Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

Hercule-Poirot schrieb:Für den Fall, daß Curtis der Übeltäter ist. Wäre es zu erwarten, daß dieser, nachdem er sein Frauchen getötet hat, bei der Leiche verharrt und auch nicht zu seinem Herrchen kommt als dieser ihn ruft?

Wir gehen jetzt hypotetisch davon aus, dass Curtis der Täter war. Er verharrt dann sehr wahrscheinlich beim Opfer, denn es macht aus Hundesicht nur dann Sinn, sich schnell zu entfernen, wenn man gestört oder angegriffen wird plus ein Ziel im Sinn hat, zu dem man alternativ läuft (z.b. heimlaufen).

Ob Curtis auf Zuruf zu seinem Herrchen läuft hängt von vielen Faktoren ab - vor allem aber davon, ob sich der Hund vom Herrchen in dieser Situation eher Strafe (früher mal fürs Nicht-Kommen eins auf den Deckel gekriegt) oder Schutz/Lob verspricht und davon, ob er seine Deckung frühzeitig aufgeben möchte (fremde Hunde sind in der Nähe, er könnte sie entweder fürchten/sich verstecken oder sein Opfer verteidigen wollen).

Mal von den obrigen Fragen abgesehen: Dass Curtis nach den Angaben des Freundes um das Opfer herumlief und dann zum Freund hin, zeigt mir, dass Curtis auf die tote Elisa hinweisen wollte. Hätte er schuldbewusst versucht vom Opfer abzulenken, hätte er einen anderen Weg gewählt als sie zu umrunden.

@Hercule-Poirot

Ich habe mir nun nochmals alles in diesem Thread durchgelesen, was die Auffindesituation und das Verhalten von Curtis anbelangt.

Elisas Partner traf im Wald - kurz bevor er ihren Wagen entdeckte - auf mehrere Personen, unter anderem einige rastende Jagdreiter. Er fragte nach Frau und Hund und gab zu verstehen, dass sein Hund gegebenenfalls frei ist und nicht freundlich gegenüber Artgenossen. Ein Reiter antwortete ihm grinsend, er mache sich eher Sorgen um Curtis, als um die Jagdhunde.

Bevor Elisas Partner zur Schlucht/Vertiefung kam, fand er bereits Kleidungsstücke von Elisa, ihren Schal und andere Gegenstände. Der Kampf begann also auf der Höhe und im Verlauf des Kampfes ging/stürzte Elisa abwärts oder wurde schwer verletzt/tot dort hin geschleppt. Dieses Scenario sehe ich eher mit einer Meute oder einem Kampf zwischen vielen Hunden als mit einem Einzelhund.

Der Partner rief Curtis. Curtis bellte. Er machte sich bemerkbar. Der Partner wertete dieses Bellen als Warnung seines Hundes vor einer Gefahr. Aus der Schlucht kam dem Partner die Meute entgegen, passierte ihn, zwei Hunde zeigten kurz Notiz und musterten ihn ohne Aggression und schlossen sich dann wieder der Meute an. Curtis bellte weiter, so dass Elisas Partner ihn lokalisieren konnte. Curtis versteckte sich folglich weder, noch zeigte er abwehrendes Verhalten.

Curtis bewegte sich im Halbkreis um Elisas Leiche herum zu Elisas Partner hin, blieb jedoch in der Nähe des Leichnams. Ich werte dieses Verhalten als Informieren und Herbeirufen des Besitzers. Keine Aggression, kein Meideverhalten, keine Flucht.

Ob Curtis bei Elisas Tod eine Rolle spielt oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen, aber aus den bisher hier vorhandenen Informationen sehe ich keinen Anlass davon auszugehen.

Loni75 schrieb:es scheint (offiziell) keine einzig andere Person an diesem Samstag Mittag Elisa wirklich lebend im Wald gesehen zu haben.

Und auch nicht tot - obwohl sie längere Zeit dort in ihrem Blut und neben ihren zerrissenen Klamotten gelegen haben muss.

Evil-Eve schrieb:Ein Reiter antwortete ihm grinsend, er mache sich eher Sorgen um Curtis, als um die Jagdhunde.

Hast Du dafuer einen Beleg? Soweit ich mich erinnere, war kam dieser Ausspruch von Elisas Partner, nicht von dem Reiter!

@Alarmi
Nein. Das sagte der Reiter zu Christophe, als er nach Curtis fragte:

Außerdem sagte Ellul: „Ich bat einen von ihnen, vorsichtig zu sein, weil sie ihre Hunderudel hatten und ich wusste nicht, ob mein Hund an der Leine oder lose war. Er sagte mit einem Grinsen: ‚Ich würde mir mehr Sorgen um deinen Hund machen als um meinen.‘

https://www.animals24-7.org/2019/11/25/pit-bull-or-hunting-hounds-who-killed-elisa-pilarski-unborn-child-enzo/

@E_M
Stimmt tatsaechlich, hatte ich falsch gelesen.

