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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

405 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, DDR, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

01.08.2023 um 20:35
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Es wäre aber auch recht einfach für einen planenden Täter, ein Opfer im eigenen Auto nicht wahrnehmbar zu transportieren, zb wenn er zum Abtransport einen Koffer verwendet und die Leiche dort umgehend nach der Tötung reinpackt.
Hätten die Hunde nicht angeschlagen, wenn der Ex einen solchen Koffer mit dem Dacia transportiert hätte?

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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

01.08.2023 um 20:45
Zitat von ampersanampersan schrieb:Hätten die Hunde nicht angeschlagen, wenn der Ex einen solchen Koffer mit dem Dacia transportiert hätte?
Wenn aus dem Koffer keine Geruchspartikel austreten, weil er entsprechend dicht ist, oder eine Leiche noch nicht lange genug liegt um genügend wahrnehmbare Geruchspartikel abzugeben, können sie auch nichts wahrnehmen.
Du wirst in vielen threads bei vielen posts den Hinweis von Usern, die sich intensiv mit Hunden beschäftigen finden, dass eine gewisse Liegezeit Voraussetzung ist.


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

01.08.2023 um 21:26
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Wenn aus dem Koffer keine Geruchspartikel austreten, weil er entsprechend dicht ist, oder eine Leiche noch nicht lange genug liegt um genügend wahrnehmbare Geruchspartikel abzugeben, können sie auch nichts wahrnehmen.
Man hat Fährtenhunde und Leichenauchhunde eingesetzt. Wenn man nichts findet, dann war da vielleicht auch nichts?😉


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

02.08.2023 um 01:21
Was den Zettel angeht, den der neue Freund an ihre Wohnungsklingel angebracht hat, so scheint es unterschiedliche Zeitangaben gegeben zu haben. Zum einen hieß es im MDR, das sei an ihrem Geburtstag, dem Freitag, erfolgt, in Aktenzeichen xy scheint es aber bereits am Donnerstag gewesen zu sein ("Ich bin dann später am Tag nochmal zu ihr gefahren. Ich war x-mal dort, und habe schließlich einen Zettel hinterlassen"). Schließlich hieß es in einer Darstellung, dass der neue Freund mit den Eltern zusammen bei der Wohnung war, also dann erst den Zettel angebracht haben könnte.
Laut Aktenzeichen xy stand darauf: "Ines, wo bist Du? Ich habe eine Stunde im Flur gewartet. Bitte melde Dich. Ronny." Den haben die Eltern laut dem Film bei Aktenzeichen xy am 06.01. bei ihrer Wohnungsbesichtigung, wonach sie sie vermisst gemeldet haben, gefunden, und der Vater hat ihn eingesteckt.
Die Akten kann sicherlich nicht jeder einsehen trotz Informationsfreiheitsgesetz und werden sicherlich jetzt auch dauernd gebraucht. Insofern ist das hier ein bißchen wie ein Stochern im Nebel. Die Mutter und Hans Thiers werden sie aber bestimmt sehen dürfen. im MDR scheint Hans Thiers einen kleinen Teil der sechs (noch vorhandenen?) Aktenordner zu haben. https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live-taetern-auf-der-spur/vermisst-fuer-immer/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9hNzc2OTE4YS1mMzVmLTQwYzctOGYwZS0wMjVjNDZlMmVlZTQ (Archiv-Version vom 30.11.2022) Dort wird eine Schreibmaschinenseite gezeigt: "Volkspolizeikreisamt Stadtroda [man erfährt später im Text, dass der neue Freund damals in Stadtroda wohnhaft war] - Kriminalpolizei - Hermsdorf, 08.01.90 Aktenvermerk Dieser Zettel hing am Montag, den 08.01.90 bei der Besichtigung der Wohnung durch die VP an der Wohnungstür, genauer steckte er unter dem Namensschild an der Tür. ..." Dann folgt etwas Handschriftliches, was wie ein Aktenvermerk aussieht: "Hallo Ines! Alles Gute zum Geburtstag! Ich war hier. Habe fast eine Stunde auf Dich gewartet doch Du kamst nicht. Leider muß ich noch etliches für die Schule machen und Euer Treppenhaus ist kalt. Thomas P. S.:" Hier ist der Kameraausschnitt leider beendet. Zunächst schien mir, dass der Originalzettel verschwunden sein könnte, somit der Autor des Handschriftlichen unbekannt sein könnte. Doch der leichte Streifen am rechten Rand scheint zu zeigen, dass es sich um die x-te Kopie des Originals handelt, so dass der Zettel in der Akte dennoch vorhanden zu sein scheint.
In einer anderen Audio-Darstellung wird der Zettel verkürzt wiedergegeben ohne die beiden Worte "ist kalt". Dadurch entsteht der Eindruck, das Prädikat machen bezöge sich auch auf Euer Treppenhaus, das somit die Bedeutung des zweiten Hauptsatzes gewesen wäre "und ich muss noch Euer Treppenhaus machen". Daher die Spekulation, der neue Freund habe dort gearbeitet und wohl auch die Spekulation, er könnte einen Haustürschlüssel besessen haben. Das ist auch unlogisch, denn wenn er fast eine Stunde (im Treppenhaus) gewartet hätte, hätte er vielleicht in der Zwischenzeit auch "das Treppenhaus machen" können (wenn er gerade Zugang zu den Reinigungsmitteln und -gegenständen besessen hätte). Dennoch bleibt die Frage, wie (und wann) er dort ins Treppenhaus kam, um den Zettel anzubringen.


