Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

Heißt: jedes System lässt sich, in Maßen, versteht sich, beherrschen. Weiß ich ja noch aus meiner lange zurückliegenden Taxifahrerzeit, als man unter Überlistung des Taxameters manche Schwarzfahrt machen konnte. Der Kunde hatte was davon, der Fahrer auch, nur die Taxifirma war angeschmiert.

Zurück zum Thema: was immer bei einem LKW an GPS- und sonstigen Daten erfasst wird, muss nicht zwangsläufig ein 1:1 - Bewegungsprofil dieses LKW abbilden, so verstehe ich die bisherigen Erkenntnisse.

Der Lkw-Fahrer welcher SL von Leipzig aus mitnahm wurde wegen Fluchtversuch nach Marokko festgenommen. Er soll spätestens Donnerstag vernommen werden und auch der Lkw soll durch BKA Beamte untersucht werden. Der Verbleib von SL ist ungewiss!

Quelle:
https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig-sophia-loesche-28-tramperin-studentin-juso-chefin-wohl-tot-tod-gestorben-festnahme-polizei-649012

Andante schrieb:Gibt es da spanische bzw. Eu-Auslieferungsabkommen mit Marokko?

Warum sollte da ein Auslieferungsabkommen mit Marokko von Bedeutung sein, wenn der Tatverdächtige bereits in Spanien inhaftiert ist?
Marokko müsste ja niemanden ausliefern. Eine Überstellung eines Marokkaner innerhalb der EU sollte auch keinerlei Probleme machen.

DS79 schrieb:Der Verbleib von SL ist ungewiss!

Ich hoffe mal, dass er redet, vor allem wo er Sophia abgelegt hat. Es muss für die Angehörigen derzeit die Hölle sein.
Er scheint durch den Kontakt mit dem Bruder Angst bekommen haben und Gott sei Dank hat man ihn erwischt.
Allein, dass er flüchten wollte spricht ja schon ziemlich für eine Tat.
Ich gehe davon aus, dass sie im Steinbruch liegt. Wenn er 45 Minuten Zeit hatte wegen Überwachung Pausen, dann liegt es sehr nahe, dass er sie irgendwo da verscharrt hat.

So denke ich es auch. Den Bruder hat er beruhigt und da er wusste das Sie vermisst wird und bald auch Polizeibeamte Ihn befragen würden hat er versucht sich aus Europa abzusetzen. Jetzt gilt es zu ermitteln wo SL zu finden ist.
Ich bin der Meinung das ein Übergriff während der Fahrt nicht möglich ist, da man im LKW deutlich weiter auseinander sitzt als im PKW.
Daher vermute ich auch sehr stark einen Stop an der Raststätte hinter dem Hermsdorfer Kreuz. Da hier ab hier keine Daten mehr vorliegen wird er SL hier überwältig haben. Aufgrund der Größe und der Frequentierung dieser Rastanlage sowie des noch vorhandenen Tageslichts verblieb SL mMn noch im LKW. Im weiteren Verlauf der Fahrt wird er Sie bei einem weiteren Stop aus dem LKW verbracht und mehr oder weniger gut versteckt haben! Das er dem Bruder genau die Abfahrt Nr. 49 genannt hat wird unterbewusst erfolgt sein und lässt SL für mich auch zwischen Hermsdorfer Kreuz und Abfahrt Lauf vermuten.

Rotmilan schrieb: Evtl. setzt der TV darauf, dass die Polizei sie nicht so schnell findet.

Es würde mich wundern, wenn der potentielle Täter irgendeinen Plan hat. Hätte er den, hätte er die Tat erst gar nicht begangen, da ihm klar hätte sein können, dass man früher oder später auf ihn kommen muss.

Ich glaube auch nicht an einen einen Serientäter. Die sind organisiert. Unorganisierter als oben geschildert geht aber nicht.

Vermutlich ist da auf tragische Art und Weise situativ was eskaliert.

