Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

DerDoctor11 schrieb:Das Jugendamt darf nur Kinder ohne Gerichtsbeschluss raus nehmen wenn die Kinder in akuter Gefahr sind.

das stimmt, aber dann muss schon gefahr für leib und leben bestehen.

DerDoctor11 schrieb:Die Medien sollten mehr positive Ergebnisse berichten wo sie Eltern geholfen haben.
Damit die Angst vor dem Jugendamt verschwindet.

Schuld haben nicht die Medien, sondern bestimmte politische Strömungen, gerne Reichsbürger, die die These von der KinderklauMafia propagieren.

pattimay schrieb:am nächsten Tag waren sie da und haben das Kind direkt mitgenommen...ohne Gerichtsbeschluss.

Der muss dann aber unmittelbar nachgereicht werden.

DerDoctor11 schrieb:Das Jugendamt darf nur Kinder ohne Gerichtsbeschluss raus nehmen wenn die Kinder in akuter Gefahr sind.
Und danach hat das Jugendamt 48 st Zeit um genau das zu beweisen.
Wenn alles gut ist kommen die Kinder zurück zu den Eltern.

Dafür hätte ich doch gerne mal eine Quelle.

Hmm, ok.
Naja, sie haben das Kind damals jedenfalls direkt von der Schule abgeholt und es war dann auch knapp 6 Wochen in einer Einrichtung.
Ich hab meine Freundin damals auch zu einigen Terminen begleitet und muss echt sagen das waren alles freundliche Menschen dort und die Rückführung zur Mutter stand immer im Vordergrund.
Also Horror Geschichten kann ich auch nicht berichten.

Hier mal etwas zum Thema Inobhutnahme durch das Jugendamt:

§ 42
Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen

(1) 1Das Jugendamt ist berechtigt und verpflichtet, ein Kind oder einen Jugendlichen in seine Obhut zu nehmen, wenn
1. das Kind oder der Jugendliche um Obhut bittet oder
2. eine dringende Gefahr für das Wohl des Kindes oder des Jugendlichen die Inobhutnahme erfordert und
a) die Personensorgeberechtigten nicht widersprechen oder
b) eine familiengerichtliche Entscheidung nicht rechtzeitig eingeholt werden kann oder
3. ein ausländisches Kind oder ein ausländischer Jugendlicher unbegleitet nach Deutschland kommt und sich weder Personensorge- noch Erziehungsberechtigte im Inland aufhalten.

2Die Inobhutnahme umfasst die Befugnis, ein Kind oder einen Jugendlichen bei einer geeigneten Person, in einer geeigneten Einrichtung oder in einer sonstigen Wohnform vorläufig unterzubringen; im Fall von Satz 1 Nr. 2 auch ein Kind oder einen Jugendlichen von einer anderen Person wegzunehmen.

Quelle:https://dejure.org/gesetze/SGB_VIII/42.html

DerDoctor11 schrieb:Meine Güte es geht darum das die Mutter die Kinder für paar Tage abgeben können.
Zu Not zu den Väter.

Für mich sieht es aus wie eine Kurzschlusshandlung .Sie waren ca.1 Jahr getrennt, hatten gestritten.

Da kann es auch um das Sorgerecht gegangen sein .

Angenommen, die Kindsväter hatten wieder neue Partnerinnen und/oder noch ihre Mütter, die die Kinder (mit)versorgen können da macht das JA nicht lange Federlesen - da sind die Kinder schnell weg.

Den Sohn wird die gedacht haben, der kann bei der Oma bleiben, aber da sie sich vor die Bahn geworfen hatte, mit dem Wissen, dass ihre 5 Kinder nicht mehr am Leben sind , dann wollte sie im Himmel mit ihren Kindern zusammen sein , so meine Einschätzung.

DerDoctor11 schrieb:Was ich mich nur frage warum hat die Mutter ihr älteres Kind verschont hat?
Das passt nicht zusammen.

Vielleicht hat sie auch gedacht, dass er aufgrund seines Alters schon besser alleine zurecht kommen kann?

In der Situation, in der sich die Mutter befunden hat, ist das Denken nicht gerade von Logik beherrscht. Vielleicht hatte er auch bereits Aufgaben übernommen um seine Mutter im Alltag mit den jüngeren Geschwistern zu unterstützen

Vermutlich werden wir das nicht erfahren. Möglicherweise hat sie auch gar nichts gedacht und es hat sich aus der Situation heraus so ergeben

DerDoctor11 schrieb (Beitrag gelöscht):Diese Horrorgeschichten kommen von Eltern die nicht im Stande sind zuzugeben das sie einiges falsch gemacht haben.

Von Horrorgeschichten muss man nicht reden. Allerdings arbeiten in so einer Behörde Menschen, und da passieren dann auch mal Fehlentscheidungen. Es ist halt nicht immer alles schwarz oder weiß. Eine große Diskussion über Jugendämter erübrigt sich mMn in diesem Fall aber. Es gab keine Anzeichen nach außen für eine Vernachlässigung der Kinder

bellady schrieb:Angenommen, die Kindsväter hatten wieder neue Partnerinnen und/oder noch ihre Mütter, die die Kinder (mit)versorgen können da macht das JA nicht lange Federlesen - da sind die Kinder schnell weg.

Auf keinen Fall. An erster Stelle kommt immer noch die leibliche Mutter.

Und nirgends war etwas davon zu lesen, dass man ihr die Kinder wegnehmen wollte und auch nichts davon, dass sie Fehler in der Erziehung gemacht hätte

Nev82 schrieb:Vielleicht hat sie auch gedacht, dass er aufgrund seines Alters schon besser alleine zurecht kommen kann?

