Mike M. aus Oldenburg - Tod auf Malta - warum fehlten die Organe?

Angeblich war der 17-jährige Oldenburger auf Malta mit dem Mountainbike tödlich verunglückt. Doch bei einer zweiten Obduktion stellt sich heraus: Knochen sind nicht gebrochen, dafür fehlen das Gehirn und die meisten Organe. Der Vater des Jungen verlangt nun Antworten – und stellt Strafanzeige.

Zehn Monate nach dem tragischen Tod des 17-jährigen Oldenburgers Mike Mansholt auf Malta bleiben für die Familie viele Fragen offen. Dazu gehört vor allem, warum dem Leichnam ihres Sohnes fast alle Organe fehlten, als er in Deutschland ankam. Über diese Vorgänge berichtet das Nachrichtenportal „Times of Malta“ am 2. Juni. Und Bernd Mansholt bestätigte am Freitag gegenüber der NWZ, dass Mikes Schwester Maria und er Strafanzeige gegen das Krankenhaus auf Malta und den Leitenden Arzt der Obduktion dort gestellt haben.

Er sei jetzt noch einmal auf der Insel gewesen, um weitere Spuren zu suchen. Er geht davon aus, dass ihm im vergangenen Jahr bewusst falsche Tatsachen zum Tode seines Sohnes mitgeteilt worden waren.

Im Rahmen einer zweiten Obduktion in Hannover seien zwar keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gefunden worden, sagte Staatsanwalt Torben Tölle am Freitag gegenüber der dpa. „Allerdings fehlten bei dem nach Deutschland überführten Leichnam eine Vielzahl von Organen“, bestätigte Tölle. Ohne die Organe sei es nicht möglich, die Todesursache festzustellen.

In Malta gab es damals eine erste Obduktion. Dieser Bericht liegt in Deutschland aber nicht vor, hieß es vom Staatsanwalt. Schon im November sei ein Auskunftsersuchen versandt worden, um das Ergebnis der dortigen Obduktion, Todesermittlungen und den Verbleib der fehlenden Organe in Erfahrung zu bringen. „Eine Antwort auf dieses Ersuchen steht derzeit noch aus“, teilte der Staatsanwalt weiter mit.


Mike Mansholt hatte im vergangenen Sommer auf Malta Urlaub gemacht und ursprünglich am 22. Juli 2016 nach Oldenburg zurückkehren wollen. Als er auch vier Tage später noch nicht ankam, starteten Eltern, Geschwister und Freunde eine Suchaktion. Viele Menschen nahmen in den sozialen Netzwerken daran Anteil.

(...)

Den gesamten Artikel gibt es hier

https://mobil.nwzonline.de/oldenburg/blaulicht/warum-fehlten-organe-im-leichnam-dieses-jungen_a_31,3,491416045.html#google_vignette (Archiv-Version vom 13.09.2017)




Leider war der Thread schon geschlossen und ich wusste nicht, ob und wie man ihn wieder öffnen lassen kann.

Was meint ihr dazu?

Es fehlen auch weiterhin der Rucksack sowie seine GoPro-Kamera.

Ein Absturzgeschehen kann man ohne Knochenbrüche und mit nur einer leichten Schürfwunde sowie einem nahezu intaktem Fahrrad ausschließen.

Die Familie vermutet einen Hitzschlag.

Alles äußerst merkwürdig. Ich hätte da als Angehöriger aktuell auch sehr viele Fragen an die maltesischen Behörden. Wo sind die Organe? Wo ist der erste Obduktionsbericht? Warum dauert es alles so lange um diese doch recht profanen Fragen abzuklären?

@ju_chr

Ich kenne mich da nicht aus, aber kann es sein, daß man in Malta automatisch als
Organspender in Frage kommt, wenn man keinen Ausweis dabei hat, der das ausdrücklich
verneint?

Ich meine, in Österreich ist das wohl ebenfalls so, nur wenn man einen Ausweis hat,
worauf vermerkt ist, daß man kein Organspender ist, werden auch keine Organe entnommen.

Es muss nicht immer gleich ein kriminelles Vorgehen damit verbunden sein. Es wäre aber
interessant zu wissen, ob die Organe während der Obduktion noch vorhanden waren.

