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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

351 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Arian ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

15.05.2024 um 23:01
Zitat von petite_fleurpetite_fleur schrieb:Kennt sich hier jemand näher mit der erwähnten Bundeswehrtechnik aus und kann erahnen, welche "spezielle Technik" gemeint sein könnte? Im Artikel findet sich ein Foto des Hubschraubers.
Das nicht, aber in anderen Zusammenhängen wird ja immer von Wärmebildkameras der Tornados gesprochen. Bei Hubschraubern handelt es sich aber vermutlich um Heeresflieger, die militärisch als Luftbeobachter für die Artillerie unterwegs sind und die "Ablage" der Artilleriegeschosse an die Feuerleitstelle der Geschütze melden.

Zum hier interessierenden Zweck werden sie genaue Luftbilder anfertigen und sie auch zusammensetzen können. Für den Zweck der Suche bedeutet das wohl, dass man nicht nur Bilder aus der Luft hat, sondern die Bilder auch genau zuordnen kann, wo sie aufgenommen wurden.

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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

15.05.2024 um 23:13
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Zum hier interessierenden Zweck werden sie genaue Luftbilder anfertigen und sie auch zusammensetzen können. Für den Zweck der Suche bedeutet das wohl, dass man nicht nur Bilder aus der Luft hat, sondern die Bilder auch genau zuordnen kann, wo sie aufgenommen wurden.
Kenne mich mit Militärtechnik nicht aus, aber aus meinem Umfeld weis ich, dass schon bessere digitale Spiegelreflexkameras und die neueren spiegellosen großen Modelle mindestens von Canon zuverlässig GPS-Daten zu den Bildern liefern können. Wenn auch teils nur mit "Tracker", der als Zubehör irgendwie angeklemmt wird.
Zitat von petite_fleurpetite_fleur schrieb:Kennt sich hier jemand näher mit der erwähnten Bundeswehrtechnik aus und kann erahnen, welche "spezielle Technik" gemeint sein könnte? Im Artikel findet sich ein Foto des Hubschraubers.
Vergleiche ich

https://images.bild.de/664387815998090d6e517117/d1004cc7bba1b915aac79a55eefbaf52,97b999bb?w=992

mit

https://www.bundeswehr.de/resource/image/153948/landscape_ratio2x1/2000/1000/3c1a6e4a50c804c7505510bc0e71c1d2/DD3A94E38A9891107910A92A17909DDA/freisteller-sea-king-mk41.png

würde ich doch hinreichend sicher annehmen, der von der Bild als bei der Suche nach Arian präsentierte Hubschrauber der Bundeswehr ist ein Sea King MK41 (Seite der Bundeswehr zu diesem Modell).
Er hat eine große Reichweite von über 1.500 Kilometern, besitzt Radar und Infrarotkamera, ist sehr robust und kann auch bei schlechtesten Wetterverhältnissen fliegen.
Quelle: Bundeswehrseite wie zuvor
Sensoren


2 x Rundumradar Seaspray 3000
1 x Wärmebildkamera Typ FLIR
Quelle: Bundeswehrseite wie zuvor

Typ FLIR scheint nicht eindeutig zu beschreiben oder/und mir fehlt es am Kompetenz, über diese Beschreibung mehr zu der W#rmebildkamera herauszufinden. Gleiches gilt bei dem Radar.

Und dann finde ich gerde noch diese Webseite bei der BundeswehrBundeswehr half bei Suche nach Arian.
Unter anderem unterstützt die Bundeswehr mit dem Kampfflugzeug Tornado mit dem Aufklärungssystem RecceLite, SARSearch and Rescue-Hubschraubern und Drohnen. Am Boden werden Soldatinnen und Soldaten eingesetzt, teilweise sind sie mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras ausgestattet.
Quelle: wie vor

In der Ausflistung weiterverllinkt zur RecceLite ist eine weitere Bundeswehr-Seite: Aufgespürt bei Tag und Nacht – RecceLite sieht alles
Durch ein Mehrfachabtastverfahren und die hohen Schwenkungsgrade der Optiken kann RecceLite auch bei hohen Geschwindigkeiten und voller Manövrierfähigkeit des Tornados hochauflösende, digitale Aufklärungsergebnisse liefern.

