Der mysteriöse Fall der Evi Rauter aus Lana
24.01.2023 um 19:11Lento schrieb:leider fehlt hier bisher ein plausibles Szenario für eine Fremdeinwirkung und das hätte ich dann mal gernMir fehlt eines für Suizid.
Lento schrieb:leider fehlt hier bisher ein plausibles Szenario für eine Fremdeinwirkung und das hätte ich dann mal gernMir fehlt eines für Suizid.
Aringarosa schrieb:Die bizarre Auffinde-Situation an diesem bei Tagesanbruch für alle sichtbaren Baum im fast 1.000 km von Florenz entfernten Portbou ist weder für Suizid noch für Fremdverschulden geeignet, aber eine Erklärung muss es ja geben.Warum soweit entfernt, darauf kann wahrscheinlich niemand eine Antwort geben. Wie Du schon richtig sagst, dieses Indiz ist erstmal nicht erklärbar, warum so weit entfernt? Aber dieses Indiz schließt auch ein Suizid nicht aus. Daher gehört es zu den "diffusen" Indizien, mit denen man nicht wirklich etwas anfangen kann. Aber eine recht gute Erklärung gibt es, die Portbou selber erklären kann, der Zug der zu dem recht kleinen Zeitfenster passt und auch derjenige war, mit dem das Opfer hätte fahren können, wenn das "Transportmittel" Zug gewesen war. Die Endstation war Portbou. Diese Antwort findet man aktuell nur, wenn man die These "Zugfahrt" aufstellt.
Aringarosa schrieb:Am ehesten könnte es noch Antworten durch die Journalisten geben, die in dem Fall weiter bohren.Das glaube ich nicht, niemand kann die Gedanken des Opfers lesen, das ist unmöglich. Die Presse versucht sich dahingehend Nebelkerzen wie die Österreicher etc. weil es die Auflage erhöht.
Aringarosa schrieb:Da ist es dann ganz schön sportlich vom Bahnhof zum Hafen und retour Richtung Friedhof und aufhängen.Der Strand ist vom Bahnhof gerade 7 Minuten entfernt und der ist auch ausgeschildert. Zur Stelle oben wären es dann auch nochmal rund 7 Minuten. Zeitlich ist das leicht machbar. man darf nicht vergessen, bei einem Suizid spielt der Zufall eine Rolle, hätte in diesem Fall das Opfer einen anderen Weg eingeschlagen, hätte man es an einem anderen Baum (vieleicht später) aufgefunden. Es ist zeitlich jedenfalls leicht machbar, sportlich ist es keinesfalls.
Aringarosa schrieb:Und was die Journalisten betrifft, wer hat denn die Identität von Evi aufgeklärt, die "unfehlbare" spanische Guardia Civil oder journalistische Beharrlichkeit?Die Identifikation war Zufall, nur weil zufällig jemand mit einem guten Gedächtnis diese Sendung gesehen hatte, wurde das Opfer identifriziert. Es war keine journalistische Beharrlichkeit sondern ist einzig und allein der Ausstrahlung geschuldet.
Aringarosa schrieb:Es ist ja der Sinn einer solchen Fernsehsendung, das jemand zusieht, der einen Hinweis geben kann. Dazu braucht es aber erst einmal Menschen, die sich für das Opfer einsetzen und das waren im Fall von Evi spanische Journalisten.Sie haben einen Fall gefunden, der in ihren Augen Stoff bot. Selbstlos sind Journalisten nur sehr selten.
Aringarosa schrieb:Leider habe ich von der Gerichtsmedizin nie etwas über den ungefähren Todeszeitpunkt gehört. Wenn man den kennen würde, würde man auch wissen, ob sich die Zugfahrt ausgegangen wäre.WIR kennen das nicht, aber die Stelle dort wäre in der Dunkelheit nicht machbar gewesen. Man wäre unweigerlich über die Kakteen gefallen, oder man hätte ein Flutlicht benötigt. Insofern auch ohne dieses Wissen, passt die Zugfahrt gut zu diesem Zeitfenster, das sich allein aus der notwendigen Helligkeit ergibt, 7:15 war Sonnenaufgang. Rechtsmedizinisch wird man es möglicherweise auch nicht besser bestimmen können, das geht dann über die Körpertemperaturmessung, ist aber auch mit Unsicherheiten behaftet.
