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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

183 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Österreich, Wien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

07.04.2020 um 14:16
@JestersTear

Wollte ich hier nicht so schreiben, weil ich fürchte, dass ich dann aufs Dach kriege, aber ja, Du hast natürlich Recht.
Wobei man bei der AZ auch hier vorsichtig sein muss, weil als linkslinke Zeitung stand denen die Polizei nicht gerade nahe.

Aber ja: Osterurlaub 1 - Mordfall 0 lautet hier wohl die Wahrheit!

Und wenn man bedenkt, wie wichtig gerade die ersten 48 oder 72 Stunden nach der Tat sind, um die Spur eines Täters aufzunehmen und zu verfolgen, kann man nur sagen, dass hier wohl unglaublich geschlampt wurde.

Zur Verteidigung der damaligen Mordermittler muss jedoch gesagt werden, dass diese viele aufsehenerregende Mordfälle gelöst haben und nicht ohne Grund bis heute in der Kriminalszene als Legenden gelten.

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07.04.2020 um 14:40
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wollte ich hier nicht so schreiben, weil ich fürchte, dass ich dann aufs Dach kriege,
Von wem ? :D
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Und wenn man bedenkt, wie wichtig gerade die ersten 48 oder 72 Stunden nach der Tat sind
Genau daran habe ich auch gedacht....
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wobei man bei der AZ auch hier vorsichtig sein muss, weil als linkslinke Zeitung stand denen die Polizei nicht gerade nahe.
Ich hatte in der Berichterstattung der AZ zwischen den Zeilen nicht die geringste Kritik an der Polizei herausgelesen.

Die Artikel wirken etwas "naiv und altbacken", wobei fairerweise "Kriminalfälle" nicht unbedingt das Kerngeschäft der Zeitung gewesen sein dürften...


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07.04.2020 um 14:46
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Aber ja: Osterurlaub 1 - Mordfall 0 lautet hier wohl die Wahrheit!
Nachtrag noch dazu: wenn die Tat ,wie wir vermuten, geplant war, wäre der Karfreitag vor dem verlängerten Osterwochenende der optimalste Tatzeitpunkt gewesen. Vorausgesetzt, der planende Täter hat ähnlich spekuliert...


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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

07.04.2020 um 14:56
@JestersTear

Laut dem Forenreglement darf man keine Kritik an der Ermittlungsarbeit üben. Oder liege ich falsch? Wie auch immer.

Die Artikel wirken fürwahr ein wenig holzgeschnitzt, aber das war bei der AZ so üblich, das war ihr Stil. Heute ist es charmant zu lesen. Ich muss oft über die geschraubte Ausdrucksweise der Redakteure von damals schmunzeln. Natürlich war die Hauptaufgabe der AZ, über die Innenpolitik zu schreiben.

Ich stöbere soeben auch im Netz, ob ich etwas zu dem Fall jenseits von Allmystery finde, aber bis jetzt finde ich kaum etwas. Aber ich beschäftige mich weiter, zum Glück habe ich endlich mal Zeit.

Das Buch von Edelbacher besitze ich vermutlich. Das muss ich gleich mal suchen.
In einer Ausgabe von Kripo.at aus dem Jahr 2016 wird der Mord ebenfalls erwähnt. Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Fall nicht mehr aufgerollt wird.

Und ich habe herausgefunden, wo Christine Schöllerl begraben liegt. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof Aspern.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Nachtrag noch dazu: wenn die Tat ,wie wir vermuten, geplant war, wäre der Karfreitag vor dem verlängerten Osterwochenende der optimalste Tatzeitpunkt gewesen. Vorausgesetzt, der planende Täter hat ähnlich spekuliert...
Wieso denn das?


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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

07.04.2020 um 14:59
Das Leben war damals generell noch langsamer als heute, das bezog sich sicher auch auf die Arbeit der Polizeibeamten und die gesamte öffentliche Wahrnehmung. Recht viel erfährt man ja auch nicht von den Ermittlungen.
Was mir aufgefallen ist, ist das der Täter als 25 bis 30 Jahre alt beschrieben wurde, also deutlich älter als das Mädchen. Wenn das so stimmt ( Alter ist oft schwer einzuschätzen), dann ist er wohl eher keine Tanzschulbekannschaft. Es wäre interessant zu wissen, ob jemand in Christines Umfeld zur Täterbeschreibung passte.