Die Ausstattung mit einer elektro-optischen Kamera, die im sichtbaren Lichtwellenbereich arbeitet, und einer Infrarot-Kamera ermöglicht Einsätze bei Tag und Nacht. Mit Hilfe des integrierten Datenlinks stehen die im Flug gewonnenen Aufklärungsbilder nahezu in Echtzeit für eine Auswertung zur Verfügung.
Quelle: wie vor

Verstehe es so, dass damit tags hochauflösende Bilder gewonnen werden, sprich es dürften auch kleine Details und Dinge im überflogenen Gelände zu sehen sein. Ob elektro-optisch bedeutet, dass diese Kameratechnik mehr sehen kann als ein Auge, weiss ich nicht. Normal kann eine optische Kamera von oben eben nur sehen, was zu sehen ist - sprich Dinge unter Carports oder in dicht beblätterten Büschen lassen sich damit nach meinem Vertständnis nicht erkennen.

(Irgendwie schon toll wie erstaunlich, was sich mit ein paar Anfangsinformationen wie einem Hubschrauber-Bild heutzutage quasi für jedermann ergooglen/erbingen/erduckduckgoen lässt.)


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 03:03
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Typ FLIR scheint nicht eindeutig zu beschreiben oder/und mir fehlt es am Kompetenz, über diese Beschreibung mehr zu der W#rmebildkamera herauszufinden.
FLIR steht einfach nur für "Forward Looking Infrared". Dabei handelt es sich um die Art Kamera, die wir schon in tausenden von News-Sendungen oder in speziellen Militärvideos auf YouTube von allen Konfliktherden dieser Erde gesehen haben.

Es ist einfach eine Infrarotkamera, die Wärmequellen sichtbar macht. Modernere Systeme lösen besser auf, haben höhere Zoomstufen und haben eine bessere Sensorik (d.h. reagieren auf geringere Temperaturunterschiede). Man kann im Übrigen zwischen positiver und negativer Darstellung umschalten (Wärmequellen entweder weiß oder schwarz dargestellt und die kühle(re) Umgebung vice versa).

Bei einer Suche nach Personen wäre FLIR nur hilfreich, wenn und soweit es um das Auffinden einer lebendigen Person geht, die noch ausreichend warm gegenüber ihrer Umgebung ist.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 07:03
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Bei einer Suche nach Personen wäre FLIR nur hilfreich, wenn und soweit es um das Auffinden einer lebendigen Person geht, die noch ausreichend warm gegenüber ihrer Umgebung ist.
Ich meine mich erinnern zu können, irgendwo einmal gelesen zu haben, dass es auch bei Personen hilfreich sein kann, die bereits einige Zeit tot sind. Weil durch den Verwesungsprozess auch wieder Wärme entsteht die die Kamera dann aufnehmen kann.

In diesem Artikel wird zumindest sowas ähnliches ausgesagt:

https://www.welt.de/print-welt/article641159/Mit-der-Waermebild-Kamera-in-der-Luft.html


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 07:21
FLIR ist einfach ein Hersteller von Infrarotkameras
https://www.flir.de/

Wird auch bei Feuerwehren oft als kleine tragbare Wärmebildkamera eingesetzt.

Die Bundeswehr wird sicherlich Modelle haben, die wesentlich genauer sind und nicht auf öffentliche Homepages beworben werden.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 08:15
Zu den in diesem Beitrag gestellten Fragen ein paar Anmerkungen von mir.
Zitat von PukePuke schrieb am 10.05.2024:ch frag mich, warum er noch nicht gefunden wurde, wenn am meisten davon ausgegangen wird, dass er ertrunken ist.
Gab es da nicht die Möglichkeit, die Oste Stück für Stück abzufahren und in die Strömung grobe Netze zu stellen? (hätte ja direkt nach dem Verschwinden für 1-2 Tage Sinn gemacht, alle paar Kilometer solche Netze zu stellen, damit er nicht ins Meer treibt, aber was weiß ich... )
Leichenspürhunde hätten doch auch schon was finden müssen.

[....]

