SUV rast durch Trierer Innenstadt: Tote und Verletzte

Neue Info: Tatfahrzeug war geliehen.

Der Fahrer des SUV sei festgenommen worden, erklärte Konz. Bei dem Fahrer handelt es sich um einen 51-jährigen Deutschen aus dem Ort Kordel im Kreis Trier-Saarburg. Das Tatfahrzeug war geliehen; auch bei dem Halter handelt es sich um einen Deutschen. Sicherheitskreise nannten den Namen Bernd Walter W. Auf die Frage nach einem möglichen Anschlag sagte Konz, "wir schließen nichts aus".

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/suv-rast-durch-fussgaengerzone-mehrere-tote-15-verletzte-was-ausserdem-ueber-die-tat-in-trier-bekannt-ist/26675972.html

Viel zu früh, um die Motive des 51-jährigen Deutschen zu benennen. Eine gestörte Psyche, politischer oder religiöser Extremismus - dies und noch viel mehr ist denkbar.

Attentate oder Amokläufe grausamster Art und Begehensweise sind keine Erscheinung der jüngsten Zeit. Erinnert sei an das Flammenwerferattentat eines Geisteskranken in Volkhofen 1964 mit 10 Toten, davon 8 tote Volksschüler, oder das rechtsextremistische Oktoberfestattentat 1980 in München mit 13 Toten oder das salafistische Attentat am Berliner Breitscheidplatz 2016 mit 12 Toten.

Einen privaten Range Rover würde doch vermutlich niemand an jemanden verleihen, der psychisch auffällig ist oder illegale Substanzen konsumiert? Wobei eine Psychose auch plötzlich auftreten kann. Davor ist niemand gefeit.

Egi schrieb:Mit Verlaub, in einer reinen Fußgängerzone ereignen sich solche "Unfälle" nur selten. Diese muss man schon ganz bewusst oder unbewusst im Wahn durchfahren.

Und so wie man im Fernsehen sehen konnte, wie der Fahrer von der Polizei weggetragen wurde, sah das auch nicht danach aus, als würden unsere Staatshüter das als Unfall einordnen.

emz schrieb:Und so wie man im Fernsehen sehen konnte, wie der Fahrer von der Polizei weggetragen wurde, sah das auch nicht danach aus, als würden unsere Staatshüter das als Unfall einordnen.

Naja, bei Psychosen gibt es ganz böse Fälle. Hier einer der vermutlich schlimmsten aus den 1990er Jahren:

https://www.abendblatt.de/archiv/1999/article204581099/Todesschuetze-wieder-frei.html

emz schrieb:Und so wie man im Fernsehen sehen konnte, wie der Fahrer von der Polizei weggetragen wurde, sah das auch nicht danach aus, als würden unsere Staatshüter das als Unfall einordnen.

Also bitte! Schütte doch nicht unnötig Öl ins Feuer. Das machen die auch mit Demonstranten, ohne dass man davon auch nur irgendwas ableiten könnte.

Du weißt bisher auch noch gar nichts und so wie es dort aussah, müssen die Beamten ja nun irgendwie handeln, denn sie wussten bis zum Stoppen des Fahrers und bis zur Befragung auch nicht mehr, als irgend jemand sonst. Scheint aber sehr schwer zu sein, einfach mal die PK abzuwarten, bis dahin impliziert man einfach subtil irgendwas.

Der Ort in der Eifel, , der hier als Wohnort des SUV Fahrers angegeben wurde, hat vielleicht mal grad 2500 Einwohner (eher weniger).
Da kennt noch "jeder jeden"

Interested schrieb:Also bitte! Schütte doch nicht unnötig Öl ins Feuer. Das machen die auch mit Demonstranten, ohne dass man davon auch nur irgendwas ableiten könnte.

Und wovon war die Rede? Bring du nicht unnötigerweise alles durcheinander. Ich sprach von Unfall, nicht von Demonstranten.
Einfach mal lesen, bevor man etwas antwortet.

@emz

Niemand bringt was durcheinander. Du wolltest mit dem Spruch, wie sie den Verdächtigen weggetragen hätten, gerne was implizieren und darum auch der Hinweis, es würde nicht nach Unfall ausssehen. Was auch niemand behauptet hat, sondern einen Vergleich gezogen, dass die vielen Toten durch einen Unfall genauso schlimm wären. Bleib bei der Wahrheit.

zdf soeben Info von der dpa

Es soll sich nicht um einen politischen Hintergrund handelt.

feb schrieb:Viel zu früh, um die Motive des 51-jährigen Deutschen zu benennen.

Selbstverständlich ist es zu früh, hier nun eine Analyse desjenigen zu fertigen. Das wird sich (ggf.) zeigen/nach und nach durchsickern.

Die Tat wird aber, im kollektiven Gedächtnis, hängenbleiben.
Schlimm genug; Ziel erreicht :(

stained schrieb:Den Fahrer direkt an den Pranger zu stellen ohne Details zu kennen, halte ich für voreilig.

Denkt bitte an den schlimmen SUV Unfall in Berlin Mitte vor 1,5 Jahren - da erlitt der Fahrer einen epileptischen Anfall am Steuer.
Bevor man keine Einzelheiten kennt, sollte man sich vllt. ein bisschen zurückhalten!

Ich finde nicht, daß hier jemand an den Pranger gestellt wird. Wenn man sich die bisher bekannten Fakten ansieht, zeichnet sich schon ein ziemlich deutliches Bild, auch wenn man natürlich die weiteren Ermittlungen abwarten muß.

