Amoklauf mit 7 Toten in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg

K.Vinski schrieb:Also gehe ich mal davon aus, dass er sich durchaus als speziell "erwählt" betrachtet hat. Für geistige Gesundheit spricht das meiner Meinung nach nicht.

Ich finde auch die Aussagen von ihm klingen schon sehr grenzwertig.


Sowas zum Beispiel

Darin heißt es: „Entgegen der landläufigen Meinung sind Gott, Jesus Christus und Satan keine abstrakten Wesen im Himmel." Man habe mit „sehr mächtigen geistigen Wesen zu tun, die genau wie wir Menschen Gefühle haben und deshalb auch teilweise impulsiv aus Gefühlen heraus handeln." F. behauptet, er habe „das Geheimnis des 1.000-jährigen Reiches Christi enthüllt".

Auch das hier

F. spricht über “Architektur des Himmels" und fordert 250.000 Euro Tagessatz

„Es wird eine Anpassung an die Architektur der höheren Welt (Himmel) geben, wo Geister leben. Im Gegensatz zum universellen Wissen gibt es Sicherheit und Gültigkeit, was die Architektur des Himmels betrifft.“

....

Auf seiner Webseite behauptet er, sein Honorar liege bei aberwitzigen 250.000 Euro pro Tag plus Mehrwertsteuer. „Das Honorar beinhaltet den Fakt, dass meine Arbeit Ihnen einen Mehrwert von mindestens 2,5 Millionen Euro einbringt“, ist als Erklärung zu lesen.

Quelle: https://m.focus.de/panorama/welt/bluttat-in-hamburg-mutmasslicher-amoklaeufer-schrieb-buch-ueber-gott-und-satan-und-war-fan-von-liverpool_id_187945866.html

Das klingt, als hätte er zumindest die Bodenhaftung verloren. Zurückhaltend ausgedrückt.

fischersfritzi schrieb:Das klingt, als hätte er zumindest die Bodenhaftung verloren. Zurückhaltend ausgedrückt.

ich finde es schon unmenschlich wenn Kindern aus der Gruppierung der freundschaftliche Umgang mit anderen Kindern außerhalb der Gemeinschaft untersagt wird.

SimSalaDim schrieb:ich finde es schon unmenschlich wenn Kindern aus der Gruppierung der freundschaftliche Umgang mit anderen Kindern außerhalb der Gemeinschaft untersagt wird.

Hast du sicher recht.
Ich kann aber den Zusammenhang zu meinem Beitrag nicht erkennen.
Davon abgesehen wissen wir nicht, ob er schon als Kind bei den Zeugen war. In einem der oben verlinkten Artikel stand, er käme lt eigener Angabe aus einem evangelischen Elternhaus.

fischersfritzi schrieb:F. behauptet, er habe „das Geheimnis des 1.000-jährigen Reiches Christi enthüllt".

fischersfritzi schrieb:Auf seiner Webseite behauptet er, sein Honorar liege bei aberwitzigen 250.000 Euro pro Tag plus Mehrwertsteuer.

Das klingt psychiotisch. Deshalb meine Überlegung, dass der Täter infolge seines Ausstiegs aus der Glaubensgemeinschaft den Boden unter den Füßen verlor und in eine schwere Krise geriet, die ärztlich/therapeutisch begleitet hätte werden müssen.

SimSalaDim schrieb:ich finde es schon unmenschlich wenn Kindern aus der Gruppierung der freundschaftliche Umgang mit anderen Kindern außerhalb der Gemeinschaft untersagt wird.

Das habe ich so nie erlebt. Meine Kinder spielen problemlos mit den Nachbarskindern, deren Mutter Zeugin Jehovas ist. Auch das andere von mir erwähnte Mitglied hat seinen Kindern gestattet, sich meinen freundschaftlich anzunähern.

Srensen schrieb:Deshalb meine Überlegung, ob der Täter infolge seines Ausstiegs aus der Glaubensgemeinschaft den Boden unter den Füßen verloren hat und in eine schwere Krise geriet, die ärztlich begleitet hätte werden müssen.