Wurde überhaupt das Moor richtig durchsucht, was auch nur popelige 3 km vom Wohnhaus entfernt liegt?
Weiß jemand, ob das Moorgebiet auf links gedreht wurde? Ob da Menschenketten durchgelaufen sind?

[...]

Vielleicht ist der Junge auch einfach zu nah an die Wurfhöhle gekommen. Die befindet sich sehr warscheinlich keine 5 km vom Wohnhaus entfernt.
Weiß jemand, ob das ernsthaft untersucht wurde? Wurde im Moorgebiet ausgiebig gesucht nach dem Jungen?
>>> Die Oste ist kein kleiner Fluss. Im Bereich Bremervörde/Elm 20-40m breit, im Bereich der Mündung in die Elbe 150-200 m.
Eine komplette Absuche mit Tauchern ist nicht möglich, es können nur Verdachtsstellen punktuell genauer betrachtet werden.
Wenn er in der Oste ist (für mich auch das wahrscheinlichste Szenario), wird er hoffentlich im Laufe des Sommers bei niedrigerem Wasserstand irgendwo auftauchen.
Ein Vertreiben in die Elbe ist zwar nicht auszuschließen, halte ich aber für nicht sehr wahrscheinlich.
Das von der Polizei angebrachte Beispiel mit dem Stück Holz, welches in wenigen Stunden in der Elbe wäre halte ich für unglücklich. Das sollte vermutlich die relativ hohe Fließgeschwindigkeit verdeutlichen.
Aber selbst ein Stück Holz würde m.E. nicht in der Flussmitte einfach bis zur Mündung treiben, sondern irgendwo bei den vielen Bögen, die der Fluss macht am Ufer hängenbleiben. Ein Leichnam noch viel mehr.

>>> Ein Moor zu durchsuchen ist schlichtweg nicht möglich, da man dort nicht durchlaufen kann, ohne zu versinken. Wenn jemand in Moor versinkt geht die Wahrscheinlichkeit diese Person wiederzufinden gegen Null.
Selbst in den Bereichen zwischen Elm und (entlang) der Oste, wo intensiv gesucht wurde gibt es Stellen, wo man zu Fuß nicht durchkommt, weil der Boden nicht trägt.

>>> Das Thema Wolf ist natürlich sehr aktuell und emotional behaftet, was in einigen Medien m.E. auch ausgenutzt wurde.
Halte ich aber für extrem unwahrscheinlich, dass Arian einem Wolf zum Opfer gefallen ist. Ein Wolf würde seine Beute nicht komplett verspeisen, dann wären Überreste gefunden worden.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 09:26
Zitat von FC-HennesFC-Hennes schrieb:Das Thema Wolf ist natürlich sehr aktuell und emotional behafte
Mythos Wolf, wurde schon oft widerlegt und Wölfe sind keine Menschenfresser. Nachdem Arian als zurückhaltend, scheu und ruhig beschrieben wird, fällt das Thema Wolf durch.

Der Familie gönne ich von Herzen, dass ihr so viel Hilfe zuteil wird. Doch was sind eigentlich die Kriterien, nach denen Hilfe -egal welcher Art- seitens der Behörden anberaumt wird? Ich kann mich außer im Fall Maddie an keine aufwendigere Suche erinnern, ehrlich gesagt. Aufgrund der wirklich sehr hohen Anzahl von vermissten Menschen in Deutschland ist im Fall Arian die Suchleistung schon deutlich über dem Durchschnitt wie ich finde.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 15:31
Zitat von BrigittscheBrigittsche schrieb:Ich meine mich erinnern zu können, irgendwo einmal gelesen zu haben, dass es auch bei Personen hilfreich sein kann, die bereits einige Zeit tot sind. Weil durch den Verwesungsprozess auch wieder Wärme entsteht die die Kamera dann aufnehmen kann.
Das ist richtig, aber auch dann müsste eine solche Suche relativ zeitnah erfolgen und es kommt sehr stark auf den Einzelfall, die Witterungsverhältnisse, äußere Einflüsse usw. an.
Ich denke der historisch wiederholte Einsatz von z.B. Tornados und Hubschraubern mit FLIR Wärmebildkameras und die äußerst geringe Erfolgsquote beim Auffinden von verstorbenen Personen (gab es das überhaupt schon mal?), zeigen, dass FLIR da in der Praxis eher eine sehr untergeordnete Rolle spielt.
Das ist vielleicht ganz nett als Training für die Crews, aber mehr auch nicht... da sind die Kamerasensoren der Recce Tornados vielversprechender, vor allem wenn man dies mit immer besser werdender KI-gestützter Bilderkennungssoftware paart.

