Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Pony2.4 schrieb:Naja, es sieht schließlich nicht so aus, als sei sie freiwillig verschwunden und man kann davon ausgehen, dass ihr (in welcher Form auch immer) etwas zugestoßen ist.

Laut diesem Spiegelbericht werden in Deutschland mehr als 11000 Menschen vermisst. Es gibt also 10999 ähnliche Fälle und nur über ganz wenige Fälle wird überhaupt überregional berichtet. Insofern gehört dieser Fall hier ja fast schon zu einer privilegierten Auswahl - immerhin hat er es bis hierher geschafft.

Pony2.4 schrieb:Mich wundert es, dass der Fall so wenig publik ist und das kaum jemand darüber diskutiert. Vier Seiten Thread und das, obwohl sie nun schon so lange verschwunden ist.

Wenig publik ist relativ. Die Vermisstenmeldung scheint seit gestern oder vorgestern bundesweit an allen größeren Bahnhöfen auf riesen Bildschirmen gezeigt zu werden. Kann man nicht übersehen. Ich habe sie beispielsweise am Berliner Hauptbahnhof und Alexanderplatz gesichtet. Man sieht mehrere Fotos der Vermissten, eine genaue Beschreibung. Auf einer riesigen elektronischen Werbetafel. Ein anderer Forumsteilnehmer hat diese Vermisstenmeldung in Hannover gesehen.

falstaff schrieb:Laut diesem Spiegelbericht werden in Deutschland mehr als 11000 Menschen vermisst. Es gibt also 10999 ähnliche Fälle und nur über ganz wenige Fälle wird überhaupt überregional berichtet. Insofern gehört dieser Fall hier ja fast schon zu einer privilegierten Auswahl - immerhin hat er es bis hierher geschafft.

Dieser Fall unterscheidet sich schon von vielen anderen Vermisstenfällen. Die meisten Vermissten tauchen recht schnell wieder auf oder werden innerhalb von ein paar Tagen/Wochen tot aufgefunden. Es gibt auch Fälle, da hat man von Anfang an die Vermutung, dass sie sich umgebracht haben könnten, dass sie vor etwas weggelaufen sind (Schulden, Frau...). Bei Yolanda gibt es "nur" die Ohnmachtsanfälle, ansonsten hat keiner eine Erklärung für ihr Verschwinden. Das macht den Fall besonders.

Wenn man bei google "Yolanda K. Leipzig" (ihr Nachname wird überall mit ausgeschrieben) eingibt, dann hat man sehr viele Treffer. Von mdr-Fernsehen, über Bild, stern.de usw. Also, man kann nicht wirklich behaupten, dass über den Fall wenig oder gar nicht berichtet wird.

Freyfrau schrieb:Es wäre interessant zu wissen, was Yolanda im Ikea besorgen wollte.

Ich bilde mir ein, das stand irgendwo in einem der ersten Zeitungsartikel? Irgendwie sowas wie Kerzen und Grünpflanzen oder so? Habe aber irgendwie nichts dazu gefunden🤔
Dabei fällt mir ein, das könnte dann eine logische Erklärung sein warum sie das zu der Freundin mitnehmen wollte, vielleicht als Geschenk?

@Freyfrau
Ach ich nehme alles zurück, ich habe es mittlerweile gefunden, weil es im Vermissten Thread stand. Das hier ist ja nun der vierte quasi
https://mobil.stern.de/amp/panorama/weltgeschehen/leipzigerin-seit-tagen-verschollen--wo-ist-yolanda-klug--8935634.html

"Blumentöpfe, Gardinen und Gläser standen unter anderem auf ihrem Einkaufszettel."

Ich klink mich jetzt auch mal mit einem Gedanken ein : es ist tatsächlich sehr wenig bekannt, v.a. was das Umfeld betrifft. Außerdem hat sich bis dato noch keiner der Bekannten, Freunde o.ä. in der Presse geäußert - wohl lediglich kurz der Vater (oder täuscht mich meine Erinnerung auch?). Ok, das ist selbstverständlich kein Muss, aber sonst passiert sowas doch schon recht flott...
Des weiteren hat auch keiner ihrer Freunde/Bekannten/Familie irgendwas auf Seiten der sozialen Netzwerke von sich gegeben. Ok, auch kein Muss. ABER wenigstens der Vermisstenaufruf wäre doch normalerweise durch o.g. geteilt worden... 🤔

Boho schrieb:Wurde bei Carolin Gruber auch nicht kommuniziert, auch nicht, als man das Handy zerstört gefunden hatte.