Lento schrieb:Die Identifikation war Zufall, nur weil zufällig jemand mit einem guten Gedächtnis diese Sendung gesehen hatte, wurde das Opfer identifriziert. Es war keine journalistische Beharrlichkeit sondern ist einzig und allein der Ausstrahlung geschuldet.Dennoch haben die Journalisten mehr erreicht als die spanische Polizei. Die haben nämlich die Identität der Toten nicht heraus bekommen. Warum? Weil Sie viel zu professionell waren wohl kaum. Sicher auch nicht, weil Sie so gut und fleißig an dem Fall gearbeitet haben. Wohl eher weil Sie schlichtweg keinen Bock hatten.
OdinAndy schrieb:Dennoch haben die Journalisten mehr erreicht als die spanische Polizei. Die haben nämlich die Identität der Toten nicht heraus bekommen. Warum? Weil Sie viel zu professionell waren wohl kaum. Sicher auch nicht, weil Sie so gut und fleißig an dem Fall gearbeitet haben. Wohl eher weil Sie schlichtweg keinen Bock hatten.Fehler entstehen einfach. Allein dass das Opfer nicht identifiziert wurde, kann man nicht schließen, dass sie unproffesionell waren. Wo genau der Fehler entstand, ob bei den Italienern oder Spaniern wissen wir nicht, da müssen zwei Staaten ausreichend gut zusammen arbeiten, die Medlung scheint es jedenfalls gegeben habenn und mit zwei überraschend gleichen Suchmeldungen. Es gehört schon wieder zu diesen diffusen Indizien, dass angeblich die Ermittler nichts getaugt hätten. Fehler passieren immer bei jeder ermittlung, meistens kann man trotzdem den Fall aufklären.
Aringarosa schrieb:Für mich steht und fällt der mysteriöse Fall mit dem Transportmittel.Ja, wenn man sich auf das nur stützt, was unbekannt ist, dann kann man das behaupten. In jedem Fall gibt es Dinge, welche unbekannt bleiben. Wenn man sich nur auf diese stützt, kann man jeden beliebigen Fall für unlösbar erklären. Denn die könnten - rein theoretisch - dann in jedem beliebigen Fall zu einer Kehtrtwende führen. Trotz dieser immer theoretischen Möglichkeit gibt es in den meisten Fällen ein Urteil, ohne dass man alle Dinge bis ins letzte Eck aufklären konnte, weil es genügend andere Indizien jeweils gibt.
Silberstreif schrieb:Sie weiß ja nicht, wie weit es in Portbou vom Bahnhof zum Strand ist - von wegen Seil suchen gehen - abgesehen davon, dass man nicht weiß, ob man dort Boote zugänglich findet, wo auch noch Seile einfach so rumliegen, was man in einem kleinen Ort nicht so unbedingt erwarten kann. Also ist es doch besser, das Seil schon in einem Baumarkt in Italien zu besorgen!Ich glaube nicht, dass - falls es Suizid war, das Opfer wirklich schon so konkrete Pläne hatte. So etwas ist mehr vom Zufall abhängig. Warum sie zum Strand gegangen ist, man weiß es nicht. Bei einem Suizid wird sie es aus irgendeinem Grund gemacht haben. Wobei ich das noch für recht naheliegend halte, in einem solchen Ort ohne eine Unterkunft würde ich vielleicht auch erstmal zum Strand gehen, zu einer so frühen Zeit hat nichts offen. Hätte sie das Seil nicht gefunden, dann hätte sie sich vielleicht auch irgendwo runtergestürzt. Ich glaube die Gegend dort bietet viele Möglichkeiten. Eine kann man nur wählen.