Ich persönlich gehe davon aus, dass Arian leider in die Oste gefallen sein wird und da bringt das eh alles nix, es sei denn der Körper würde knapp unter der Wasseroberfläche treiben. Dann bestünde immerhin eine Restchance, dass die Tornado-Kamera (nicht FLIR) das auflösen kann.
Meine Vermutung geht aber eher in die Richtung, dass der Körper wegen der verhaltenen Temperaturen erst mal unten geblieben ist, sich möglicherweise irgendwo verfangen hat und deshalb derzeit nicht gefunden werden kann.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 16:32
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Ich persönlich gehe davon aus, dass Arian leider in die Oste gefallen sein wird und da bringt das eh alles nix, es sei denn der Körper würde knapp unter der Wasseroberfläche treiben. Dann bestünde immerhin eine Restchance, dass die Tornado-Kamera (nicht FLIR) das auflösen kann.
Meine Vermutung geht aber eher in die Richtung, dass der Körper wegen der verhaltenen Temperaturen erst mal unten geblieben ist, sich möglicherweise irgendwo verfangen hat und deshalb derzeit nicht gefunden werden kann.
Ich denke auch, es ist am wahrscheinlichsten davon auszugehen, dass Arian in die Oste gefallen ist.

Aber es müsste doch möglich sein - und zwar gerade dann, wenn der Körper noch unten ist - ihn mit Hilfe der Sonarboote zu finden? Vorausgesetzt, er befindet sich (noch) in der Oste. Wie tief mag die sein? Vielleicht 5 Meter?

Hier in diesem Fall war der Einsatz eines Sonargeräts erfolgreich. In 20 Metern Tiefe. OK, allerdings wohl ohne Strömung.
Gefunden wurde die Leiche bei einer Routinefahrt mit einem Sonargerät.
Polizeitaucher mussten den Toten nur noch aus knapp 20 Metern Wassertiefe bergen.
Quelle:
https://www.welt.de/regionales/muenchen/article108371013/Leiche-nach-acht-Jahren-aus-Chiemsee-geborgen.html


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 16:32
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Das ist richtig, aber auch dann müsste eine solche Suche relativ zeitnah erfolgen und es kommt sehr stark auf den Einzelfall, die Witterungsverhältnisse, äußere Einflüsse usw. an.
Naja, aber was heißt dann in diesem Falle zeitnah? Ich will das hier jetzt aus Pietätsgründen nicht weiter ausbreiten, aber es ist ja so, dass Verwesung abhängig von der Umgebungstemperatur einsetzt.

Also dass ein Mensch nach dem Tod logischerweise ja erst einmal abkühlt. Aber wie lange dauert es dann bei den derzeitigen (Außen-) Temperaturen, bis die Verwesung so weit fortgeschritten ist, dass sie mit Kameras erfasst werden kann? Und wie lange dauert es dann wiederum, bis die Verwesung dann soweit fortschreitet, dass wieder eine Abkühlung einsetzt?


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 17:06
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Aber es müsste doch möglich sein - und zwar gerade dann, wenn der Körper noch unten ist - ihn mit Hilfe der Sonarboote zu finden? Vorausgesetzt, er befindet sich (noch) in der Oste. Wie tief mag die sein? Vielleicht 5 Meter?
Die Oste ist teilweise ganz schön breit (die Tiefe ist tidenabhängig) und man müsste mit dem Sonarboot schon auch die Portion Glück haben, dass man genau die richtige Stelle trifft. Ansonsten ist das wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wo man nur auf Zufallstreffer hoffen kann.