Das mit der Organspende kann man glaub ich vergessen. Er wurde ja erst nach mehreren Tagen gefunden, da sind die Organe nicht mehr brauchbar. Ich vermute eher, dass sie bei der Obduktion entnommen und dann entsorgt wurden oder zu Studienzwecken an eine Uni gegeben wurden.

hopkirk schrieb:Das mit der Organspende kann man glaub ich vergessen. Er wurde ja erst nach mehreren Tagen gefunden, da sind die Organe nicht mehr brauchbar. Ich vermute eher, dass sie bei der Obduktion entnommen und dann entsorgt wurden oder zu Studienzwecken an eine Uni gegeben wurden.

Stimmt, da hast Du auch wieder recht, das hatte ich jetzt gar nicht bedacht.
Mal sehen, was sich da noch ergibt.

Bei Überführung im Flugzeug erfolgt auf jeden Fall Flüssigkeitsentnahme
und eine gewisse Einbalsamierung.

Da sich die inneren Organe als erstes zersetzen, werden die wohl auch
entfernt.

Vielleicht liest hier ein Bestatter, noch besser ein Thanatologe mit und kann
was dazu sagen.

Die Rechtsmedizin Hannover müßte dazu aber auch Auskunft geben können.

Dass allerdings der Obduktionsbericht aus Malta fehlt, ist merkwürdig.

Hier steht etwas zu den Bestimmungen hinsichtlich der Organspende auf Malta

Anzeige wegen illegaler Organentnahme

Einen Organspendeausweis hatte der Jugendliche nach Angaben seines Vaters nicht. Zwar gelten in den EU-Ländern verschiedene Modelle zur Organentnahme, doch auf Malta ist eine Zustimmung nötig. Dort ist ein Toter nicht automatisch Organspender, sondern er selbst muss zu Lebzeiten zugestimmt haben. Liegt keine Zustimmung vor, können die Angehörigen entscheiden, ob Organe entnommen werden dürfen. „Nachgefragt wurde das bei uns aber nicht“, sagte Mansholt.

http://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/Panorama/Wieso-fehlten-Organe-in-der-Leiche-des-17-Jaehrigen (Archiv-Version vom 03.06.2017)

Wurde Mike denn überhaupt so zeitnah gefunden, dass seine Organe noch transplantationsfähig waren?
Galt er nicht eine Woche lang als verschollen?

@meermin
Nein

War das dann ein anderer?

http://rtlnext.rtl.de/cms/tod-an-den-klippen-auf-malta-vermisster-17-jaehriger-leblos-im-urlaubsparadies-gefunden-3015186.html (Archiv-Version vom 09.03.2017)

   Tod an den Klippen auf Malta: Vermisster 17-Jähriger leblos im Urlaubsparadies gefunden

   Seine Leiche und sein Rad lagen in einer Felsspalte an den Dingli-Klippen

   Seit über einer Woche war der abenteuerlustige Mike M. (17) auf Malta verschollen. Seine Familie startete auf Facebook eine verzweifelte Suchaktion. Doch nun ist es traurige Gewissheit: Der Oldenburger Azubi ist tot. Seine Leiche sei "in der Nähe der Dingli-Klippen auf Malta tot aufgefunden worden", schreibt seine Familie bei Facebook.

   Helfer entdeckten am Dienstagmorgen Mike M.s Leiche in einer Felsspalte in den Dingli-Klippen. Sein blaues Fahrrad lag ganz in der Nähe. Der Oldenburger hatte es sich an seinem letzten Urlaubstag für eine Tour zu den Ruinen des Städtchens Mdina ausgeliehen, wie die Polizei Malta mitteilte.

   Der Azubi aus Oldenburg soll Abenteuer-Sportarten geliebt haben: Zu seinen Hobbys zählten Wracktauchen und Klippenspringen. Zuletzt wurde er in seinem Hotel in Sliema an der Nordostküste gesichtet. Zunächst war unklar, ob er zu seinem Ausflug überhaupt aufgebrochen war. Der Leichnam von Mike soll nun in seine deutsche Heimat überführt werden.

"Seit über einer Woche war der abenteuerlustige Mike M. (17) auf Malta verschollen."

@meermin
Sorry, das nein war auf die erste Frage bezogen. Die zweite Frage hatte ich nicht gesehen. Ich hatte weiter oben im Thread schon geschrieben, dass das mit der Organspende ausscheidet.

hopkirk schrieb:Ich vermute eher, dass sie bei der Obduktion entnommen und dann entsorgt wurden oder zu Studienzwecken an eine Uni gegeben wurden.