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

02.08.2023 um 07:55
Zitat von dragoniseusedragoniseuse schrieb:- Kriminalpolizei - Hermsdorf, 08.01.90 Aktenvermerk Dieser Zettel hing am Montag, den 08.01.90 bei der Besichtigung der Wohnung durch die VP an der Wohnungstür, genauer steckte er unter dem Namensschild an der Tür. ..." Dann folgt etwas Handschriftliches, was wie ein Aktenvermerk aussieht: "Hallo Ines! Alles Gute zum Geburtstag! Ich war hier. Habe fast eine Stunde auf Dich gewartet doch Du kamst nicht. Leider muß ich noch etliches für die Schule machen und Euer Treppenhaus ist kalt.
Diesen Zettel und auch den begleitenden Aktenvermerk der Kripo Hermsdorf vom 08.01.1990 habe ich auch gesehen.

@inextenso
@cjelli

Die Schrift - sowohl der mit Schreibmaschine geschriebenen Seite, wie auch des Zettels des neuen Freundes - ist bis heute klar und deutlich lesbar - und dies trotz schlechten Papieres aus DDR-Produktion.

Mir sind Papiere aus der dieser Zeit bekannt. Diese mir bekannten Papiere sind bis heute sehr gut lesbar. Dass wesentliche Teile der Akte wegen der Qualität des Papiers nicht mehr lesbar sind, schließe ich persönlich, nach meinen Erfahrungen und Eindrücken, aus.


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

02.08.2023 um 08:57
Zitat von sören42sören42 schrieb:Mir sind Papiere aus der dieser Zeit bekannt. Diese mir bekannten Papiere sind bis heute sehr gut lesbar. Dass wesentliche Teile der Akte wegen der Qualität des Papiers nicht mehr lesbar sind, schließe ich persönlich, nach meinen Erfahrungen und Eindrücken, aus.
Was wäre dann deine Erklärung, dass weder die Farbe des Fahrzeugs, noch sein Kennzeichen bekannt zu sein scheinen?


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02.08.2023 um 09:41
Zitat von cjellicjelli schrieb:Was wäre dann deine Erklärung, dass weder die Farbe des Fahrzeugs,
Die Farbe ist doch bekannt, oder warum wird mit einem Vergleichsfoto und der Beschreibung nach diesem Auto gesucht?
Wer hat die junge Frau am oder nach dem 4. Januar 1990 in der Nähe der Käthe-Kollwitz-Straße 5 in Hermsdorf gesehen – vielleicht sogar zusammen mit einem Dacia 1310 in der Farbe Champagner-Beige?
Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy592-fall6-seit-januar-1990-vermisst-100.html


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

02.08.2023 um 10:08
Zitat von cjellicjelli schrieb:Was wäre dann deine Erklärung, dass weder die Farbe des Fahrzeugs, noch sein Kennzeichen bekannt zu sein scheinen?
Meine Erklärung ist, dass die seinerzeitigen Ermittlungen der damaligen DDR-Polizei in eine andere Richtung gingen. Ich habe ja schon eine Reihe anderer Dinge aufgezählt, die mir aufgefallen sind. Sicher ist, ich denke, da sind wir uns einig, dass man heute vieles anders machen würde.

