Christine Stöter (59 J) 18.3.1993 ermordet von einem Sexualstraftäter

Ein Punkt noch, der für einen Bekannten der Tochter spricht aus Sicht der Ermittler. Im Beitrag haben sie gesagt, dass die Frau sehr interessiert gewesen sei an den Aktivitäten der Tochter war und sich daher sicherlich gerne mit einem Freund von ihr unterhalten hat, zumal sie sich so auch etwas näher zu ihrer geliebten, vermissten Tochter fühlen könnte. Mit einem Nachbarn hätte sie sich vermutlich nicht um diese Uhrzeit zusammen gesetzt, während sie sich über einen Freund der Tochter sicherlich gefreut hätte.

@eis..bär

Ich denke gerade an die Altersangaben. Es war ja glaube ich 25 bis 45 oder so. Wenn es fruehere Opfer gegeben haette, also Ex Freundinnen oder andere Maedchen, die er missbraucht hat, dann koennten diese zum Tatzeitpunkt eben auch noch sehr jung gewesen sein, in einem Alter, in dem man noch nicht selbstbewusst ist, um zur Polizei zu gehen. Vielleicht war es auch eine Verwandte, die noch in familiaeren Zwaengen gefangen war.

Solche Verbindungen koennen sich loesen, und mittlerweile hat sich die Welt ja auch veraendert, und solche Taten werden tatsaechlich auch verfolgt, und viele werden verurteilt.

Hier ist ein link zu einem guten Buch ueber die FBI Typologie von Sexualstraftaetern, S. 128ff.

http://www.bka.de/nn_193904/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/02BkaForschungsreihe/2__52__FallanalyseUndTaeterprofile,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/2_52_FallanalyseUndTaeterprofile.pdf (Archiv-Version vom 13.12.2012)

Nehmen wir mal an, dass ein Bekannter der Tochter als Täter vermutet wird. Dann frage ich mich natürlich, warum dieser die Mutter für seinen Plan ausgewählt hat. Mal abgesehen davon, dass es einer sexuellen Vorliebe entspricht, könnten folgende Gründe bestehen:

- sie war ein schwächeres Opfer
- sie gehörte nicht zu seinem direkten Kontaktbereich und kann ihm nicht in seinem normalen Leben wieder begegnen
- Was noch?

@AnnaKomnene
Sehr gutes Buch. Danke für's Verlinken.

@Bandini

Sie hat ihn an jemanden erinnert, so wie in diesem Fall hier:
http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/crime/8606498/Danilo-Restivo-how-ritualistic-killer-was-caught-by-police.html

Ich finde gerade keine guten Photos, aber die beiden Opfer sahen sich etwas aehnlich. Das erste Opfer war ein Maedchen, das er irgendwie kannte, entweder aus der Schule oder der Kirche. Und das zweite war seine Nachbarin, die viel aelter war.

Also bei CS denke ich mir, er hat das Opfer ausgewaehlt, weil es alleine wohnte, etwas aelter und nicht so wehrhaft war, und weil er sich gedacht hat, dass er eine realistische Chance hat, in die Wohnung zu kommen. Dazu hat es dann wahrscheinlich auch noch einen anderen Grund gegeben, irgendetwas hat ihn an ihr interessiert, und Aehnlichkeit koennte eine Rolle gespielt haben.

Wenn es wirklich jemand juengeres war, ein Bekannter der Tochter, auch Student, dann haette dieser sehr gute Moeglichkeiten, die Strafverfolgungsbehoerden abzuhaengen, denn Studenten haben eine hoehere Mobilitaet. Der Spiessbuerger von nebenan zieht allenfalls eine Strasse weiter. Ein Student kann die Uni wechseln, und sogar ins Ausland gehen. So wuerde ein neues Verbrechen weniger auffallen. Und so koennte er auch unangenehmen Fragen aus dem sozialen Umfeld aus dem Weg gehen, wieso Beziehung in die Brueche ging, oder wieso er auch noch nie eine Beziehung hatte. Oder wieso er psychisch auffaellig ist. Wenn man wegzieht, kann man vieles verschleiern.

Die Aussage, sie hätte die Nase voll von Männern und die Tatsache , sie öffnete einem Bekannten die Wohnungstüre zeigt mir doch, sie hatte Vertrauen zu diesem Menschen und hat nicht im Entferntesten daran gedacht, er könnte derart übergriffig werden.
Da er im Bekanntenkreis vermutet wird, hat er am Telefon vielleicht einfach nur seine eigene Nummer gesucht um Hinweise zu seiner Person vernichten zu können.

Was ich mich weiterhin frage ist, wenn jemand schon aufgrund des Tatortes (Tathergang) so crass beschrieben wird im Profil, kommt er ohne Medikamente zurecht?