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07.04.2020 um 15:01
Nachtrag: Kann natürlich auch sein, dass die Familie deshalb nicht wußte, weil sie mit so einem älteren Freund nicht einverstanden gewesen wäre. Oder es war ein Stalker aus der Nachbarschaft oder so


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07.04.2020 um 15:09
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:JestersTear schrieb:
Nachtrag noch dazu: wenn die Tat ,wie wir vermuten, geplant war, wäre der Karfreitag vor dem verlängerten Osterwochenende der optimalste Tatzeitpunkt gewesen. Vorausgesetzt, der planende Täter hat ähnlich spekuliert...

Wieso denn das?
Na, die Maxime " die ersten zwei oder drei Tage nach der Tat sind die Wichtigsten..." wurde nicht eingehalten und hat dem Täter damit einen möglichweise entscheidenden Vorsprung verschafft.

Wenn er darauf spekuliert oder zumindest gehofft hat,daß die Ermittlungen erst am Dienstag nach Ostern so richtig ins Rollen kommen,wäre der Zeitpunkt für eine geplante Tat optimal gewählt gewesen.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Was mir aufgefallen ist, ist das der Täter als 25 bis 30 Jahre alt beschrieben wurde
Ja,das irritiert mich auch,auf den Phantombild sieht er allerdings jünger aus.
Altersbeschreibungen von Zeugen varieren ja oft gewaltig.
Ich hatte auf der ersten Seite dieses Threads mal einen Cold Case aus Sindelfingen erwähnt,der kürzlich gelöst wurde: bei der Täterbeschreibung (Alter!) haben sich gleich zwei Zeugen von damals mal eben locker um 10 Jahre vertan!


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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

07.04.2020 um 15:36
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Lesezeichen setzen
Na, die Maxime " die ersten zwei oder drei Tage nach der Tat sind die Wichtigsten..." wurde nicht eingehalten und hat dem Täter damit einen möglichweise entscheidenden Vorsprung verschafft.Wenn er darauf spekuliert oder zumindest gehofft hat,daß die Ermittlungen erst am Dienstag nach Ostern so richtig ins Rollen kommen,wäre der Zeitpunkt für eine geplante Tat optimal gewählt gewesen.
Dann müsste der Täter einer sein, der von den Interna des Sicherheitsbüros Kenntnis hatte. "Otto Normalverbraucher" hat davon keine Ahnung.

Laut Edelbacher (ich habe das Buch gefunden) fand in diesem Zusammenhang immerhin eines der umfangreichsten Ermittlungsverfahren durch Kriminalbeamte des Sicherheitsbüros statt.

Das Buch ist übrigens eine herbe Enttäuschung. Knapp eine halbe Seite wurde dem Fall gewidmet und nichts, aber auch gar nichts Neues oder Interessantes steht da.

@FritzPhantom

Ob Christine Schöllerl eine Tanzschule besucht hat, steht ja nicht fest. Und selbst wenn, wäre ein knapp 30jähriger dafür nicht schon zu reif? In der Tanzschule trifft man doch eher auf Gleichaltrige, vorausgesetzt, man belegt einen Grundkurs.
Wenn Christine Schöllerl tatsächlich einen Typen kannte, der beinahe doppelt so alt war wie sie, dann ist der ihr woanders begegnet. Nur wo begegnet man jemanden, ohne dass es andere mitbekommen?

In den öffentlichen Verkehrsmitteln? Sie musste täglich öffentlich von ihrem Wohnbezirk (der 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau) in die Innenstadt fahren. Dabei musste sie zumindest von Brigittenau aus einen Bus oder eine Straßenbahn nutzen. Aber der Friedensbrücke hätte sie schon die U4 nützen können, die damals nur bis zum Karlsplatz geführt wurde. Da kann es natürlich zu Begegnungen gekommen sein.

Wem begegnet ein Lehrling in einer Schneiderzubehörwerkstätte? Kommen Zulieferer oder Abholer dort vorbei?

Welche anderen Betriebe/Geschäfte in der Nähe ihrer Arbeitsstätte gab es und konnte sie dort jemanden begegnet sein?


