Kleiner Junge tot in der Donau

Meilenstein schrieb:Es ist schwer zu verstehen dass dieses Kind nirgendwo vermisst wird

Wenn ein Kind nicht als vermisst gemeldet wird, ist der Grund meistens, dass die Taeter diejenigen sind, die es normalerweise als vermisst melden wuerden. Also in der Regel die Sorgeberechtigen!

Aber auch die sogenannten Sorgeberechtigten haben in der Regel ein Umfeld denen der Verlust des Kindes auffallen müsste.

Meilenstein schrieb:Aber auch die sogenannten Sorgeberechtigten haben in der Regel ein Umfeld denen der Verlust des Kindes auffallen müsste.

Es gibt viele bei uns lebende Menschen, denen dieses Umfeld (noch) fehlt. Auch durch Umzug kann man sich Fragen entziehen. Auch durch Falschausagen, dass das Kind jetzt bei Verwandten und/oder wieder in der Heimat lebt.

Die Eltern könnten bedroht werden (Schlepper).

Sie könnten hier ohne Papiere und Anmeldung gelebt haben, nicht gewusst, was sie mit ihrem verstorbenen Kind machen sollen und es in letzter Verzweiflung selbst entsorgt haben.

Aber völlig rätselhaft ist für mich, warum die Behörden auch nach einem Dreivierteljahr nicht sagen können, aus welcher ungefähren Gegend das Kind stammt.

Da bin ich deiner Meinung, die machen doch Analysen wo ein Mensch gelebt haben muss (anhand Ernährung usw.) War eventuell anhand des langen Verbleibes im Wasser nicht mehr möglich? Ich kenne mich da nicht so gut aus.

Momomo schrieb:Aber völlig rätselhaft ist für mich, warum die Behörden auch nach einem Dreivierteljahr nicht sagen können, aus welcher ungefähren Gegend das Kind stammt.

Können sie es nicht sagen oder wollen sie es nicht sagen?
Ich vermute mal letzteres.

@emz
Wenn man das wenige was bekannt ist bedenkt, vermute ich dass die Ermittler davon ausgehen dass das Kind nicht aus Deutschland stammt

@Meilenstein

Keine Ahnung, wovon die Ermittler ausgehen. Ich vermute da rein gar nichts.
Schließlich habe ich keine Anhaltspunkte, welche Fakten der Polizei vorliegt.

Warum bisher keine Isotopenanalyse gemacht wurde bzw. keine Ergebnisse einer solchen veröffentlicht wurden, erschließt sich mir auch nicht. Isotopenuntersuchungen wurden auch schon mehrmals bei Wasserleichen durchgeführt, dies sollte also kein Problem darstellen - es werden ja Knochen, Haare, Fingernägel und Zähne analysiert.

garden schrieb:Warum bisher keine Isotopenanalyse gemacht wurde bzw. keine Ergebnisse einer solchen veröffentlicht wurden, erschließt sich mir auch nicht. Isotopenuntersuchungen wurden auch schon mehrmals bei Wasserleichen durchgeführt, dies sollte also kein Problem darstellen - es werden ja Knochen, Haare, Fingernägel und Zähne analysiert.

Eine Isotopenanalyse ist zeit- und kostenintensiv. Es ist davon auszugehen, dass die Ermittler vorher alle anderen Möglichkeiten zur Identifizierung ausschöpfen wollten. Dies sollte nun geschehen sein.

Hier eine Zusammenfassung der Aussagen aus einem heutigen Artikel der Bild Zeitung:

Nach der Plakataktion seien eine ganze Reihe von Hinweisen aus dem ganzen Bundesgebiet gekommen. Allerdings war keiner dabei, der gleich "sprunghaft weitergeholfen" habe, und direkten Bezug zu einem Kind nahm. Es gebe kleine Ermittlungsansätze, denen nachgegangen werde.

Die Ermittler gehen davon aus, dass das tote Kind nicht us der Region kommt, denn in Bayern seien Früherkennungs- und Einschuluntersuchungen Pflicht, bei denen der Junge hätte gewesen sein müssen.

Die Ermittlungsgruppe fahndet europaweit nach dem Täter. Ein Theorie ist, dass die verpackte Kinderleiche von einer Brücke der viel befahrenen Autobahn 9 (München-Nürnberg) in die Donau geworfen sein könnte. Konkrete Spuren dazu wie Verletzungen an dem Leichnam gibt es aber nicht.

Quelle: https://www.bild.de/regional/nuernberg/nuernberg-news/kinderleiche-in-der-donau-wurde-der-tote-bub-von-der-autobahnbruecke-geworfen-83019424.bild.html

https://www.infranken.de/bayern/kinderleiche-in-donau-kein-cold-case-polizei-sucht-weltweit-art-5462050

Die Ermittlungen gehen weiter.

Update vom 16.05.2023, 7 Uhr: Die Polizei ermittelt weltweit, um den Tod des Jungen zu klären

Knapp ein Jahr nach dem Fund des Leichnams eines Buben in der Donau in Oberbayern gibt es weiter keine Hinweise auf den Täter. Auch die Identität des Kindes ist immer noch unklar. "Wir arbeiten derzeit weltweit Vermisstenfälle ab und haben zugleich an dem Abschnitt des Donauradwegs, an dem der Junge vermutlich ins Wasser gelangt ist, Fahndungstafeln aufgestellt", sagt Andreas Aichele, Pressesprecher des Ingolstädter Polizeipräsidiums. Mit Hochdruck arbeite die Polizei noch immer an dem Fall. "Das ist für uns kein Cold Case - ganz im Gegenteil", sagt Aichele.