Ich bin auch der Meinung, dass ihre Leiche überall, eingeschlossen Frankreich, liegen könnte.
Möglicherweise hat er aber ihr Handy in Deutschland entsorgt. Das könnte er allerdings auch einfach während der Fahrt aus dem LKW geworfen haben.

Pony2.4 schrieb:Ich bin auch der Meinung, dass ihre Leiche überall, eingeschlossen Frankreich, liegen könnte.

Ihr nehmt aber schon zur Kenntnis, dass die Polizei ganz gezielt ein Gebiet absucht, ja? Meint ihr, die haben blind mit dem Finger auf die Karte getippt und sich gedacht, "dort wo wir landen, schicken wir Leute hin"? Die werden schon Gründe haben, die sie dazu bringen, dort zu suchen, wo sie suchen. Die Öffentlichkeit ist über diese Gründe (noch) nicht informiert; das tut aber auch nicht Not. Ich wiederhole mich; man könnte auch erstmal abwarten, was noch nach außen dringt (bzw. was evtl gefunden wird), bevor man kritisiert, dass man doch lieber mal ganz woanders gesucht hätte, weil das doch für Unbeteiligte viel sinnvoller erscheint.

stationery schrieb:Ihr nehmt aber schon zur Kenntnis, dass die Polizei ganz gezielt ein Gebiet absucht, ja?

Das "gezielte" Gebiet ist ein Autobahnabschnitt von knapp 100 km. Das klingt für mich nicht nach sehr konkreten Hinweisen.
Nichts desto weniger ist freilich zu hoffen, dass das Opfer baldmöglichst gefunden wird.
Ich kann erahnen, was die Angehörigen derzeit durchmachen.

Butzeller schrieb:Das "gezielte" Gebiet ist ein Autobahnabschnitt von knapp 100 km. Das klingt für mich nicht nach sehr konkreten Hinweisen.

Wenn sie zwischen den Abfahrten Plech und Hormersdorf suchen, sind das maximal 10 km. Hinterm Autobahnparkplatz Sperbes wirds sogar noch viel konkreter:

Am Dienstag durchkämmten die Ermittler ein Waldstück an der Autobahn hinter dem Autobahnparkplatz Sperbes zwischen Plech und Hormersdorf.
Quelle: https://www.focus.de/regional/leipzig/verschwundene-tramperin-festnahme-im-fall-der-verschwundenen-sophia-l_id_9124663.html

Davon, dass auf der ganzen Strecke zwischen Hermsdorfer Kreuz und Lauf gesucht wird, ist noch nicht die Rede (bzw nur kurz im Artikel von tag24: https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig-sophia-loesche-28-tramperin-studentin-juso-chefin-wohl-tot-tod-gestorben-festnahme-polizei-649012 , das halte ich aber für eine ungefähre Eingrenzung zwecks Information von Ortsfremden).

Hier eine schöne Zusammenfassung als Video:
https://www.welt.de/vermischtes/video177859324/LKW-Fahrer-festgenommen-Polizei-befuerchtet-dass-die-vermisste-Sophia-L-tot-ist.html

Was ich mich seit ein paar Tagen frage - so wie ich es verstehe, hat der Bruder der Vermissten den Film der Überwachungskamera angesehen und dann auf eigene Faust den Truckfahrer auffindig gemacht.
Ist das rechtlich unanfechtbar, wenn er ohne polizeiliche Anordnung das Video gesehen hat? Kann es da Probleme mit dem Datenschutz geben?

hoptimistin schrieb:Was ich mich seit ein paar Tagen frage - so wie ich es verstehe, hat der Bruder der Vermissten den Film der Überwachungskamera angesehen und dann auf eigene Faust den Truckfahrer auffindig gemacht.
Ist das rechtlich unanfechtbar, wenn er ohne polizeiliche Anordnung das Video gesehen hat? Kann es da Probleme mit dem Datenschutz geben?

