Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

@Kreuzbergerin
Von Wilster mit Campingwagen/ PKW über die B 5 von Wilster bis Brunsbüttel, Fahrzeit 21 Minuten ( 20,3 km). In Brunsbüttel die Fähre nach Cuxhaven nehmen, Fahrzeit dauert allerdings knapp 2 Stunden ( 1,59 Minuten) pro Strecke.

Meiner Erinnerung konnte man Mitte der 70 er auch von Wischhafen nach Glückstadt mit der Fähre fahren, wenn man mit PKW oder Campingwagen nach Cuxhaven wollte. Dauerte auch so 2 Studen, die Fahrt mit der Fähre.

https://www.elbfaehre.de/data/elbfaehre-fahrplan-2019.pdf (Archiv-Version vom 14.05.2019)

Hier mal der aktuelle Plan der Elbfähre, von Glückstadt nach Wischhafen. Wischhafen ist sehr dicht an Cuxhaven und wenn man von Hamburg kommt, muss man nicht bis Brunsbüttel hoch fahren.

Von Wilster nach Glückstadt sind es auch nur 20 km, also könnte der Vater theoretisch auch die Fähre Glückstadt nach Wischhaven genommen haben und hätte damit keine längere Fahrzeit ins Elbe- Weser Dreieck gehabt, als mit der Verbindung Brunsbüttel- Cuxhaven.

Hat denn irgendjemand von der Familie sich in den 80 ern oder später mal über die Presse geäußert oder nach ihr gesucht ?
Wenn schon die Eltern nicht , dann wenigstens eines der vielen Geschwister ?
Ich würde mir schon wünschen , dass irgendeiner in meiner Familie nach mir sucht oder mich nicht in Vergessenheit geraten lässt . Dass es da nicht EINEN gibt ?
Das ist wirklich traurig .

Stradivari schrieb:Hat denn irgendjemand von der Familie sich in den 80 ern oder später mal über die Presse geäußert oder nach ihr gesucht ?
Wenn schon die Eltern nicht , dann wenigstens eines der vielen Geschwister ?
Ich würde mir schon wünschen , dass irgendeiner in meiner Familie nach mir sucht oder mich nicht in Vergessenheit geraten lässt . Dass es da nicht EINEN gibt ?
Das ist wirklich traurig .

Man weiss ja nicht ob das vielleicht doch passierte. Aber sicher auch ein Spießrutenlauf wegen Presse. Wenn man das alles liest, kann man den Geschwistern keinen Vorwurf machen. Wer weiß, was sie erleben mussten. Und dann die Angst, vllt. selbst zum Opfer zu werden..Vielleicht haben die Pflegefamilien es auch fern gehalten zum Teil. Aber traurig ist es wirklich, unfassbar traurig.

Jetzt ist auch klar, warum der Disco Mörder im Film erwähnt wurde. Zumindest in den Zeitungsartikel taucht der ja damals schon auf. Danke an @Interested für die Artikel von damals.

Penelope05 schrieb:Ich habe manchmal dort gespielt, was meine Mutter gar nicht gerne gesehen hat, da die Zustände in der Familie von Iris desolat waren

Inwiefern 'desolat', ist Deine Mutter damals näher darauf eingegangen oder hast Du selbst etwas davon mitbekommen?


Die Abendblatt - Artikel von 1980 sind wirklich sehr aufschlussreich, nun erscheint es erheblich logischer/klarer, warum der Komissar/ LKA - Beamte bei XY am Schluß auf den 'Discomörder' zu sprechen kam.


Im letzten Artikel wird ja auch konkret nach den Daten gefragt, an denen die anderen Mädchen verschwunden sind.
Wenn der Mann tatsächlich an diesen Daten dort in den Discos unterwegs gewesen sein sollte, dann frage ich mich, warum sich 1980 niemand bei der Polizei meldete, der ihn dort gesehen hat.
So lange lagen die betreffenden Daten damals ja noch nicht zurück (drei, zwei und ein Jahr), da müsste es doch sicherlich jemanden gegeben haben, der ihn dort gesehen hat!?

Interessant fände ich auch zu erfahren, ob 1986 irgendetwas 'Besonderes'/Außergewöhnliches im Leben des Mannes vorgefallen ist, das erklären würde, warum die 'Discomord-Serie' danach abriss und wo der Mann war, bzw was er getan hat, während die anderen Mädchen, die ebenfalls der 'Serie' zugerechnet werden ---> siehe Theard hier im Forum: Theard zu Morden im Raum Münster und Raum.Heidelberg
Hier im Forum gab/gibt es auch einen Theard - erstellt von @xGonzox in dem über mögliche Zusammenhänge aller drei 'Serien' diskutiert wurde, der Theard hieß 'Auf der Suche nach dem großen Killer', konnte ihn gerade aber weder über die Suchfunktion noch auf den letzten Seiten hier im Forum finden.