Loni75 schrieb:Ich finde es nur teilweise einen komischen Zufall, dass sie sich genau an dem Tag, an dem sie später durch Hundebisse stirbt, öffentlich bei Facebook über einen Hundehalter aufregt, der seinen Hund nicht angeleint hat.

Warum? Wenn man die Beisattacke als Folge der Begegnung mit dem anderen Hundehalter betrachtet wäre es kein komischer Zufall mehr, sondern ein kausaler Zusammenhang.

Ohne den Lebenspartner zu kennen , kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen dass er über den Facebookaccount seiner Freundin einen Fakeeintrag abgesetzt hat, um von irgendwas abzulenken. Selbst wenn er einen Grund dazu gehabt hätte, hätte er auf sowas auch erstmal kommen müssen.

Ich gehe daher davon aus, dass die Begegnung mit dem anderen Hund nebst Halter tatsächlich stattgefunden hat. Möglich, ja sogar wahrscheinlich ist allerdings, dass die Beiträge sehr durch die Selbstwahrnehmung der Frau geprägt sind und der andere Hundehalter womöglich eine ganz andere Geschichte erzählen würde. Es ist ja keine Seltenheit, dass Hundehalter die Schuld in Konfliktfällen eher bei den Kontrahenten suchen als bei sich und ihrem eigenen Tier.

Gut möglich dass sich der Konflikt mit dem anderen Hundebesitzer hochgeschaukelt hat, die Tiere irgendwann aufeinander losgegangen sind und die Frau bei dem Versuch den Kampf zu unterbinden totgebissen wurde.

@Alarmi
Danke an @E_M für das Zitat - auf dieses hatte ich mich bezogen. Alle Aussagen, auf die ich mich in meinem obrigen Beitrag beziehe, wurden hier im Thread bereits gepostet und verlinkt, weshalb ich auf Belege verzichtet habe.

falstaff schrieb:Ich gehe daher davon aus, dass die Begegnung mit dem anderen Hund nebst Halter tatsächlich stattgefunden hat.

Das denke ich auch. Allerdings scheinen sowohl Elisa als auch Christophe eine gewisse Großspurigkeit an den Tag zu legen, was ihre Hunde angeht. Sie schrieb von „Gemetzel“, wären die anderen Hunde dabei gewesen, er warnte den Reiter vor seinem „gefährlichen„ Hund... oder die Hunde besitzen tatsächlich ein besorgniserregendes Aggressionspotential?

@falstaff
Ja, so habe ich es auch verstanden: mit Curtis war sie auf auf der zweiten Runde. Ich kenne es so auch bei nicht als gefährlich empfundenen, kleineren Hunden, wenn es ein paar mehr sind: man fährt mit dem Rudel hin, geht aber nur mit einigen oder einem davon die Runde, weil es besser zu händeln ist. Der Rest wartet im Auto, das kennen sie und drehen da auch nicht durch (taugt aber nicht als Vergleich, ich kenne deren Hunde nicht).

@Dawn
weshalb sie auch meistens identifiziert werden können, wie es in dem link steht, deshalb wird auch garantiert nicht Buch geführt......
Außerdem einen Hund im Wald verlieren oder einen aussetzen ist was anderes, als 30 (!) mal eben verschwinden zu lassen. Aber das bemerke wohl nur ich hier.


Und noch einmal zum einzeln ausführen.....ist es überhaupt erlaubt, zwei Listenhunde gleichzeitig auszuführen? Hat sie sich womöglich nur brav an die Vorschriften gehalten?

Tussinelda schrieb:Und noch einmal zum einzeln ausführen.....ist es überhaupt erlaubt, zwei Listenhunde gleichzeitig auszuführen? Hat sie sich womöglich nur brav an die Vorschriften gehalten?

Wurde ja hier auch schon diskutiert - vielleicht findest Du noch weitere, entsprechene Belege für die Bestimmungen in dieser Gegend?

Tussinelda schrieb:Außerdem einen Hund im Wald verlieren oder einen aussetzen ist was anderes, als 30 (!) mal eben verschwinden zu lassen. Aber das bemerke wohl nur ich hier.

Da wird schon wieder schön an einer Verschwörungstheorie gebastelt, in diesem Falle von Seiten der Jagdgegner. Die VT gründet offenbar einzig und allein auf einer später nach unten korrigierten Anzahl der untersuchten Hunde, die ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft zu Anfang verkündet hat.

Trotz der zitierten Horrornachrichten über den unmenschlichen Umgang von Jägern mit ihren Jagdhunden ist es doch eher unwahrscheinlich, dass es den Jägern gelungen wäre mehr als 30 Hunde "verschwinden" lassen. Das kann evtl. mit 2 oder 3 Hunden gelingen, aber sicher nicht mit mehr als 30 - zumindest nicht ohne dass es jemandem auffällt der keinen Grund hätte, darüber zu schweigen.