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07.04.2020 um 16:04
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Dann müsste der Täter einer sein, der von den Interna des Sicherheitsbüros Kenntnis hatte. "Otto Normalverbraucher" hat davon keine Ahnung.
Er muß es ja nicht gewusst,sondern könnte spekuliert haben.

Wenn die Tat tatsächlich geplant war und als Tatzeitpunkt z.B. Mittwoch,Donnerstag oder Karfreitag in Frage gekommen wären,könnten ich nachvollziehen,warum ausgerechnet der Freitag gewählt wurde,wenn,wie @FritzPhantom bereits bemerkte, "das Leben 1980 sowieso gemächlicher ablief".

Letztlich Spekulation...
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wenn Christine Schöllerl tatsächlich einen Typen kannte, der beinahe doppelt so alt war wie sie, dann ist der ihr woanders begegnet. Nur wo begegnet man jemanden, ohne dass es andere mitbekommen?
Auch hier ein Konjunktiv: sie könnte ihn wahrscheinlich gekannt haben, wollte evtl. aber gar nichts mit ihm zu tun haben,hat möglicherweise einige Annäherungsversuche abgeblockt,wodurch sich der psychisch gestörte,oder zumindest mit einem Frauen gegenüber sehr gewöhnungsbedürftigen Verhalten ausgestattete spätere Täter vor den Kopf gestossen fühlt -und was dann letztlich auch das Tatmotiv (Konjunktiv) hergegeben haben könnte.

Noch mal zum Phantombild: ich bleibe dabei,der Typ sieht jünger aus.

Dieser "Alain-Delon"-Trenchcoat, damals bei "Männern "in Mode,läßt ihn "mannhafter" aussehen.

Stecke dieses Gesicht in eine Jeansjacke oder Norweger-Pulli oder was 1980 bei jungen Männern aktuell war und es könnte mMn genauso gut ein Jugendlicher sein...


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07.04.2020 um 16:12
Mir ist auf den Fotos von der AZ, die im Stiegenhaus des Tathauses gemacht wurden, etwas aufgefallen. Das Haus gibt es in dieser Form seit 1874 und entstand nach Plänen von Heinrich Ferstel, müsste demnach im Stil der Neugotik erbaut worden sein.

Wie auch immer, sieht man auf dem Foto, dass das Stiegenhaus sehr hoch ist und der Mann, der zeigt, welche Glühbirne entfernt worden ist, steht ziemlich am Ende einer hohen Leiter.

Davon leite ich ab, dass man, um an die Glühbirne zu kommen, eine hohe Stehleiter gebraucht hat. Der Mann, der der Zeugin knapp vor der Tat aus dem 4. Stock des Tathauses entgegen kam, war weder ein Riese noch trug er eine Stehleiter bei sich. Zumindest wird keine der beiden Tatsachen irgendwo erwähnt.

Wenn sich zur fraglichen Zeit keine Stehleiter im Stiegenhaus befunden hat (wäre aufgrund der vorangegangenen Bautätigkeiten möglich), die der Täter für sein Vorhaben hätte benutzen können, frage ich mich, wie der das hätte bewerkstelligen sollen.


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07.04.2020 um 16:16
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Er muß es ja nicht gewusst,sondern könnte spekuliert haben. Wenn die Tat tatsächlich geplant war und als Tatzeitpunkt z.B. Mittwoch,Donnerstag oder Karfreitag in Frage gekommen wären,könnten ich nachvollziehen,warum ausgerechnet der Freitag gewählt wurde,wenn,wie @FritzPhantom bereits bemerkte, "das Leben 1980 sowieso gemächlicher ablief".Letztlich Spekulation...
Möglich ist das auf jeden Fall. Viele Leute waren wohl schon in den Urlaub gefahren. Die ganze Woche waren schon Osterferien, also weniger los. Auch bei der Polizei.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:h mal zum Phantombild: ich bleibe dabei,der Typ sieht jünger aus.Dieser "Alain-Delon"-Trenchcoat, damals bei "Männern "in Mode,läßt ihn "mannhafter" aussehen.Stecke dieses Gesicht in eine Jeansjacke oder Norweger-Pulli oder was 1980 bei jungen Männern aktuell war und es könnte mMn genauso gut ein Jugendlicher sein...
Ja, das kann wohl sein. Aber halt auch ein Allerweltsgesicht. Der fällt nicht auf. Ebenso der Trench, in Wien auch Staubmantel genannt, den haben damals wirklich sehr viele getragen.