@ThoFra
Der Täter, wer auch immer, muss ja nicht in den Discos gewesen sein. Ausserdem ist ja auch unklar, ob in allen 13 (?) Fällen wirklich der gleiche Täter verantwortlich ist.

Stradivari schrieb:Hat denn irgendjemand von der Familie sich in den 80 ern oder später mal über die Presse geäußert oder nach ihr gesucht ?
Wenn schon die Eltern nicht , dann wenigstens eines der vielen Geschwister ?
Ich würde mir schon wünschen , dass irgendeiner in meiner Familie nach mir sucht oder mich nicht in Vergessenheit geraten lässt . Dass es da nicht EINEN gibt ?
Das ist wirklich traurig .

Der Vater war sehr früh verdächtig, vielleicht hat das die Verwandten von Iris abgehalten. Außerdem wurde damals doch sicher noch nicht so ausführlich über Morde berichtet wie heute, da war es bestimmt auch schwieriger, Kontakt zu einer Zeitung oder gar zum Fernsehen zu bekommen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es angesichts der scheinbar schwierigen Familienverhältnisse ein großes Zögern gab, den eigenen Namen öffentlich mit dem damals verdächtigten Vater in Verbindung zu bringen. Es ist doch oft so, dass das Publikum nicht glauben will, Angehörige hätten nichts gemerkt. Wenn man keinen optimalen Start ins Leben hatte, möchte man außerdem später vielleicht nicht mehr daran erinnert werden oder andere daran erinnern, könnte ich mir vorstellen.

Einen Vorwurf sollte man der Familie nichts aus ihrem Schweigen machen, ob Fernsehauftritte und Interviews bei der Aufklärung von Fällen wirklich helfen oder nicht bloß die Neugier des Publikums befriedigen, steht ja außerdem nicht fest.

Könnte es sein, dass Iris ermordet wurde, weil sie Verdacht gegen Diskomörder geschöpft und ihn darauf angesprochen hatte?
Im Dezember 1979 waren drei Fälle, bei denen junge Frauen nach Diskobesuchen in Cuxhaven verschwunden waren, Thema bei Aktenzeichen XY (Zusammenfassung des damaligen Filmfalls) (Archiv-Version vom 22.07.2020). Wäre es möglich, dass sie die Sendung damals gesehen hatte und sich plötzlich an ein Detail erinnerte und dass sie später etwas darüber sagte, das ihr zum Verhängnis wurde? Oder dass sie in einer Zeitung oder Zeitschrift etwas über diese Fälle gelesen hatte?
Im April 1980, nach ihrem Verschwinden, war ein weiterer ungeklärter Mord in Norddeutschland Mord an Heike G.Thema bei Aktenzeichen XY, möglich wäre es ja, dass die Taten damals die Menschen sehr bewegten und Iris jemanden darauf ansprach.

Das ist zugegeben weit hergeholt, aber die Taten waren erkennbar damals Thema, auch wenn natürlich nicht mit Livetickern, TV-Magazin-Beiträgen und Internetdiskussionen wie es heute wäre.

@Noella
Da habe ich mir auch schon Gedanken drüber gemacht .
Die Serie ist doch irgendwann abgerissen,wenn ich das richtig gelesen habe,vll.weil Iris ein Opfer war und das hat ihn geschockt.

Noella schrieb:Im Dezember 1979 waren drei Fälle, bei denen junge Frauen nach Diskobesuchen in Cuxhaven verschwunden waren, Thema bei Aktenzeichen XY (Zusammenfassung des damaligen Filmfalls). Wäre es möglich, dass sie die Sendung damals gesehen hatte und sich plötzlich an ein Detail erinnerte und dass sie später etwas darüber sagte, das ihr zum Verhängnis wurde? Oder dass sie in einer Zeitung oder Zeitschrift etwas über diese Fälle gelesen hatte?

Das wäre gut möglich, meiner Meinung nach.

Noella schrieb:Im April 1980, nach ihrem Verschwinden, war ein weiterer ungeklärter Mord in Norddeutschland Mord an Heike G.Thema bei Aktenzeichen XY, möglich wäre es ja, dass die Taten damals die Menschen sehr bewegten und Iris jemanden darauf ansprach.

Mehr als vier Wochen nach ihrem Verschwinden? Ich gehe davon aus, dass sie am 29.02. oder am Abend vorher ermordet wurde. Deshalb halte ich das für unwahrscheinlich. Da die von dir zitierte Tat vorher Sept. 1979 passierte konnte sie ihn theoretisch vorher angesprochen haben. Die Täter Beschreibung passt aber in dem Fall überhaupt nicht (Täter war vorher gesehen und als korpulent, Brillenträger, ...beschrieben worden).

