Roadblock schrieb:solange Tiere als "Sache" behandelt werden rein rechtlich.......
Sorry wenn ich darauf anspringe.
Tiere werden
zivilrechtlich als "Sache" behandelt (man kann sie z. B. verkaufen, sie können nicht erben, sie können auch nicht angeklagt und verurteilt werden* und so weiter).
Das Tierschutzgesetz hingegen macht (
strafrechtlich) einen Unterschied zwischen einem Tier und einer Sache. Es ist nämlich keineswegs gestattet, ein Wirbeltier zu verletzen, zu quälen, zu töten, noch nicht einmal, ihm ein nicht-artgerechtes Leben aufzuzwingen.
Leider gibt es auch nach unserem weitreichenden TSG noch "Tiere zweiter Klasse", die aus traditionellen (nicht: vernünftigen!) Gründen getötet werden dürfen. Man gönnt ihnen noch nicht einmal die (Plural-)Bezeichnung "Tiere" sondern benennt sie mit dem ent-individualisierenden Transnumeral "Vieh".
Mich ärgert es, wenn sogar Tierfreunde immer noch die Mär verbreiten, Tiere würden gesetzlich grundsätzlich wie Sachen behandelt. Wie müssen dann erst Nicht-Tierfreunde innerlich jubilieren, wenn sie immer wieder den gleichen (sorry: ) Müll lesen?
Leider weiß ich nicht, ob der Tierschutz in Frankreich ebenso gesetzlich gefasst ist wie in Deutschland. Immerhin haben viele französische Experten öffentlich die Art des "Trainings", die CE (nicht nur) dem armen Curtis angedeihen ließ, als Tierquälerei bezeichnet. Die Haltung der Hunde erscheint mir nach dem, was ich davon weiß, ebenfalls tierquälerisch (hierzulande gibt es bei Zwingerhaltung genaue Quadratmeter-Vorgaben pro Individuum). Die Urkundenfälschung, die illegale Einfuhr/Haltung, die offenbar unterschlagenen Spendengelder (Anwalt) etc. werden hoffentlich auch noch ein gerichtliches Nachspiel haben.
Am Krassesten finde ich CEs Ignoranz und Uneinsichtigkeit. Seinen Auftritt bei dieser PK vor einigen Tagen fand ich unerhört. Es lief nach seiner Ansicht offenbar alles wunderbar, sein Hund ist ein harmloser Fantasie-Mix, dessen Bruder Drago gehört einer Fantasie-Rasse an (wurde aber sicherheitshalber außer Landes geschafft), sämtliche dokumentierten Beiß-Zwischenfälle mit Curtis gehen auf das Konto ungünstiger Umstände oder der hundeunerfahrenen Mitarbeiter des Tierheims. Er selbst hat natürlich alles richtig gemacht.
Reue und Verantwortungsbewusstsein sehen ganz anders aus.
* Deshalb spielt die "Schuld" oder "Unschuld" des Pittbulls auch keine Rolle, anders als Brigitte Bardot es weismachen will. Ein Tier ist nicht schuldfähig. Es haftet immer der Halter. Hinsichtlich Curtis´weiteren Schicksals geht ausschließlich darum, ob der Hund aufgrund seiner perversen Konditionierung eine nicht handhabbare Gefahr darstellt oder nicht. Die Gutachter geben an, er sei nicht aggressiv, sondern beiße ohne Vorwarnung einfach zu, quasi "en passant", und lasse nicht mehr los.