Wenn es stimmt und es handelt sich um ein sexuell (sadistisches?) gefährliches Erscheinungsbild,angetrieben durch Gewaltfantasien, das verschwindet doch nicht mir nichts dir nichts.

Bei soeiner Störung ist doch vermutlich eine lebenslange Medikamentengabe angezeigt.

@AnnaKomnene
Das habe ich mir auch schon gedacht. Cs könnte ihn an eine person erinnert haben, gegen die er sich nie wehren konnte. Deshalb wurde sie an deren stelle gequält und schliesslich ermordet.

@AnnaKomnene
Ich stimme dir vollkommen zu... Auch ich halte es für eher wahrscheinlich, dass der Täter aus dem Umfeld der Tochter kommen könnte... Einen Kommilitonen der Tochter - öffnet man doch ohne Bedenken die Türe... Wäre doch auch nichts ungewöhnliches - zumal ja im Film erwähnt wurde, dass sich viel in der Wohnung abgespielt hat... Die Person wusste dann auch, dass die Tochter derzeit nicht im Hause war...
Deshalb würde ich davon ausgehen, dass der Täter nicht unweit zuvor schon mal hast in der Wohnung war - vielleicht kam ihm dann später im Sinn- sich die Mutter als Opfer auszusuchen.

Das ein Nachbar - aus dem unmittelbaren Wohnumfeld- (den viele erkennen könnten) zu dieser Stunde, freimütig ins Haus läuft... hmmmm... Wäre auf alle Fälle ein viel größeres Risiko erkannt zu werden... Ein dem Umfeld unbekannter Täter - müsste hier wohl weniger Sorge tragen...

Ich würde auch annehmen, dass sich ein weitaus jünger Täter - in seinem weiteren Leben - noch viel vielschichtiger orientieren kann - als Nachbar X... Jetzt wäre natürlich interessant zu wissen- ob sich im Anschluss - bundesweit ähnliche Verbrechen (nicht unbedingt Tötungen) ereignet haben?

Interessant wären auch alle Morde - wo die Opfer stranguliert worden sind... vielleicht wollte der Täter mit dem was er im Bezug auf die Lappen/Tücher beim Fesseln - bezweckt hat, wirklich nur Spuren vermeiden. Hätte er diese entfernt, wäre es vermutlich gar nicht aufgefallen... er hat sich aber anscheint darauf verlassen, dass sich mit den Legen eines Brandes - alles erledigt hat. Nina "beim nächsten mal, könnte er schlauer gewesen sein!

@Bandini
So sehe ich das auch! Ansonsten würden Täter unterhalb 20-25 Jahre ja generell nicht in frage kommen... Ein älter Täter müsste in seiner Biografie ja schon irgendwelche Auffälligkeiten gezeigt haben... Man wacht ja nicht mit 50-60 Jahren morgens mit solchen Neigungen auf...

Bei einem jüngeren Täter - könnte sich alles viel kurzfristiger abgespielt haben... Ich halte es auch für möglich, dass er im Rahmen seiner Neigung- seine Verbrechen abgewandelt hat... Zumindest wird er wissen, dass er mit Verbrechen - die das gleiche Muster aufweisen, schnell in Verbindung gebracht werden würde...

Ich hoffe sehr, dass sich aufgrund der Einschätzung der Profiler auf ein wahrscheinliches Täterprofil - niemand als Zeuge abschrecken lässt, wenn es irgendwelche Auffälligkeiten bei einem Mann gibt/gab - der völlig vom Täterprofil abweicht...

Habe gerade noch einmal die Sendung angesehen, das sind die Eckdaten aus dem Profil der Polizei:

- zur Tatzeit Mitte 20 bis Mitte vierzig
- doppelte Buchfuehrung, angepasstes Leben
- Waescheleine mit unterlegten Handtuechern
- Machtausuebeung gegenueber Opfer
- koennte versucht haben, fruehere Partnerinnen zu wuergen
- OCD
- brauchte Zeit, koennte Partnerin angelogen haben
- Stressreaktion nach Tat, da Brand nicht klappte
- Knoten: Mastwurf und Ankerstich
- Tat am 17. Maerz 93 veruebt

Wikipedia: Ankerstich
Wikipedia: Webeleinenstek

Das sind die beiden Knoten. Einer davon duerfte jedem hier bekannt sein, der andere nur wenigen.

Was mir im Film auffiel, was der Polizist aber nicht direkt gesagt hat, ist, dass er Taeter ihr Gesicht verdeckt hat. Das widerspricht zumindest einem Zeitungsbericht. Abdecken koennte bedeuten, dass er sie kannte.