernachten und am nächsten Abend weiterzumachen. Das Szenario überzeugt mich nur sehr bedingt, ich halte das von @eifel49 erwähnte Szenario für zumindest wahrscheinlicher. Ich vermute, er wusste bereits wo er schlafen wollte. Einfach nach durchzechter Nacht (nach der Party ohne Kumpel) ne Zugabe beim gleichen Dorfkumpel am anderen Abend, der dann mit Mord endet, ist denkbar, aber ich halte ein Eifersuchtsdrama oder ähnliches für fast noch wahrscheinlicher. Das werden wir hier nicht klären.
Zumindest muss der Tatort so gelegen haben, dass es relativ gut möglich war, nicht mit Krach aufzufallen (zumindest in der Hauptstr und Umgebung stehen die Häuser recht dicht beieinander) und Uli unbemerkt mit Auto zum Steinbruch zu bekommen.

Warum wollte er nur bei dieser Tankstelle aussteigen?
1. Er wollte bei jemanden übernachten, der/die da in der Nähe wohnte. Wird auch nicht sehr erfreut gewesen sein, dass Ulli da betrunken um die Zeit auftaucht, hat ihn scheinbar trotzdem nicht rausgeworfen.

2. Es wurde ihm auf der Fahrt schlecht und er wollte nicht das Auto vollkotzen

3. Er wollte gar nicht da aussteigen, die Fahrer warfen ihn da raus, weil er ihnen lästig war. Nachdem er verschwunden war, wollten sie nicht schlecht da stehen und gaben es nicht zu.

4. Er wollte an der Tankstelle noch was kaufen, eventuell Alkohol.

@FritzPhantom
Ich weiss nicht, wie es Anfang 80er war, aber zumindest vor zehn, fünfzehn Jahren war nach 22 h nix mehr mit Tanken in Gerolstein, da war geschlossen, wenn ich es richtig in Erinnerung hab. Vielleicht weiss @eifel49 da mehr.
Das Sprudelwerk war damals noch im Ort, also relativ in der Nähe, evtl war es da noch anders?

@abberline

Hallo, also ich persönlich kenne es aus meiner Jugend so, dass man bei Bekanntschaften, die gut für Parties waren im eigenen Dorf, der eigenen Kleinstadt oder der Kleinstadt, in der man sich gerade befand, gerne angerufen oder angeklingelt hat. Ist aber nur eine Erfahrung aus meinem persönlichen Umfeld.

@abberline

Mir ist gerade ein Einfall gekommen. Sie haben ja erwähnt wie der Tatort vermutlich gelegen hat.

Wie sah es mit Werkstätten und privaten Hobbywerkstätten aus?

Das soll keine Tatsache sein, aber ist das vielleicht eine Möglichkeit?

Da kann theoretisch nach Feierabend zusammen getrunken werden, man hat Autos zu Verfügung, die man unauffällig beladen und hinterher säubern kann, Krach ist unauffällig, wenn das dort nach Feierabend häufiger vorkommt. Muss nicht so gewesen sein, aber ich persönlich denke, dass das eine Möglichkeit gewesen sein könnte.

Theoretisch kann man dort auch ungesehen so ausrasten und hat vor Ort schwere Gegenstände zu Verfügung.

Das Opfer hat handwerklich gearbeitet, oder?

Und eine Werkstätte gibt es ja fast überall oder eben so Otte wo hobbiemäßig aufgemotzt oder herumgeschraubt wird, richtig?

@FritzPhantom

Gibt es einen oder mehrere Zeugen neben der Begleitung, die ihn hat aussteigen lassen, dass er tatsächlich dort ausgestiegen ist?

@Xsinenomine
Ich weiss nicht, wo der Tatort war. Ich sagte lediglich, dass alles zwischen Tankstelle, Sparkasse und Wohnung zu Fuss erreichbar ist, der Weg von der Tanke zur Wohnung aber schon ein gutes Stück ist bei winterlicher Kälte.
Zum Steinbruch ist vermutlich niemand gelaufen. Das wär zu weit und da ist nix. Also wohl nur Ablageort.
Es war Weiberfastnacht, da wird für gewöhnlich ab Mittags nicht gearbeitet und am Fastnachtsfreitag nach Feierabend wäre auch ungewöhnlich für großartige Überstunden. Die meisten dürften da entweder Urlaub gehabt haben oder noch platt von den Donnerstagsparties oder schon wieder im Freitagspartymodus. Es war Fastnacht