Könnte ich mir vorstellen.
Oder umgekehrt, er ist in einer Krise da rein und hat dort nicht das erhoffte gefunden.
Es wird sicher noch einiges an die Öffentlichkeit kommen.

Srensen schrieb:Das habe ich so nie erlebt. Meine Kinder spielen problemlos mit den Nachbarskindern, deren Mutter Zeugin Jehovas ist.

Das ist nicht die Regel. Die meisten Kinder dürfen ja ihren eigenen Geburtstag nicht feiern - besuchen an solchen Tagen meist nicht mal den Kindergarten oder die Schule.

fischersfritzi schrieb:Oder umgekehrt, er ist in einer Krise da rein und hat dort nicht das erhoffte gefunden.

Nun wäre es interessant zu erfahren, wie lange er Mitglied der Zeugen Jehovas war.

SimSalaDim schrieb:Das ist nicht die Regel.

Wieviele Zeugen Jehovas kennst du denn persönlich?

SimSalaDim schrieb:Die meisten Kinder dürfen ja ihren eigenen Geburtstag nicht feiern - besuchen an solchen Tagen meist nicht mal den Kindergarten oder die Schule.

Das ist ein Tag im Jahr von 365! Einige muslimische Kinder nehmen nicht an Weihnachtsfeiern teil, macht das ihr Leben deshalb schlechter? Diese Gemeinschaften haben eigene tolle Feste, an denen die Kinder teilhaben.

SimSalaDim schrieb:In der Tat. Befasst man sich näher mit den Zeugen Jehova weiß man, dass diese zum großem Anteil psychisch nicht in Ordnung sind. Dabei ist es egal ob sie noch Mitglied sind, ob sie versucht haben auszusteigen, ausgeschlossen wurden oder selbst den Ausstieg zumindest vorübergehend geschafft haben. Es sind nur wenige, die den Ausstieg schaffen und hinterher ein normales Leben leben können.

@SimSalaDim
Ich kenne einige Zeugen Jehovas persönlich: Arbeitskollegin, Schüler von mir
und kann dir sagen, zumindest die sind psychisch total gesund.
Sie verhalten sich in einigen Dingen anders. Sie feiern weder Weihnachten, noch Ostern und auch keineGeburtstage.
Das sind in ihren Augen heidnische Feste.
Sie gehen regelmäßig in ihre Kirche und sie lehnen Gewalt ab.
Als Schüler hat man als Kind eine gewisse Aussenseiterposition. Das konnte ich beobachten.

Sehr beeindruckt war ich von einer Familie aus Russland. Ich habe die Familie Anfang 2000 kennengelernt.
Die Eltern haben Russland wegen des Tschetschenienkrieges verlassen. Sie wollten nicht länger in Russland
leben und diesen Krieg nicht unterstützen.
Was machen russische Soldaten in Tschetschenien?, fragte mich die Frau. Und sie war wütend auf ihren Staat.

Unter den Opfern in Hamburg ist eine Frau aus der Ukraine.
Das geht einem ans Herz. Von dort entkommen und hier erschossen, weil ein Mann seine Wut nicht im Griff hatte.

Srensen schrieb:Diese Gemeinschaften haben eigene tolle Feste, an denen die Kinder teilhaben.

Ach tatsächlich. Ich kann trotzdem berichten das Freundschaften außerhalb der Gemeinschaft nicht hingenommen werden.

Ich habe diese Regeln nicht gemacht.

Aber fast jeder weiß dass sie so gelten.

frauZimt schrieb:Sie verhalten sich in einigen Dingen anders. Sie feiern weder Weihnachte

Danke, darum ging es ja auch in meinem Beitrag.

SimSalaDim schrieb:Ach tatsächlich. Ich kann trotzdem berichten das Freundschaften außerhalb der Gemeinschaft nicht hingenommen werden.

Nichtsdestotrotz konnte ich mich mit gleich drei Mitgliedern aus unterschiedlichen Ländern befreunden und deren Kinder auch mit meinen Kindern.

Kennst du Zeugen Jehovas persönlich?

Srensen schrieb:Kennst du Zeugen Jehovas persönlich?

Ja - sonst würde ich es nicht schreiben.

SimSalaDim schrieb:Ich habe diese Regeln nicht gemacht.