JamesRockford schrieb am 25.02.2023:Ein Theorie ist, dass die verpackte Kinderleiche von einer Brücke der viel befahrenen Autobahn 9 (München-Nürnberg) in die Donau geworfen sein könnte.

Die Theorie finde ich sehr fragwürdig. Die A9 ist an dieser Stelle stark befahren. Es gäbe sofort dutzende Zeugen.
Wollte ich ein Paket unauffällig in die Donau werfen, würde ich mir eine abgelegen Brücke aussuchen, auf der ich einen unbeobachteten Zeitpunkt abwarten kann. Solche Brücken gibt es in der Umgebung durchaus.

Der tote Junge wird von niemand vermisst

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/kinderleiche-aus-der-donau-nach-einem-jahr-suche-toter-junge-wird-von-niemandem-vermisst/ar-AA1eV7eq?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=06161159be914982b1101de87953e592&ei=16

B.F.19 schrieb am 07.08.2023:Die Theorie finde ich sehr fragwürdig. Die A9 ist an dieser Stelle stark befahren. Es gäbe sofort dutzende Zeugen.

An zig Zeugen glaube ich inzwischen nicht mehr. Gerade wenn die Autobahn stark befahren ist, ist jeder mit sich selbst beschäftigt. Wenn abends ein Auto auf der Brücke steht und jemand trägt etwas aus dem Kofferraum zum Brückengeländer, wird das vielleicht kurz wahrgenommen, aber wegen Bedeutungslosigkeit nicht im Gehirn gespeichert. Die Leiche wurde ja erst Monate später gefunden. Am nächsten Tag hätte es vielleicht noch Zeugen gegeben. Aber so?

Momomo schrieb:Der tote Junge wird von niemand vermisst

Ich gehe die ganze Zeit schon davon aus, dass der Junge aus dem entfernteren Ausland kommt. Vielleicht war er in einem Transporter, eingepfercht zwischen unzähligen illegalen Flüchtlingen.

Eine furchtbare Geschichte.

B.F.19 schrieb am 07.08.2023:Die Theorie finde ich sehr fragwürdig. Die A9 ist an dieser Stelle stark befahren. Es gäbe sofort dutzende Zeugen.
Wollte ich ein Paket unauffällig in die Donau werfen, würde ich mir eine abgelegen Brücke aussuchen, auf der ich einen unbeobachteten Zeitpunkt abwarten kann. Solche Brücken gibt es in der Umgebung durchaus.

Wir haben hier eine dreispurige Autobahn mit einer Standspur. Ein Fahrzeug, das dort vermeintlich liegengeblieben ist, fällt nicht sonderlich auf und das Hineinwerfen eines Pakets wird beim schnellen Vorbeifahren kaum jemand beobachten können. Auf einer wenig befahrenen Brücke fallt ein dort "geparktes" Auto weitaus mehr auf und dann besteht auch noch die Gefahr, dass jemand meint anhalten und helfen zu wollen.

JamesRockford schrieb:Ich gehe die ganze Zeit schon davon aus, dass der Junge aus dem entfernteren Ausland kommt. Vielleicht war er in einem Transporter, eingepfercht zwischen unzähligen illegalen Flüchtlingen.

Das halte ich auch für möglich.
Und gerade so ein Auto wird sich auf keine wenig befahrene Strecken begeben.

emz schrieb:Und gerade so ein Auto wird sich auf keine wenig befahrene Strecken begeben.

Das sehe ich auch so. Auf einer stark befahrenen Straße ist jedes Auto eines von tausenden. Auf einer wenig befahrenen Straße fällt es hingegen auf.

Letztlich spielt es aber keine Rolle, welche Brücke gewählt wurde, denn es kann sich niemand erinnern, so wie diesen Jungen auch keiner vermisst.

Es geht wieder etwas in dem Fall:

https://www.20min.ch/story/deutschland-polizei-weitet-ermittlungen-aus-wird-raetsel-um-toten-bub-geloest-395103272449

Einerseits wurde Interpol eingeschaltet, andererseits setzen die Ermittler Hoffnungen in ein
DNA-Tool namens I-Familia. Mittels internationalem DNA-Verwandschaftsabgleich sollen unbekannte Tote identifiziert werden können.

@Sophie98

Vielen Dank für den Link. Von dem Tool habe ich bislang noch gar nichts gehört.

Da den Jungen niemand zu kennen scheint, liegt die Vermutung nahe, dass der Junge von weiter weg kam.

Ein weltweiter Aufruf in den 195 Interpol-Mitgliedstaaten soll klären, ob der tote Bub aus der Donau Opfer von Menschenhandel, Entführung oder Gewalt war.

Quelle: https://www.20min.ch/story/deutschland-polizei-weitet-ermittlungen-aus-wird-raetsel-um-toten-bub-geloest-395103272449

Ich hoffe sehr, dass sich das Schicksal des Kindes aufklären lässt, und ich freue mich, dass die Polizei nichts unversucht lässt.

@JamesRockford

Ja, dieses Tool ist mir auch neu. Ich denke, mit den heutigen DNA-Analyse-Methoden und weltweiten Vergleichsdaten wird es nicht so schwierig sein, zumindest mal die Herkunft zu des Kindes zu verorten.

Interessant dieses neue Tool. Wie das wohl funktioniert? Muß der Verwandte dann ja in einer Datenbank gespeichert sein? Aber in was für einer? In der Kriminellendatenbank? Ist das jetzt das neue, das da jetzt auch mit unbekannten Toten abgeglichen werden darf? Oder war das nicht eh schon immer so? Bin etwas verwirrt, vielleicht kennt sich da jemand besser aus?