Was so unsinnige Vorstellungen von "Datenschutz" kursieren....

Darf also jeder die Bilder einer Überwachungskamera jederzeit einsehen?

hoptimistin schrieb:Darf also jeder die Bilder einer Überwachungskamera jederzeit einsehen?

Nein ,aber die Sorge um einen vermissten Angehörigen ist eindeutig ein berechtigtes Anliegen.

hoptimistin schrieb:Darf also jeder die Bilder einer Überwachungskamera jederzeit einsehen?

Ich denke nicht, dass es legal war, dass der Bruder als "Dritter" das Videomaterial gesichtet hat.
Allerdings denke ich nicht, dass es in diesem dramatischen Einzelfall Konsequenzen für Bruder oder denjenigen gibt, der die Videos zur Verfügung gestellt hat.

Ich lese das hier nicht so raus:
„Die Rechtswidrigkeit der Beweismittelbeschaffung führt zur Unverwertbarkeit des Beweismittels (LAG Köln, BB 1997, BB Jahr 1997 Seite 476). Nach dem Schutzzweck des verletzten Persönlichkeitsrechts hindert hier der Verstoß gegen das Beweiserhebungsverbot die Verwertung des Beweismittels (Musielak/Foerste, ZPO, 2. Aufl., § 284 Rdnrn. 6f.). Das Videoband darf deshalb nicht in Augenschein genommen und das Ergebnis einer Inaugenscheinnahme nicht zu Lasten der Bekl. verwertet werden. Darüber hinaus dürfen zu Lasten der Bekl. auch die Aussagen der Zeugen nicht verwertet werden, denen der Kl. – und später das LG bei der Beweisaufnahme – die Aufzeichnungen vorgeführt hat. Anderenfalls könnte das auf einem Beweiserhebungsverbot beruhende Beweisverwertungsverbot unschwer umgangen werden (vgl. dazu Stein/Jonas/Leipold, ZPO, 21. Aufl., § 284 Rdnr. 61).“
https://www.ferner-alsdorf.de/datenschutzrecht/persoenlichkeitsrecht__juristische-gesamtschau-zur-kamerauberwachung__rechtsanwalt-alsdorf__1341/

@User9247
Das hoffe ich sehr. Ich befürchte nur der gegnerische Anwalt wird da genau drauf anspringen

Beim kleinen Mohammed, der in Berlin von Silvio S. entführt und ermordet wurde, gab es Aufnahmen einer Überwachungskamera, die schließlich zum Täter führten.
Die Aufnahmen hätte es laut Gesetz nicht geben dürfen, da der Ladenbetreiber mit seiner Kamera den Gehweg filmte. Das ist nicht erlaubt.
Dennoch hat da, meines Wissens nach, kein Hahn mehr nach gekräht.
Allerdings hat der Täter auch gestanden.

Ich denke, in diesem Fall wird es ähnlich laufen. Zumal er ja sowieso zugegeben hat, dass Sophia mit ihm mitgefahren ist. Da ist es völlig egal, ob dieses Beweismittel vor Gericht gültig ist oder nicht.

hoptimistin schrieb:Vermisstenfall: Sophia L.
heute um 08:30
Was ich mich seit ein paar Tagen frage - so wie ich es verstehe, hat der Bruder der Vermissten den Film der Überwachungskamera angesehen und dann auf eigene Faust den Truckfahrer auffindig gemacht.
Ist das rechtlich unanfechtbar, wenn er ohne polizeiliche Anordnung das Video gesehen hat? Kann es da Probleme mit dem Datenschutz geben?

Wir kennen die Hintergründe der Ermittlung nicht. Ob der Bruder da ganz alleine ermittelt hat und die Polizei erst später an seine Infos angeknüpft hat, kann ich noch nicht ganz glauben.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Polizei "nicht ganz glücklich" über den Ablauf war.