Die Mutter von Ines Heider äußert in dem Podcast, sie habe bereits nach 3 Tagen wusste, dass da ein Vorkommnis war und sie keine 30 Jahre gebraucht habe, um das zu erkennen.

Quelle: https://deutschepodcasts.de/podcast/die-spur-der-tater-der-true-crime-podcast-des-mdr/seit-30-jahren-spurlos-verschwunden-der-vermissten etwa bei Minute 29:20

Sie äußert in dem Podcast auch, dass nach ihrem Eindruck gerade zu Beginn schleppend ermittelt wurde.

Etwa bei Minute 26:28 fallen seitens Thiers Begriffe wie "Hände gebunden" bzw. "Grenzen gesetzt". (Quelle: ebenda).


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02.08.2023 um 10:13
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Die Farbe ist doch bekannt, oder warum wird mit einem Vergleichsfoto und der Beschreibung nach diesem Auto gesucht?
Es wird erwähnt, dass die Wagenfarbe von Zeugen so beschrieben wurde. Bei einer kriminaltechnischen Untersuchung des Fahrzeugs müsste Kennzeichen und Wagenfarbe aber bereits in den Akten stehen, womöglich auch Fotos des Fahrzeugs, von mehreren Seiten. Da man aber nicht mal das Kennzeichen weiß, scheinen auch keine Schwarz-Weiß-Fotos zu existieren oder wenigstens Aktennotizen. Dann gab es die Diskussion, ob aufgrund der Papierqualität diese Akten womöglich zumindest teilweise nicht mehr lesbar waren.

Ob 1990 Farbfotos in der DDR üblich waren, darüber wurde hier ebenfalls debattiert.


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

02.08.2023 um 10:33
@sören42
Hans Thiers hat erwähnt, daß der Dacia kriminaltechnisch untersucht worden ist. Somit nehme ich an, die Farbe ist bekannt.

In der XY Sendung wird erwähnt, daß Zeugen dieses Auto mit cremefarben beschreiben.
Für mich klang das eher so, daß einigen Zeugen dieses Auto in Erinnerungen geblieben ist und man auf weitere Zeugenaussagen zu diesem Auto hofft.

Da ist aber sicherlich Interpretationssache der beiden Aussagen..


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

02.08.2023 um 10:40
Zitat von sören42sören42 schrieb:Meine Erklärung ist, dass die seinerzeitigen Ermittlungen der damaligen DDR-Polizei in eine andere Richtung gingen. Ich habe ja schon eine Reihe anderer Dinge aufgezählt, die mir aufgefallen sind. Sicher ist, ich denke, da sind wir uns einig, dass man heute vieles anders machen würde.

Die Mutter von Ines Heider äußert in dem Podcast, sie habe bereits nach 3 Tagen wusste, dass da ein Vorkommnis war und sie keine 30 Jahre gebraucht habe, um das zu erkennen.
Das ist eine ganz normale Reaktion einer Mutter, wenn sie eine gute Beziehung zur Tochter hatte. Welche Mutter würde in der Situation davon ausgehen, dass ihre Tochter freiwillig abgetaucht ist und ihren Sohn zurückgelassen hat?