Silberstreif schrieb:Sie musste auch noch herausfinden, wie man den perfekten Knoten zum Erhängen macht, damit das Genick bricht und es nicht ein langsames, qualvolles Sterben wird.Auch das wird mehr Zufall gewesen sein, viele Suizid-Fälle gibt es, wo das Opfer darauf keine Rücksicht nimmt. Es ist weniger der Knoten als die Fallhöhe, welche entscheidend ist. Ich kann mir auch vorstellen, dass ihr Genick auch beim Sturz durch das Seil nach hinten gerissen wurde, und so dass für ein Genickbruch eine geringere Fallhöhe ausreichend war. Aber das wäre natürlich eine Expertenaufgabe.
Silberstreif schrieb:Irgendetwas stimmt nicht in der Geschichte, oder fehlt etwas, finde ich.Genau. Das ist eine gute Zusammenstellung aller Dinge, dazu kommen noch die Fragen nach den Papieren, denn sie überquerte zwei Grenzen, nach dem Geld für eine Fahrkarte usw usw.
Lento schrieb:Warum beschäftigst Du Dich nicht mal mit den nicht diffusen Indizien? Und genau die scheinen so eindeutig zu sein, dass man kaum etwas anderes annehmen kann.Ganz einfach, auch wenn Du es Dir vielleicht vorstellen kannst. Weil ich es eben anders sehe und die Situationen anders bewerte.
Rick_Blaine schrieb:Denn es bleibt weiterhin dabei, dass jene fiktive Evi, die sich unbedingt umbringen wollte an jenem Tag, was sie allerdings ihrem ganzen Umfeld gegenüber gut geheim gehalten hat, in der Toskana sicherlich einen geeigneten Baum hätte finden können, ohne die ganzen Strapazen der Reise auf sich nehmen zu müssen, die ganzen Unsicherheiten, ob sie nicht doch von anderen daran gehindert werden würde und schliesslich noch die zeitliche Hetze im finalen Ort.Das ist nur Deine Ansicht. Ich denke es gibt für einen Menschen in so einer Situation auch gute Gründe dafür, dass er diesen Entschluss seinen Angehörigen verheimlicht, z.B. wegen deren Einstellung. Dann macht die Reise über 2 Grenzen durchaus Sinn. Auch dass keinerlei Papiere bei ihr gefunden wurden, spricht auch für diese These. Das bedeutet natürlich nicht, dass sie im Zug keine dabei hatte.
OdinAndy schrieb:Ganz einfach, auch wenn Du es Dir vielleicht vorstellen kannst. Weil ich es eben anders sehe und die Situationen anders bewerte.Gut, das kann ich nicht ändern, wenn Du Dich mit der Auffindesituation selber nicht beschäftigst und Dir diffuse Indizien bei der Bewertung vorziehst. Würden Ermittler so vorgehen wie Du, dann gäbe es sicherlich sehr viele Fehlurteile. Wie gesagt, ich kenne schon lange die Psychologie, welche Palio beschrieben hatte. Deshalb versuche ich die diffusen Indizien auch erstmal zu inorieren.
Lento schrieb:auch wenn die harten Indizien eigentlich nichts anderes zulassen - ablehnen.Das bestreite ich. Die von Dir "hart" genannten Indizien mögen auch auf einen Suizid weisen, aber sie lassen sicherlich auch eine andere Version zu.
Lento schrieb:Ich seh folgende Dinge als diffus an:Also schauen wir einmal:
Der lange Weg
Die Zeit zwischen Ankunft des Zuges bis zum Auffinden wäre zu kurz.
Keine bekannten Suizidabsichten
Zeugin hört einen Streit iin einer ihr unbekannten Sprache, auch ein Weinen
die Arme waren sauber