In den meisten Fällen, wo Sonarboote Erfolg haben, liegt das daran, dass Augenzeugen einer untergehenden Person (zudem meist in stehenden Gewässern wie Seen), den Ort des Untertauchens relativ gut eingrenzen können.
Und selbst dann ist das nicht immer von Erfolg gekrönt oder die Person wird trotzdem erst nach längerer Suche gefunden. Im vorliegenden Fall gibt es ein fließendes Gewässer und keinen Anhaltspunkt, wo Arian genau in das Gewässer gelangt sein könnte, was die Sache erheblich verkompliziert.

Unter der Annahme, dass der Körper unten geblieben ist, glaube ich aber eher, dass er wegen der starken Schlängelung der Oste in einer der zahlreichen "Kurven" zusammen mit Treibgut hängengeblieben sein könnte, was ein Auffinden nochmals schwieriger machen könnte.

@Brigittsche

Genau. Ich würde das aus "Pietätsgründen" auch nicht unbedingt vertiefen wollen :) . Zumal das von sooo vielen Faktoren abhängig ist, die im Einzelfall zum Tragen kommen können.
Es kann auch gar keine Verwesung, sondern eher eine Mumifizierung stattfinden. Zudem entsteht bei den Verfallsprozessen eines kleineren Körpers sicherlich weniger Wärme als bei einer übergewichtigen älteren Person usw. etc. pp.

Wie gesagt, kann das mMn in Sachen Praxisbezug dahingestellt bleiben. Wenn es so einfach wäre, dass man mit Wärmebildkameras immer sowohl lebende als auch im Verwesungsprozess befindliche Personen auffinden könnte, dann hätten wir mit Ausnahme von Fällen, wo der Täter die Leiche in ein völlig anderes Gebiet verbringt (z.B. Fall Engelbrecht München), wohl kaum noch ungelöste Vermisstenfälle mit kriminellem Hintergrund und quasi überhaupt keine "normalen" Vermisstenfälle von Abgängigen mehr, wo man das Gebiet des Abhandenkommens einigermaßen eingrenzen kann.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 17:20
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Wie gesagt, kann das mMn in Sachen Praxisbezug dahingestellt bleiben. Wenn es so einfach wäre, dass man mit Wärmebildkameras immer sowohl lebende als auch im Verwesungsprozess befindliche Personen auffinden könnte, dann hätten wir mit Ausnahme von Fällen, wo der Täter die Leiche in ein völlig anderes Gebiet verbringt (z.B. Fall Engelbrecht München), wohl kaum noch ungelöste Vermisstenfälle mit kriminellem Hintergrund und quasi überhaupt keine "normalen" Vermisstenfälle von Abgängigen mehr, wo man das Gebiet des Abhandenkommens einigermaßen eingrenzen kann.
Das stimmt auch - letztlich ist keine Methode wirklich zu 100% zuverlässig, so kann ja z. B. auch eine Wärmebildkamera durch ein warmes Gebäude in der Nähe so irritiert werden, dass man die Leiche nicht findet (Fall Tanja Gräff).


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 17:24
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Im vorliegenden Fall gibt es ein fließendes Gewässer und keinen Anhaltspunkt, wo Arian genau in das Gewässer gelangt sein könnte, was die Sache erheblich verkompliziert.
Nun ja, ich denke, es gibt als Anhaltspunkt den Fußabdruck an der Oste, welcher zu Arian gehörten könnte. Laut Polizei besteht die Wahrscheinlichkeit, da Arian ohne Schuhe unterwegs war.
Wenn er dann in der Oste - wie du schreibst -
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:wegen der starken Schlängelung der Oste in einer der zahlreichen "Kurven" zusammen mit Treibgut hängengeblieben sein könnte,
wäre dass dann für ein Auffinden mit einem Sonarboot nicht
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:nochmals schwieriger
, sondern eher von Vorteil, da der Körper sich dann ja eher an einem festen Punkt - wie z.B. in einem stehenden Gewässer - befinden würde?