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07.04.2020 um 16:29
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Aber halt auch ein Allerweltsgesicht. Der fällt nicht auf.
Ich muß gestehen,mein erster Gedanke war,allerdings weiß ich nicht,ob ich das als Mann vielleicht falsch beurteile :

"Für so ein 0815-Phantombild eigentlich ein ganz gutaussehender,junger Bursche, nicht so die übliche Verbrecher-Visage.."

Der macht nicht so den Eindruck ,als müßte er nach der Zurückweisung einer 16jährigen,die er kaum gekannt haben dürfte, in Not und Verzweiflung versinken,sondern hätte beim nächsten Versuch bei einem anderen Mädchen möglicherweise bessere Chancen gehabt.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Ebenso der Trench, in Wien auch Staubmantel genannt, den haben damals wirklich sehr viele getragen.
Ja, aber eben eher Männer als Jugendliche. Wenn man vorausssetzt,daß der Typ von der Augenzeugin bei der Begegnung auf der Stiege nicht genauestens inspiziert wurde (warum auch ,sie wußte ja nicht,daß er 2 Min. später zum Mörder wird), könnte alleine die Tatsache "...trug Staubmantel ..." für eine Verfälschung des tatsächlichen Alters gesorgt haben.


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07.04.2020 um 17:24
Noch einmal zurück zum vermeintlichen Widerspruch,wo der Mörder gewartet haben muß:

Die Buchautorin Wehner behauptet,der Chef-Ermittler habe ihr gesteckt,daß der Täter "in der Portier-Loge im Erdgeschoß" auf sein Opfer wartete , die Augenzeugin dagegen sagt aus, der Täter sei ihr "vom unbewohnten vierten Stock aus die Treppe runter" entgegen gekommen.

Das muß meines Erachtens kein Widerspruch sein.

Der Mörder wußte zwar,wann Arbeitsbeginn in der Schneiderei ist,aber nicht hundertprozentig,wann Christine ankommen wird.

Hätte er sich zu früh in die Loge ins Erdgeschoß gesetzt,wären möglicherweise einige Kollegen von Christine noch vor ihr an ihm vorbei gegangen,das Risiko einer Identifzierung wäre ungleich größer gewesen.

Jetzt wäre es interessant zu wissen, ob es im Treppenhaus des unbewohnten vierten Stock ein Fenster zur Straße hinaus gibt.

Der Täter wartet,bis er Christine von weitem sieht und geht dann das Stiegenhaus Richtung Loge hinnunter und passt sie genau zum richtigen Zeitpunkt am Eingang bzw. auf den untersten Stufen ab.

Die Tat wäre in diesem Fall dann tatsächlich bereits im Vorfeld geplant gewesen.


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07.04.2020 um 17:41
@kf1801
Das mit der Tanzschule war nur ein allgemeines Bild. Ich meinte da, wo halt 16 jährige so hingehen. Ich selbst war aber in diesem Alter auch in der Tanzschule, war in Österreich so üblich in der Zeit, heute nicht mehr ganz so wie früher.

Egal, wo auch immer sie ausging, 30 jährige wären da wohl nicht gewesen sein und Trenchcoat in den 80 ern trugen auch nur ältere Typen. Also glaube ich nicht, dass er gleichaltrig war. Ist jetzt aber natürlich nur meine persönliche Annahme. Wenn ein 16 jähriger damals mit Trenchcoat rumlief, dann stach er raus und man kannte ihn. Es sei denn es war eine Verkleidung für die Tat.

Deshalb kam ich darauf, dass es vielleicht kein direkter Freund, sondern ein Stalker war. Ein Nachbar, ein älterer Bruder von Bekannten, die Möglichkeiten sind endlos. Offensichtlich wurde er vom Umfeld nicht erkannt. Sonst hätte es ja geheißen, auch der Typ mit dem Trenchcoat, der ihr dauernd nachstellte..


