Vermisst im Mühlviertel: Maximilian B. und Andreas L.
07.05.2020 um 17:18Menedemos schrieb:Man muss auch bedenken, dass man auf Schleich- oder gar Waldwegen selten so schnell fahren kann, dass gleich beide tot sind...Das muss man auch gar nicht, um zu verunglücken...ich habe selbst knapp sechs Jahre in den Bergen gewohnt und ab und an (tödliche) Unfälle erlebt, zwei davon als Zeugin, bei denen man sich fragt, wie das überhaupt mit der Geschwindigkeit und an der Örtlichkeit möglich sein konnte.
Menedemos schrieb:Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das Auto dort auf Nimmerwiedersehen verschwindet, ist doch sehr gering.Hier gehe ich mit. Verunglücken kann man, aber dass das Auto nicht gefunden wird, erscheint mir in den Wäldern doch eher unwahrscheinlich.
Menedemos schrieb:Zumindest wenn man davon ausgeht, dass sie nicht ganz woanders unterwegs waren. Sollten sie in ihrem Suff den Plan geschöpft haben, nach Prag zu fahren, dann sieht die Sache natürlich anders aus. Aber das glaube ich nicht.Von Suff möchte ich hier nicht sprechen, alkoholisiert; ob sie wirklich betrunken waren, weiß keiner. Aber wenn sie bspw. festgestellt haben "Oh, lahm in Vyšší Brod...fahren wir weiter.", Krumau ist um die Ecke, genau wie Budweis; größer als Vyšší Brod und auch belebter, wenn ich nach den Darstellungen von Verwandten und Freunden gehen darf. Wie es allerdings am frühen Morgen ist...? Brno ist auch nicht weit weg, genau wie eben Prag.
Weiß man eigentlich, wieviel Benzin noch im Tank war, bevor MB und AL losfuhren? Könnte ja auch die glorreiche alkoholisierte Eingebung gewesen sein, erstmal über die Grenze zum Tanken (und/oder Zigaretten)...von Zwettl aus lohnt sich das. Und dann weiter nach Vyšší Brod mal schauen, was los ist, vielleicht noch ein Bier trinken, vielleicht auch noch ein Besuch bei Damen? AL hatte ja kein Geld dabei. Ein Bier ist sicher schnell mal ausgegeben von einem guten Freund, aber eine Prostituierte?
infostream schrieb:Hast du das Auto mal gesehen? Es war quasi Marke Eigenbau und fällt sofort auf. Das Ding war weder was wert noch könnte es längere Zeit herumstehen.Ich weiß, ich weiß...du hast die Fotos gepostet und ja, ich weiß, wie das Auto aussieht. Aber mal ehrlich:
Jeder von uns sieht sicherlich jeden Tag, wenn man unterwegs ist, Autos, die Auffälligkeiten aufweisen, unabhängig davon, ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnt (in der Stadt natürlich häufiger). Erinnert man sich dann aber an dieses Auto, wenn es darauf ankäme? Dass es hier einen Zeugen gibt, der sich an das Auto in der Nacht des Verschwindens erinnern möchte...riesengroßes Glück.
Gehen wir von einem Verbrechen aus. Gut.
Option 1:
Das Auto ist nunmal da und geht im Weg um, da auffällig. Man rupft in erster Instanz die Aufkleber runter, nimmt die Nummernschilder runter, schon sind zumindest die auffälligen österreichischen Kennzeichen weg und eins der Erkennnungsmerkmale.
Dann stellt man es meinetwegen in eine Scheune, bis sich ein Interessent gefunden hat...wobei es da sicher ausreicht mal in der eigenen Umgebung nachzufragen, ob jemand ein Auto brauchen könnte.
Man darf hier nicht vergessen, der Bevölkerung in Tschechien, gerade in ländlicheren Gebieten, geht es bei weitem nicht so gut, wie uns. Wenn da eine alte, aber fahrbereite, Karre angeboten wird und man wenig Geld hat, greift man zu. Selbst in Prag fahren Autos rum, die den Begriff nicht verdienen und bei uns längst aus dem Verkehr gezogen worden wären.
Aber mit dem augenzwinkernden Hinweis "lackierst es halt mal um" - und schon ist das Auto heute vielleicht rot, blau oder hat eine andere Farbe oder sogar neue Teile.
Oder man karrt es halt erstmal in eine Scheune, lackiert es dort vielleicht um und verscherbelt es dann weiter.
Wenn es möglich ist, auf schnellstem Wege ein geklautes Luxusauto von Deutschland in einen Ostblockstaat zu verschieben, wie schnell und unauffälliger würde es bei einem so alten, selbst zusammengezimmerten Auto, von Tschechien nach meintwegen in die Slowakei oder nach Polen, gehen?
Wenn ich sehe, was ich für Angebote bekomme, wenn ich das Automodell eingebe; Autos und Autoteile...dann hat weder die Marke noch der Typ großen Seltenheitswert und da könnte bequem etwas für kleines Geld ersetzt werden.
Option 2:
Nördlich von Vyšší Brod ist ein Stausee. Dort versenkt, findet das Auto die nächsten Jahre oder Jahrzehnte keiner mehr. Und wenn man an Franz Räth oder ähnliche Fälle denkt, ggf. die sterblichen Überreste auch nicht oder nur noch teilweise (man entschuldige die Ausdrucksweise).
Ein wenig weiter westlich, wenn man der Moldau folgt, kommt ein noch größerer See.
Oder man verschrottet es halt, ob nun im Ganzen oder in Teilen (eine Mülldeponie, die nach den Fotos wie ein Wertstoffhof aussieht, ist ja in Vyšší Brod).
Ist eigentlich bekannt, ob AL oder MB irgendwelche optischen Auffälligkeiten haben, wie bspw. Tätowierungen? Mag sein, dass ich das bisher überlesen oder überhört habe...