Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

@DavinaJ
Soweit ich weiß kann ein Krampfanfall immer auftreten auch bei Kindern und wenn es ein so genannter Grand Male ist zb auch mit Atemnot.( mich kann gerne jemand korrigieren falls ich mich irre)

Natürlich sollte jetzt restlos aufgeklärt werden wie es dazu kommen konnte und wo es ggf Versäumnisse gab. Ich hoffe auch dass die Einrichtungen bzw das gesamte System nochmal sensibilisiert werden und Handlungen/Abläufe geändert werden

DavinaJ schrieb:Erstens: Es muss eine klare Definition von Gewalt geben. Wo beginnt ein gewalttätiger Übergriff? Schon beim Essenszwang, dem Zerren am Arm oder einem sarkastischen Kommentar? Das muss jedes Team für sich festlegen. Zweitens: Das Personal benötigt eine offene Kommunikationskultur. Wer Probleme sieht, muss sie offen ansprechen dürfen. Ohne Angst zu haben, als Nestbeschmutzer zu gelten. Und zu guter Letzt müssen Kitas von starken Persönlichkeiten geführt werden. Die Rolle der Leitung ist unheimlich wichtig, weil sie am Ende die Entscheidungen fällt.

Wenn ich das so lese bin ich doch erstaunt. Meine Kinder waren sicher einfach zu "handeln". Ich weiß natürlich auch, dass es Kinder gibt, die schwierig sind und wo es nicht reicht, wenn man im Guten etwas zu dem Kind sagt.
Da muss man unbedingt drüber sprechen und auch die Eltern mit ins Boot nehmen, finde ich.
Essenszwang ? So etwas geht gar nicht.
Völlig antiquiert.

Das mit der Leitung sehe ich auch so.

Guten Morgen,

Das Interview mit Frau Rabe- Kleberg trifft es, m.E.n. sehr gut und ist verständlich ausgedrückt.

Die essentiellen Dinge werden mehr und mehr vernachlässigt, aus den Augen verloren, auch von vielen Eltern.

Die KiTas sollen mehr und mehr zu Schulen werden, dabei sind dort keine "Schulkinder" ....der Ruf nach Bildung im schulischen Sinne (englisch, Instrumente, etc. ) wird immer lauter und Expertenstandards, was, welches Kind, wann können MUSS ....ist es einen Tag über der "Norm", hat es Förderbedarf, so setzen sich Einrichtungen und Eltern unter Druck und lenken sich zudem von den wirklich wichtigen Dingen ab. Das ist mein Eindruck und ein bisschen OT 😉 Verzeihung.

Kurz nach der Einschulung hatte mein Kind einen großen Krampfanfall mit Atemstillstand.

Sie kam mit dem Notarzt ins Krankenhaus, wurde 1 Woche auf den Kopf gestellt.

Vorher war nichts gewesen. Nie.

Gefunden wurde - nichts.

Man erklärte uns, dass 20 % aller Menschen 1x im Leben krampfen. Einfach so. Ohne erkennbare Ursache.

Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass das nicht aufgefallen ist. Besonders, da es immer andere Kinder waren.

Da es 5 Kitas in 2 Jahren waren, wird das Verhalten der Frau zwar sicher Misstrauen hervorgerufen haben, aber auch ein nicht glauben können und froh darüber sein, dass sie wieder geht.

Natürlich hätte man dem anders nachgehen müssen. Aber wie?

Auch das sie ungeeignet war, wer will das entscheiden?

Meine Tochter hatte auch eine Erzieherin, die ich für ungeeignet halte. Aber sie war keine schlechte Erzieherin. Keine Misshandlungen. Aber halt mit der Vorstellung, wie Kinder zu sein hatten von vor 50 Jahren.

kampfgnom schrieb:Soweit ich weiß kann ein Krampfanfall immer auftreten auch bei Kindern und wenn es ein so genannter Grand Male ist zb auch mit Atemnot.( mich kann gerne jemand korrigieren falls ich mich irre)

Hat das etwas mit Epilepsie zu tun? Das wurde ja bei dem einen Kind immer vermutet. Ok bei gesunden Kindern wusste ich das nicht, ich dachte es muss dafür eine medizinische Ursache geben.