Ich halte davon auch nix. Es tut aber hier auch nix zur Sache, denn in diesem Fall sind die ZJ die Opfer. Der Täter kam aus einer (lt eigener Aussage) evangelischen Familie. Was hat also das eine mit dem anderen zu tun?

Photographer73 schrieb:Ich halte davon auch nix. Es tut aber hier auch nix zur Sache, denn in diesem Fall sind die ZJ die Opfer. Der Täter kam aus einer (lt eigener Aussage) evangelischen Familie. Was hat also das eine mit dem anderen zu tun?

Ich habe verstanden, dass der Täter früher selber Zeuge Jehovas war.
Entweder er hat die Glaubensgemeinschaft freiwillig verlassen- oder er wurde "rausgeworfen".
Das wusste man heute noch nie ht.
Gibt es inzwischen präzisere Erkenntnisse?
Wenn die Gemeinschaft ihn nicht mehr wollte, muss ja schon vorher etwas vorgefallen sein.

Srensen schrieb:Nun wäre es interessant zu erfahren, wie lange er Mitglied der Zeugen Jehovas war.

Das finde ich auch.

SimSalaDim schrieb:Aber fast jeder weiß dass sie so gelten.

Eigentlich wäre dafür ein Beleg fällig.

Aber tatsächlich finde ich die Diskusdion an dieser Stelle ziemlich unangebracht.

Fakt ist, bei diesem Amoklauf sind 7 Zeugen als Todesopfer zu beklagen. Weitere sind verletzt, teils schwer verletzt.
Die Zeugen Jehovas sind hier Opfer.

Ob der Täter überhaupt längere Zeit bei den Zeugen war und die entsprechende Sozialisation durchlaufen hat, ist wohl noch unklar.
Nach eigener Aussage entstammt er einem streng evangelischen Elternhaus.

Laut seiner eigenen Homepage wurde er am 1987 in Memmingen geboren und wuchs in Kempten im Allgäu auf. Demnach war seine Familie „streng evangelisch“. Die Zeugen Jehovas erwähnt er nicht.

Quelle: https://m.focus.de/panorama/welt/bluttat-in-hamburg-mutmasslicher-amoklaeufer-schrieb-buch-ueber-gott-und-satan-und-war-fan-von-liverpool_id_187945866.html


Völlig unklar ob das Regelwerk der Zeugen bei der Tat überhaupt eine Rolle gespielt hat.

@Photographer73
er war auf jeden Fall (laut Berichterstattung) auch bis vor eineinhalb Jahren den Zeugen Jehovas zugehörig.

frauZimt schrieb:Gibt es inzwischen präzisere Erkenntnisse?

Er hat die Glaubensgemeinschaft auf eigenen Wunsch verlassen.

Srensen schrieb:Er hat die Glaubensgemeinschaft auf einen Wunsch verlassen.

Dafür hätte ich jetzt gern eine Quelle.

SimSalaDim schrieb:Das ist nicht die Regel

Doch, ist es. Freundschaftliche Kontakte zu anderen Kindern werden nicht verboten oder sonstwie unterbunden

Was richtig ist, ist, dass Geburtstage und Feiertage nicht begangen werden

So kritisch wie ich selbst dem Regelwerk der ZJ gegenüber stehe, das was du erzählst, ist nicht richtig

Zudem hat das alles, soweit wir das bisher wissen/einschätzen können, nichts mit dem Auslöser für diese schreckliche Tat zu tun

Wer weiß, wäre er nicht nach Hamburg gezogen, wäre vielleicht sein ehemaliger Arbeitgeber das Ziel gewesen. Auf den hatte er ja wohl gleichermaßen einen Hass

frauZimt schrieb:Unter den Opfern in Hamburg ist eine Frau aus der Ukraine.
Das geht einem ans Herz. Von dort entkommen und hier erschossen, weil ein Mann seine Wut nicht im Griff hatte.

Ja, das ist einfach nur schrecklich, und kaum in Worte zu fassen. Genauso wie das Baby noch im Mutterleib. Laut PK hat die Mutter ja wohl überlebt

@Srensen

Darüber gab es wohl, zumindest zu der Zeit der PK, noch widersprüchliche Angaben