Frage mich, warum dies nicht kommuniziert wird?
Damit evtl Zeugen sich nicht in ihrer Aussage von einer derartigen Info beeinflussen lassen?
Also wenn z B veröffentlicht würde, dass das Handy zerstört aufgefunden wurde, könnte ein möglicher Zeuge/-in dies als Hinweis auf ein unfreiwilliges/gewaltsames Verschwinden interpretieren und entsprechend seine Aussage anpassen (die dadurch gewissermaßen 'verfälscht' würde)?

auchhier schrieb:Ein anderer Forumsteilnehmer hat diese Vermisstenmeldung in Hannover gesehen.

Ja, das war ich.
Finde schon, dass der Fall Yolanda eine ziemlich große öffentliche Aufmerksamkeit erhält, habe ähnliche Vermisstenmeldungen an Bahnhöfen u Ä doch eher selten gesehen.

PeFi schrieb:Des weiteren hat auch keiner ihrer Freunde/Bekannten/Familie irgendwas auf Seiten der sozialen Netzwerke von sich gegeben. Ok, auch kein Muss. ABER wenigstens der Vermisstenaufruf wäre doch normalerweise durch o.g. geteilt worden...

Wundert mich auch etwas, in vergleichbaren Fällen, in denen die/der Vermisste über einen ähnlich langen Zeitraum verschwunden waren, wurde da seitens des Umfeldes deutlich mehr über soziale Netzwerke, Homepages etc gemacht/ nach Zeugen gesucht/ um Mithilfe gebeten.
Aber vll ist Yolandas Familie eher 'öffentlichkeitsscheu' - jeder Mensch, jede Familie geht wohl anders mit solch einer (enorm belastenden) Situation um.

ThoFra schrieb:Aber vll ist Yolandas Familie eher 'öffentlichkeitsscheu' - jeder Mensch, jede Familie geht wohl anders mit solch einer (enorm belastenden) Situation um.

Es gibt immer noch viele Menschen, die nicht so Internet-affin sind. Da würde ich nicht unbedingt etwas draus schlussfolgern.

marlonc schrieb:Es gibt immer noch viele Menschen, die nicht so Internet-affin sind. Da würde ich nicht unbedingt etwas draus schlussfolgern.

Das stimmt natürlich.

Aber bei einer 23-jährigen jungen Frau (Studentin) wie Yolanda würde ich schon davon ausgehen, dass es in ihrem (sowohl näheren als auch entfernteren) Umfeld/ Familie/ Freundeskreis/ Kommilitonen durchaus (einige) Personen gibt, die die sozialen Netzwerke/ das Internet mehr oder weniger aktiv nutzen.
Alles andere wäre in der heutigen Zeit m E doch recht außergewöhnlich/ erwähnenswert.

ThoFra schrieb:Aber bei einer 23-jährigen jungen Frau (Studentin) wie Yolanda würde ich schon davon ausgehen, dass es in ihrem (sowohl näheren als auch entfernteren) Umfeld/ Familie/ Freundeskreis/ Kommilitonen durchaus (einige) Personen gibt, die die sozialen Netzwerke/ das Internet mehr oder weniger aktiv nutzen.
Alles andere wäre in der heutigen Zeit m E doch recht außergewöhnlich/ erwähnenswert.

Es gibt einige Personen ihres Alters, die sich bewusst gegen eine Nutzung von sozialen Netzwerken entscheiden oder sehr darauf achten, dass sich alles nur im tatsächlichen Freundeskreis bewegt. Öffentlich geteilt wird nichts, nur die Freunde sehen Postings. Die meiste Kommunikation findet über Gruppenchats oder andere geschlossene Gruppen statt. Wie groß ihr Freundeskreis war, wissen wir nicht. Fakt ist: Freunde von ihr haben Suchanzeigen aufgehängt. Ich würde davon ausgehen, dass sie noch andere Aktionen im Hintergrund unternommen haben, z. B. Suchaktionen. Man muss auch mal den Sinn davon hinterfragen, in sozialen Medien Suchaufrufe zu starten. Diese sind nicht in jedem Fall hilfreich. Ich könnte die Familie vollkommen verstehen, wenn sie sich hier gegen eine öffentliche Vermisstenseite entscheidet. Vor Ort hat man die Bevölkerung erreicht, es spricht nichts dafür, dass sie die Region verlassen hat. Man findet auch online die Fakten. Vielleicht will man nicht weitere Details aus ihrem Leben öffentlich machen, die über das uns Bekannte hinausgehen. Als mahnendes Beispiel mag das Suchen der Öffentlichkeit durch die Familie im Fall Rebecca dienen. Ein Social-Media-Albtraum. Das andere Extrem ist halt, alles der Polizei zu überlassen. Eine minimalistische private Fahndungsseite mit der Möglichkeit zur anonymen Kontaktaufnahme wäre vielleicht eine Möglichkeit für die Familie, aber da muss sich auch erst mal jemand finden. Und letztlich muss die Familie ihr OK dafür geben.