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07.04.2020 um 18:58
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Deshalb kam ich darauf, dass es vielleicht kein direkter Freund, sondern ein Stalker war.
Tja, die Frage,warum Männer 16jährige Mädchen niederstechen und dann türmen,begegnet einem in diesem Forum auch nicht zum ersten mal:

1.) Sexuelles Motiv? Der Täter mußte in diesem speziellen Fall wissen,daß er weder vor noch nach den Messerstichen die Möglichkeit haben würde,sexuelle Handlungen vorzunehmen...

2.) Ein sexuelles Motiv,bei dem der Akt nicht im Mittelpunkt steht, sondern "Macht und Dominanz" geben den Kick, Herr über "Leben und Tod" zu sein - aber wäre dann nicht ein Waldweg oder eine abgelegene Haltestelle aus Sicht des Mörders wahrscheinlicher gewesen als ein gewerblich genutztes Haus mitten in der Wiener Innenstadt,morgens um halb acht ?

3.) Christine wußte etwas, das sie nicht wissen sollte ? Wenn sie nur mit ihren Eltern und einer Freundin verkehrt hat ? Dann müßte das Geheimnis im Umfeld der Freundin zu finden gewesen sein. Wobei ich der Dame,die aller Voraussicht noch am Leben sein dürfte,absolut nichts Böses will! Sie wird damals ebenfalls gelitten haben. Die Polizei wird hingeschaut haben,wenn es irgendwas zum Hinschauen gegeben hätte.

4.) Bliebe der Stalker, der Psycho,der keine Zurückweisung ertragen kann...

Oder hat noch jemand eine andere Idee?


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07.04.2020 um 19:37
@JestersTear
Deine Aufzählung wirkt sehr logisch. Fakt ist, der Täter kam um zu töten und er stand in Beziehung zum Opfer. Eines wäre noch möglich: Es handelte sich um eine Verwechslung, weil es ohne Licht halt doch sehr finster war.

@kf1801
Die Arbeiterzeitung war, wie Du richtig formuliert hast, eine SPÖ-Parteizeitung. 1980 hatte diese Partei im Bund und im Land Wien die absolute Mehrheit. Das Innenministerium und das Sicherheitsbüro waren tiefrot. Kritik an der Polizei war da nicht drinnen. Lies Dir einmal einige Jahre später die Berichte über die Au-Besetzung in Hainburg und die dortigen Prügel-Exzesse durch.
Noch etwas Allgemeines: Morde sind traditionell eher ein Stoff für den Boulevard als für Qualitätszeitungen. Man könnte daher am ehesten noch was in Krone, Kurier oder in der APA finden.

@An alle: Ich finde es sehr spannend und sehr interessant zu lesen, wie ihr den Fall hier diskutiert.


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07.04.2020 um 20:38
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:@JestersTear
Deine Aufzählung wirkt sehr logisch. Fakt ist, der Täter kam um zu töten und er stand in Beziehung zum Opfer. Eines wäre noch möglich: Es handelte sich um eine Verwechslung, weil es ohne Licht halt doch sehr finster war.
Das ist ein interessanter Gedanke.

Aber abgesehen davon,daß sich der Täter mit dem Entfernen der Birnen,wenn er´s denn wirklich selbst war,das Eigentor des Jahres geschossen hätte: wäre es nicht wahrscheinlich gewesen,daß auf das eigentliche Ziel,das auch einen Bezug zum Haus gehabt haben müsste, ein zweiter Anschlag verübt worden wäre, wenn das Motiv so stark war,daß er bereit war zu morden?


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07.04.2020 um 23:12
@JestersTear
Du hast wieder recht. Das ist das problematische bei einer Verwechslung. Der Täter hätte dann nochmals morden müssen. Wenn er es nicht sofort getan hat, dann spätestens nach einiger Zeit.

Es muss ein Motiv in direktem Zusammenhang mit dem Opfer geben. So zeitig in der Früh kommt kein Zufallstäter. Vielleicht steht alles auch in Zusammenhang mit dem Osterfest. Da treffen viele ihre Familie und Verwandtem und der Täter wollte nicht, dass das Opfer vielleicht dort irgendjemand etwas berichtet. Möglicherweise müsste der Täter auch in der Früh seinen Plan ausführen, weil er selbst irgendwo in die Arbeit musste und ansonsten seine Abwesenheit aufgefallen wäre. Fix ist nur eines: Christine Schöllerl war kein Zufallsopfer.