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 17:40
@Shiloh

Würde ich nicht als Vorteil beschreiben, wenn der Körper an einer nicht näher bekannten Biege der Oste unter/zwischen allem möglichen Treibgut festhängen würde. Wie willst Du da im Sonar den Körper isoliert finden? Zumal an einer Biege der Oste in Ufernähe ein "Überfahren" mit einem Sonarboot ohnehin eher schwierig sein dürfte.
Ja, ein Sonar hat einen gewissen Abstrahlwinkel, so dass man nicht genau über dem Körper sein müsste, aber die Genauigkeit des Sonars ist höher, je geringer der Abstrahlwinkel ist. Ungeachtet dessen bleibt das Problem bei einem Verfangen mit Treibgut, den Körper als solchen inmitten des sonstigen Treibguts zu erkennen.

Ich weiß jetzt zugegebenermaßen nicht, wie "sauber" man sich die Oste vorstellen muss. Wenn es extrem selten ist, dass sich irgendwo Treibgut ansammelt, dann könnte man natürlich mit einem Sonarboot mal diese Treibgutansammlungen aufspüren und "aufräumen".
Bei der starken Schlängelung des Flusses wage ich allerdings die Vermutung, dass Treibgutansammlungen unterschiedlichen Umfangs in den Biegen eher die Regel als die Ausnahme sind.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 19:06
Ich bedanke mich für die ausführlichen Antworten auf meine Frage bezüglich der technischen Mittel zur Suche. Sicherlich waren eure Beiträge nicht nur für mich sehr erhellend.


Die Suche auf der Oste wurde heute fortgesetzt, die gestrige Befragung endete leider ohne wichtigen Hinweis, wie T-Online heute berichtet:
Am Mittwoch sprachen Polizisten in mehreren Ortschaften in der Nähe von Arians Heimatdorf Bremervörde-Elm mit Einwohnern. Etwa jeder zweite Haushalt wurde dem Sprecher zufolge angetroffen. Einen wichtigen Hinweis habe die Polizei nicht erhalten.
Am Donnerstag fuhren Einsatzkräfte auf vier Booten den Fluss Oste ab. Mehrere Suchhunde kamen zum Einsatz. Ein Hubschrauber flog den Fluss ab. Zudem standen Taucher bereit, die die Polizei hätte einsetzen können.
Quelle:
https://www.t-online.de/region/bremen/id_100407790/vermisster-arian-polizei-stellt-erneute-suche-nach-sechsjaehrigem-ein.html


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 20:32
Mehr zu den Suchhunden beim NDR:
Zwei weitere Boote waren mit Spürhunden unterwegs. Die Boote seien in Schlangenlinien gefahren, um die ganze Breite des Flusses abzusuchen. Nach Angaben der Polizei sind die Tiere speziell ausgebildet und können auch Menschen unter Wasser erschnüffeln. Zudem standen Taucher bereit, die im Falle eines Anschlagens der Hunde zum Einsatz kommen sollten.
Eine sehr gute und zuverlässige Maßnahme. Was aus meiner Sicht dann aber auch bedeutet, dass Arian sich ziemlich sicher nicht im Bereich befindet, den die Boote absuchten.

Bin überrascht und erfreut, dass (inzwischen?) die Polizei auch Hunde zur Wasserortung hat (sehe beim NDR und anderen Medienberichten zum heutigen Tage Bilder von Boot+Hund+Polizisten). Kenne Wasserortung aus meiner Zeit in der Rettungshundestaffel nur als Spezialdisziplin einiger Rettungshundestaffel verschiedener Organisationen. Darum auch bei denen mehr zur Wasserortung. Habe mal grob&flott etwas zusammengestellt, was dort an Informationen zu finden ist und passende Fragen davorgestellt.

Wie sucht der Hund mit wem was?
Bei einer Suche befindet sich ein Rettungshunde-Team (bestehend aus einem Hundeführer und seinem Hund) auf einem Boot, dass auf Anweisung des Hundführers über das Gewässer gefahren wird. Der Hund sucht in der Luft nach Geruchsstoffen, die von der vermissten Person durch das Wasser aufgestiegen sind. Hat er den Geruch gefunden, zeigt er dies seinem Hundeführer an.
Quelle: https://lampertheim.dlrg.de/rettungsdienst/fachausbildungen/wasserortungrettungshunde/