Das Argument hatte ich auch schon im Kopf, aber vergessen anzuführen. Auch ich denke, bei dem Großen wird sie gedacht haben, der kommt am ehesten auch ohne seine Mama zurecht.

@DerDoctor11

Ja, die gibt es, aber darum ging es gar nicht.
Ich wollte nur einmal kurz meine Erfahrungen schildern, weil ich beschreiben wollte, warum sich nicht jeder gleich ans Jugendamt wendet.
Zumal Stellen wie die Caritas oder Pro Familia eng mit dem Jugendamt zusammen arbeiten und gerne auch die Hilfesuchenden dort hin schicken.

Ich glaub die hatte bei ihrem ältesten mehr Skrupel. Und ja, möglicherweise auch das:

emz schrieb:Auch ich denke, bei dem Großen wird sie gedacht haben, der kommt am ehesten auch ohne seine Mama zurecht.

So leid mir das alles tut: das leben spielt vielen nunmal mies in die karten, so gehört sie mMn maximal bestraft bzw. zur Rechenschaft gezogen.

Ein tragischer Fall, aber ich glaube kaum, dass man es hätte verhindern können.
Wenn nach außen hin alles stimmt, die Kinder keinen vernachlässigten Eindruck machen, wie will man da handeln, wenn die Eltern oder in diesem Fall die Mutter, sich keine Hilfe sucht .
Laut einem Artikel galt die Familie als ruhig. Was hinter verschlossenen Türen passierte kann niemand erahnen.
Es gibt alleinerziehende, junge Mütter die wuppen das alles ohne Hilfe. Das kann man nicht am Alter festmachen.
Ich persönlich hätte mir in keiner Lebenslage, egal welchen Alters 6 Kinder vorstellen können. Andere bekommen 10 Kinder und es läuft wunderbar.
Das junge Alter ist mMn kein Grund, sondern eher die äussern Lebensumstände.

emz schrieb:Schuld haben nicht die Medien, sondern bestimmte politische Strömungen, gerne Reichsbürger, die die These von der KinderklauMafia propagieren.

Da hast du teilweise recht.
Denn leider gibt es beim Jugendamt durchaus sehr schwarze Schafe.
Neben meinen privaten Erfahrungen hatte ich mal beruflich mit einer Dame vom Jugendamt zu tun, welche selbst das Sorgerecht für ihre Tochter verloren hatte und sich deshalb zur Aufgabe machte, anderen Frauen dasselbe anzutun.
Sind natürlich nur Ausnahmen.
Ich hatte auch mit ganz tollen Mitarbeitern des Amtes zusammen arbeiten dürfen.
Aber es gibt nunmal dort, wie auch in allen anderen Berufen,ein paar wenige Menschen die lieber woanders arbeiten sollten.

Und die Reichsbürger?
Na ja... Kann man die überhaupt ernst nehmen.

Zum Topic:
Ich könnte mir vorstellen, daß sie vielleicht durch die Sorge um den Ex-Partner (wenn ich mich recht erinnere gab es seinerseits einen Selbstmordversuch) und der Situation durch Corona zusätzlich belastet war und das zu einer quasi plötzlichen Überforderung führte, welche nicht im Vorfeld zu erkennen war.

Das ist wahrsch. weither geholt, lyncht mich bitte nicht, aber ich hatte kurzzeitig die Vermutung, dass sie möglicherweise, einen Mann in ihr Herz geschlossen haben könnte, der ihr das letzte bissle Verstand geraubt hat. Vielleicht wollte sie dann einfach Schluss machen mit ihrem bisherigen Leben. So nach dem Motto "keine Kinder-keine Kindsväter". Solche Fälle gibts leider zuhauf.

@Eintagsfliegin

Das wäre eine mögliche Theorie, wenn die Mutter nicht versucht hätte Selbstmord zu begehen.
Das macht man doch nicht, wenn man sich Hals über Kopf verliebt und ein neues Leben beginnen möchte.

emz schrieb:Ich möchte dir empfehlen, dir die Pressekonferrenz anzuhören.
So ist z. B. keines der Kinder vergiftet worden.

Und ich möchte dir empfehlen, deine eigenen Ratschläge zu befolgen.

Ab Minute 15:18 sagt der Staatsanwalt, dass Gift nicht ausgeschlossen wird.

Ich vermute auch das die Frau im Innern sich einsam gefühlt hat.
Vielleicht wollte sie mit den vielen Kindern eine Lücke im Innern schließen.
Solche Frauen gibt es auch die aus Einsamkeit ein Kind bekommen.
Vielleicht war hier auch so ein Fall.

pasdenom schrieb:Und ich möchte dir empfehlen, deine eigenen Ratschläge zu befolgen.

Ab Minute 15:18 sagt der Staatsanwalt, dass Gift nicht ausgeschlossen wird.

Bislang liegen nur Hinweise auf eine Sedierung vor, sowie dass man im Anschluss an diese Sedierung von einem Erstickungstod ausgeht. Gesichert ist das aber alles noch nicht. Auch das Mittel, womit sie ihre Kinder sediert=ruhig gestellt haben könnte, ist noch offen. Da einiges halt noch nicht vollständig geklärt ist, wird man sicherlich auch eine Verabreichung irgendeines eines Gifts (können auch nur überdosierte Medikamente gewesen sein) in Betracht ziehen, welches als Sedierung gedient haben könnte. Vergiften kann man mit so vielen verschiedenen Mitteln und viele davon können Betroffene auch erst mal nur ruhig stellen.

In der Pressekonferenz wurde von einer MÖGLICHEN Sedierung gesprochen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sedierung
Das bedeutet aus meiner Sicht, die Kinder könnten vor der eigentlichen Tötung ruhig gestellt worden sein.