Katinka1971 schrieb:Da es 5 Kitas in 2 Jahren waren, wird das Verhalten der Frau zwar sicher Misstrauen hervorgerufen haben, aber auch ein nicht glauben können und froh darüber sein, dass sie wieder geht.

Ich möchte jetzt hier nicht spekulieren. Aber dass Leute "weggelobt" werden, gibt es natürlich. Hauptsache, die Person arbeitet nicht mehr in dieser Abteilung/Einrichtung. Nach mir die Sintflut...

Katinka1971 schrieb:Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass das nicht aufgefallen ist. Besonders, da es immer andere Kinder waren.

Es war je Kita immer ein Kind welches 4 bis 5 Mal solche Atemstillstände, Atenprobleme hatte mit Notarzteinsätzen und das in einem kurzen Zeitraum. Das kommt bei gesunden Kindern nicht vor würde ich mal behaupten, habe ich zumindest so noch nie gehört.

Woher hatte sie diese medizinischen Kenntnisse?
Sie hat die Kinder fast umgebracht, ohne das man ihr etwas nachweisen konnte.
Solange sie schweigt, kann man sich ja kaum ein genaueres Bild
machen.

Interessant finde ich, dass es Sandra M. in ihrem Bewerbungsgespräch für die Stelle in der Kita in Viersen gelang, einen so guten Eindruck zu machen, dass sie aus sechs Bewerbern für die Stelle ausgewählt wurde.
Offenbar kann sie durchaus überzeugend vermitteln, dass sie eine geeignete Erzieherin ist.
Auch in der Probezeit ist sie nicht negativ aufgefallen.

Bei der Stadt Viersen nahm Sandra M. am 1. Januar 2020 ihre Tätigkeit als Erzieherin auf. Sie habe ein einwandfreies Führungszeugnis vorgelegt und eine Bescheinigung über die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin, teilt die Stadt mit. Bei ihrem Vorstellungstermin sei M. dann unter sechs Bewerberinnen und Bewerbern diejenige gewesen, "die den mit Abstand besten Eindruck hinterließ", sagt Bürgermeisterin Sabine Anemüller auf SZ-Nachfrage. Zudem habe es anschließend in der Probezeit "keinerlei Anhaltspunkte" gegeben, "aus denen Bedenken gegen eine Beschäftigung hervorgingen".

Arbeitszeugnisse dagegen seien nicht entscheidend, weil oft gar keine vorlägen, sagt Anemüller, "insbesondere bei Bewerbungen aus einem laufenden Arbeitsverhältnis heraus". Womöglich liegt genau darin auch ein Grund, warum es M. immer wieder gelang, neue Anstellungen zu finden. Den Ermittlern zufolge war es stets Sandra M. selbst, die kündigte und zu einer anderen Stelle weiterzog. Ob sie dadurch verhindern wollte, dass man ihr auf die Schliche kommt, ist unklar. Klar ist aber, dass keine Kita Ermittlungen gegen sie veranlasste

https://www.sueddeutsche.de/panorama/viersen-erzieherin-kita-1.4922857

(Hervorhebung von mir.)

@DavinaJ
Ja es kann eine epelepsie sein allerdings ist es so dass jeder Mensch einmal im Leben krampfen kann ohne Ursache ( wie jemand ja schon schrieb)

Ich schätze leider dass die Beschuldigte sich nicht weiter auslassen wird. Bin gespannt was und ob ein Psychiater in einem Gutachten dazu sagen kann( Motivation usw)