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08.04.2020 um 07:44
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:"Für so ein 0815-Phantombild eigentlich ein ganz gutaussehender,junger Bursche, nicht so die übliche Verbrecher-Visage.."Der macht nicht so den Eindruck ,als müßte er nach der Zurückweisung einer 16jährigen,die er kaum gekannt haben dürfte, in Not und Verzweiflung versinken,sondern hätte beim nächsten Versuch bei einem anderen Mädchen möglicherweise bessere Chancen gehabt.
Was die "übliche" Verbrechervisage ist, dazu kann ich nichts sagen:))) Ich persönlich würde aber nicht davon ausgehen, dass ein hübsches Gesicht alleine einen davor bewahrt, dennoch eine zutiefst gestörte Seele zu haben.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Noch etwas Allgemeines: Morde sind traditionell eher ein Stoff für den Boulevard als für Qualitätszeitungen. Man könnte daher am ehesten noch was in Krone, Kurier oder in der APA finden.
Davon gehe ich auch aus. Leider ist im Moment aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und der derzeit geschlossenen ÖNB keine Einsichtnahme in die Archive möglich. Und mein Passwort für meinen APA-Zugang liegt leider im Büro.

Worin ich mit jedem von hier konform gehe, ist die Annahme, dass Christine Schöllerl nicht zufällig zum Opfer wurde. Da war jemanden sehr daran gelegen, genau sie zu töten.

Den Kriminalisten schien dies auch klar gewesen zu sein. Denen ging es um das Motiv und genau das frage ich mich auch - das 7. W, das Warum ist und bleibt bis heute ungeklärt.


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08.04.2020 um 10:25
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:öglicherweise müsste der Täter auch in der Früh seinen Plan ausführen, weil er selbst irgendwo in die Arbeit musste und ansonsten seine Abwesenheit aufgefallen wäre
In diesem Buch der Autorin Wehner,das von @kf1801 ins Gespräch gebracht wurde,heißtt es,der Mörder sei möglicherweise "unterirdisch" entkommen.

Ich weiß nicht,wie realistisch das im Wien des Jahres 1980 war,würde aber insofern Sinn machen,weil der Täter nach 5 Stichen selbst größere Blutanhaftungen gehabt haben müßte,wenn er nicht sogar selbst verletzt gewesen ist.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Auch den Fluchtweg des Täters vermeint Wehner zu kennen. So soll er ihrer Meinung nach durch die jahrhundertealten, unterirdischen Gänge, die in der Innenstadt viele Gebäude (darunter auch die Wiener Staatsoper) verbinden, entkommen sein.
Irgendwie kann ich mir nur schlecht vorstellen,daß jemand,der gerade eine 16jährige ermordet hat,anschließend arbeiten geht und nicht dann weiter ,z.B. durch Nervosität, auffällt.

Die Kripo wird wahrscheinluch überprüft haben,wer aus dem Umfeld an diesem Tag in der Arbeit gefehlt hat....
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Was die "übliche" Verbrechervisage ist, dazu kann ich nichts sagen:))) Ich persönlich würde aber nicht davon ausgehen, dass ein hübsches Gesicht alleine einen davor bewahrt, dennoch eine zutiefst gestörte Seele zu haben.
Das habe ich dann möglicherweise mißverständlich ausgedrückt: natürlich sind vermeintlich "gutaussehende" Menschen per se nicht weniger kriminell.

Ted Bundy oder der "Dating Game Killer" Rod Alcala waren u.a. "in ihrem Geschäft" deswegen so erfolgreich,weil sie optisch attraktiv auf Frauen wirkten.

Ich wollte ausdrücken,daß der Typ auf dem Phantombild nicht so rüber kommt,als müsse er Frauen nur hassen,weil er bei ihnen nicht zum Zuge kommt!
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Davon gehe ich auch aus. Leider ist im Moment aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und der derzeit geschlossenen ÖNB keine Einsichtnahme in die Archive möglich. Und mein Passwort für meinen APA-Zugang liegt leider im Büro.
Das wäre großartig!

@all : könnte evtl noch mal jemand kurz skizzieren, was die beiden bereits erwähnten " Schwaiger/Hartl" damit zu tun haben - oder eben nicht?


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