Das hat die Polizei damals auch nur als eine von mehreren Möglichkeiten in Betracht gezogen. Heute schließt sie es aus, sonst hätte es sicher auch nochmal einen Zeugenaufruf an die Einwohner des Ortes im Westen gegeben, wo die Geschwister damals lebten.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Sie äußert in dem Podcast auch, dass nach ihrem Eindruck gerade zu Beginn schleppend ermittelt wurde.
Auch das ist in so gut wie jedem Fall eines Langzeitvermissten so. Die meisten Vermissten tauchen halt nach ein paar Tagen wieder auf. Da wird selten bei Erwachsenen sofort der gesamte Ermittlungsapparat in Gang gesetzt. Das ist heute in Deutschland nicht anders.

Ich finde, die Polizei hat damals alle Möglichkeiten ausgeschöpft, obwohl es Hinweise gab, dass sie in den Westen wollte. Es wurden Häuser, Autos, Wälder, etc. durchsucht. Hans Thiers bedauert in dem Podcast, dass er keine Hubschrauber mit Wärmebildkameras zur Verfügung hatte, aber das ist wohl auch das einzige.


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

02.08.2023 um 11:00
So schlecht war die MUK Gera damals wohl nicht ausgestattet...
„Jede MUK verfügte über einen B 1000 mit kriminaltechnischer Ausrüstung, einer Schreibmaschine der Marke ‚Erika’ samt Durchschlagpapier. Wir waren auf dem Stand des FBI“, erinnert sich Thiers. Aufgrund der 24-Stunden-Bereitschaft habe Gera zu DDR-Zeiten eine Aufklärungsquote von 98 Prozent gehabt – oftmals unter Mithilfe der Bevölkerung.
Quelle:
https://www.verlag-kirchschlager.de/2018/10/30/die-ddr-und-ihre-moerder-ein-beitrag-von-jana-scheiding/


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

02.08.2023 um 14:53
Zitat von ShilohShiloh schrieb:einer Schreibmaschine der Marke ‚Erika’ samt Durchschlagpapier
Die 'Erika 3005' konnte man mit einer separat erhältlichen Schnittstelle auch an den PC anschließen und so "als Schönschreibdrucker" einsetzen, beides hergestellt im VEB robotron.

Quelle: http://erika-electronic.de/14,0,3005er-familie,index,0.html
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Jede MUK verfügte über einen B 1000
Dabei handelt es sich um dieses Fahrzeugmodell:

Wikipedia: Barkas B 1000
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Wir waren auf dem Stand des FBI“, erinnert sich Thiers.
Sicher, das ist klar 😉. Wobei für manches der "Stand des FBI" vielleicht gar nicht notwendig gewesen wäre.


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Vermisst: Ines Heider aus Hermsdorf/Thür. seit dem 04.01.1990