Hier sind die 13 Fälle nochmal zusammengefasst. Auch, welche schon aufgeklärt sind:
https://www.bild.de/regional/bremen/der-ermordeten-maedchen-13453750.bild.html#fromWall

https://www.abendblatt.de/archive/1980/pdf/19800311.pdf/ASV_HAB_19800311_HA_001.pdf

In diesem Artikel steht, dass der Vater Udo S. 1980 drei Sexualdelikte an Kindern gestanden hat.
Er habe die jungen Mädchen in Discotheken kennengelernt.
Im Artikel steht Kinder, ich denke allerdings dass nach unserem Verständnis Jugendliche gemeint sind, da erwähnt wird, dass er sie in Discotheken kennenlernte.

Als 38-jähriger muss er total in den Discotheken aufgefallen sein, er war doch viel zu alt.
Ich frage mich, wie er es geschafft hat, sich an die jungen Mädels heranzumachen.

Rotmilan schrieb:https://www.elbfaehre.de/data/elbfaehre-fahrplan-2019.pdf (Archiv-Version vom 14.05.2019)

Hier mal der aktuelle Plan der Elbfähre, von Glückstadt nach Wischhafen. Wischhafen ist sehr dicht an Cuxhaven und wenn man von Hamburg kommt, muss man nicht bis Brunsbüttel hoch fahren.

Diese Verbindung ist sicherlich die bessere.
Die Fährzeit Glücksstadt - Wischhafen dauert nur 25 Minuten.

Kreuzbergerin schrieb:ese Verbindung ist sicherlich die bessere.
Die Fährzeit Glücksstadt - Wischhafen dauert nur 25 Minuten.

@Kreuzbergerin, ich verstehe nicht, weshalb du auf die Fähre kommst. Wäre ein Täter da nicht noch auffälliger? Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass der Täter mit der Fähre kam?

Sherlocke schrieb:ich verstehe nicht, weshalb du auf die Fähre kommst. Wäre ein Täter da nicht noch auffälliger? Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass der Täter mit der Fähre kam?

Ausgehend von der Andeutung bei Aktenzeichen XY, dass der Vermisstenfall/Mordfall Iris Schwarz mit den Discomorden zu tun haben könnte, habe ich mir überlegt wie man mit dem Auto von Wilster nach Cuxhaven kommt.

Da sind mir die Fähren aufgefallen.

@Kreuzbergerin
Wenn ich außerhalb meines Reviers auf die Pirsch ginge, würde ich keinesfalls die Fähre benutzen. Denn da kannst du nahezu sicher davon ausgehen, dass Du gesehen wirst. Je kleiner die Fähre umso eher.

Kreuzbergerin schrieb:In diesem Artikel steht, dass der Vater Udo S. 1980 drei Sexualdelikte an Kindern gestanden hat.
Er habe die jungen Mädchen in Discotheken kennengelernt.

Und auch im Bekanntenkreis wurde er diesbezüglich auffällig:
https://www.abendblatt.de/archive/1980/pdf/19800310.pdf/ASV_HAB_19800310_HA_003.pdf

sören42 schrieb:Und auch im Bekanntenkreis wurde er diesbezüglich auffällig:
https://www.abendblatt.de/archive/1980/pdf/19800310.pdf/ASV_HAB_19800310_HA_003.pdf

Interessant, dass der Vater im Kernkraftwerk Unterweser arbeitete.
Daran habe ich schon gedacht, als ich mir die Kernkraftwerke in Norddeutschland anschaute, da es hieß dass Udo S. an verschiedenen Kernkraftwerken als Monteur gearbeitet hat.
KKW Unterweser passt räumlich in diese Verbrechenserie sehr gut rein.
Die Bauzeit dieses KKW begann 1971, die Inbetriebnahme war am 06.09.1979

Kreuzbergerin schrieb:KKW Unterweser passt räumlich in diese Verbrechenserie sehr gut rein.
Die Bauzeit dieses KKW begann 1971, die Inbetriebnahme war am 06.09.1979

Aber anscheinend fuhr er am 29.02.1980 dort hin zum Arbeiten, OK vielleicht Restarbeiten, und kam am 06.03.1980 (Donnerstag) erst wieder laut dem Artikel. Genau 7 Tage später. Also vielleicht immer 7 Tage und dann 3 Tage frei? Wobei er ja zwischen 06:00 und 10:00 tief geschlafen haben will, so dass er die Folgeanrufe des besorgten Bäckers überhörte lt. Abendblatt.

Kreuzbergerin schrieb:Als 38-jähriger muss er total in den Discotheken aufgefallen sein, er war doch viel zu alt.
Ich frage mich, wie er es geschafft hat, sich an die jungen Mädels heranzumachen.

Ja, an einen 20 Jahre älteren Mann, der junge Mädchen anbaggert, hätten sich viele erinnern müssen.

Könnte es nicht eher so gewesen sein, dass er vor den Diskos jungen Frauen auflauerte, die allein auf dem Nachhauseweg waren? Vielleicht bot er an, sie ein Stück im Campingbus mitzunehmen oder schleppte sie dorthin. Schon ein paar hundert Meter von solchen Diskotheken entfernt könnte es dunkel und menschenleer gewesen sein.