Der Mann sei mit einem SUV durch eine Fußgängerzone gefahren und habe offenbar "wahllos" Menschen angefahren. Bei seiner Festnahme habe er sich gewehrt.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/trier-105.html

Photographer73 schrieb:Ich finde nicht, daß hier jemand an den Pranger gestellt wird. Wenn man sich die bisher bekannten Fakten ansieht, zeichnet sich schon ein ziemlich deutliches Bild, auch wenn man natürlich die weiteren Ermittlungen abwarten muß.

Eben. Das war bestimmt kein Unfall.
Sicher kann man sich über die Hintergründe bedeckt halten, weil da aktuell nichts Näheres bekannt ist, aber dass dies kein Unfall war, ist doch jetzt schon klar.

In sozialen Netzwerken wird Bernd Walter W. aus Trier beschuldigt, der Fahrer des Geländewagens zu sein. In einer Sprachnachricht, die auf Whatsapp kursiert, wird W. als psychisch „nicht ganz auf der Höhe“ beschrieben. Auf einem Facebook-Profil, das unter gleichem Namen angelegt wurde, posteten andere Nutzer Hassbotschaften.

Manches spricht dafür, dass W. der Fahrer gewesen sein könnte: In einer Anfrage, die jemand unter W.s Namen über das Portal „Frag den Staat“ an die Trierer Staatsanwaltschaft schickte, ist ein Geburtsdatum im September 1969 angegeben. Die Person wäre heute 51 Jahre alt, was zu den Angaben der Polizei passt. Die Ermittler wollten auf Nachfrage jedoch nicht bestätigen, dass es sich bei W. um den Fahrer des Wagens handelt.

Quelle: FAZ

Egal was der Grund dieser Amokfahrt war – ein psychisch beeinträchtigter Täter dürfte für unbegrenzte Zeit in den Maßregelvollzug kommen. Bei einer Straftat würde vermutlich die besondere Schwere der Schuld festgestellt und zusätzlich Sicherungsverwahrung angeordnet.

Warum wollen wir das alles wissen? Sind so aufgeregt, betroffen, empört? Wollen Orientierung?

Wir fühlen uns getroffen, weil wir alle in Fußgängerzonen einkaufen gehen. Weil wir uns mit den Opfern identifizieren können. Menschen wie Du und ich. Zufällig vom Schicksal auserkoren.

Der Verursacher, der (vielleicht) mit Absicht oder im Rausch töten wollte, (vielleicht) auch aus unserer Mitte ist. Ganz normal. Oder eben auch nicht. Oder nicht wie wir, sondern wie Anis Amri und die anderen Terroristen. Dann ist die Bedrohung fremd, spricht mit fremden Zungen, kämpft einen Kampf, der uns völlig fremd ist. Was uns mehr verunsichert als es sollte.

Wie oft denken wir an anderen Tagen an diejenigen, die woanders sterben, die weit weg sind, in ganz anderen Situationen, in Intensivstationen und Pflegeheimen, auf dem Mittelmehr, in Ländern ohne Recht und Ordnung überfallen, gequält, aufeinander gehetzt, sterbend an banalen Krankheiten wie Ruhr, Cholera oder Wundstarrkrampf?

Wir leben in einem sehr, sehr sicheren Land. Vielleicht können wir trotz der Verunsicherung ein Stück weit dankbar dafür sein. Das bringt den Angehörigen nicht die Toten zurück und macht die Verletzten nicht wieder heile. Das weiß ich. Aber es könnte das aufgeregte Gemüt etwas beruhigen.

Es kursieren auch Gerüchte, dass Bernd Walter W. der Halter des Wagens sein soll. Anscheinend hat ein Nachbar das Kennzeichen erkannt; ist der laut Polizei nicht geliehen?

Noch scheint alles offen zu sein:

In Sicherheitskreisen hieß es, zu W. gebe es keine polizeilichen Erkenntnisse. Es könne sich um einen psychisch gestörten Mann handeln, aber auch um einen islamistischen Konvertiten oder einen Rechtsextremisten. Auch eine Krankheit wie Epilepsie sei möglich oder ein diabetischer Schock. Im SUV sei Insulin gefunden worden.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/suv-rast-durch-fussgaengerzone-mehrere-tote-15-verletzte-was-ausserdem-ueber-die-tat-in-trier-bekannt-ist/26675972.html

Erste Notrufe waren bei der Feuerwehr um kurz vor 14 Uhr eingegangen. Laut SWR berichtete ein Zeuge, dass ein dunkelgrauer Range Rover mit hoher Geschwindigkeit durch die Brotstraße gerast sei, Menschen seien durch die Luft geflogen. Der Fahrer soll auch durch die beliebte Einkaufsstraße Simeonstraße nahe der Porta Nigra gefahren sein – insgesamt fuhr er demnach rund einen Kilometer durch die Innenstadt. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) sagte, dass der Verdächtige „vier Minuten nach Ersthinweis“ festgenommen worden sei.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/trier-autofahrer-rast-durch-fussgaengerzone-und-toetet-zwei-menschen-17079574.html
Die genannte Fahrtstrecke spricht nach meiner Überzeugung gegen ein Unfallgeschehen.
Um es mal ganz vorsichtig zu sagen. Natürlich kann theoretisch eine akute Gesundheitsbeeinträchtigung einen Unfall auslösen. Keine Frage.
Aber dann kommt der Wagen an einem natürlichen Hindernis zum Stehen und kurvt nicht mit dem Fahrer am Lenkrad durch die Stadt.

@Seidenraupe
Die Strecke kann man nicht zufällig oder versehentlich fahren, er muss bewusst über mehrere Begrenzungen gegen die Einbahnstraße gefahren sein.