05.08.2023 um 18:59
Zitat von sören42sören42 schrieb am 02.08.2023:Mir sind Papiere aus der dieser Zeit bekannt. Diese mir bekannten Papiere sind bis heute sehr gut lesbar. Dass wesentliche Teile der Akte wegen der Qualität des Papiers nicht mehr lesbar sind, schließe ich persönlich, nach meinen Erfahrungen und Eindrücken, aus.
Also ich war aktiv am sog Aufbau Ost beteiligt. Und es stimmt, daß man Unterlagen die mit den Secop Kopierern erstellt wurden nach einigen Jahren nicht mehr lesbar waren, weil die Schrift verblasste. Auch Kohlepapier war wohl Mangelware, so daß man es so lange verwendete, bis auf den Durchschlägen kaum noch Farbe ankam.
Aber das spielt m.E. gar keine Rolle. Selbst die schlechten auf Lumpenpapier kopierten Inhalte könnte man heute wieder lesbar machen.
Aber wenn man nur 6 Ordner Ermittlungsakten hat, ist das arg wenig
Zitat von sören42sören42 schrieb am 02.08.2023:Meine Erklärung ist, dass die seinerzeitigen Ermittlungen der damaligen DDR-Polizei in eine andere Richtung gingen. Ich habe ja schon eine Reihe anderer Dinge aufgezählt, die mir aufgefallen sind. Sicher ist, ich denke, da sind wir uns einig, dass man heute vieles anders machen würde.
Ich denke , es war zu jener Zeit nicht so außergewöhnlich, das Menschen auch einfach in den Westen rüber sind und sich ersteinmal nicht gemeldet haben. War ja auch schwierig überhaupt zu telefonieren.
Zudem fingen so langsam an die Strukturen der staatlichen "Organe" sich aufzulösen
Und in der Situationkommt eine Mutter, meldet ihre erwachsene Tochter als Vermisst.
Sie erklärt, Ines hätte nie ihre Familie oder ihr Umfeld verlassen.
Aber genau dies war eben doch schon so oft passiert in den Wirren des Umbruchs.
Zitat von sören42sören42 schrieb am 02.08.2023:Die Mutter von Ines Heider äußert in dem Podcast, sie habe bereits nach 3 Tagen wusste, dass da ein Vorkommnis war und sie keine 30 Jahre gebraucht habe, um das zu erkennen.
Die Ermittler konnten das aber nicht wissen.
Gerade in dieser Zeit.
Wo sollte man da Spuren ermitteln ?
Zitat von sören42sören42 schrieb am 02.08.2023:Sie äußert in dem Podcast auch, dass nach ihrem Eindruck gerade zu Beginn schleppend ermittelt wurde.
Sicherlich kann man das theoretisch so sehen. Aber die Praxis in dieser Übergangszeit sollte da auch die Besonderheit der Zeit damals berücksichtigen
Zitat von sören42sören42 schrieb am 02.08.2023:Bei einer kriminaltechnischen Untersuchung des Fahrzeugs müsste Kennzeichen und Wagenfarbe aber bereits in den Akten stehen, womöglich auch Fotos des Fahrzeugs, von mehreren Seiten. Da man aber nicht mal das Kennzeichen weiß, scheinen auch keine Schwarz-Weiß-Fotos zu existieren oder wenigstens Aktennotizen.
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb am 02.08.2023:Hans Thiers hat erwähnt, daß der Dacia kriminaltechnisch untersucht worden ist. Somit nehme ich an, die Farbe ist bekannt.
Die Farbe ist eher nicht das Problem, weil es für diesen Dacia wahrscheinlich nicht mehr als 5 Farben gab.
Warum sollte man den Wagen heute suchen, wenn seinerzeit alles kriminaltechnisch untersucht wurde?
Was verspricht man sich von dem Aufruf?
Die Karre ist höchtwahrscheinlich schon vor 25 Jahren verschrottet worden.
Zitat von sören42sören42 schrieb am 02.08.2023:Die 'Erika 3005' konnte man mit einer separat erhältlichen Schnittstelle auch an den PC anschließen und so "als Schönschreibdrucker" einsetzen, beides hergestellt im VEB robotron.
Graue Theorie.
In der Praxis der Betriebe gab es so gut wie keine PC s , keine Schnittstellen usw. Und die 3005 er habe ich persönlich in keinem einzigen Betrieb gesehen. Waren wohl eher für den Export gegen Devisen gedacht diese Modelle.
Aber ist auch OT


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05.08.2023 um 19:33
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Warum sollte man den Wagen heute suchen, wenn seinerzeit alles kriminaltechnisch untersucht wurde?
Was verspricht man sich von dem Aufruf?
Es muss ja nicht notwendigerweise um den Wagen selbst gehen. Man sucht ja nach der Person, die den Dacia seinerzeit gekauft hat. Womöglich geht es um die Umstände des Verkaufs, ob es Flecken oder Beschädigungen im Inneren gab und falls ja, ob und wie diese erklärt wurden.


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05.08.2023 um 19:42
Zitat von sören42sören42 schrieb:Es muss ja nicht notwendigerweise um den Wagen selbst gehen. Man sucht ja nach der Person, die den Dacia seinerzeit gekauft hat. Womöglich geht es um die Umstände des Verkaufs, ob es Flecken oder Beschädigungen im Inneren gab und falls ja, ob und wie diese erklärt wurden.
Genau dieser Meinung bin ich auch.
Der Wagen an sich wird physisch nicht mehr existieren.
Aber dem Käufer könnte irgend etwas aufgefallen sein. Entweder bei den Umständen des Kaufes als auch spätere Spuren im Wagen.
Ich denke aber, das man den Wagen aus einem anderen Grunde in xy thematisiert hat.