falstaff schrieb:Ich vermute das liegt daran, dass es tausende ähnliche Fälle in Deutschland gibt. Warum sollte ausgerechnet dieser Vermisstenfall mehr Aufmerksamkeit erhalten, als all die anderen?

Stimmt. Siehe der anfängliche Vermisstenfall von Nathalie M. der erschreckend wenig Resonanz bekam.
oder der vermisstenfall Anna smaczny, wo es auch nicht besser aussieht.
es ist doch fast im 2 oder 3 wöchigen Turnus dass eine junge Frau vermisst wird.

dieser vermisstenfall erinnert mich ganz stark an den mordfall von Sophia lösche süßer vllt. dass Yolanda nicht getrampt ist. Aber auch das weiss man nicht mit Sicherheit.
zufällig ist auch die gleiche polizeidirektion zuständig. man kann nur hoffen dass sie aus dem tragischen Fall der Sophia gelernt haben.

leider habe ich gar kein gutes Gefühl beim aktuellen Fall genauso wenig wie ich es im lösche Fall hatte.
an einen Unfall wegen ihrer synkopen kann ich nicht so recht glauben.
für mich zeichnet sich ja ein Verbrechen ab.

Ab Montag will die Polizei mit Tauchern mehrere Gewässer absuchen, vor allem den Saale-Kanal und umliegende Gewässer.

https://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/leipzig-taucher-suchen-nach-vermisster-studentin-yolanda-klug-23-65317370.bild.html

Bis dato stille Mitleserin, beschäftig mich der Fall, und eine damit verbundene Sache:

Kennt sich jemand näher mit der ICF Leipzig aus (die freikirchliche Gruppe, die Yolanda gesucht hat)?
Weiß jemand, ob Yolanda dort selbst Mitglied war?


Abgesehen vom üblichen Wikipedia-Artikel und den eigenen Info-Seiten bin ich noch auf diesen Artikel gestoßen über die ICF von "infosekta" aus der Schweiz, die sich als politisch und konfessionell unabhängige Konsumentenschutzorganisation bezeichnet.

http://www.infosekta.ch/media/pdf/ICF_evangelikale_Doktrin_in_modernem_Gewand_2012.pdf

Dort heißt es unter anderem:

"(...)Probleme, die sich für AnhängerInnen ergeben können

Das Geflecht von verbindlichen rigiden Werten und einem tragenden Gruppengefühl kann bei ICF, aber auch bei anderen evangelikalen Gemeinschaften, verschiedene Probleme zur Folge haben, wobei die folgenden exemplarisch genannt sind.
Bei stark involvierten Personen beobachtet die Fachstelle z.T. eine Entfremdung von Familie und Freunden: Viele Anfragen bei infoSekta stammen von Familienmitgliedern, deren Angehörige bei ICF aktiv wurden und sich seither von der Familie zunehmend entfremden. (...)"




Wenn sie dort engagiert / involviert ist, könnte die Info oder ein intensiverer Blick auf diese Freikirche interessant sein.
Gleichermaßen frage ich mich, warum genau diese Gemeinde sich an der Suche beteiligt bzw. diese private Suche sogar selbst initiiert hat, wenn Yolanda ggf. gar nichts mit ihnen zu tun hat.


Grüße
MarliPub

MarliPub schrieb:Kennt sich jemand näher mit der ICF Leipzig aus (die freikirchliche Gruppe, die Yolanda gesucht hat)?
Weiß jemand, ob Yolanda dort selbst Mitglied war?

Meinst du "Gesucht" oder "Besucht"?