Ist es denn nicht so, daß bei solchen Maßnahmen das Einverständnis der Angehörigen vorliegen muss ? Immerhin fand die hiesige Rechtsmedizin diese Entnahme so unverständlich, daß sie es weitergeleitet hat, allerdings würde die unberechtigte Entnahme erklären,warum der Berichtaus Malta zurückgehalten wird.

@seli
Natürlich darf das nicht sein, dass einfach Organe weggegeben/entsorgt werden. Ich nehme nur an, dass sie auf diese Weise abhanden kamen. Das wäre einfach naheliegend.

inci2 schrieb:Ich meine, in Österreich ist das wohl ebenfalls so, nur wenn man einen Ausweis hat,
worauf vermerkt ist, daß man kein Organspender ist, werden auch keine Organe entnommen.

Da hast Du recht, ist bei mir in Ö definitiv so!


Ich hoffe und wünsche für die Familie, dass sich das alles so schnell wie möglich aufklärt und Sie mit dem Tod des jungen Mannes, abschließen können!

Hier noch einmal ein link zu einem Maltesischen Bericht, in dem näher auf die Auffindesituation  eingegangen wird. In dem Bericht ist bereits die Rede davon, dass keine Knochenbrüche festgestellt wurden .

https://www.timesofmalta.com/articles/view/20160905/local/german-teen-found-dead-at-dingli-had-no-fractures.624127

Man wird die inneren Organe obduziert haben. Wenns keine Knochenbrüche gab können diese auch nicht die Todesursache gewesen sein.

In dem Bericht wird vermutet, dass Mike vielleicht nach dem Sturz zu schwach gewesen sein könnte um Hilfe herbeizuholen und an Dehydration gestorben sein könnte.

"Investigators are not ruling out the possibility that Mr Mansholt was exploring the cliff edge with his rented bicycle when he fell over and, although surviving the fall itself, could have lacked the energy to climb up again. The scorching sun and lack of water could have accelerated his death."

Laut Bild muss die Einverständnis zur Organentnahme zu Lebzeiten geben werden auf Malta.
http://m.bild.de/regional/bremen/polizei/warum-fehlten-organe-in-der-leiche-von-mike-52032166.bildMobile.html


Gopro soll auch geborgen worden sein, ist aber seitdem weg.

Ein Sturz ohne Knochenbrüche bei einem trainierten Jugendlichen und dann zu schwach, wieder hochzuklettern? Finde ich merkwürdig.

@heideblume

Er könnte an einer unbekannten Erkrankung verstorben sein oder deswegen einen Schwächezustand erlitten oder in ein Koma gefallen sein und anschließend an Wassermangel gestorben sein, wie auch @meermin schon geschrieben hat.

Die Times Of Malta schrieb im September 2016, die fehlenden Knochenbrüche und das unbeschädigte Fahrrad würden gegen einen Sturz sprechen.

Bei der Obduktion konnte keine Todesursache festgestellt werden.
Deswegen seien jetzt toxikologische Untersuchungen angeordnet worden.
(Vielleicht war der Verwesungszustand der Leiche nach einer Woche auch schon zu weit fortgeschritten.)

Seltsam sei, dass Mike seine Schuhe nicht an hatte.
Sein Rucksack, den er vermutlich bei sich hatte, wurde nicht gefunden.

Link von @meermin:
https://www.timesofmalta.com/articles/view/20160905/local/german-teen-found-dead-at-dingli-had-no-fractures.624127

Den Rucksack hat er wohl oft beim Mountainbiken im Gelände versteckt um besser fahren zu können. Vielleicht findet der sich ja noch, wobei ich mir nicht vorstellen kann dass dies bei der finalen Klärung der Ereignisse weiter helfen kann. Beteiligung Dritter kann wohl in jedem Fall ausgeschlossen werden. Die Theorie Hitzschlag irritiert mich allerdings, da er solche Touren ja wohl häufiger machte und die Risiken kannte, allerdings macht man mit 17 ja doch oft noch Sachsen, die man später vorsichtiger angegangen wäre.

Hier sind 2 aufeinanderfolgende Videos, ich verstehe zwar nichts, aber die Bilder sind interessant wie ich finde

JINSTAB IL-KATAVRU TA’ MIKE MANSHOLT.

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