Wie genau ist die Suche?
Sicherlich ist je nach Art des Gewässers, Strömung, Wassertemperatur und Witterung keine punktgenaue Ortung der ertrunkenen Person möglich – eine Ortung in einem Radius von 15-20m ist aber im Regelfall realistisch. Man stellt sich die Geruchsverteilung kegelförmig vor, wobei die Spitze des Kegels zur vermissten Person zeigt. Je stärker die genannten Faktoren einwirken, desto größer ist der Oberflächenradius.
Quelle: https://www.rettungshunde-landkreis-leipzig.de/wasserortung.html

Warum Wasserortung?
Die Vorteile einer Wasserortung mittels Hund liegen hierbei auf der Hand. Die Tauchzeiten der Einsatztaucher verringern sich durch die gezielte Suche, dadurch lässt sich für sie weiterhin Atemluft einsparen. Das planlose und manchmal gefährliche Absuchen des Grundes wird ebenso reduziert.
Quelle: https://www.rhs-rotenburg.de/ausbildung/bevoelkerungsschutz-und-rettung/wassersuche.html

Noch ein Aspekt: bei sonargestützer Ortung kann etwas entdeckt werden, was ein menschlicher Körper sein könnte. Das muß dann tauchend verifiziert werden. Hunde zur Wasserortung zeigen nix an, was wie menschlicher Körper aussieht, sondern nur, was wie menschlicher Körper riecht.

Zur Ausbildung von Hunden zur Wasserortung habe ich beim SWR einen recht informativen 4:37 Minuten langen Filmbericht gefunden.
Dort wird ein anfangs eher wasserscheuer Hund von seiner Hundeführerin mit dem Wasser und vor allem dem Bootsfahren vertraut gemacht. Gezeigt werden auch die Plastikkörper, die gefüllt mit Geruchsproben von Leichen und beschwert mit Steinen, versenkt werden. Dann startet die Suche - die Hundeführerin weis (bei professioneller Ausbildung völlig natürlich) nicht, wo der als "Ziel" dienende Plastikkörper zu finden ist. Wie sich der Hund verhält, wie die Hundeführerin "liest", was er ihr anzeigt und wie er dann an der Stelle mit dem größten Geruch bellend anzeigt ist auch im Beitrag zu sehen.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

16.05.2024 um 21:46
@TatsachenTreue

Danke für diesen sehr interessanten Bericht über die Wassersuche durch Hunde.

Was ich bisher noch nicht wusste und was ich besonders beeindruckend finde, ist die Tiefe, bis zu der ein ausgebildeter Hund den Geruch wahrnehmen kann.
Ein ausgebildeter Wassersuchhund kann vom Boot aus Personen bis zu 50 Meter und mehr unter Wasser orten und dem Hundeführer anzeigen, wo der menschliche Geruch an die Oberfläche steigt.
Quelle:
https://www.rhs-rotenburg.de/ausbildung/bevoelkerungsschutz-und-rettung/wassersuche.html


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

17.05.2024 um 08:37
Ich habe viel über den Fall nachgedacht... aber egal wie ich es drehe und wende...
ich befürchte leider auch, dass er nicht mehr lebt.

Wenn er sich nur irgendwo versteckt haben sollte, wie ist er dann an Nahrung / Wasser gekommen? Er ist schon so lange weg, so lange überlebt man nicht ohne Wasser.

Wenn er weggelaufen ist, hätte er doch sicherlich irgendwann den Drang gehabt, wieder zurück nach Hause zu wollen?! Vieleicht hat er sich verlaufen, wusste nicht wie er zurückkommt. Ich kenn mich mit dem Thema "Autismus" nicht aus, aber hätte er dann nicht vielleicht doch irgendwie auf sich aufmerksam gemacht?

Ich weiß... viele Fragen - keine Antworten. Frustrierend.


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Arian, autistischer Junge vermisst in Bremervörde

17.05.2024 um 14:30
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Was ich bisher noch nicht wusste und was ich besonders beeindruckend finde, ist die Tiefe, bis zu der ein ausgebildeter Hund den Geruch wahrnehmen kann.
@Shiloh

Das ist ein Irrtum!
Die Hunde riechen nicht , was in 50m Tiefe liegt!
Leichenteile, was auch immer.

Die Hunde riechen die durch das Wasser aufsteigenden Gase.


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