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05.08.2023 um 23:12
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich denke aber, das man den Wagen aus einem anderen Grunde in xy thematisiert hat.
Sicherlich auch deshalb, weil der Wagen damals sehr wahrscheinlich auffiel. In der DDR fuhren ansonsten überwiegend Trabant und einige Wartburg; der Dacia, der ja ein 4-Takter war, fiel somit in jeder Hinsicht auf, auch wenn es neben ganz wenigen Westautos (z. B. Volvo), die aber nur ausgewählten Personen vorbehalten waren, auch noch wenige andere Fahrzeuge aus sozialistischen Ländern gab (z. B. Lada und Yugo), wo man auch nur schwierig daran kam.

Vielleicht wurde der Dacia ja doch irgendwo gesehen und jemand, der bis jetzt geschwiegen hat, äußert sich. Oder jemand, der zum Verbleib des Fahrzeugs etwas sagen kann, meldet sich noch.


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06.08.2023 um 01:08
Zitat von sören42sören42 schrieb:Sicherlich auch deshalb, weil der Wagen damals sehr wahrscheinlich auffiel. In der DDR fuhren ansonsten überwiegend Trabant und einige Wartburg; der Dacia, der ja ein 4-Takter war, fiel somit in jeder Hinsicht auf, auch wenn es neben ganz wenigen Westautos (z. B. Volvo), die aber nur ausgewählten Personen vorbehalten waren, auch noch wenige andere Fahrzeuge aus sozialistischen Ländern gab (z. B. Lada und Yugo), wo man auch nur schwierig daran kam.
Der Dacia fiel nicht besonders auf, in der DDR.
Sicherlich war es an den Wagen schwerer heran zu kommen als an einen Trabi oder Wartburg, was ja schon ewig dauerte.
Den Dacia fuhren meist so der gehobene Mittelstand.
Ähnlich wie seinerzeit im Westen keine Mercedes E Klasse sonderlich aufgefallen ist ist ein Dacia im Osten alltägliches Straßenbild gewesen.
Ich will mir jetzt aber nicht anmaßen aus dieser Tatsache irgend einen Schluß auf den Halter, dessen gesellschaftliche Stellung oder sonstwas zu ziehen.

Ansonsten war der Dacia ein Renault Nachbau von minderer Qualität.
Nach damaligen Aussagen meines Cousins, war der Dacia nicht sonderlich beliebt aufgrund von Qualitätsmängeln und mangelhafter Ersatzteilversorgung.


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06.08.2023 um 10:32
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ansonsten war der Dacia ein Renault Nachbau von minderer Qualität.
Nach damaligen Aussagen meines Cousins, war der Dacia nicht sonderlich beliebt aufgrund von Qualitätsmängeln und mangelhafter Ersatzteilversorgung.
Nicht sonderlich beliebt dürfte leicht untertrieben sein. Um für diesen Wagen Geld auszugeben, brauchte man schon ein ausgeprägtes technisches Desinteresse und/oder einen ausgefallenen Wunsch aufzufallen. Die Qualitätsmängel waren so eklatant, dass der Import schließlich 1988 eingestellt wurde.

So ein Auto fiel auf jeden Fall in der DDR auf, aber weniger, weil der Fahrer bewundert, sondern eher, weil er bemitleidet wurde.


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06.08.2023 um 10:42
Zitat von cjellicjelli schrieb:Um für diesen Wagen Geld auszugeben, brauchte man schon ein ausgeprägtes technisches Desinteresse
Diese Aussage relativiert sich auch, wenn man die üblichen Wartezeiten auf Autos berücksichtigt. Wenn du ein Auto kriegen konntest und es dir leisten konntest, hast du es halt genommen, (mehr oder weniger) egal welches. Ein Dacia fiel wohl den meisten DDR-Bürgern nicht weiter auf. Alles was kein Trabi war, galt als "besseres Auto" (außer vielleicht der Saporoshez) und fiel einfach deshalb nicht weiter auf. Es war halt ein "besser-als-Trabi-Auto" wie viele andere auch.


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