Ohne Grund krampft niemand ....das mal vorweg.
Dass der Grund nicht gefunden wird, ist sehr häufig der Fall, nicht nur bei Kindern! Das liegt daran, dass es schlicht und ergreifend 1000e von Möglichkeiten gibt, die einen Krampfanfall (umgspr.: Epilepsie) auslösen können. Das reicht von toxischen Substanzen, über Nährstoffmangel, bis hin zu Sauerstoffmangel oder Hirntumor.
Ist der klinische Zustand von vor einem solchen Anfall erreicht, wird meist nicht weiter untersucht, sondern abgewartet, ob und in welcher Häufigkeit es wieder auftritt und ob es zu dauerhaften Schädigungen kommt!
Ein Normaler Kinderarzt, kann keine genaueren Untersuchungen durchführen, er muss weiter überwiesen .....und genau hier ist das entscheidende, der Kinderarzt legt, nach seinem Ermessen fest, welche Richtung zunächst genauer betrachtet wird ....Neurologie (wird bei Kindern sehr selten gemacht), Internist/Endokrinologie, Hämatologie, .....da könnte man 20 mögliche Fachrichtungen hinschreiben. Es gibt Menschen die Krampfen regelmäßig aufgrund von Fehlstellungen der Wirbelkörper.
Ihr seht ....ohne dass ein Verdacht geäußert und ernstgenommen wird, sind die richtigen Untersuchungsmethoden kaum zu finden.

DavinaJ schrieb:Es waren Krämpfe in Verbindung mit Atemnot. Normal fragt der Arzt nach, ob es vorher auch solche Symptome gab und auch wo, in welcher Situation etc. Bei fast allen Kinder fanden die Vorfälle ja nur in der Kita statt. Da hätte man ja mal näher hinschauen können. Von NICHTS bekommt man keine Atemnot und Krämpfe oder Atemstillstände, kerngesunde Kinder bekommen sowas nicht einfach so. Also hätte man die äußeren Umstände überprüfen können wenn einem das Kindswohl am Herzen liegt. Auch das Jugendamt wurde ja informiert. Wozu sind die denn alle da?

Krampf und atemprobleme gehören aber häufig zusammen. Deshalb unterbricht man einen krampfanfall bei Epilepsie nach 2min mit diazepam weil ein Status Krampf (wenn der Mensch nicht mehr aufhört zu krampfen). Da sonst eine hirnschädigung oder der Tod die Folge sein können.

Und die Ursache warum jemand krampft kann nicht immer festgestellt werden. Worauf ich hinhaus will ist das man nicht zwangsläufig diese eine einzige Möglichkeit oder Schlussfolgerung ziehen kann das dieser Mensch absichtlich in diese sitzt gebracht wurde. Das ist leider von der Häufigkeit die seltenste Ursache und alle körperlichen Ursachen die man manchmal nicht findet sehr viel wahrscheinlicher ist.
Und wenn man dann keinen Hinweis auf einen bestimmten Vorfall hat oder irgend jemand auf diese Idee kommt dann ist das geschehen nachvollziehbar so tragisch wie es auch geendet ist.

Federica35 schrieb:Und wenn man dann keinen Hinweis auf einen bestimmten Vorfall hat oder irgend jemand auf diese Idee kommt dann ist das geschehen nachvollziehbar so tragisch wie es auch geendet ist.

Ja es könnte leider so sein, aber warten wir ab was die Ermittler abschließend dazu sagen. Die Ermittlungen laufen noch.

Ich bin jedenfalls auch für eine Änderung des Datenschutzgesetzes in solch sensiblen Bereichen wie Kitas. Dass psychisch kranke in Kitas arbeiten ist ein NoGo.

Viersens Bürgermeisterin fordert, dass Arbeitgeber in sensiblen Bereichen wie Kindererziehung über psychische Probleme informiert werden müssen, wenn eine Behörde darüber Erkenntnisse hat. Anemüller: „Wir müssen über Fragen des Datenschutzes in sensiblen Bereichen neu nachdenken.“

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/viersen/kita-in-viersen-buergermeisterin-fordert-konsequenzen-nach-tod-eines-kindes_aid-51398715

Letztes Jahr war ja dieser Vorfall mit der erfundenen Straftat in Verbindung mit Selbstverletzung, da wurde ihr eine psychiatrische Behandlung emofohlen.
Dort hätte ma bei ihrer Befragung feststellen können welchen Beruf sie ausübt und da hätten die Alarmglocken läuten müssen bzw. der Arbeitgeber informiert werden sollen. Eine Person mit solchen Problemen kann doch nicht auf kleine Kinder losgelassen werden.

Ich kenne Kinder, die man immer wieder in Fachkliniken durchgecheckt hat.

Manche hatten wirklich Epilepsie, es wurde aber erst Jahre später festgestellt.

Andere hatten nur den einen Anfall und bis jetzt 15, 20 Jahre später nichts mehr.

Eines hatte viele Krampfanfälle innerhalb von wenigen Wochen und danach nichts mehr, auch schon über ein Jahrzehnt.

Und ein Fall jetzt, da ist ein Kind ständig in Ohnmacht gefallen mit Atemdepression und es hängt irgendwie mit der HWS zusammen, was aber auch ein Jahr gedauert hat festzustellen.

Ich finde gerade in dem Bereich und wenn es nur ein paar Monate sind, kann vieles untergehen. Übersehen werden.

So schlimm es ist, wir werden mit einem Restrisiko leben müssen.

Denn, es ist leicht gesagt, dass man das hätte sehen müssen. Mit dem Wissen von heute sicher.
Aber damals? Z. B. mit dem Vater der sich wegen den Fingerabdrücken beschwert hat. Er hat was gesagt und danach nie wieder. Mit dem Wissen von heute wäre klar, dass er nachfragt. Aber damals hat er ja auch eine Notsituation vermutet und sonst war ja scheinbar nix.
Dazu kommt, dass manche Eltern völlig übertreiben und wenn da einmal einer mehr kommt, wird das vielleicht auch nicht so ernst genommen.

Das mit der Liste halte ich zwar für wünschenswert, aber für nicht realisierbar. Damit kann man auch Leben zerstören. Deshalb wird das wohl nicht kommen.

Wir können nur alle Augen offen halten und was sagen, ohne zu übertreiben.

Ich bin jedenfalls auch für

DavinaJ schrieb:Ich bin jedenfalls auch für eine Änderung des Datenschutzgesetzes in solch sensiblen Bereichen wie Kitas. Dass psychisch kranke in Kitas arbeiten ist ein NoGo.

.... Zwei meiner Kolleginnen leiden an Depressionen und nehmen dagegen Medikamente. Die dürften also jetzt nicht mehr arbeiten, ist ja ne psychische Erkrankung. Schade, sie sind nämlich ziemlich klasse.
Psychische Erkrankung ist nicht gleich psychische Erkrankung.
Die Alarmglocken hätten spätestens beim Vortäuschen der Straftat klingeln müssen. Jedoch gilt der Datenschutz auch für Kita Personal.

K.Vinski schrieb:.. Zwei meiner Kolleginnen leiden an Depressionen und nehmen dagegen Medikamente. Die dürften also jetzt nicht mehr arbeiten, ist ja ne psychische Erkrankung. Schade, sie sind nämlich ziemlich klasse.
Psychische Erkrankung ist nicht gleich psychische Erkrankung.
Die Alarmglocken hätten spätestens beim Vortäuschen der Straftat klingeln müssen. Jedoch gilt der Datenschutz auch für Kita Personal.

Habe mich falsch ausgedrückt, da muss man dann schon differenzieren zwischen psychischen Erkrankungen und schauen wo eine Kindswohlgefährdung gegeben ist. Mir geht es darum, dass der AG bescheid weiss und ggf. handeln kann.

@DavinaJ
Supi! Da bin ich auch voll bei Dir!!
Anders hätte ich es jetzt ein bisserl verstörend gefunden :)

Und allgemein möchte ich mal anfügen, daß jegliche Verletzung (sogar wenn man ein Kühlakku benutzt) bei unserer Kita im Verbandsbuch dokumentiert werden muss. Mit Datum, Uhrzeit, wer war dabei und hat was gemacht.
Also Alltag ist so ein Sandra M. Fall in Deutschland mit Sicherheit nicht.
Glücklicherweise!

K.Vinski schrieb:Und allgemein möchte ich mal anfügen, daß jegliche Verletzung (sogar wenn man ein Kühlakku benutzt) bei unserer Kita im Verbandsbuch dokumentiert werden muss. Mit Datum, Uhrzeit, wer war dabei und hat was gemacht.
Also Alltag ist so ein Sandra M. Fall in Deutschland mit Sicherheit nicht.
Glücklicherweise!

Gut zu wissen! Da würde so eine Häufung bestimmter Vorfälle vielleicht eher auffallen, zumal immer bei derselben Erzieherin.